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Garden Route

Hier ging es dann direkt nach Port Elizabeth zur Hertz-Vermietung am Flughafen unter der Vorstellung, dort direkt Infos zu bekommen, wie wir am besten an einen neuen Reifen kommen bzw. wo ein Reifenhändler zu finden war, ich hatte keine Lust, wieder endlose Zeit in der Telefon-Hotline von Hertz zu verbringen. In circa einer Stunde kamen wir am Flughafen von Port Elizabeth an, die Fahrt ging erst durch endlose Townships, nachher zeige sich die Stadt aber durchaus noch ganz proper. Bei Hertz wollten wir neben der Auskunft zum weiteren Vorgehen eigentlich auch noch einen Austausch unseres defekten Wagenhebers, man fragte aber gar nicht lang und gab uns stattdessen direkt einen anderen Wagen, statt eines Qashqai waren wir nun stolze Fahrer eines Toyota RAV4. So zogen wir wieder von dannen, kauften unterwegs im Sparmarkt noch ein paar Blätterteig-Teilchen ein und begaben uns dann wieder auf die Schnellstraße Richtung Plettenberg. Wir fuhren direkt bis zur Unterkunft durch, da wir dort vor 16:30 Uhr einchecken sollten und ansonsten nichts Weiteres für heute geplant hatten. Früh kamen wir an, bezogen unser Häuschen, das von der Lage her wirklich traumhaft war, lediglich die Einrichtung war schon ein bisschen älter und mitgenommen, die Privatsphäre etwas geringer als erhofft, da man eng am Nachbarhaus stand und auch eine öffentliche Treppe vor unserer Terrasse zum Strand hinab führte. Es war aber dennoch nicht allzu viel los dort, so genossen wir die Brandung des Indischen Ozeans, während wir unsere Blätterteigtaschen verzehrten. Danach ging es in wenigen Minuten nach Plettenberg in den Ort, um dort im Checkers-Supermarkt für die kommenden drei Tage einzukaufen. Der Supermarkt war recht schick und gut sortiert, sodass wir fast alles rasch fanden. Gegen 18 Uhr waren wir wieder zurück und warfen auch gleich den Grill an, zum Braai gab es heute Bratwürstchen mit aufgebackenem Ciabatta und Salat, wie nicht anders zu erwarten wieder einmal sehr, sehr lecker. Wir tranken dazu die erste halbe Flasche des Weißweins, den wir uns beim Weingut „Allee bleue“ mitgenommen hatten und schauten dann nach sieben Tagen Internetabstinenz in den Nationalparks mal wieder, was sich zu Hause so alles getan hat. Da wir am kommenden Tag früh aus dem Federn wollten, ging es auch heute wieder etwas früher ins Bett.

gefahren: 340 km

Sa., 30.03.19: Tsitsikamma Section

Wunderbar haben wir bei ständigem Meeresrauschen und angenehmen Temperaturen geschlafen, um 6 Uhr ging dann der Wecker, wir wollten bewusst früh aufstehen und losfahren aufgrund der Befürchtung, dass am Samstag des letzten Ferienwochenendes viel Betrieb im Tsitsikamma Nationalpark sein würde. Nach einem kurzen Frühstück brachen wir also schon um kurz nach 7 Uhr auf und waren gegen 8 Uhr am Ziel. Tatsächlich war unseres erst das zweite Auto auf dem Parkplatz für Tagesbesucher am Storms River Mouth Camp. Das Wanderprogramm, das wir für heute geplant hatten, war durchaus umfangreich, wollen mal sehen, was wir davon schaffen… Als erstes liefen wir nur eine kurze Tour, einen Kilometer hin und wieder zurück zur bekannten und oft fotografierten Hängebrücke über der Flussmündung, da wir so früh waren, waren wir zeitweise die einzigen, konnten den Anblick in Ruhe genießen, fanden an der Brücke sogar noch unseren ersten Geocache in Südafrika! Leider war das Wetter morgens noch bedeckt, zum Glück regnete es aber nicht, was ja schon mal was wert war, gerade hier in diesem Nationalpark, wo es überproportional oft regnet für südafrikanische Verhältnisse. Schon morgens bei unser Ankunft und auch später noch fielen uns immer wieder die zahlreichen und sehr zutraulichen Klippschliefer auf, die man theoretisch fast hätte anfassen können, so wenig Furcht hatten die hier, waren offensichtlich deutlich mehr an Touristen gewöhnt als an anderen Orten, wo wir sie bisher sahen.

