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Baltikum 2018

Seit dem Zerfall des Ostblocks und seit der Osterweiterung der EU reizte mich ein Besuch der baltischen Staaten. Viel Gutes hatte man von ihnen gehört, kleine, aber zielstrebige LĂ€nder, die sich rasch und gut in die Riege der westeuropĂ€ischen Demokratien integrierten, die froh waren, das russische Joch abgeschĂŒttelt zu haben und die in macherlei Hinsicht (z.B. Digitalisierung der Gesellschaft) einige andere europĂ€ische LĂ€nder sogar schon ĂŒberflĂŒgelt hatten. Dazu kam, dass alle drei LĂ€nder nur mĂ€ĂŸig dicht besiedelt sind, was mir sehr sympathisch ist und dazu fĂŒhrt, dass es viel Natur zu bestaunen gibt, ja sogar eine ganze Anzahl Nationalparks, wie ich im Zuge der Reiseplanung feststellen sollte. Und einige KulturdenkmĂ€ler bzw. historische StĂ€dte sind zur Abwechslung ja sicher auch mal einen Abstecher wert.

In den ersten Jahren nach der Wende ließ ich mir noch ein wenig Zeit mit der Planung eines Besuchs, und zwar aus mehrerlei GrĂŒnden. Zum einen dachte ich, dass man dem Land schon noch ein bisschen Spielraum geben sollte, um touristische Grundstrukturen zu entwickeln, wobei man sagen muss, dass das dort wohl sehr rasch gelungen ist.

Außerdem hatten die drei LĂ€nder anfangs noch alle ihre eigene WĂ€hrung, bei einer dreiwöchigen Reise mit nur wenigen Tagen in jedem Land fĂŒhrte das vermutlich zu einem ziemlichen WĂ€hrungs-Kuddelmuddel, was mich auch ein wenig abschreckte. Aber nach und nach hielt natĂŒrlich auch der Euro in den LĂ€ndern Einzug, in Estland schon 2011, in Lettland 2014 und in Litauen dann 1 Jahr spĂ€ter. Eine einheitliche WĂ€hrung (und noch dazu dieselbe wie in Deutschland) erleichtert das Reisen ja doch irgendwie.

Trotzdem: wie das ja oft so ist, gibt es noch 1000 andere Traumziele, und das Baltikum brauchte dann auch bei mir nochmal eine ganze Zeit, bis es endlich zum Zug kam. Nachdem aber der Sommerurlaub 2017 ĂŒber den großen Teich in die Ferne ging, sollte es 2018 mal wieder eine lĂ€ngere Reise innerhalb Europas ohne Flug sein, und da fiel dann nun die Wahl auf die schon lange ins Auge gefassten LĂ€nder Estland, Lettland und Litauen. Nachdem die Entscheidung gefallen waren, machte ich mich an eine akribische und intensive Planung, die mir wie immer viel Freude bereitete.

Bei der An- und Abreise hat man ja grundsĂ€tzlich die Wahl einer (ziemlich langen) Anreise durch Polen mit dem Pkw oder einer (etwas teureren) Anfahrt mit der FĂ€hre. Die Autoanreise ist auch deshalb so lang, da man dabei das Baltikum quasi auch noch “durch die HintertĂŒr” betreten muss, denn die direkte Anfahrt entlang der Ostsee ist zwar möglich, aber doch mit sehr umstĂ€ndlichen Visumsprozeduren verbunden, da sie durch die russische Enklave Kaliningrad fĂŒhrt. Wenn man diese umfahren will, trifft man also erst im Osten Litauens, noch hinter dem polnischen Masuren, auf das Baltikum. Wir entschieden uns daher relativ rasch bei An- und auch Abreise fĂŒr die bequeme FĂ€hranfahrt, mittels der wir gemĂŒtlich und entspannt den Urlaub einlĂ€uten und ausklingen lassen wollten. Die mit der FĂ€hre angesteuerten HĂ€fen wechselten zuletzt fast von Jahr zu Jahr. 2018 hatten wir die Auswahl zwischen Klaipeda in Litauen und Liepāja in Lettland. Wir entschieden uns fĂŒr die erste Variante, da diese besser in unsere Reiseroute passte, die besseren Abfahrtszeiten hatte und auch die Schiffe geringfĂŒgig komfortabler sein sollten.

Bei der LektĂŒre der ReisefĂŒhrer las ich so viel Interessantes, dass mir die Auswahl der Ziele wirklich schwer fiel. Die sehenswerten HauptstĂ€dte der 3 LĂ€nder, Vilnius, Riga und Tallinn, waren natĂŒrlich gesetzt, als Ausgleich dazu musste es dann aber auch ein wenig mehr Natur sein. Hier ist insbesondere die Kurische Nehrung ja eines der Hauptreiseziele deutscher Touristen im Baltikum, auch wegen der deutschen Geschichte, mich interessierten aber zusĂ€tzlich auch noch die schon erwĂ€hnten Nationalparks, von denen letztlich auch eine ganze Anzahl auf meiner Reiseroute landete, die dann den auf der Karte eingezeichneten Verlauf nehmen sollte.

Die Hotel- bzw. Unterkunftsbuchung nahm ich fĂŒr alle NĂ€chte wieder im Vorfeld online vor, nachdem ich mich auf den ĂŒblichen Seiten im Netz und im ReisefĂŒhrer kundig gemacht hatte. Einige Buchungen erfolgten ĂŒber die klassischen Buchungsportale, einige aber auch bei den UnterkĂŒnften selbst. Und schließlich organisierte ich noch eine Nacht in einer “BĂ€renhĂŒtte” in Estland, das verlockte mich ungemein, seitdem ich das erste Mal davon gelesen hatte, und es sollte auch eines der Highlights des Urlaubs werden.

Das Wetter sollte sich als durchweg frĂŒhsommerlich warm erweisen, ideal zum Reisen, die wenigen Tage mit Regen bzw. schlechterem Wetter taten dem UrlaubsvergnĂŒgen keinen Abbruch. Die Reise durch die 3 sympathischen LĂ€nder hat auf alle FĂ€lle gut geklappt und wir kamen erholt, zufrieden, glĂŒcklich und voller EindrĂŒcke nach 3 Âœ erlebnisreichen Wochen wieder zuhause an. Ich hoffe, die folgenden Seiten können einen Eindruck davon vermitteln, was fĂŒr ein schönes Fleckchen Erde das Baltikum ist!

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