Nachdem ich im letzten Jahr zum ersten Mal an der Fotoparade von Michael auf erkunde-die-welt.de teilgenommen hatte, will ich das natürlich auch in diesem Jahr wieder tun. Schließlich ist das ein schöner Anlass, die zurückliegenden Monate noch einmal Revue passieren zu lassen, sich die Ereignisse des Jahres ins Gedächtnis zu rufen und seine Fotos daraufhin durchzusehen, welche denn wohl besonders gelungen oder mit besonders schönen Erinnerungen verknüpft sind.
Auch wenn – entgegen den Erwartungen in 2020 – auch das letzte Jahr noch eindeutig unter dem Zeichen von Corona stand, so hatte ich trotzdem das Glück, meinen Jahresurlaub auf drei letztlich wunderschöne Reisen aufteilen zu können. Eine Fernreise war zwar nicht dabei, hier war ich dann doch ein wenig skeptisch, ob das in Pandemie-Zeiten wirklich sein muss, aber auch im eigenen Land oder in den Nachbarländern kann man tolle Urlaubserlebnisse haben, wie wir ja mittlerweile alle gelernt haben.
Im ersten Urlaub 2021 blieben wir im Juni noch Deutschland. Für 2 Wochen mieteten wir uns eine Ferienwohnung in der Pfalz und erkundeten dort die Weinberge und den Pfälzerwald bei einem Wetter, wie es hochsommerlicher kaum sein konnte. Der große Jahresurlaub führte uns dann im September 3 Wochen nach Schweden. Hier konnten wir den Wechsel der Jahreszeiten am eigenen Leib erleben: war es bei unserer Ankunft Anfang September noch sommerlich warm, so sahen wir gegen Ende des Urlaubs schon die erste goldene Herbstfärbung des Laubs. Im Dezember stieg ich dann zum ersten Mal seit langem wieder in ein Flugzeug. Ganz wohl war mir noch nicht dabei, aber ich hatte noch einen Gutschein von einer gecancelten Reise aus 2020 und 1 Woche Resturlaub, die sonst verfallen wäre, so ging es für mich nach Lanzarote, die mittlerweile vierte Insel der Kanaren, die ich erkunden konnte, ein ideales Reisziel für die winterliche Jahreszeit.
Zur Auswahl der Fotos hat Michael wieder Kategorien vorgegeben, 6 “Haupt”-Kategorien und 6 (freiwillige) Zusatzkategorien, dazu kommt noch das “schönste Foto 2021”. Aus den Hunderten Fotos des zurückliegenden Jahres nun 13 herauszusuchen fiel mir nicht wirklich leicht, dass es die folgenden geworden sind, ist auch mehr oder weniger Zufall, ich habe noch eine ganze Reihe weiterer Fotos, die ich ebenso gut hätte auswählen können, vielleicht hätten sie dem einen oder anderen sogar besser gefallen, aber das ist halt Geschmackssache. Also los geht’s!
Das Bild zum Thema “Licht und Schatten” stammt aus Schweden. Am Abend eines wunderbar sonnigen Tages besuchten wir die Kirche von Rättvik, am Ufer des Siljan-Sees in Dalarna gelegen. Die Sonne stand schon tief, dies und die klare Luft sorgten für intensivste Farben, wie man sie nur im Norden findet. Die Grabkreuze auf dem Friedhof an der Kirche warfen lange Schatten und verbreiteten eine gleichzeitig nachdenklich-melancholische und doch heiter-friedliche Stimmung.
Eines der schönsten “tierischen” Fotos des letzten Jahres stammt aus dem Urlaub in der Pfalz. Ich hatte im Vorfeld bei der Reiseplanung gelesen, dass es dort in der Grube einer ehemaligen Mülldeponie eine Kolonie Bienenfresser gibt, die man von einem Beobachtungsstand des Nabu aus gut anschauen kann. Diese eleganten und farbenfrohen Tiere mag ich schon seit langem, auch in Andalusien hatte ich ja schon einmal das Glück, sie vor die Linse zu bekommen. Vom Besuch der Kolonie bei Worms stammt das folgende Bild. Besonders gut gefällt mir der Kontrast zum blühenden Mohn im Hintergrund, daher hätte das Foto auch gut in die Kategorie “Rot” gepasst.
