Wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen, und wieder einmal erging auf der Seite erkunde-die-welt.de von Michael der Aufruf zur Teilnahme an der Fotoparade. Nachdem ich das in den letzten Jahren regelmäßig gemacht habe, will ich es mir natürlich auch in 2024 nicht entgehen lassen.
Dieses Jahr war für mich sehr spannend. Insgesamt viermal durfte ich in den Urlaub fahren, mal länger, mal kürzer, aber immer waren es tolle und erlebnisreiche Reisen! Und auch mit dem Wetter hatte ich stets sehr großes Glück. Da wurden natürlich wieder viele Fotos geschossen, so viele, dass ich mit dem Sortieren und Bearbeiten noch lange nicht fertig bin. Trotzdem habe ich mich nun aber mal drangesetzt und die Fotos im Hinblick auf die Kategorien durchforstet, die Michael wie jedes Jahr vorgegeben hat. Die sind zwar nicht zwingend zur Teilnahme vorgeschrieben, trotzdem macht mir die Herausforderung großen Spaß, die Kategorien zu erfüllen. Also los! Wegen der Vielzahl der Fotos und da ich mich oft nicht entscheiden konnte, habe ich diesmal je Kategorie zwei Fotos ausgewählt. Es gibt also viel zu gucken!
Kategorie Architektur
Meine erste Reise führte mich im März 2024 nach Portugal, um dort den Fischerweg zu erwandern. Er ist bekannt als einer der spektakulärsten Küstenwege Europas, ich hatte dementsprechend große Erwartungen, und die wurden voll erfüllt. Jetzt im Frühjahr blühte es an allen Ecken und Enden, die Landschaft war traumhaft schön. Aber wir sind hier ja in der Kategorie Architektur. Daher gibt es nun kein Landschaftsfoto, sondern ein Foto, das in einem der zahlreichen kleinen Küstenorte entstand. Besonders gut gefällt mir an dem Foto, wie die typischen kleinen Häuschen hier in exakt dem Blau des Himmels bemalt wurden, den auch ich fast täglich bestaunen durfte. Und das Stoppschild nimmt witzigerweise sogar noch die Farbe der Türen auf!
Im Juni dann ging es für den großen Jahresurlaub erstmals an die Westküste der USA. Wir flogen nach San Francisco und verbrachten die ersten Tage in dieser fantastisch gelegenen Stadt. Das Spannende am amerikanischen Großstädten ist ja, dass sie nicht nur aus modernen Wolkenkratzern bestehen, sondern dass dazwischen auch immer Gebäude älteren Datums stehen, was für einen schönen Kontrast sorgt, wie das folgende Bild zeigt.
Kategorie Stadt
Wie schon in den letzten Jahren, so wollten wir auch dieses Jahr wieder eine längere Radtour machen. Wir entschieden uns diesmal für den Vennbahn-Radweg, der auf über 100 km einer stillgelegten Bahntrasse von Aachen durch Belgien bis nach Troisvierges in Luxemburg folgt. Anschließend radelten wir noch ein Stück weiter und beendeten die Tour in der Hauptstadt des Landes. Diese hat uns (wie das ganze Land) gut gefallen. Obwohl Luxemburg die größte Stadt des Landes ist, strahlt sie etwas Gemütliches aus, hat romantische Ecken und ist herrlich gelegen. Auf dem Foto, das von den Kasematten aus aufgenommen wurde, sieht man links die Unterstadt entlang des Flüsschens Alzette und rechts die Oberstadt, in der sich auch der Großherzogliche Palast befindet.
In Portugal legte ich vor meiner Wanderung noch einen Zwischenstopp in Lissabon ein und war überrascht, wie gut mir auch diese Stadt gefiel. Besonders schön finde ich bei Reisen in wärmere Regionen ja immer, dass man sich auch abends noch gut bei angenehmen Temperaturen draußen aufhalten kann, sogar schon jetzt im März. Das Foto entstand dementsprechend bei einem abendlichen Bummel und zeigt den Blick von der gigantischen Praça do Comércio in Richtung Innenstadt.
