Mittwoch, 21.08.2024: Anreise und Stadtrundgang in Aachen
Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns mit den Rädern auf zum Bahnhof, nahmen den RE und fuhren gemütlich und entspannt in 2 Stunden bis zur Endhaltestelle des Zuges, nach Aachen. Da unser gebuchtes Hotel in Bahnhofsnähe lag, steuerten wir das als erstes an, stellten Räder und Gepäck ab und machten uns am frühen Nachmittag auf zur Stadtbesichtigung. Wir besuchten den Elisenbrunnen, die historischen Ausgrabungsfunde im Park dahinter und anschließend natürlich auch noch den Dom, ein Muss, UNESCO-Welterbe und wirklich eindrucksvoll und sehenswert. Dasselbe gilt im Übrigen aber auch für die benachbarte Domschatzkammer, in der überraschenderweise gar nicht viel los war. Danach bummelten wir noch ein wenig durch die Innenstadt, zum Rathaus, zum Puppenbrunnen und auch zum Einkaufszentrum Aquis Plaza, da ich mir im dortigen Elektromarkt noch eine neue SD-Karte kaufen wollte. Auf dem Rückweg gab’s leckeres Abendessen in einem thailändischen Restaurant in einer Nebenstraße, ehe wir in unsere gemütlichen Betten fielen, über uns der Aachener Dom, wie man unten auf dem Foto gut erkennen kann.
Donnerstag, 22.08.2024: Aachen – Eupen
Der erste Tag der Radtour stand an. Es wurde ausgiebig das wirklich leckere Hotelfrühstück genossen, ehe wir auscheckten und uns auf unsere Räder schwangen, die die Nacht in der Tiefgarage des Hotels verbracht hatten. Ein kurzes Stück ging es stadtauswärts, als wir einmal suchend auf die Karte blickten, sprach uns ein Einheimischer an und ließ uns ihm folgen, so kamen wir in kurzer Zeit zum Bahnhof Rothe Erde, dem offiziellen Start des Vennbahn-Radwegs. Es mussten natürlich ein paar Beweisfotos geschossen werden, bevor die Bahn unterquert wurde und wir dahinter auf die eigentliche, ehemalige Bahntrasse stießen, der wir heute fast durchgehend bis zum Ort Raeren folgen sollten. Der Weg führte, gut asphaltiert, wunderschön flach durch die Landschaft, an Ortschaften und Feldern vorbei, teilweise auch mit Heckenanpflanzungen links und rechts, und ließ sich wunderbar angenehm fahren. Für einen ersten Zwischenstopp verließen wir erstmals die Trasse, fuhren steil hinab in den kleinen, hübschen Ort Kornelimünster, genossen dort die dörfliche Idylle, bestaunten die Propsteikirche und gönnten uns einen kleinen Stärkungsimbiss. Danach ging es genauso steil wieder ein kurzes Stück hinauf auf die Trasse (ja, ich habe geschoben…) und dort genauso angenehm flach verlief die weitere Fahrt. Bei Walheim wollten wir einen Blick in die alten Kalksteinbrüche tun, das lohnte sich aber nicht so, dort war alles ziemlich zugewuchert, man konnte nicht viel sehen von dort aus, wo wir standen. Also fuhren wir weiter, überquerten die Grenze nach Belgien und waren schon bald in Raeren. Der alte Bahnhof war zu einem tollen Lokal umgebaut, bei schönem Wetter konnte man dort auf einem alten, offenen Waggon sitzen, leider war heute aber geschlossen. Schade! Wir machten uns daher auf auf die letzten Kilometer, die uns nun nach Eupen führen sollten. Wieder merkte man, wie hügelig doch die Landschaft eigentlich ist, denn kaum hatten wir die Trasse verlassen, ging es wieder ständig auf und ab, man kam dabei ganz schön aus der Puste. In Eupen angekommen stellte sich leider heraus, dass unsere Unterkunft ganz oben im Ort lag. Also noch ein letztes Mal kräftig in die Pedale getreten und verschwitzt oben ankommen. Wir wurden freundlich empfangen, duschten kurz und machten uns dann zu Fuß auf in die Stadt.