Die nächste Kategorie trägt den Titel “Gewässer“. Dazu habe ich nun wirklich jede Menge Bilder in 2021 geschossen. Ausgewählt habe ich eines aus Schweden, bei dem ich besonders die Spiegelung der Häuser und Wolken im Wasser mag. Fast kitschig sieht es aus, aber das war auch in Wirklichkeit so, das Bild ist nicht großartig nachbearbeitet. Es entstand übrigens am selben Tag wie das erste Bild auf dem Friedhof von Rättvik.
Auch für die Kategorie “Aussicht” hatte ich jede Menge Anwärter in meinen Fotoordnern. Hier fiel meine Wahl auf ein Bild, das ich auf Lanzarote vom Gipfel des Guardilama geschossen habe. Dieser Berg liegt mitten in der Weinbauregion von Lanzarote. Da es dort ja nur wenig regnet, hat sich eine besondere Anbauform für den Wein entwickelt: jeder einzelne Weinstock wird in eine kraterförmige Vertiefung gepflanzt, oft noch von einer kleinen Schutzmauer umgeben. Ein unglaublich aufwändiges Verfahren, das zu einer fast schon skurrilen Umformung der Landschaft führt. Sogar auf den Google-Satellitenaufnahmen von Lanzarote kann man das gut erkennen!
Das Foto der Kategorie “Hoch hinaus” stammt ebenfalls von Lanzarote. Am letzen Tag meines Urlaubs dort bestieg ich die Caldera Blanca, einen der größten, erloschenen Vulkankrater der Insel mit einem Durchmesser von über 1 km. Als ich am Wanderparkplatz ankam, machte gerade eine große Schulklasse “Aufwärmübungen”. Ich beeilte mich also ein wenig, um vor ihnen oben zu sein. Nachdem ich den Krater zur Hälfte umrundet hatte, sah ich sie auf der anderen Seite ebenfalls oben ankommen. Die kleinen Menschen verdeutlichen auf dem Foto die gewaltigen Dimensionen des Kraters noch einmal sehr schön, wie ich finde.
“Schwarz-weiß” fotografiere ich ja eigentlich gar nicht. Also musste ich mal schauen, welches Bild sich dazu eignet, nachbearbeitet in dieser Kategorie präsentiert zu werden. Dabei fiel mir auf, dass das vor allem auf Bilder zutraf, die eh schon wenig bunt bzw. farbentsättigt sind. Ich entschied mich für ein Foto unserer Wanderung im Tiveden Nationalpark in Schweden. Das Bild entstand an einem ziemlich grau-verregneten Tag und sieht in Schwarz-Weiß kaum anders aus als in Farbe.
Die erste Zusatzkategorie lautet “Aufgeblüht“. Dass bei unserem Urlaub in der Pfalz im Juni der Mohn blühte, sah man ja schon auf dem Bild mit den Bienenfressern. Auch in dieser Kategorie sind es wieder Mohnblüten, die dem ansonsten recht monochrom-grünen Foto der Weinberge die bunten Farbtupfer verleihen.
In der Kategorie “Eng” habe ich mich lange nicht zwischen einem Foto aus Schweden und diesem hier nun präsentierten Bild aus der Pfalz entscheiden können. Dass es das folgende Foto geworden ist, ist nur deshalb der Fall, damit die Pfalz nicht unter- und Schweden nicht überrepräsentiert ist in diesem Beitrag. Die Sandsteinfelsen des Pfälzerwaldes haben mich wirklich schwer beeindruckt: grandiose Kreationen der Natur in herrlicher Landschaft. Hier sieht man einen engen Durchgang an den Altschlossfelsen nahe der französischen Grenze.
“Einschlag” war die Kategorie, die mir das meiste Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein Meteoritenkrater stand 2021 nicht auf meiner Urlaubsliste, die Vulkane auf Lanzarote sind ja auch nicht durch äußere Einwirkung entstanden. So habe ich mich letztlich wieder für ein Foto aus Schweden entschieden. Es zeigt die Grube des Kupferbergwerks in Falun. Hier hat der Mensch quasi auf die Natur “eingeschlagen” und ihr eine riesige, klaffende Wunde zugefügt, die in der ansonsten intakten Natur Schwedens umso eindrucksvoller wirkt.
