Mittwoch, 25.10.2023: Stadtbesichtigung in Valletta
Der heutige Tag war der Stadtbesichtigung von Valletta gewidmet. Da wir diesmal keine Busanreise hatten, konnten wir heute etwas später aufstehen, großzügig und in Ruhe frühstücken und machten uns erst gegen kurz nach 9:00 Uhr auf den Weg. Um die Anreise zu verkürzen, überquerten wir den Hafen mit der Fähre und waren so schon nach 10 Minuten von Sliema in Valletta. Bei unserem Stadtrundgang orientierten wir uns an der Tour aus dem Rother-Wanderführer, machten allerdings auch einige Seitenabstecher. Gestartet sind wir allerdings zunächst mal direkt an der Kathedrale. Das war auch sinnvoll, denn um die Zeit war sie noch nicht so voll, das sollte sich in den 1,5 Stunden, die wir dort verbrachten, drastisch ändern. Leider mussten wir am Eingang unser Getränk, das wir als „Notreserve“ für den Tag mitgenommen hatten, wegwerfen, was zwar finanziell zu verschmerzen, aber doch ziemlich ärgerlich war. Wasser durfte man mit hineinnehmen, aber keine Schorle… Auch 15 Euro Eintritt für eine Kirche fand ich recht teuer. Na ja, die Touristen zahlen es ja, und wir halt auch… Die Co-Kathedrale, wie sie genannt wird, war von außen sehr schlicht gehalten, beeindruckte aber von innen auch wirklich durch eine sensationell sehenswerte Ausstattung! Über und über mit vergoldeten Steinmetzarbeiten im Globigerinenkalk geschmückt, dazu kunstvolle Seitenkapellen der einzelnen “Zungen” (so nannten sich die einzelnen Landsmannschaften des Malteserordens), herrliche Wandmalereien und ein grandioser Caravaggio – die Zeit verging wie im Flug! Gut war auch der kostenlose Audioguide, den wir uns nahmen und der sehr informativ bei der Kirchenbesichtigung war. Wieder draußen erkundeten wir dann die übrige Stadt: Upper und Lower Barraka Gardens, Kanonenbatterie mit Blick auf die Three Cities (gesperrt wegen einer indischen Hochzeit!), Festungsanlagen am Eingangstor, Hastings Garden (sehr schön und ruhig!), steile Straßen (leider unerwartet viel Autoverkehr), Treppengassen (mit vielen kleinen Lokalen) und das Fort St. Elmo (überraschend einsam war es hier bei der Umrundung). Ein Kreuzfahrtschiff, die „Europa“ von MSC Cruises, lag auch vor Ort, “verschandelte” die Stadtkulisse und seine über 5000 Passagiere füllten die Straßen. Na ja, um 17 Uhr war der Spuk vorbei und das Schiff zog bei der Ausfahrt nochmal alle Blicke auf sich. Nicht schön, aber immerhin eindrucksvoll! Wir aßen in dem kleinen Lokal „Croce Bonaci“ eine leckere Kleinigkeit zu Mittag, gönnten uns später noch ein (teures, aber toll dekoriertes) Eis bei „Amorino“ und zum Abschluss ein Abendessen auf der Außenterrasse des Lokals „D’Office“. Für mich gab es Kaninchen in Weinsoße, was gar nicht so übel war, allerdings war die Bedienung eher lustlos. Mittlerweile war es dunkel, die Lichter gingen langsam an und so drehten wir eine nochmalige, kleine, abendliche Runde durch die Stadt. Es war immer noch einiges los, viele Touristen und Einheimische, deutlich mehr, als laut Reiseführer vermutet. Darin stand nämlich, die Altstadt Vallettas sei abends wie ausgestorben. Das stimmte nun wirklich nicht! Was nicht so schön war, war das Wetter, es sollte in der Hinsicht der am wenigsten schöne Tag des ganzen Urlaubs werden. Es war durchgehend bedeckt, es gab sogar ein paar nicht nennenswerte Regentropfen, die Sonne kam leider erst gegen 17:00 Uhr am späten Nachmittag heraus. Insgesamt war auch das aber noch okay, es hätte auch deutlich schlimmer sein können, wir wollen nicht meckern. Mit einem durchgehenden Bus (endlich mal nicht umsteigen!) fuhren wir vom Busbahnhof aus zurück nach Sliema, wo wir gegen 22:00 Uhr wieder in unserer Wohnung ankamen.
