Mittwoch, 10.07.2019: Anreise
Die Anreise verlief problemlos, wir starteten nach dem morgendlichen Berufsverkehr und kamen so rasch aus dem Ruhrgebiet vorbei an Bremen und Hamburg bis nach Lübeck. Hier legten wir einen ersten Zwischenstopp ein, denn wie wir herausgefunden hatten, gab es bei den Marmeladenwerken von Bad Schwartau einen Werksverkauf. Das musste natürlich getestet werden, wir deckten uns dementsprechend auch nicht nur für die nächsten Tage in unserer Fewo ein, sondern kauften noch einen kleinen Vorrat für zuhause, es gab hier durchaus ein paar günstige und lohnenswerte Angebote. Auf der Weiterfahrt stoppten wir noch einmal in Eutin und besorgten uns die letzten Frischwaren, ehe wir gegen 16 Uhr unsere Ferienwohnung erreichten. Wir konnten diese auch sofort beziehen, wie bei den Häusern des Sozialwerks üblich herrschte kein Luxus, aber die Wohnung war ausreichend groß, sehr sauber und z.T. offensichtlich auch erst kürzlich renoviert, es gab also nichts zu meckern. Abends machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum nahegelegenen Krummsee, ehe wir uns in die Betten verzogen.
Donnerstag, 11.07.2019: Ausflug nach Fehmarn
Geschlafen haben wir gut, wenn auch die Straße vor dem Haus, zu der unserere Fenster hinausgingen, doch überraschend befahren war. Wir frühstückten gemütlich und brachen dann am nächsten Tag auf in Richtung Fehmarn. Zunächst ging es querfeldein durch die hügelige Landschaft, bis wir schließlich die Autobahn erreichten und auf dieser dann schnell bis zur Ostsee kamen. Über die berühmte Fehmarnsundbrücke erreichten wir die Insel und waren überrascht über den Betrieb hier. Nun gut, es war Hochsommer und Ferienzeit, aber die Massen, auf die wir gerade in der Hauptstadt Burg trafen, schreckten uns doch sehr ab. Wie gut, wenn man da nicht zwingend auf die Schulferien angewiesen ist! Wir fuhren dann auch rasch durch Burg durch und steuerten die südöstlichste Ecke der Insel an, um uns zum ersten Mal die Beine zu vertreten. Entlang der Küste liefen wir zum Leuchtturm Staberhuk, der leider eingerüstet war. Schade, so konnten wir nicht das Original mit den Bildern des Malers Ernst Ludwig Kirchner vergleichen, der in den 1910er Jahren hier mehrere Urlaube verbrachte und einige Motive gemalt hat, woran auf der Insel gern erinnert wird. Besser ging das beim Gut Staberhof, das tatsächlich noch fast genau so aussah wie auf den alten Gemälden und wohin wir als nächstes wanderten, bevor wir schließlich wieder zum Auto zurückkehrten. Danach fuhren wir zum Hafen Burgstaaken, kehrten hier zur Mittagszeit ein, um frischen Fisch zu essen und drehten dann auch noch eine kleine Runde entlang des wegen der Fischerboote durchaus pittoresken Hafenbeckens. Nächstes Ziel war die Kirche von Landkirchen, die prächtigste der 4 Inselkirchen mit einem tatsächlich sehr schönen Inneren mit interessanten Dingen wie u.a. dem “Landesblock”, in dem ehemals Dokumente aus dem 14. Jahrhundert über das Landrecht Fehmarns aufbewahrt wurden. Weiter ging es zum Flügger Leuchtturm mit schönem Blick von oben auf den Fehmarnsund, ehe wir noch kurz am Campingplatz unterhalb der Fehmarnsundbrücke hielten, ein paar Fotos von der Brücke schossen und schließlich wieder zurück nach Malente fuhren. Das Wetter war uns heute noch den ganzen Tag über sehr wohlgesonnen!
Freitag, 12.07.2019: Preetz und Eutin mit Besuch der Festspiele
Leider sollte das nicht so bleiben, am nächsten Tag war der Himmel schon morgens bedeckt, Regen war angesagt mit einer Regenwahrscheinlichkeit von bis zu 80 % – keine schönen Aussichten! Vormittags wollten wir der Kleinstadt Preetz mit ihrem bekannten Kloster einen Besuch abstatten, was wir auch taten. Zuerst drehten wir eine Runde durch den Ort mit ein paar ganz hübschen Häusern, v.a. in der Altstadt, ehe wir den vom Fluss Schwentine durchflossenen Kirchsee umrundeten und weiter zum Kloster liefen. Dieses bestand aus einer weitläufigen Anlage mit zahlreichen Gebäuden unterschiedlichster Stilrichtungen, viele davon heutzutage ganz normal bewohnt, alles sehr gepflegt, es herrschte über allem eine entspannte und friedliche Stimmung. Einziger Wermutstropfen war, dass man das Kircheninnere, das durchaus sehenswert sein sollte, leider nur im Rahmen einer der wenigen Führungen besichtigen konnte, wie wir vor Ort feststellen mussten, das hat uns doch ein wenig geärgert. Es setzte gegen Ende unseres Besuches in Preetz dann auch noch der angekündigte Regen ein, durch den hindurch wir erstmal zurück zu unserer Ferienwohnung fuhren und dort eine Pause (inkl. “Mittagsschläfchen”) einlegten.
Abends hieß es wieder aufbrechen, wir fuhren nach Eutin, denn heute wollten wir bei den Eutiner Festspielen die Premiere von Verdis Oper “Ein Maskenball” miterleben. Zunächst stand aber noch die Innenbesichtigung des Schlosses auf dem Plan, die sich bei dem schlechten Wetter natürlich ebenfalls anbot. Es war nicht viel los hier und man hatte Zeit und Muße, die interessanten Räume des Schlosses in aller Ruhe zu besichtigen. Danach aßen wir in der Stadt lecker zu Abend und begaben uns dann an den See, wo die Freilichtbühne stand. Anders als z.B. in Bregenz war hier der See aber nicht in das Bühnenbild mit integriert, stattdessen saß das Publikum mit dem Rücken zum See und blickte in Richtung Park. Dort konnten wir 2,5 Stunden lang den Intrigen am schwedischen Königshof folgen und dazu Verdis herrlicher Musik lauschen. Die Inszenierung war ziemlich klassisch, gesungen wurde auf durchaus beachtlichem Niveau, und selbst der Regen hatte ein Einsehen: die Wettervorhersage bewahrheitete sich nicht und die Regencapes konnten im Rucksack bleiben. Nach der Vorstellung waren wir in kurzer Zeit wieder zurück in Malente und ein schöner Abend fand seinen Abschluss.