Nach gemütlichen 75 Minuten an der Hängebrücke waren wir zurück am Auto, nun stand als nächstes die größte Wanderung des Tages an. Diese Tour zum Wasserfall entsprach fast exakt der ersten Etappe des fünftägigen Otter Trails, schien anfangs noch einfach, wurde nach einiger Zeit aber durchaus fordernd, nicht aufgrund von Steigungen, aber aufgrund der Untergrundbeschaffenheit des „Weges“, sofern man überhaupt von einem solchen sprechen konnte. Der Nachteil an der Wanderung war, dass die Parkplätze für Tagesbesucher ganz am östlichen Ende der Anlage liegen, der Trail allerdings am westlichen Ende begann, so musste man zunächst fast zwei Kilometer Asphaltstraße hinter sich bringen und die gesamte Anlage durchqueren, die sehr weitläufig war, ehe man den eigentlichen Beginn des Trails erreichte, was nicht so schön war. Danach folgt zunächst ein angenehmer Pfad in den Wald und durch Fynbos hindurch, nach etwa einem Drittel der Strecke traf man dann aber plötzlich auf ein großes Feld mit Geröll, durch das man sich „hindurcharbeiten“ musste. Ab und an waren gelbe Pfeile oder Otter-Fußabdrücke als Wegweiser auf die Felsen gepinselt, dieses aber leider nur sporadisch, viele Markierungen waren auch schon verblasst, da könnte mal wieder jemand Hand anlegen, so musste man oft besonders aufmerksam sein, um den richtigen Weg zu finden. Nach dem längeren Geröllfeld ging es dann im Wald immer wieder auf und ab über Wurzeln und Felsen, manchmal auch über Holztreppen oder Stege. Zum Schluss folgte noch ein weiteres, etwas einfacheres Geröllfeld, bis man dann ganz plötzlich vor dem Wasserfall stand, der das eigentliche Ziel der Wanderung bildete. Der Anblick war wirklich überraschend und eindrucksvoll, der Fall ergoss sich in mehreren Stufen in einen Pool, der dann in das noch etwas tiefer liegende Meer entwässerte, das Meer selbst beeindruckte durch kräftige Brecher aufgrund zahlreicher Felsriegel. Wir legten hier unsere Mittagspause ein, außer uns waren noch etwa 15 andere Leute da, deutlich mehr, als ich das nach den Begegnungen auf dem Weg hierhin erwartet hätte. Dennoch war der Start unserer Wanderung gut „getimed“, denn auf dem Rückweg, den wir nach dem Picknick antraten, begegneten uns noch viel, viel mehr Menschen. Einmal verliefen wir uns auf dem Rückweg auch noch kurz, da im Wald doch recht viel Trampelpfade waren und der Weg, wie gesagt, nicht immer eindeutig markiert, letztlich erreichten