Samstag, 28.10.2023: Wanderung von Marsaskala nach Marsaxlokk
Wir frühstückten ein letztes Mal in unserem Apartment, brauchten Marmelade, Wurst und Käse auf, und gegen 8:30 Uhr ging es wieder zum Bus. Wir hatten auf der Hinfahrt Glück, sowohl der Bus ab Haltestelle Ferries in Sliema, als auch der Anschlussbus ab Bombi kamen direkt, beide waren schön leer, so dass wir ohne Wartezeit schon nach weniger als 1 Stunde Fahrt in Marsaskala ankamen. Hier begannen wir unsere Wanderung, die uns heute immer entlang der Ostküste Maltas bis nach Marsaxlokk führen sollte. Es ging zuerst eine lange Uferpromenade entlang, sehr gepflegt, schöne Bänke, aber wenig Schatten. Ein paar bunte traditionelle Fischerboote dümpelten auch im Hafen, das war aber nicht den Besuch wert. Trotzdem war es hier sehr schön, wenn nur nicht (wie so oft in Malta) die ständigen Hundehaufen überall auf dem Gehweg wären! Man kann kaum sorglos die Umgebung betrachten, muss immer wieder nach unten blicken! Am Ortsausgang folgte die unfertige Ruine eines ehemals von Libyens Staatschef Ghaddafi finanzierten Luxushotels, ein Lost Place, auf dessen nähere Erkundung wir aber verzichteten. Auch gab es auf dem weiteren Weg viele Salzpfannen am Ufer, aber wie es aussah, waren die alle nicht mehr im Betrieb. Wir umrundeten eine kleine Landzunge und erreichten die St. Thomas Bay mit einem schönen, öffentlichen Badestrand. Der schien sehr gepflegt, auch mit Duschen, flaches Wasser, viele Rentner tummelten sich hier am Vormittag. Danach passierten wir etwas verwahrlostere Siedlungen, schließlich wieder Felder, Vogelschießstände und Natur. Tolle Ausblicke gab es von der Spitze der jetzt folgenden Halbinsel auf weiße Kalkfelsen unter uns. Unser mittägliches Picknick wollten wir eigentlich in einem Naturreservat mit Picknicktischen machen, das hatte aber leider auf unbestimmte Zeit geschlossen. Also suchten wir uns etwas später ein schattiges Plätzchen in einem Hain bei so einer Art Bunker und legten dort unsere Rast ein. Schließlich wanderten wir weiter, es ging zum letzten Mal in diesem Urlaub zum Baden. Ich hatte dafür zuerst den Ras-il-Fenek Beach ausgeguckt. Der war zwar abgelegen und es war dort kaum etwas los, aber die Lage auf einer Felszunge am Meer war ziemlich exponiert und man konnte nicht gut in das hier recht bewegte Wasser kommen, also liefen wir weiter zum St. Peter’s Pool. Hier war im Gegensatz dazu zwar deutlich mehr los, aber schließlich ist der Pool ja auch bekannt als der schönste Felsstrand der Insel. Er war aber auch wirklich toll gelegen und bot trotz des felsigen Untergrunds akzeptable Liege- und Sitzgelegenheiten (durch Stufen) und ruhiges Wasser in einer schönen Bucht. Zweimal bin ich im Wasser gewesen – herrlich! Dann ging es weiter, aus der Bucht hinauf, und der Kontrast konnte größer nicht sein: plötzlich hatte man die gewaltigen Hafen- und Industrieanlagen von Birżebbuġa und Marsaxlokk vor Augen. Der Weg führte jetzt wieder hinab, und schließlich erreichten wir unser Ziel Marsaxlokk. In der Bucht dümpelten wie erwartet einige der berühmten, bunten, maltesischen Fischerboote, ein fotogener Anblick. Der Ort selbst war ganz hübsch und bot eine lange Promenade, an der noch ein zwar etwas touristischer, aber doch recht hübscher Markt aufgebaut war. Dort haben wir ein paar letzte Mitbringsel gekauft und anschließend im Lokal „Ir-Rizzu“ recht lecker gegessen, für mich gab es Tortellini mit Hummer-/Shrimpsfüllung. Mit dem Bus ging es schließlich wieder nach Hause, jetzt klappte das leider weniger schön als morgens. Die Abfahrt erfolgte erst 20 Minuten verspätet, der Bus war proppenvoll und auch beim Anschluss mussten wir noch länger warten, ehe wir schließlich wieder in Sliema ankamen. Dort haben wir uns noch Getränke für den Abend gekauft und sind dann zurück in unsere Fewo für eine letzte Nacht auf der Insel. Es wurde geduscht, Tagebuch geschrieben, Fotos wurden überspielt und der Koffer für die Abreise gepackt. Morgen sollte es leider schon wieder nach Hause gehen!