Kategorie Bergwelt
Richtig hohe Berge konnte ich in diesem Jahr nur in den USA bestaunen, meine anderen Reisen führten ja eher in Küsten- oder Mittelgebirgsregionen. Die Berge in den USA waren dafür aber umso eindrucksvoller, auch deshalb, da sie zum Zeitpunkt unseres Besuches überwiegend noch mit Schnee bedeckt waren. Das folgende Foto entstand auf der Fährüberfahrt von Bainbridge Island, wo wir übernachtet hatten, nach Seattle zur Stadtbesichtigung und zeigt den über 4000 Meter hohen Mount Rainier. Auf der Fähre waren übrigens sehr viele Pendler, die zum Arbeiten in die Stadt fuhren. Beneidenswert, wer auf dem Arbeitsweg so einen Ausblick hat!
Dass auch die europäischen Mittelgebirge ihren Reiz haben, dürfte sich ja mittlerweile spätestens seit der Corona-Pandemie herumgesprochen haben, als wir alle die Urlaube vornehmlich zuhause verbrachten. Im Oktober dieses Jahres ging es für uns daher noch für eine Woche in die Kleine Luxemburger Schweiz und an die Mosel. Schon seit längerem wollte ich mir mal die Geierlay-Hängebrücke anschauen, die zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung die längste Hängebrücke Deutschlands war. (Mittlerweile allerdings nicht mehr.) Nach Überquerung der Brücke liefen wir im Tal darunter zurück zum Parkplatz, dabei bot sich der nachfolgende Blick. Ich finde die geschwungene Linie, die die Brücke dabei formt, irgendwie besonders ästhetisch.
Kategorie Oben
Michael schaut in Kirchen gerne nach oben und hat sich deshalb die nun folgende Kategorie ausgedacht. Auch das nächste Foto entstand in einer Kirche beim Blick nach oben, nämlich im Dom zu Trier. Es zeigt aber nicht die Kuppel, sondern…? Wer’s nicht erkennt, muss halt den Reisebericht lesen!
Das nächste Foto stammt wiederum aus den USA. Im Olympic National Park, ganz im Nordwesten des Landes gelegen, unternahmen wir eine Küstenwanderung zum Third Beach. Der Weg führte über mehrere kleine Buchten, um dorthin zu gelangen, musste man immer mal wieder über solche abenteuerlichen Leiterkonstruktionen nach oben oder wieder herunterkrabbeln. Ein Glück, dass wir nur einen leichten Tagesrucksack hatten!
Kategorie Schwarzweiß
Das erste Foto dieser Kategorie stammt ebenfalls aus den USA. Nachdem wir San Francisco verlassen hatten, steuerten wir als erstes Ziel Point Reyes National Seashore an. Schon früh fuhren wir von unserem Campground los, um mit unserem Miet-Wohnmobil noch einen Parkplatz zu ergattern, was nicht immer ganz leicht ist. Unterwegs kamen wir an dem berühmten, viel fotografierten Cypress Tree Tunnel vorbei. Es war noch nicht viel los, wir waren die einzigen vor Ort, und der Morgennebel zauberte eine mystische Stimmung, in der man Farben kaum wahrnahm. Das Foto, das dort entstand, war entsprechend monochrom, in Schwarzweiß unterscheidet es sich vom Original kaum, die Stimmung kommt eher noch besser zur Geltung.
Beim nächsten Bild dieser Kategorie habe ich etwas geschummelt, denn es ist ja nicht zwei-, sondern dreifarbig. Die Pflastersteine der Praça do Comércio in Lissabon an sich sind tatsächlich in Schwarzweiß, da musste ich nichts ändern. Nur der bunte Hintergrund störte mich etwas, so dass ich alle weiteren Farben aus dem Bild entfernt habe bis auf das Blau des Morgenhimmels. Ich finde, dass das Bild so ganz interessant aussieht!
Kategorie Ãœberraschung
Womit wir schon bei der letzten Kategorie wären. Ãœberraschungen gibt es ja immer wieder, mal schöne, mal weniger schöne. Wobei einem aus dem Urlaub natürlich die schönen besser im Gedächtnis bleiben. Oder auch die skurrilen. Eine solche erlebte ich an der Mosel. Beim Besuch der Sektkellerei Deinhard’s in Bernkastel-Kues verspürte ich ein Bedürfnis und musste mal die Sanitäranlagen aufsuchen. Als ich das Herren-WC betrat, staunte ich nicht schlecht, so ein künstlerisch gestaltetes und schick designtes WC habe ich lange nicht gesehen. Zum Glück war niemand sonst dort und ich hatte mein Handy dabei, also erlaubte ich mir, schnell mal das folgende Foto zu schießen.