wir aber wieder den eindeutig zu erkennenden Pfad im Anfangsteil des Trails und trafen dort auch noch auf einen überraschend wenig scheuen Buschbock. Um zum Schluss nicht wieder die zwei Kilometer Teerstraße durch die Anlage laufen zu müssen, entschieden wir uns dazu, am Ende des Trails auf den Blue Duiker Trail zu wechseln. Dieses führte allerdings dazu, dass wir zunächst einmal relativ schnell 120 Höhenmeter aufsteigen mussten. Danach führte der Weg im stetigen Auf und Ab durch den hiesigen Küstenurwald mit zum Teil recht eindrucksvollen Bäumen. Lästig war vor allem die doch recht hohe Luftfeuchte, die einem zu schaffen machte, da wir sie nicht gewohnt waren, außerdem gingen unsere Getränkevorräte leider auch langsam zur Neige. Spannend wurde es noch einmal, als wir einen Bach durchqueren mussten, was nicht so ganz einfach war, uns letztlich aber doch trockenen Fußes gelang. Kurz vor dem Ende des Wegs trafen wir noch auf einen Aussichtspunkt , wobei die Aussicht allerdings nicht so spektakulär war wie erhofft. Danach ging es steil bergab, bis wir wieder die Straße erreichten und dann auch fast am Auto waren. Kurz vor der Abfahrt füllten wir im Souvenirladen unsere Getränkevorräte wieder auf und kauften ein paar erste Mitbringsel für die daheim Gebliebenen. Danach verließen wir das Storms River Mouth Camp und legten noch einen letzten Halt ein, diesmal für einen kurzen Spaziergang zum sog. „Big Tree“, einem besonders großen und tausend Jahre alten Outeniqua Yellowwood Tree, der nahe der Durchgangsstraße stand und, auch im Vergleich zu den bisher auf unserer Wanderung gesehenen, wirklich mächtig und eindrucksvoll war, der Stamm sollte einen Umfang von durchschnittlich 8,5 Meter haben, das Alter betrug über 1000 Jahre! In circa einer halben Stunde ging es von dort aus dann wieder zu unserem schönen Ferienhaus am Strand zurück. Leider waren jetzt am Abend keine Delfine mehr zu sehen, die noch am Morgen bei unserer Abfahrt in den Wellen spielten, aber so ist das halt in der Natur, ein festes Programm gibt’s nicht. Ich entzündete bei der Ankunft gleich unsere letzte Grillkohle für ein letztes Braai, es gab diesmal Lammkoteletts und Steak zum Abendessen, damit waren unsere Kohlevorräte nun verbraucht, für den Rest des Urlaubs hieß das, dass wir nun selbst auf dem Herd kochen bzw. essen gehen müssen. Aber gerade letzteres ist ja in Südafrika auch durchaus günstig und lohnenswert!

