Weiter geht’s auf dem Jakobsweg!

Weiter geht’s auf dem Jakobsweg!

Nachdem ich im Oktober den Jakobsweg in Spanien von St.-Jean-Pied-de-Port aus bis nach Santiago de Compostela gelaufen bin, war ich tatsächlich ein wenig “angefixt”, was das Pilgern anbelangt. Und so kam ich zu dem Entschluss, das wenn möglich fortzusetzen.

Zu Trainingszwecken und zur Einstimmung bin ich ja schon vor meinem Camino Frances im August die erste Jakobsweg-Etappe von meiner Haustür bis nach Essen-Kettwig gewandert. Der “richtige” Pilger ist schließlich im Mittelalter auch aus seinem Heimatort losgezogen! So kam ich zu dem Entschluss, dass auch ich diesen Weg einfach mal weiter verfolgen will. Von Kettwig aus verlief die klassische Pilgerroute über Düsseldorf und Neuss bis nach Aachen, alles in allem 140 km von meiner Haustür aus. Nun wollte ich dafür nicht extra Urlaub nehmen, aber auch als Etappenwanderung ließ sich das gut machen, schließlich war alles noch in Entfernung eines Tagesausflugs von zuhause aus zu erreichen. Und es gilt als durchaus “legitim”, eine Pilgerroute auch in Etappen aufzuteilen.

Heute nun sollte es also weiter gehen, von Kettwig bis nach Düsseldorf-Derendorf, beides gut an die S-Bahn angeschlossen, mit 20 km eine Etappe, die man auch an einem kurzen Wintertag problemlos schaffen konnte, wenn die Sonne früh untergeht. Das Wetter spielte mit, es war zwar kalt, regnete oder schneite aber nicht, das Laufen ging daher ziemlich problemlos. Die ersten Kilometer durch den Ratinger Wald bis nach Ratingen waren ganz schön, auch dahinter ging es noch idyllisch ein Stück durch den Aaper Wald bis nach Düsseldorf, lediglich die letzten Kilometer Asphalttreten durch die Düsseldorfer Vororte waren nicht mehr ganz so spannend, auch wenn man ab und zu durch ein paar Nobelautos oder -villen abgelenkt wurde. Ob der mittelalterliche Pilger hier wohl auch schon ins Staunen geriet? Vermutlich eher nicht … Mit der S-Bahn ging es schließlich wieder zurück nach Hause, eine weitere Etappe auf dem Fußweg nach Santiago war geschafft. Auch wenn dieses noch fast 2000 km entfernt liegt, so fühlt man sich trotzdem auf dem Weg dorthin irgendwie dem Pilgergedanken verbunden.

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