Das letzte Foto dieser Serie nun zeigt auch gleichzeitig meine schönste Tierbegegnung im letzten Jahr. Nach dem Abendessen auf dem Campground im Olympic National Park drehte ich noch eine kleine Runde. Ich war ganz allein im Wald, und plötzlich sah ich unter mir in einem Bach Bewegung. Ich schaute hin und entdeckte überrascht doch tatsächlich zwei Biber! Bisher habe ich die erst einmal in meinem Leben in freier Natur gesehen, und das auch noch auf einer geführten Tour, aber noch nie alleine oder spontan. Das war wirklich eine große Überraschung, denn Biber sind sehr scheu, da hatte ich an diesem Abend großes Glück gehabt!
Schönstes Foto
Zum Abschluss bittet Michael jeden Teilnehmer der Fotoparade stets noch, sein schönstes Bild des abgelaufenen Jahres zu zeigen. Das ist für mich die schwierigste Aufgabe, denn ich kann mich da nie für nur ein Bild entscheiden. Auch einige der vorherigen kommen hier sicher in die engere Auswahl. Letztendlich habe ich mich für die beiden folgenden entschieden, die wegen der starken Konkurrenz bisher noch nicht berücksichtigt wurden oder aber in keine der sechs Kategorien passten. Das erste Bild ist eigentlich nichts Besonderes, es zeigt ein Motiv, das sicher schon 1000 x fotografiert worden ist. Es ist für mich aber doch mit einer besonderen Erinnerung verbunden. Einer der letzten Stopps auf unserer USA-Reise war der Crater Lake National Park. Wir fuhren früh morgens auf den Krater hinauf, parkten unser Wohnmobil und wanderten zum Kraterrand. Der Anblick des tiefblauen Sees, der um diese Uhrzeit noch spiegelglatt dalag, die Oberfläche von keiner Welle gekräuselt, mit den Spiegelungen der umliegenden Berge, war einfach atemberaubend, das kann das Bild kaum wiedergeben.
Und zum Abschluss noch etwas Friedvolles. Das Foto stammt wieder von meiner Wanderung auf dem Fischerweg. Kurz vor dem Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands, lief ich mal wieder an blühenden Blumenwiesen vorbei, durch die ganz gemächlich ein große Schafherde zog. Diesen Anblick fand ich einfach nur wunderschön und beruhigend und ich hoffe, dass das Bild die Stimmung ein bisschen wiedergeben kann.
Das war’s dann auch schon. Für mich war es ein wunderbares Jahr mit tollen Erlebnissen und ich hoffe, dass die Auswahl der Bilder das ein wenig rüberbringen konnte.
Zu meinen älteren Beiträgen der Fotoparade geht es übrigens hier und hier und hier und hier.
Und zum Abschluss gibt’s auch nochmal den Link auf Michaels Seite. Dort haben sich inzwischen schon viele andere Beiträge angesammelt, die durchweg wirklich sehenswert sind und Lust aufs Reisen und Fotografieren machen. Also alle mal anschauen!
Hallo Christian,
Das Schwarz-Weiße Pflaster in Lissabon hab ich heuer auch bewundert. Eine verwunschene Baumallee wäre noch ein Ziel. Mit Überraschung zum Pinkel ist keine Ziel sondern ein Bedürfnisse. 😀
Hallo Herbert,
vielen Dank für Deinen Kommentar!
Lissabon ist toll, gerade auch zum Fotografieren, oder? Aber auch Deine Bilder aus Namibia wecken mal wieder gewaltig meine Reiselust.
LG und dass das Jahr 2025 für Dich diesmal nur Positives bereithält!
Christian
Hallo Christian,
Namibia ist im Norden, im Caprivi sehr grün. Der Okowango und der Cobe River sorgen für ausreichend Feuchtigkeit. Dorthin fährst du zur Tierbeobachtung. Je weiter südlich du kommst, umso sandiger und felsiger wird es. Aber auch hier gibt es tolle Fotomotive. Das Damaraland und das Waterberg-Plateau sind so ein Beispiel. Dem Klischee von Sand und Dürre entspricht die Fahrt von Swakopmund zu den Dünen von Sossusvlei. Das sind 400 km durch das reine Nichts. Die Gegend ist natürlich nicht so toll, dass es ein Bild auf eine Fotoseite schaffen könnte. Nichtsdestotrotz: Namibia mit seinen vielen Fassetten ist unbedingt eine Reise wert. Wenn ich mir deine tollen Bilder so anschaue, findest du dort tausende Motive.Â
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Gruß
Herbert
Klingt verlockend! Danke für die Infos! Ich vermute mal, dass natürlich zusätzlich auch die Jahreszeit noch eine Rolle spielt, also grün eher nach der Regenzeit, oder?