🥾: 13,3 km
Sonntag, 29.10.2023: Rückflug
Die Heimreise dauerte zwar etwas länger als die Anreise, aber letztlich hat doch alles geklappt. Wir standen um 5 Uhr auf, der Fahrer von Bolt war zum Glück superpünktlich, schon 5 Minuten vor der verabredeten Zeit bekam ich über die App eine Nachricht, dass er gleich da ist. Über die morgendlich ziemlich leeren Straßen ging es in entspannter Fahrt mit einem umsichtigen Fahrer in 17 Minuten zum Flughafen, wo sich schon eine ziemlich lange Schlange am einzigen Checkin-Schalter von Air Malta gebildet hatte. Trotzdem war der Checkin rasch erledigt. Wir bummelten noch durch den Duty free-Shop, bis unser Flieger schließlich aufgerufen wurde. Wir starteten pünktlich um 9:00 Uhr gen Westen und hatten beim Abflug nochmal einen tollen Blick auf die Inseln rechts unter uns, deutlich besser als beim Landeanflug. Wir sahen sehr schön Valletta und Sliema, auch St. Pawl’s Bay, wo wir die ersten Nächte verbracht hatten, die Nordspitze Maltas mit dem Fährhafen nach Gozo und auch die kleine Insel Comino, bevor das Flugzeug schließlich nach Norden abbog. Rechter Hand von uns lag später Sizilien, da die Sicht so gut war, konnten wir in der Ferne sogar den Ätna erkennen. Später über den Alpen konnte ich mich nicht mehr wirklich orientieren, und ehe wir uns versahen, sind wir auch schon in München gelandet. Dort hatte wir knapp 3 Stunden Aufenthalt, die wir irgendwie vertrödelten und in der wir uns einen der auch hier wieder unverschämt teuren Flughafensnacks besorgten. Der Anschlussflug nach Düsseldorf fand mit Lufthansa Cityline statt in einem ziemlich engen Flieger (Bombardier CRJ 900) mit 2-2-Bestuhlung, uns hatte die automatische Sitzplatzzuteilung in die letzte Reihe verfrachtet, auch noch auf 2 Plätze verteilt über den Gang, nicht beide auf einer Seite, meine Reihe hatte noch nicht mal ein Fenster – das schienen echt die Strafbänke zu sein! Egal – der Flug verlief ruhig, war ja auch nur kurz und die Aussicht genießen wollten wir auch nicht. Immerhin gab es hier sogar ein Wasser und ein Stück Schokolade, anders als auf dem (längeren) Flug mit Air Malta, wo gar nichts kostenlos verteilt wurde. Auch in Düsseldorf landeten wir wieder pünktlich, unser Gepäck gehörte mit zum ersten, das auf dem Band erschien, 10 Minuten später fuhr die S-Bahn ab und mit 1 x Umsteigen waren wir schließlich gegen kurz vor 17:00 Uhr wieder zuhause. Zum Glück schien auch hier die Sonne, das Herbstlaub leuchtete, nur die Temperaturen lagen um einiges niedriger als auf Malta. Daran müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen!