Samstag, 16.06.2012 – Anreise über Le Puy-en-Velay
3:00 Uhr früh – der Wecker schellt… schrecklich! Aber die Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub treibt uns bald aus dem Bett, nach Katzenwäsche und einem Teller Müsli packen wir unsere restlichen Siebensachen und machen uns auf den Weg. Bei strömendem Regen fuhren wir um 4:00 Uhr los, über Köln, an Bonn vorbei, linksrheinisch bis Mayen, kurz über die Landstraße, dann auf die Moselautobahn. Inzwischen wurde es hell, der Regen hatte aufgehört und in den Seitentälern der Mosel bot sich ein sehr schönes Schauspiel mit tiefhängendem Nebel. An Trier vorbei passierten wir gegen 6.30 Uhr die Grenze zu Luxemburg. Nach einem kurzen Abstecher nach Wasserbillig zum Tanken (da ja in Luxemburg das Benzin billiger war als in Deutschland) ging’s zurück auf die Autobahn, Hier folgte eine Baustelle nach der nächsten – schlimmer als in Deutschland! Unmittelbar vor der französischen Grenze machten wir noch eine Frühstückspause in einem Rasthof, ehe es weiter nach Frankreich ging. Die Autobahn führte uns über Metz und Nancy bis Toul, hinter diesem Ort wurde die Autobahn dann mautpflichtig und blieb es bis kurz vor Lyon, wir zahlten 29 € für diesen Abschnitt. Die Autobahn war gut gepflegt, der Verkehr sehr angenehm und bis Burgund verlief die Strecke durch schöne, liebliche und typisch französische Landschaften. In Lyon fuhren wir von der Autobahn ab, da wir unbedingt wieder tanken mussten. Mit Mühe fanden wir dann auch einen Carrefour-Supermarkt und tankten dort für 20 ct. weniger pro Liter,, als es uns an einer Tankstelle auf der Autobahn gekostet hätte! Es folgte noch ein weiteres, kurzes Stück Autobahn, ehe wir abfuhren und eine Landstraße Richtung Westen nahmen. Schließlich erreichten wir gegen 16:00 Uhr nach einer zuletzt landschaftlich wunderschönen Strecke die Stadt Le Puy-en-Velay, wo wir eine kurze Pause und einen kleinen Stadtbummel einschoben. Das typisch französische, mittelalterliche Stadtbild wäre sicher mehr Zeit wert gewesen, aber auch so bekamen wir einen ersten Eindruck einer wunderschönen Stadt mit einer interessanten Kathedrale hoch auf dem Berg, besonders die steile Treppe, die in der Kirche kurz vor dem Altar endete, war beeindruckend. Anschließend stiegen wir noch für 3 € auf den Rocher Corneille, wo wir eine tolle Aussicht auf die Stadt genossen, leider war aber die Marienstatue hier oben wegen Restaurierung gänzlich eingerüstet. Nach leider nur 2 Stunden mussten wir Le Puy-en-Velay schon wieder verlassen, zahlten 1 € im Parkhaus an der Place de Breuil (günstig!), kauften danach noch Lebensmittel in einem Supermarkt am südlichen Ortsausgang und fuhren über eine auch weiterhin wunderschöne Strecke bis nach Florac, unserem Zielort. Dort mussten wir dann noch über ein paar weitere Serpentinen, ziemlich steil, aber trotzdem angenehm zu fahren, bis zu unserer Unterkunft in Valbelle auf der Hochebene des Causse Méjean. Wir hatten dort eine Ferienwohnung gemietet, schnuckelig klein, einfach, aber gemütlich. Unser Auto konnten wir gegen 20:30 Uhr entladen, wir richteten uns notdürftig ein, mussten aber natürlich noch etwas kochen und essen, ehe wir um 23:00 Uhr nach einem langen Fahrtag todmüde das Licht löschten.