Nachdem ich schon zwei Fotos hier ausgesucht hatte, auf denen Mohnblumen auftauchten, konnte ich natürlich nicht auch noch ein Foto davon für die Kategorie “Rot” nehmen. Also entschied ich mich für ein weiteres Bild aus Schweden. Die Aufnahme zeigt den Blick, den wir direkt von unserem ersten Ferienhaus an der Westküste Schwedens aus hatten – ein traumhafter Urlaubsbeginn! Die Gebäude am anderen Ufer sind alle in dem typischen Rot angestrichen, das für uns Deutsche das Schwedenklischee prägt. Die Farbe nennt sich übrigens auch “Falunrot”, da sie quasi ein Abfallprodukt aus dem Kupferabbau der Mine in Falun war, die auf dem vorherigen Bild zu sehen war.
Das Bild zum Oberbegriff “Minimalistisch” stammt wieder von Lanzarote. In den Salinas de Janubio wird dort noch Meersalz gewonnen, das zu schönen, pittoresken, in Reih’ und Glied stehenden Kegeln angehäufelt wird. Ansonsten ist auf dem Bild nur noch der schwarze, vulkanische Untergrund zu erkennen, sonst nichts – minimalistisch eben.
Die letzte Zusatzkategorie trägt den Titel “Natur pur“. Da ich mich im Urlaub am liebsten in der Natur aufhalte, konnte ich hier natürlich wieder aus dem Vollen schöpfen. Das Foto, das es letztlich geworden ist, ist sicherlich keine Sensation, Bilder von Wasserfällen oder Kaskaden mit fließendem Wasser gibt es zu Tausenden. Und trotzdem gefällt mir das Bild aus dem Fulufjäll Nationalpark in Schweden unheimlich gut, auch wegen des Mooses in Verbindung mit dem Wasser und da es sonst eben wirklich gar nichts anderes zeigt, keine Zeichen menschlichen Einwirkens, keinen Weg, kein Schild, gar nichts – Natur pur!
Stellt sich zum Abschluss noch die Frage nach dem “schönsten Foto 2021“. Ich tue mich mit solchen Superlativen immer schwer, zumal mir auch alle bisherigen Fotos und die damit verbundenen Erlebnisse in der Erinnerung lieb und teuer sind, ich auf keine davon verzichten will. Wenn ich mich aber doch für eines entscheiden soll, so käme das folgende Foto sicher in Frage. Es entstand an einem herrlichen Sommerabend auf der Madenburg in der Pfalz. Die Sonne ging in wunderschönen Pastellfarben über dem Pfälzerwald unter, die Luft war lau, es gab leckeres Essen und guten Wein, einfach einer dieser schönen Urlaubsmomente, die am liebsten nie enden sollten.
Und das war’s dann auch mit meinen Fotos. Inzwischen läuft die Fotoparade bereits seit mehreren Wochen, daher gibt es auch schon eine ganze Reihe weiterer Beiträge, die die Reiselust wecken und mit beeindruckenden Bildern aufwarten. Besonders gut gefallen haben mir davon die folgenden 10 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, in alphabetischer Reihenfolge und ohne dass das eine Wertung bedeutet):
- Andreas von reisewut.de
- Anne-Katrin und Anja von goontravel.de
- Daniel und Dokmai von 2coinstravel.ch
- Franz von cruisetricks.de
- Jenny von weitgluecklich.com
- Jürgen von bloesl.info
- Karin und Markus von fotonomaden.com
- Kathleen von immer-auf-reisen.de
- Roswitha von bruder-auf-achse.de
- Sanne von travelsanne.de
Es lohnt sich also unbedingt, hier (und auch bei den anderen der über 50 Beträge) mal vorbeizuschauen! Ansonsten hoffe ich für uns alle, dass wir im kommenden Jahr im “Kampf” gegen Corona ein bisschen weiter kommen und wir dann auch langsam wieder ein “normaleres” Leben führen können. Und vielleicht gibt es ja auch 2022 wieder eine Fotoparade. Wer weiß? Ich würde mich freuen!
Pingback: Fotoparade 2022 – earthgui.de
Tolle Fotos und schöner Blog – Freue mich, dich über die Fotoparade entdeckt zu haben. Mein Favorit (wobei die Entscheidung schwer fällt) sind die Vögel in der Kategorie “tierisch”. Habe dich auch sehr gerne in meinem Beitrag (ging gestern online) verlinkt.