gefahren: 138 km

So., 31.03.19: Robberg Peninsula

Heute war Sonntag, außerdem der letzte Tag der Herbstferien in Südafrika. Daher vermutete ich, dass es auf unserer geplanten Wanderung auf der Robberg Halbinsel recht voll werden könnte, daher brachen wir auch heute wieder recht früh auf. Dem war dann auch so, als wir morgens am Parkplatz eintrafen, gab es noch genügend freie Plätze, als wir mittags zum Auto zurück kamen, war der Parkplatz deutlich überfüllt! Dennoch hatte man auf der Wanderung genug Zeit, die Landschaft und die grandiosen Aussichten zu genießen, die Menschen verliefen sich auf der knapp zehn Kilometer langen Strecke dann doch. Aber von Anfang an: wir fuhren nach einem gemütlichen Frühstück um 8:30 Uhr in unserer Unterkunft los und kamen nur eine halbe Stunde später im Naturreservat an. Der Wanderweg war durchweg völlig problemlos zu finden, meist stark ausgetreten beziehungsweise gut ausgeschildert. Es ging teilweise durch Sand, teilweise über Steine, immer wieder rauf und runter, oft hatte man allerdings auch Treppen bzw. Stufen aus Beton angelegt. Auf der Nordseite der Halbinsel gab es eine riesige Kolonie Seebären, die man nicht nur beobachten, sondern auch hören und riechen konnte. Das Wetter war meist bedeckt, in den ersten drei Stunden unserer fünfstündigen Tour kam allerdings immer mal wieder die Sonne hervor, erst auf dem Rückweg von der Spitze der Halbinsel war dies dann kaum noch der Fall. Um 14:30 Uhr waren wir wieder am Auto, zum Glück hatte es nicht geregnet, obwohl der Wetterbericht durchaus eine etwas höhere Regenwahrscheinlichkeit angesagt hatte. Wir fuhren dann in den Ort Plettenberg, wollten eigentlich Kaffee trinken, fanden das im Reiseführer angepriesene Café jedoch nicht und entschieden uns dann um, aßen stattdessen eine warme Mahlzeit im „Ocean Basket“, einer südafrikanischen Fischlokalkette, wo es aber sehr lecker war, auch alles frisch zubereitet, kann man also durchaus empfehlen, in meinen Augen um einiges besser als „Nordsee“ in Deutschland. Wir hatten beide Kingklip, einen typischen, südafrikanischen Fisch mit leckerem, festem Fleisch. Danach ging es dann wieder zurück in unserer Ferienhaus, wo wir den Rest des Nachmittags vertrödelten, zumal es dann doch noch zu regnen anfing. Das Abendessen fiel natürlich heute aus, es gab abends lediglich noch ein Stück Torte, das wir als Ersatz für den nicht stattgefunden Cafébesuch am Nachmittag im Sparmarkt gekauft hatten. Leider müssen wir auch diesen schönen Ort am Meer am Folgetag nun schon wieder verlassen, es geht weiter, die Tage in Südafrika gehen so schnell rum, nur noch eine Woche, dann ist der Urlaub schon zu Ende…. Aber ein paar Höhepunkte des Urlaubs erwarten uns bis dahin hoffentlich doch noch!

gefahren: 45 km

Mo., 01.04.18: Arch Rock, Nature’s Valley, Wilderness

Der nächste Unterkunftswechsel stand an. In der letzten Nacht gab es allerdings noch eine Schrecksekunde, als nämlich eine Katze versuchte, gegen 1 Uhr bei uns im Schlafzimmer durch das gekippte Fenster einzudringen. Nun gut, ich gebe zu, dass wir die Katze, die zur Ferienanlage zu gehören schien, auch ein bisschen dazu verleitet haben, denn wir hatten sie tagsüber schon mehrfach gestreichelt und ihr auch was zu futtern gegeben, aber dass sie so dreist sein würde – wir bekamen jedenfalls einen gehörigen Schreck! Um kurz nach 6 Uhr morgens schließlich waren wir dann aber auch spontan wieder wach und unternahmen deshalb noch einen kurzen Strandspaziergang zum Arch Rock, dem Felsbogen, der der Ferienhaussiedlung, in der wir wohnten, den Namen gab. Direkt vor unserem Ferienhaus ging es auf den Strand, einen Kilometer immer am Strand entlang bis zum Felsen hin und anschließend wieder zurück. Die ganze Zeit waren wir die einzigen Menschen hier, hatten den herrlichen Strand für uns allein, ein kleines Urlaubsparadies! Auf der Terrasse konnten wir heute unser letztes Frühstück einnehmen, da mittlerweile herrlicher Sonnenschein herrschte.

