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Maltas Westen

Dienstag, 24.10.2023: Wanderung von der Blauen Grotte zu den Tempeln von ÄŠaÄĄar Qim und Mnajdra

Heute wurde wieder gewandert. Außerdem wollten wir eine Bootstour zur Blauen Grotte machen und die prĂ€historischen Tempelanlagen von ÄŠaÄĄar Qim und Mnejdra besichtigen. Um zeitig an der Blauen Grotte zu sein, denn frĂŒh ist die Sonneneinstrahlung am besten, ging der Wecker schon wieder um 6:30 Uhr, schließlich wollten wir ja auch noch gemĂŒtlich frĂŒhstĂŒcken in unserem Apartment. Und die Busfahrt wĂŒrde auch ĂŒber eine Stunde dauern. TatsĂ€chlich fuhren wir mit dem Bus gegen 8:15 Uhr am FĂ€hranleger in Sliema los, stiegen an der Haltestelle Bombi um (das sollte in den nĂ€chsten Tagen fast immer unsere Umsteigepunkt sein), mussten da noch ĂŒber 20 Minuten warten und waren dann erst gegen 9:30 Uhr am Haltepunkt Panorama, unserem Ziel oberhalb des Ortes Wied IĆŒ-Ć»urrieq, wo die Boote zur Grotte abfuhren. (Der 201er Bus ab Flughafen bzw. Mdina wĂ€re sogar bis unten in den Ort gefahren.) Nur leider: es fuhren heute keine Boote! Vermutlich wegen des doch einigermaßen bewegten Seegangs. Uns wurde sogar gesagt, dass die Boote die ganze Woche nicht fahren, was natĂŒrlich schade war! Egal, wir waren zwar ein wenig enttĂ€uscht, aber was will man machen. So konnten wir halt nur einen Blick von oben auf den Felsbogen der Grotte werfen und wanderten dann ĂŒber Nebenstraßen mit ĂŒberraschend viel Auf und Ab zu den prĂ€historischen Tempeln. Auch hier kostete es wieder 10 Euro Eintritt, dafĂŒr bekam man zwei Tempel zu sehen und ein hier allerdings etwas kleineres Museum. Die Tempel waren aber wieder wirklich eindrucksvoll und interessant, auch wenn wir von dem kleinen Museum wegen der 6 gleichzeitig anwesenden Busladungen nicht viel mitbekamen, so voll war es dort. Vorher gab’s noch einen 3D-Film zu bestaunen, ganz nett gemacht, aber kein Muss. Beim Besuch der Anlage konnten wir den Bussen zum GlĂŒck entgehen, alles verlief sich ein wenig, und die 600 Meter Fußweg zum 2. Tempel Mnejdra waren den Senioren dann wohl auch zu weit, da war dann noch weniger los. Es war schon faszinierend zu sehen, was Menschen vor 5000 Jahren bereits so leisten konnten, wie sie z.T. mehrere Tonnen schwere Steine hierher bewegten und sogar noch aufeinander stapelten! Den Kalender kannte man auch schon ganz genau, weshalb die Tempel exakt nach dem Jahresverlauf ausgerichtet waren, so dass die Sonne jeweils zur Tag- und Nachtgleiche den Hauptaltar bescheint. Ansonsten bleibt vieles aber doch noch rĂ€tselhaft aus dieser Zeit.