Eupen ist das Zentrum der deutschsprachigen Minderheit in Belgien, mit der Sprache gab es also eigentlich keine Probleme, wobei ich beim Abendessen doch mal mein Schulfranzösisch rauskramen musste, da verstand nicht jede Bedienung Deutsch. Es ist wohl so, dass hier auch viele Belgier aus anderen Regionen arbeiten, und da ist es halt nicht so weit mit den deutschen Sprachkenntnissen. Mein Schnitzel war ganz okay, wenn auch etwas trocken, die Pommes aber lecker, das hatte ich in Belgien auch nicht anders erwartet. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein Eis, soviel Belohnung musste sein. Die Stadt selbst war ganz hübsch, aber nicht wahnsinnig beeindruckend. Imposant war allerdings das Innere der St. Nkolaus-Kirche, schön verziert die Fassade des Franziskanerinnen-Klosters und üppig begrünt im Stil eines römischen Tempels zeigte sich das Rathaus der Stadt. Unser abschließender Verdauungsspaziergang führte uns wieder heraus aus der Innenstadt, hinauf zu unserer Unterkunft, wo wir erschöpft nach einem ersten erlebnisreichen Tag einschliefen.
🚲: 34,4 km
Freitag: 23.08.2024: Eupen – Monschau
Nach der ersten Nacht in Belgien sollten wir die nächste wieder in Deutschland verbringen. So schön einfach ist das alles hier. Mal ist man in dem einen Land, mal in dem anderen, alles ohne Probleme. Die Vennbahn ist übrigens auch deshalb ein Unikum, da sie grundsätzlich auf belgischem Staatsgebiet verläuft, also auch in den Teilen, die eigenltich in Deutschland liegen. Da ist das dann quasi nur ein wenige Meter breiter Streifen belgischen Staatsgebietes, rechts und links aber liegt Deutschland. Skurril! Wir fuhren als erstes wieder durch die hügelige wallonische Landschaft zur Bahntrasse und ab dort dann wieder angenehm entspannt weiter. Die Landschaft änderte sich wenig zum Vortag, allerdings wurde es zunehmend ländlicher, die Anzahl und Größe der Siedlungen am Weg nahm deutlich ab. Schon immer fasziniert hatte mich die mystische Hochmoorlandschaft des Hohen Venns. Da wir direkt daran vorbeikamen, machten wir hier unseren ersten Abstecher zu einem hübschen Waldpicknickplatz. Von dort aus wiederum führte ein bequem zu gehender Bohlenweg durch das Moor des Steinleyvenns, den ich natürlich erkundete. Bei strahlendem Sonnenschein sicher schön, aber bei Nebel oder im Winter hat das hier garantiert auch seine Reize! Zurück auf der Trasse war es dann nicht mehr weit bis Monschau, das wieder unterhalb der Bahnlinie im Tal lag, so dass uns wieder eine lange und steile Abfahrt in den Ort bevorstand. Unsere Unterkunft fanden wir zum Glück rasch, durften auch schon bald das Zimmer beziehen, duschten wie üblich als nächstes und machten uns dann auf, den Ort zu erkunden.
🚲: 41,2 km
Stadtrundgang in Monschau
Monschau ist ja dank seiner fotogenen Lage und der hübschen Häuser zumindest NRW-weit bekannt, vermutlich auch noch darüber hinaus. Trotzdem war ich überrascht, wieviel Betrieb in dem Ort an einem Wochentag Ende August herrschte! Wir steuerten zunächst das berühmte Rote Haus an, eine Villa einer ehemaligen Tuchmacherdynastie, denn das wollte ich unbedingt besichtigen. Und ich muss sagen, dass sich das auch wirklich gelohnt hat. Nicht nur gab es interessante Informationen zur Tuchherstellung in der Eifel in den beiden letzten Jahrhunderten, sondern auch eine wirklich gut erhaltene Inneneinrichtung, anhand derer man sich gut vorstellen konnte, wie die (doch ziemlich reichen) Menschen hier früher so lebten. Danach schauten wir uns hier und dort kleine lauschige Ecken der Altstadt an, stiegen auf den Haller, um von dort die Aussicht zu genießen, und kehrten schließlich in ein Lokal zum Abendessen ein, nachdem unsere erste Option schon belegt war. Auch in dem Lokal, das wir alternativ nahmen, bekamen wir einen der letzten Tische! Gesättigt und zufrieden marschierten wir zurück in unser B&B, planten den nächsten Tag und machten uns dann fertig für die Nacht.