Um kurz nach 9 Uhr fuhren wir schließlich los, unser erstes Ziel war Nature’s Valley, wo wir eine Wanderung zum Salt River Mouth geplant hatten, einer weiteren, idyllischen Flussmündung. Diese Tour, die als nicht allzu lang und technisch einfach beschrieben war, führte uns erst am Strand entlang zur Flussmündung und dann über den Hügel wieder zurück in den verschlafenen Ferienort. Nach etwa einem Kilometer den Strand entlang standen wir allerdings plötzlich vor einem Schild, das vor dem “extrem gefährlichen” Weitergehen warnte, hier war nach meinem Kenntnisstand vor einigen Jahren ein Steinschlag heruntergekommen, der Weg z.T. abgerutscht, repariert hatte man offensichtlich aber bisher heute noch nichts, nur das Schild wurde aufgestellt… Die meisten Wanderer schien das nicht zu stören, denn ein Trampelpfad am Schild vorbei war eindeutig zu erkennen. Auch wir liefen auf diesem daher weiter, es ging ein kurzes Stück an der Abbruchkante entlang und dann folgte noch ein wenig Kletterei über Felsen sehr nahe am Wasser, damit war die gefährliche Stelle dann aber auch schon passiert, von der Länge her maximal 100 Meter. Allerdings hatten wir auch Glück, da wir kurz nach Ebbe dort waren, etwas später hätten wir den Weg nicht mehr machen können, die Felsen wären dann von der brandenden Gischt überflutet gewesen. So ging es dann aber weiter, noch ein wenig bergauf und wieder bergab durch den Wald, bis wir auch schon an der idyllisch ruhigen Flussmündung ankamen, wo außer uns wieder einmal kein Mensch anzutreffen war! Die Sonne schien, die Stimmung war fast paradiesisch ruhig und entspannt. Wir hielten uns ein wenig auf, ich kühlte die Füße im Wasser, danach gingen wir dann den offiziellen Weg über den Hügel zurück in den Ort, der aber auch ganz hübsch war, kurz vor Ende noch mal einen tollen Aussichtspunkt mit Blick über den Ort Nature’s Valley bot, ehe wir nach fünf Kilometern wieder auf den Strand trafen und wenige Minuten später dann auch schon wieder am Auto waren. Es war inzwischen 12 Uhr, Zeit für einen kleinen Imbiss, wir hatten ein Ciabatta beziehungsweise ein Sandwich im örtlichen Lokal und machen uns dann auf den Weg nach Wilderness, unserem nächsten Übernachtungsort, der nur circa 100 km entfernt lag.

Im Farmladen “Thyme & Again” kauften wir unterwegs noch ein paar weitere Mitbringsel und Lebensmittel, ehe wir weiterfuhren gen Westen. Wir passierten Knysna, das uns vom Durchfahren her eher nicht so ansprach, gut, dass wir hier nicht übernachteten. Gegen 15:30 Uhr kamen wir in Wilderness an, wurden in unserer Unterkunft, dem King Fisher Country House, freundlich mit Tee und Kaffee empfangen und bezogen ein schnuckeliges, liebevoll eingerichtetes Zimmer. Während wir auf der Terrasse unseren Tee tranken, fütterte die Hausherrin die Vögel, die auch gleich darauf zuhauf erschienen einschließlich dreier kräftiger Knysna Louries, leider waren die flinken Vögel, noch dazu an den sich bewegend aufgehängten Futterstellen, nicht gerade einfach zu fotografieren, ein paar ganz brauchbare Fotos schienen mir aber doch gelungen zu sein. Da die Wirtin die Vögel regelmäßig mit Futter versorgt, waren sie das mittlerweile offensichtlich gewohnt und konnten dabei schön von der Terrasse aus beobachtet werden. Zum Abendessen ging’s in das Lokal “The Girls”, das nicht nur von Tripadvisor, sondern auch von unserer Wirtin wärmstens empfohlen wurde und wo wir mit Straußen- bzw. Kudu-Steak nicht enttäuscht wurden. Auch der Dom Pedro, so eine Art Milchshake mit Kahlua zum Nachtisch, war lecker! Um kurz nach 20 Uhr waren wir zurück in unserer Unterkunft, gerade rechtzeitig, bevor der Regen einsetzte.