Nach der Besichtigung der zwei Tempel ging es dann ĂŒber recht steile und scharfe Felsen hinab zum Meer und von dort aus wanderten wir jetzt immer die KĂŒste entlang bis hinter Għar Lapsi. Die KĂŒste war zwar nicht ganz so hoch wie auf Gozo, bot aber auch hier wieder spektakulĂ€re Felsformationen und schon fast unnatĂŒrlich tĂŒrkisfarbenes Wasser. In Għar Lapsi war ĂŒberraschenderweise bereits die Nebensaison eingelĂ€utet, alles hatte geschlossen, zum GlĂŒck verkauften aber 2 fliegende HĂ€ndler Snacks. So konnten wir unsere hungrigen MĂ€gen mit gekĂŒhlter Kinnie und Wassermelone fĂŒllen. Es folgte ein lĂ€ngeres StĂŒck an der Straße, dann der Weg um einen Steinbruch herum und schließlich ein (mal wieder gesperrter) Weg durch Felder und Weinberge steil bergauf, der auf einem kurzen ZwischenstĂŒck kaum noch zu erkennen war, so zugewachsen war er. Nachdem das geschafft war und wir wieder auf eine Straße trafen, ging es nur noch bergab, durch Felder an Steinmauern vorbei, bis wir schließlich unser Endziel Qrendi erreichten. Die RĂŒckfahrt ging deutlich schneller, der Bus kam schon nach 10 Minuten und auch beim Umstieg mussten wir keine 5 Minuten warten. Da wir beide mittlerweile Hunger hatten (es war jetzt schon ca. 17 Uhr), aßen wir gleich in der NĂ€he der Bushaltestelle zu Abend in einen Fischimbiss (Kalama) am Weg, weil dieser gute Bewertungen bei Google hatte. Das Essen war okay, aber nicht so gut wie beim Imbiss in St. Pawl’s Bay. FĂŒr mich gab es Parmigiana, ein italienisches Auberginengericht, mit Schwertfisch, fĂŒr Thomas gab es Fish & Chips. Auf dem Heimweg kauften wir uns noch Kuchen in einer BĂ€ckerei, mit dem wir, zurĂŒck in unserer Fewo, den Rest des Abends genossen.

