Bei der Fahrt mit dem Auto durch Essen sind mir schon ein paar Mal Radwege im Essener Norden aufgefallen, die die Straße kreuzen. Vielleicht kann man auf diesen ja durch die Stadt kommen, ohne allzu viel vom regen Straßenverkehr mitzukriegen, dachte ich mir und wollte schon seit längerem diese Wege mal testen.
Heute nun bot sich die Gelegenheit, denn das Wetter war das ganze Wochenende schon durchgehend bedeckt, mit nur ganz wenig Sonne und vereinzelten Schauern, das verlockte nicht dazu, das Projekt “Neanderlandsteig”, das ich ja seit April in Etappen in Angriff genommen hatte, weiterzuführen, da war ein gemütlicher Spaziergang nicht weit von der Heimat viel besser dazu geeignet, die Beine zu vertreten und nicht den ganzen Tag drinnen zu hocken. Tatsächlich sind wir heute knapp 11 km vom Süden bis zur Zeche Zollverein gelaufen und dabei nur wenige Abschnitte auf Straßen, dafür viel über Fuß- bzw. Radwege, durch Parks, alte, stillgelegte Industrieanlagen und über Friedhöfe – ein ganz anderer, aber nicht minder interessanter und abwechslungsreicher Sonntagsspaziergang, der einem Ecken von Essen zeigte, die ich noch gar nicht kannte. So habe ich z.B. entdeckt, dass eine Berühmtheit der deutschen Geschichte auf dem Essener Parkfriedhof begraben liegt, von der ich das gar nicht wusste! Unterwegs kamen auch mal ein paar Tropfen runter, aber das war kaum der Rede wert, und das leckere Abendessen anschließend beim Italiener hatten wir uns so redlich verdient!