gefahren: 151 km

Di., 02.04.19: Wilderness Section

Die Nacht war sehr ruhig, leider in den Morgenstunden etwas kühl, aber ich war auch zu bequem, um aufzustehen und die Decke aus dem Schrank zu holen… Ansonsten haben wir aber sehr gut geschlafen. Gegen 7 Uhr standen wir auf und machten uns gemütlich fertig, denn Frühstück gab es erst um 8:30 Uhr. Bis dahin konnten wir schon wieder die ersten Vögel auf der Terrasse beobachten. Das Frühstück war sehr lecker, vor allem die selbstgemachten Pfannkuchen mit Käse-Pilz-Füllung und frische, noch heiße Schokomuffins – mmmhhh! Insgesamt gab es hier wohl das beste Frühstück, das wir in Südafrika hatten! Danach gingen wir zum nah gelegenen Veranstalter Eden Adventures, wo wir uns Kanus ausleihen wollten, um damit den Touws River flussaufwärts zu paddeln und dann zu einem Wasserfall weiter zu wandern. Vor Ort mussten wir leider erfahren, dass dieses wegen des erwartet zunehmenden Windes heute nicht klappen würde, da wir sonst zu viele Schwierigkeiten hätten, gegen den Wind wieder zurück zu paddeln. Wir durften die Kanus daher nur vormittags nutzen und auch nur auf einem Teil der Strecke, paddelten so einmal bis zur Seilfähre und wieder zurück, danach noch einmal in einen Kanal hinein, der den Fluss mit dem benachbarten See verbindet und gaben die Kanus dann nach zwei Stunden Paddeln wieder ab. Allzu viele Vögel sahen wir nicht am Ufer, ansonsten war die Tour aber durchaus ganz schön und entspannt, wenn wir uns natürlich auch nicht allzu weit von der Zivilisation entfernten. Die Wanderung zum Wasserfall sollte dann im Anschluss folgen, war somit natürlich etwas länger, da ja nicht die ersten zwei Kilometer mit dem Kanu „übersprungen“ werden konnten. Um uns zu „stärken“, fuhren wir deshalb zunächst einmal aber in ein Café in Hoekwil, das bekannt ist für seinen Käsekuchen, der auch wirklich recht sahnig, mächtig und lecker war. Danach ging es dann zum Start des Half Collared Kingfisher Trails und in etwa dreieinhalb Stunden erwanderten wir die knapp 9 km zum Wasserfall hin und wieder zurück. Leider lag der Wasserfall bei unserer Ankunft schon im Schatten des Berges, dadurch war es so kühl, dass an ein Bad nicht mehr zu denken war. Die Szenerie auf der Wanderung war aber wirklich schön, es ging durch ein tief eingeschnittenes, grünes Tal mit steilen, bewaldeten Hängen, man hörte den Fluss immer rauschen, auch wenn man ihn nicht durchgehend sah, so verkrautet wie er war, ganz im Gegensatz zu dem Teil, den wir vormittags noch mit dem Kanu befahren hatten und der viel breiter und tiefer war, als ich das erwartet hatte. Der Wanderweg war im Übrigen auch recht gut zu gehen, fast durchweg eben bzw. an allen etwas schweren Stellen mit Boardwalks versehen, so dass man recht flott voran kam. Gelaufen wurde derselbe Weg hin und zurück, lediglich im Mittelteil unterschied er sich ein wenig. Auf dem Hinweg nahmen wir nämlich die Pontonfähre für Fußgänger und liefen östlich des Flusses auf einfachem Weg, auf dem Rückweg überschritten wir den Fluss etwas weiter flussaufwärts zu Fuß und liefen westlich davon zurück Richtung Süden, hier war der Weg deutlich anspruchsvoller zu gehen, dafür sahen wir hier immerhin noch einen schönen Specht, der sich eine ganze Zeit beobachten ließ. Kingfisher (Eisvögel), nach denen die Wanderwege hier alle benannt sind, zeigten sich leider nicht – schade! Um 17:30 Uhr waren wir wieder in unserer Pension, duschten und machten uns fertig fürs Abendessen, das wir heute im Flava Restaurant einnahmen, nicht ganz so gut und schick wie gestern, dafür aber auch nur halb so teuer, das Essen war eher mäßiger Durchschnitt für südafrikanische Verhältnisse.

gefahren: 18 km

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