Viele Grüße, Andrea
Hallo Andrea,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Bienenfresser sind auch wirklich tolle, bunte und elegante Vögel! Der Nationalpark Coto de Doñana in Andalusien, wo ich sie das erste Mal in freier Natur beobachten konnte, hat übrigens viel Ähnlichkeit mit der Camargue! Also vielleicht auch was für euch? Wobei die Anreise mit Hund und Auto doch ziemlich lang ist…
LG!
Christian
Man muss nur genug Zeit haben, dann ist es auch mit Hund und Auto möglich (schön langsam) bis Südspanien und auch Portugal zu kommen. Ist übrigens ein kleiner Traum von mir … LG! Andrea
Dann drücke ich mal die Daumen, dass er in Erfüllung geht! 🙂
Hallo Christian,
schön Dich gefunden zu haben.
Meine Favoriten 🙂 s/w und Natur pur haben es mir angetan.
Im übrigen, ich finde deine Startseite mit der Weltkarte super!
Lieben Gruß
Silvia
Hallo Silvia,
das freut mich!
Ja, nach der Weltkarte für die Startseite habe ich auch lange gesucht. Gefällt mir jetzt aber auch recht gut. Nur bei nahe beieinander liegenden Zielen wird’s schwierig, die Punkte nebeneinander zu setzen, wenn auch bisher noch machbar. Mal sehen, wie das wird, wenn ich erst Rentner bin und nur noch in der Welt rumreise, dann wird’s eng! 🙂
LG!
Christian
Hallo,
schöne Bilder zeigst du hier in der Fotoparade.
Meine Favoriten sind die Vögel bei #tierisch und das Bild bei #eng aus der Pfalz.
Ich wünsche dir ein tolles Reisejahr 2022.
Liebe Grüße
Jenny
Freut mich, wenn sie dir gefallen. Ich mag sie ja auch… 😉
Wobei du auch wirklich tolle Fotos in deinem Beitrag hast! Mehrere Monate Gran Canaria – beneidenswert, soviel Zeit für ein Ziel zu haben!
Und ins Berchtesgadener Land will ich auch unbedingt mal zum Wandern! Vielleicht 2022- wer weiß…?
LG!
Christian
Ein schöner Jahresrückblick! Mein Favorit: Natur Pur. Der schwedische Nationalpark gehört zu unseren Lieblingsregionen in Dalarna. Und die Steine kommen mir sehr bekannt vor. Hast du das Bild von einer Brücke geschossen? LG aus Berlin
Sehr gut beobachtet! 😉 Ja, das Bild ist tatsächlich von einer Brücke aus geschossen, auf dem Wanderweg zum Njupeskär-Wasserfall. Ich hatte kein Stativ, aber auf dem Geländer der Brücke konnte man die Kamera für die Langzeitbelichtung gut ablegen, wenn gerade mal kein anderer Wanderer über die Brücke “trampelte”. Ihr habt auf eurer Seite ja ein ziemlich identisches Foto, wie ich entdeckt habe. Du hast mit deiner Vermutung also tatsächlich ins Schwarze getroffen!
Hallo Christian,
schöne Fotos, wobei mir #aussicht und vor allem #naturpur noch besser gefallen als Dein Favorit.
Gruß Jürgen
P.S.: Das Du ich umbenannt hast, nehme ich Dir nicht übel 🙂
Danke für deine Rückmeldung! Den Fehler habe ich natürlich sofort korrigiert, sorry!
Wie ich schon schrieb fiel mir die Auswahl des schönsten Bildes wirklich schwer. Die von dir genannten waren auch unbedingte Favoriten, aber sie passten halt auch gut in die anderen Kategorien. Und ein bisschen spielte eben auch die Erinnerung an den schönen Abend auf der Burg eine Rolle!
LG! Christian
Richtig schöne Bilder hast du 2021 gemacht! Besonders mögen wir das Gewässer, die Aussicht und die pure Natur!
Lieben Dank für die Erwähnung unserer Fotoparade. Das freut uns sehr!
Alles Gute für 2022 und hoffentlich viele tolle Erlebnisse!
Vielen Dank! Dieselben Wünsche gehen natürlich an euch zurück!
LG! Christian