đŸ„Ÿ: 14,7 km

Donnerstag, 26.10.2023: Wanderung von den Dingli Cliffs zu den Buskett Gardens

Auch heute stand eine Wanderung auf dem Programm, wenn auch nur eine kleine Tour. DafĂŒr war aber die Busfahrt die bisher umstĂ€ndlichste, dazu kam noch, dass wir auf dem RĂŒckweg ĂŒber 1 Stunde auf den Bus warten mussten… Los ging’s gegen 8:15 Uhr, zweimal mussten wir umsteigen, einmal in Bombi und einmal Rabat, Ausstieg an den Dingli Cliffs war gegen 9:50 Uhr. Zwar war man hier 250 Meter ĂŒber den Meer, sogar am höchsten Punkt von Malta, aber da die Klippen in Stufen absprangen, wirkte das Ganze nicht so dramatisch wie auf Gozo. ZunĂ€chst folgten wir der KĂŒstenstraße, eine kurze Rast legten wir an der Magdalenenkapelle ein mit erfolgreicher Cachesuche, dann ging es weiter, schließlich runter von der Straße auf eine Felsnase mit bronzezeitlichen Relikten in Form von in den Boden eingelassenen Kornspeichern. Über dem Meer braute sich Regen zusammen, der Wind frischte unangenehm auf, bei uns blieb es zum GlĂŒck aber trocken. Nach einem kleinen Abstieg ging es weiter parallel zur KĂŒste bis fast wieder auf Höhe des Steinbruchs, an dem wir zuvor schon hinter Għar Lapsi vorbeigekommen waren. Dann stiegen wir wieder auf und es ging zĂŒgig ins Inland. NĂ€chstes Ziel war das Laferla-Kreuz, leider eingezĂ€unt, aber mit tollem Blick auf den nördlich davon liegenden Teil Maltas, von Mdina ĂŒber Mosta bis Valletta und BirĆŒebbuÄĄa. Von hier aus sah man auch wieder deutlich, wie dicht besiedelt die Insel ist! Mit diesem Ausblick machten wir Mittagsrast. Durch lĂ€ndliche Gegenden ging’s anschließend weiter, teils ĂŒber Landstraße, teils auf Pfaden, dann durch eine Art „Allee“ aus Schilf und Kakteen. Der Trampelpfad wurde immer zugewachsener und endete vor einem Schilfdickicht. Dort nahmen wir dann den Weg ĂŒber ein Feld, wie er auf meiner Karte per GPX-Track eingetragen war, obwohl ein Schild mit der Aufschrift “Privat” das eigentlich untersagte. Ein solches Schild haben wir aber mittlerweile ja schon öfters ignoriert, und angeblich ist das auf Malta auch meist okay, da diese Schilder teilweise völlig unberechtigt aufgestellt werden, wie uns unser Wirt auf Gozo erzĂ€hlte. Hier war das aber offensichtlich nicht der Fall, denn schon nach wenigen Metern schickte man uns aber zurĂŒck, angeblich ging der offizielle Weg weiter durch die Senke mitten durch das Schilfdickicht. Und das war auch tatsĂ€chlich so, auch wenn der Weg kaum noch erkennbar war und der Aufstieg auf der anderen Seite ziemlich rutschig und steil. Aber jedenfalls waren wir jetzt in den Buskett Gardens, ein ĂŒberraschend großer und grĂŒner Wald, ĂŒbrigens der einzige auf Malta. Auch Landwirtschaft wurde hier betrieben, es wuchsen z.B. viele ZitrusfruchtbĂ€ume in den GĂ€rten. Die Anlage war sehr schön und schattig, hĂ€tte ich mir so nicht vorgestellt! Letzter Programmpunkt waren die Karrenspuren der Clapham Junction und die ehemaligen Höhlenwohnungen Għar il-Kbir. Vor allem letztere waren echt eindrucksvoll, man konnte sich zahlreiche RĂ€ume noch gut vorstellen, die Decke war an manchen Stellen rußgeschwĂ€rzt. Gegen 15:35 Uhr waren wir schließlich wieder an der Bushaltestelle, der Bus, der um diese Uhrzeit kommen sollte, kam aber nicht (oder war schon verfrĂŒht durch), der regulĂ€r nĂ€chste sollte um 16:35 Uhr auftauchen, kam dann erst um 16:45 Uhr, also mussten wir 70 Minuten warten… das war echt blöd hier in der Walachei! ZurĂŒck in Sliema kamen wir in den „Berufsverkehr“, es warteten so viele Leute an der Bushaltestelle, an der wir umstiegen, dass wir den nĂ€chsten Bus gar nicht abwarteten, sondern die letzten 1,5 km zurĂŒck zu unserer Fewo zu Fuß liefen. Unterwegs kehrten wir noch im Lokal “Posh Turkish” ein (Empfehlung unseres Vermieters) und aßen leckeren Döner bzw. Pide. ZurĂŒck in der Fewo waren wir schließlich nach 19:00 Uhr, mussten aber jetzt zum GlĂŒck nicht noch einmal zum Essen raus und konnten so den Abend mal ganz entspannt verbringen. FĂŒr Sonntag versuchte ich, ĂŒber den Vermieter per Mail ein Taxi zum Flughafen zu organisieren in der Hoffnung, dass das klappt.