Sonntag, 17.02.2012 – Mont Aigoual, Nîmes-le-Vieux
Nach einer sehr ruhigen Nacht standen wir um 7:30 Uhr auf, frühstückten und starteten zu unserem ersten Ausflug. Wir steuerten zunächst den Mont Aigoual an, mit 1565 Metern über NN einen der höchsten Berge hier, von dem aus man auch einen herrlichen Blick ringsumher hatte, mit viel Fantasie bis zum Mittelmeer, zumindest aber weit in die Umgebung der Cevennen, besonders gut konnte man die Hochflächen der Causses ausmachen. Wir fuhren dann weiter über L’Espérou, einen eher gesichtslosen, modernen Ort bis zum Parkplatz Cap de Côte, von wo aus wir eine Wanderung zu den Cascades d’Orgon machten. Es war fast durchweg eine sehr schöne Strecke, immer am Hang entlang, durch halbschattigen Wald und mit z.T. tollen Fernblicken Richtung Süden, nur ein relativ anstrengendes Steilstück kurz vor der Hälfte und ca. 2 km Forstweg unterbrachen den ansonsten eher idyllischen Spaziergang. Leider sah man den Wasserfall nur aus der Ferne, von dort aus ganz hübsch, näher ran kamen wir nicht, was schade war. Insgesamt war die Wanderung aber lohnenswert, es waren sogar ein paar Leute unterwegs, wohl, weil Sonntag war. Nach gemütlichen 3½ Stunden für 8 km inkl. Mittags- und Fotopausen waren wir wieder am Auto und fuhren zurück, am Mont Aigoual erneut vorbei und bis zum Felslabyrinth von Nîmes-le-Vieux beim Weiler L’Hom. Auch hier folgten wir einem Rundweg, der uns in 1¾ Stunde ca. 4,5 km lang durch eine Ansammlung seltsamer Kalksteingebilde führte. Unterwegs begegnete uns niemand mehr, vielleicht auch, weil es schon recht spät war. So konnten wir gemütlich bei strahlender Sonne die z.T. skurrilen Formationen bewundern. Überhaupt herrschte heute den ganzen Tag über Kaiserwetter, und mit den Temperaturen verhielt es sich in den Höhen, in denen wir uns bewegten, zwischen 1000 und 1500 Metern, sehr angenehm, es waren immer so ca. 20 – 23 Grad Celsius. Trotzdem hatte die Sonne schon südländische Kraft und mit nur 1 Liter Flüssigkeit für jeden von uns hatten wir eindeutig zu wenig zu trinken. Daher waren wir froh, als wir gegen 19:00 Uhr endlich wieder zurück in unserem Ferienhäuschen waren.
Dienstag, 19.06.2012: Florac
Nach dem gestrigen Fahrtag mit seinen vielen Kilometern wollten wir es heute etwas ruhiger angehen lassen und entschieden uns dafür, zwischen Florac und dem Causse Méjean, auf der unserer Ferienhaus stand, zu wandern. Leider klappte aber nicht alles so ganz wie geplant, denn wir hatten keine Wanderkarte und die Beschreibung aus dem Dumont-Reiseführer erwies sich, wie schon zu befürchten war, als sehr insuffizient. Wir parkten unseren Wagen am Rande des Causse Méjean auf einem Wanderparkplatz und wählten den grün markierten Sentier de Pradal hinab in den Ort. Zwar war auch die Markierung dieses Wegs nur lückenhaft, wenn man aber mal das Prinzip kapiert hatte (der Weg durchschnitt quasi diagonal die Serpentinenstraße) war er auch ohne Wegzeichen gut zu finden. Mit dem Weg in der Karte des Reiseführers stimmte er aber schon mal gar nicht überein.. Nach 1½ Stunden waren wir unten in Florac angekommen, kauften dort Postkarten, Baguettes mit Belag in einer Bäckerei als Wegzehrung und tranken noch etwas Kaltes in einem Café auf der Esplanade, außerdem gab es eine Crêpe auf die Hand an einem Crêpewagen, allerdings war die nicht so berühmt. Wir schlenderten noch durch die Stadt, die als typisch französische Kleinstadt viel Charme hatte, und bewunderten die Häuser, den Dorfteich mit Wasserfall samt Forellen, hübsche Lädchen und das ansprechend restaurierte Schloss. Hier hat die Verwaltung des Nationalparks Cevennen ihren Sitz, das angegliederte Museum hatte leider – frankreichtypisch – gerade Mittagspause. Schließlich setzten wir aber unsere Wanderung fort, zunächst ging es ein Stück entlang der Landstraße, die wir am Sonntag schon zum Mont Aigoual gefahren waren. Irgendwo sollte es von hier wieder rechts hinauf auf den Causse Méjean gehen, wo unser Auto stand, leider fanden wir aber den Weg nicht und entschlossen uns daher sicherheitshalber zur Umkehr, zurück nach Florac. Im Park hinter dem Schloss machten wir unser Picknick und liefen dann wieder den Hang hinauf zum Auto. Per Zufall fanden wir sogar noch eine Abkürzung direkt aus dem Schlosspark den Berg hinauf zur Straße. Nach knapp 1 Stunde war das Auto auch schon wieder erreicht und es ging zurück zu unserer Ferienwohnung.
