Im Netz bin ich vor einiger Zeit auf Empfehlungen zu einem Rundwanderweg um Kupferdreh herum gestoßen. Kupferdreh ist einer der südlichsten Stadtteile von Essen, schön gelegen am Baldeneysee, im Übergang zum Bergischen Land, das alles klang schon mal vielversprechend. Teile der Region, durch die der Wanderweg verläuft, kannte ich schon von anderen Touren her oder von der 5. Etappe des Neanderlandsteigs letztes Jahr, längere Abschnitte dieses Rundweges bin ich aber noch nicht gegangen, das machte mich neugierig.
Die Markierung des Wegs besteht aus einem weißen K, umgeben von einem weißen Kreis. Bei Wanderwegen, deren Markierung so aussieht, handelt es sich in aller Regel um Rundwege um eine Stadt oder einen Ortsteil, innerhalb des Kreises steht dann jeweils der erste Buchstabe des Ortes. Logisch, oder? Da für den heutigen Muttertagssonntag nahezu hochsommerliches Wetter angesagt war mit Temperaturen über 25 Grad Celsius und Dauersonnenschein, sollte die Tour heute angegangen werden. Mit etwas über 20 km Länge war sie nicht allzu kurz, aber da die Wegführung auch durch Wälder verlief und nicht nur über offenes Land, sollten wir auf unserer Wanderung hoffentlich auch nicht zu sehr in der Sonne braten.
Tatsächlich hat mich die Wegführung wirklich begeistert! Zwar mussten, was in Stadtnähe ja oft unausweichlich ist, auch mal kürzere Passagen auf Straßen bzw. über Asphalt zurückgelegt werden, zwischendurch ging es jedoch immer wieder über Wald- und Feldwege, oft schmale und auch steile Pfade, da hat sich jemand bei der Planung wirklich Mühe gemacht. Und auch für die Markierung sollte man sich beim Sauerländischen Gebirgsverein, der für die Strecke verantwortlich ist, mal bedanken, denn die ist wirklich hervorragend!
Wir starteten morgens um 9 Uhr in Kupferdreh in der Nähe des S-Bahnhofs. Das erste Stück führte am Südufer des Baldeneysees entlang. Das hatte den Vorteil, dass um diese Uhrzeit noch nicht die Menschenmassen unterwegs waren, die sich hier an einem sonnigen Sommersonntag nachmittags regelmäßig tummeln. Sobald wir das Ufer des Sees verließen, waren wir schon wieder weitgehend alleine, das sollte auch über große Teile der Strecke so bleiben. Es ging bergauf und bergab, mal links, mal rechts, teilweise war es nicht so einfach, die Orientierung zu behalten, aber dank guter Wegmarkierung (wie gesagt) bzw. dank GPS-Track war ein Verlaufen unmöglich. Ab und zu blickte man im Tal auf Kupferdreh, an manchen Stellen sah man auch Landmarken in der Ferne wie die Essener Innenstadt (mit RWE-Turm), die Villa Hügel, das Kraftwerk Scholven oder die Arena auf Schalke. Erst die letzten 2 Kilometer führten dann durch den Ort Kupferdreh selbst, was nicht mehr ganz so schön war, aber letztlich unausweislich. Außerdem hatte das schlussendlich den Vorteil, dass man kurz vor Erreichen des Ziels noch einmal wenige Meter vom markierten Rundwanderweg abbiegen konnte, um sich in die Schlange der Kunden an Plückthuns Eisdiele anzustellen und das erste Eis in einer Waffel im Freien in diesem Jahr zu genießen. (Habe diesmal Schoko-Chilli dort probiert und kann es echt empfehlen!) Alles in allem ein wirklich gelungener Tag und eine unbedingt lohnenswerte Wanderung!