đŸ„Ÿ: 14,0 km

Freitag, 27.10.2023: Mdina und Rabat

Dieser Urlaubstag gehörte der alten Hauptstadt Mdina. Morgens hatten wir Zeit, frĂŒhstĂŒckten gemĂŒtlich und machten uns gegen 8:45 Uhr auf den Weg. Anschluss mit dem Bus in Bombi hatten wir sofort, so waren wir noch vor 10:00 Uhr am Ziel. Es war zum GlĂŒck auch noch nicht viel los, das wurde tagsĂŒber zwar mehr, hielt sich aber stets im Rahmen, ich hatte mir den Andrang hier deutlich schlimmer vorgestellt. Wir schlenderten gemĂŒtlich durch die Gassen, erst nach dem Routenvorschlag aus dem ReisefĂŒhrer und dann ziellos, was auch sehr schön war. FĂŒr 2 Geocaches mussten wir ein paar Objekte im Altstadtgewirr finden, was nicht so einfach war, uns aber in alle möglichen Ecken brachte. Die Stadt erinnerte mich im ĂŒbrigen mit den engen und oft fensterlosen Gassen sehr an Touzeur in Tunesien. Wir besichtigten die Kathedrale, die recht eindrucksvoll war, wenn auch nicht ganz so bombastisch wie die in Valletta, die auch noch auf unserem Plan stand. Auch hier war die Kirche von außen deutlich schlichter als von innen. Schön waren die Marmorböden, eine hölzerne TĂŒr aus den 14. Jhdt., ein altes Kruzifix und einige GemĂ€lde an den WĂ€nden der Kirche und der Seitenkapellen. Außerdem schauten wir uns noch die römische Villa in der (neueren) Nachbarstadt Rabat an mit gut erhaltenen Mosaiken, Statuen und Informationen ĂŒber das Leben zur Römerzeit. Zu Mittag kauften wir uns Pastizzi im Lokal Crystal Palace, angeblich die besten der Insel. Ich fand meines okay, es war etwas zu braun, aber dafĂŒr superfrisch und noch heiß, da es direkt aus dem Ofen kam, in dem auch immer wieder Teiglinge nachgelegt wurden. Anschließend besuchten wir die St. Paul-Katakomben, eine riesige, unterirdische GrĂ€berstadt, ebenfalls aus römischer Zeit, aber spĂ€ter auch christlich und jĂŒdisch genutzt. Die war echt eindrucksvoll durch die Ausmaße, wenn auch bei 20 Ă€hnlichen GrĂ€bern die Besichtigung nach und nach doch etwas ermĂŒdend wurde, da sich auch vieles wiederholte. Aber man wollte ja auch keine Besonderheit verpassen, wie das halt immer so ist… Besonderheiten waren an manchen Stellen spezielle Gravuren in den WĂ€nden, etwa von jĂŒdischen Leuchtern oder vom Handwerkszeug der Grabbauer. Nach der Besichtigungstour gönnten wir uns Kaffee und Kuchen in „Fontanella’s Tea Garden“ in der Altstadt von Mdina mit tollem Blick auf die Ebene. Danach ruhten wir uns eine Weile auf einer Parkbank aus, bis die Sonne untergegangen war und wir zum Essen ins gegenĂŒber liegende Lokal der Labour-Partei in Rabat gingen. (Solche Lokale sind hier in Malta nicht unĂŒblich.) Wir aßen jeder ein Nudelgericht, ich hatte eines mit Kaninchen. Leider war das nicht nicht so doll, geschmacklich zwar gut, aber das Fleisch hatte ziemlich viele Knochen und Fettknubbel, na ja. Danach schlenderten wir noch einmal durch die beleuchtete Altstadt von Rabat und (etwas dĂŒsterer) Mdina, ehe wir mit dem Bus um 20:40 Uhr zurĂŒck nach Sliema fuhren, gegen 21:30 Uhr kamen wir dort wieder an. Blöderweise machte sich mein Magen auf der RĂŒckfahrt im Bus bemerkbar, 2 x musste ich zuhause dringend zum WC, zum GlĂŒck ließ das Problem am nĂ€chsten Tag aber wieder nach. Nicht geklappt hat leider der Versuch, ĂŒber unseren Vermieter ein Taxi fĂŒr die Fahrt zum Flughafen zu organisieren. Daher lud ich mir die Bolt-App herunter (sowas wie Uber, hier auf Malta aber weiter verbreitet) und buchte den Transfer ĂŒber diese. Ich erhielt zwar eine BestĂ€tigung der Buchung, aber keine Garantie, dass das auch wirklich klappt, was mir auch ein wenig Sorgen bereitete. Wollen hoffen, dass das hinhaut!

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