Zwei Tage später statteten wir Florac nochmal einen Besuch ab, diesmal, weil Markttag war. Es ging zuerst zur Post, um Briefmarken für unsere Postkarten zu kaufen und diese wegzuschicken, anschließend schlenderten wir über den wirklich hübschen und belebten Markt von Florac, ein typischer, französischer Landmarkt. Wenn es auch ein paar Stände mit Kunsthandwerk von „Aussteigern“ gab, die sicher v.a. auf Touristen abzielten, gab es aber ansonsten von Obst und Gemüse über Brot bis hin zu Kleidung alles, was der Franzose so im Alltag braucht. Im Laden „Maison du Pays Cevenol“ kaufte ich noch ein paar Souvenirs und Mitbringsel der Gegend (u.a. Kastanienhonig und eingelegte Kastanien).
Heute aber verbrachten wir, wieder oben im Ferienhäuschen gegen 16:30 Uhr angekommen, einen gemütlichen Nachmittag mit Kartenschreiben, dem Nachholen der Tagebucheinträge und dem Abendessen, alles leider im Haus, da es mittlerweile ziemlich zu regnen angefangen hatte. Auch für die kommenden 3 Tage sah der Wetterbericht nicht so gut aus, nur in der Provence ging es noch, daher entschlossen wir uns zur Fahrt nach Nîmes am Folgetag, was natürlich wieder viele Kilometer und frühes Aufstehen bedeutete…
Donnerstag, 21.06.2012 – Wanderung bei Le Rozier
Nach dem Besuch des Markttags in Florac, den ich oben schon beschrieben habe, fuhren wir heute am Südrand des Causse Méjean entlang nach Le Rozier, zum Startpunkt unserer heutigen Wanderung. Für die nur 55 km Strecke brauchten wir fast 1½ Stunden wegen unzähliger Kurven, da sollte die direkte Strecke über die Hochebene, die wir nachmittags für den Rückweg nahmen, kürzer und auch schneller sein. In Le Rozier, einem reinen Touristenstädtchen angekommen, parkten wir an der Kirche und starteten gegen 11:45 Uhr zu unserer Tour durch die Felswelt oberhalb der Täler von Jonte und Tarn, die hier zusammenkamen. Es war eine zwar etwas anstrengende, aber auch wirklich eindrucksvolle Tour mit z.T. fantastischen Aussichten. Als erstes wurde der Hausberg von Le Rozier angesteuert, der Capluc, die letzten Meter zum Gipfel waren nur mit Stahlleitern zu überwinden. Danach ging es schön in stetem Auf und Ab oberhalb des Flusses Tarn im Wald entlang bis zu den eindrucksvollen Resten einer alten Einsiedelei. Dort hielten wir Mittagsrast, dabei ereignete sich noch etwas Faszinierendes: wir hörten nämlich plötzlich Gezeter über uns, und nachdem dieses abebbte, flog, nur 20 Meter über unseren Köpfen, ein riesiger Geier aus dem Fels, wir waren offensichtlich Zeugen einer Fütterung von Jungtieren geworden und saßen direkt unter deren Nest! Leider ging das alles so schnell, dass ich kein Foto mehr machen konnte. Schließlich ging es aber auch weiter, es folgte ein zweiter, recht steiler Aufstieg im Wald, bis wir den höchsten Punkt der Tour erreichten. Nach einiger Zeit über breite Waldwege hatten wir die Bergseite gewechselt und erlebten als weiteren Höhepunkt der Tour einen Weg am Hang entlang, 400 Meter hoch über dem Tal der Jonte, teilweise nahe am Abbruch, mit fantastischen Ausblicken auf die Felswelt – wirklich lohnenswert und auch für Leute mit Höhenangst noch einigermaßen gut zu bewältigen. Auch hier kreisten immer wieder Geier über uns am Himmel, ein eindrucksvolles Naturschauspiel! Schließlich, die Wolken hatten sich inzwischen immer mehr zugezogen, folgte noch ein langer Abstieg, und nach 7 Stunden (reine Gehzeit 4¾ Stunden) waren wir gegen 18:45 Uhr wieder am Auto. Die Rückfahrt ging, wie schon gesagt, schneller von statten, bei Meyrueis fuhren wir auf die Hochebene und waren von der Stimmung hier oben ziemlich angetan, denn gerade jetzt im flachen Licht der Abendsonne ergaben sich tolle Eindrücke.