Hallo Christian,
das nenn ich mal gelungene Fotos! Absolut beeindruckend! Dass du den Crater Lake und die Schafe als Favoriten ausgewählt hast, verstehe ich total. Mich hat aber auch das Schwarzweiß-Foto der Allee lang gefangen genommen. Mega gut eingefangen! Danke fürs Mitnehmen durch dein 2024!
Vielen Dank, Sina!
Mit der Auswahl der Lieblingsfotos ist das immer so eine Sache. Und was einem selbst das liebste ist, vielleicht, weil z.B. tolle Erinnerungen dran hängen, muss ja bei weitem nicht das fototgrafisch beste Foto sein, das auch andere als Highlight empfinden. Insofern freut es mich, wenn Dir meine Auswahl gefallen hat! 🙂
Hallo Christian,
das Toilettenfoto ist wirklich witzig . Ich hätte zu dem Thema die Hundertwasser-Toiletten in Neuseeland im Angebot ;-). Aber auch die Schafe, den Kratersee und die S/W-Aufnahmen mag ich sehr.
Liebe Grüße
Elke
Vielen lieben Dank!
Bilder der Hundertwassertoilette habe ich auch schon mal gesehen, aber als ich damals in NZ war, habe ich es leider nicht so weit in den Norden geschafft.
3 Monate Südamerika ist natürlich ein Traum! Deine Bilder zeigen das! Wunderschön!
LG!
Christian
Hallo,
das Toilettenfoto ist wirklich klasse. Man sollte sich bei der Gestaltung der Örtlichkeiten mehr Mühe geben, dann wären die Räume vielleicht nicht immer so schmuddelig.
Und das Schafbild gefällt mir auch sehr gut. Erinnert mich an Neuseeland.
Liebe Grüße
Liane
Dankeschön! Freut mich zu hören!
Ja, warum eigentlich müssen Toiletten immer so vernachlässigt sein? Mit ein bisschen Aufwand wie auf dem Foto wirkt das Ganze doch viel freundlicher und einladender. Und vielleicht sorgt so ein schickes WC sogar dafür, dass die Besucher damit ein bisschen sorgfältiger umgehen.
Schafe und Neuseeland – das geht natürlich immer! Ach ja, Neuseeland… seufz! Wie gerne würde ich auch da mal wieder hin. Aber es gibt ja noch so viel mehr zu entdecken!
Auf ein spannendes Reisejahr 2025!
LG!
Christian
Was für schöne Reisefotografien machen Lust gleich selbst den Rucksack zu schnüren und los zu fahren. Viele Grüße Edeline
Vielen lieben Dank!
Und dir auch danke für deinen ausführlichen Beitrag über Essen! Die Stadt ist wirklich ein bisschen besser als ihr Image. Auch, wenn nicht alles Gold ist, was glänzt.
LG!
Christian
Hallo Christian,
wunderschöne Bilder hast du ausgesucht von deinen tollen Reisen! Der Cypress Tree Tunnel ist umwerfend! Und die Schafe wirklich sehr beruhigend.
LG Maike
Hallo, danke dir!
Deine Eindrücke sind aber auch nicht schlecht. Wobei Patagonien natürlich ein Traumziel ist! Der Puma ist aber wirklich der Hammer, so einen in freier Wildbahn zu sehen, das hat schon was! Beneidenswert!
LG!
Christian
Was für spannende Erlebnisse. Besonders die Geierlaybrücke, die haben wir nämlich in diesem Jahr auch überquert. Und die fand ich doch recht hoch. Den Vennbahn-Radweg hatten wir auch mal ins Auge gefasst. Kannst du ihn empfehlen?
Viele Grüße
Annette
Ja, uns hat der sehr gut gefallen. Er ist mittlerweile perfekt ausgebaut, über 100 km Asphalt ohne wesentliche Steigungen und ohne Autoverkehr, das ist schon toll. Und genug Unterkünfte am Weg haben wir auch gefunden. Ich bin gerade damit beschäftigt, den Reisebericht darüber hier zu erstellen, ich hoffe, dass ich den bald fertigstellen kann.
LG!
Christian