Die Dhünntalsperre nordöstlich von Köln ist die größte Trinkwassertalsperre in Westdeutschland und angeblich die zweitgrößte in Deutschland. Ein Rundwanderweg führt einmal um die gesamte Talsperre herum, diese Tour hatte ich mir für den heutigen Samstag vorgenommen.
Allerdings musste ich den offiziell ausgeschilderten Weg ein wenig abkürzen, da ich am Nachmittag eine Verabredung hatte, so ließ ich den Schlenker um die Vorsperre Große Dhünn einfach aus. Laut Angaben auf den Infotafeln soll der komplette Rundweg 40 km lang sein, da meine Rundtour allerdings „nur“ auf 22 km kam und der von mir ausgelassene Abstecher so ca. 10 km lang sein ist, dürfte die Angabe von 40 km für den gesamten Rundweg etwas übertrieben sein.
Im Gegensatz zu manch anderer Talsperre ist die Dhünntalsperre noch recht neu. Sie wurde zuerst in kleinerer Form Anfang der 60er Jahre errichtet und später dann auf die jetzige Größe erweitert. Diese war dann tatsächlich sogar erst 1988 fertiggestellt. Dadurch, dass die Anlage so neu ist, konnte man bei der Errichtung viele Aspekte des Naturschutzes mit berücksichtigen. Dadurch konnten die zerstörerischen Eingriffe in die Natur, mit denen der Bau einer Talsperre verbunden ist, zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden. Es wurden bei der Aufforstung der Hänge spezielle Bäume und Sträucher ausgewählt, Ruhezonen für die Tierwelt geschaffen und so haben sich hier mittlerweile wieder zahlreiche z.T. auch seltene Arten eingefunden.
Dass sich auch scheue Tiere hier wohlfühlen, ist natürlich auch der Tatsache zu verdanken, dass die unmittelbaren Uferzonen der Trinkwassersperre nahezu komplett nicht betreten werden können, wodurch die Tiere ihre Ruhe haben. Für den Wanderer heißt das aber leider auch, dass man vom Wasser nicht allzuviel mitbekommt. Ab und zu blitzt es mal zwischen den Bäumen hervor, meist aber verläuft der Weg durch die umliegenden, zugegebenermaßen recht schönen Wälder. Nahe ans Wasser kommt man lediglich an der Staumauer der Talsperre selbst und außerdem bei der Querung der Staumauern der zwei Vorsperren. Ansonsten gab es lediglich eine Stelle am Südufer, die einen tollen Weitblick über den See bot, und das vermutlich auch nur deshalb, da man auf den Hängen hier ordentlich die Bäume gerodet hatte. Insgesamt kann ich die Tour aber trotzdem jedem empfehlen, der eine angenehme Wanderung mit stetigem Auf und Ab in grüner Umgebung zu schätzen weiß. Und viel Betrieb war hier auch nicht, auf der ganzen Runde habe ich gefühlt maximal 20 Leute getroffen, wobei das aber möglicherweise auch am bedeckten Wetter lag, das ich aber zum Wandern ideal weil nicht zu heiß empfand.