Freitag, 22.06.2012 – Paddeltour durch die Gorges du Tarn
Heute stand eine Paddeltour auf dem Tarn auf dem Programm, 13 km von Ste. Énimie bis La Malène. Wir fuhren gegen kurz nach 9 Uhr los, waren gegen 9:40 Uhr an der Paddelboot-Verleihstelle, zahlten 19 € pro Person für die Strecke und machten uns gemütlich auf den Weg, denn wir sollten erst gegen 16 Uhr vom Ziel wieder zurückgebracht werden, hatten also jede Menge Zeit. Im direkten Vergleich zur Kolpa, die wir im Vorjahr in Slowenien bepaddelten, war es hier besser zu fahren, da der Wasserstand etwas höher war und wir so ein wenig mehr Strömung hatten. Alle „Wildwasserstellen“ (Klasse 1…) konnten gut befahren werden und bis auf 1 Stelle mussten wir nicht umtragen. Das Tal selbst war recht eng, durchweg felsig und ein bisschen bewaldet. Leider ging auch hier die ganze Zeit eine Straße neben dem Fluss her, mit noch deutlich mehr Verkehr als an der Kolpa. Perfekte Naturidylle fand man hier also nur dann vor, wenn es mal still war auf der Straße und auch sonst niemand in der Nähe, dann konnte man die Natur so richtig genießen. Insgesamt war aber doch einiges an Betrieb auf dem Fluss, anders als in Slowenien, wo wir ja 2 Tage lang ganz allein waren. Es gab im Tarn viele Fische zu sehen, von Elritzen über Weißfische bis hin zu Forellen, aufregende, steile Felswände und malerische Dörfer am Ufer. Mit mehreren Pausen inkl. einer Badepause (das Wasser war aber doch recht kalt…) waren wir 45 Minuten zu früh in La Malène, schauten uns noch im (wie Ste. Énemie) recht touristischen, aber hübschen Örtchen um, aßen ein Eis und wurden dann pünktlich abgeholt, zusammen mit der „Besatzung“ von 7 anderen Booten.
13 km ging es mit dem Bus zurück nach Ste. Énimie, danach fuhren wir dieselbe Strecke ein weiteres Mal mit unserem Auto ab, um schließlich ab La Malène über eine atemberaubend steile Serpentinenstraße hinauf auf die Hochebene zu gelangen. Dort steuerten wir den Ort Rieisse an, um von da aus zu den 2 Aussichtspunkten Roc du Serre und Roc des Hourtous zu wandern, jeweils nur ca. ¼ Stunde einfache Strecke. Die Blicke von beiden Aussichtspunkten waren aber wirklich lohnenswert und atemberaubend, über 400 Meter ging es hinab in die Gorges du Tarn, ab dem ersten Aussichtspunkt schweifte der Blick Richtung La Malène und über Teile der Strecke, die wir kurz zuvor entlang gepaddelt waren, ab dem 2. Punkt (1 € Eintritt pro Person) hatte man einen Blick flussabwärts über die „détroits“ genannten Abschnitte, die z.T. noch enger von Felsen gefasst schienen als der Teil, in dem wir gepaddelt waren. Und ein paar Geier im Fels gegenüber auf ihren Schlafbäumen sahen wir auch noch, über 100 soll es hier mittlerweile schon wieder geben!
Schließlich gelangten wir wieder zurück zum Auto und fuhren damit, vorbei an Valbelle, hinab nach Florac, wo wir auf der Esplanade im „Restaurant du Globe“ preiswert (Menü: 12,50 €) und trotzdem ganz lecker aßen, ehe wir schließlich gegen 22 Uhr wieder zurück im Ferienhaus waren.
Samstag, 23.06.2012 – Aven Armand, Unterkunftswechsel
Abschied vom Ferienhäuschen in Valbelle. Nach unserem letzten Abendessen packten wir unsere Sachen rasch und unsortiert, da wir sie am Abend für die Eselwanderung eh neu sortieren mussten. Anschließend erkundigten wir uns bei unseren Vermietern, wann wir abreisen mussten, da aber heute kein Nachmieter kam, war das kein Problem und wir hatten soviel Zeit, wie wir wollten. Wir konnten also vormittags noch die Höhle Aven Armand besichtigten, was nicht geklappt hätte, wenn wir erst die Ferienwohnung hätten säubern müssen, denn auch in der Höhle hielt man die Mittagspause ein! So aber ließen wir erst einmal alles stehen und liegen und fuhren Richtung Höhle. Für 9,45 € pro Person ging es mit einer Standseilbahn hinab in einen riesigen Raum mit nur einer kleinen Öffnung ans Tageslicht. Mehr als diesen Raum gab es auch nicht zu sehen, aber hier war es wirklich eindrucksvoll, vom Volumen her sollte der Raum so groß sein wie die Kathedrale Notre Dame in Paris! Es gab nur wenige, kleine Stalaktiten, aber viele, bis zu 30 Meter hohe Stalagmiten mit – was das Besondere hier war – z.T. bizarren Wuchsformationen, die laut unserem Führer an Broccoli oder Blumenkohl erinnern sollten, wirklich wunderschöne Gebilde. Nach etwa 30 Minuten lohnenswerter Höhlenführung waren wir wieder am Tageslicht, hatten noch etwas Zeit und wollten eigentlich noch den Museums-Bauernhof in Hures-la-Parade besuchen, ein typisches Gehöft hier auf den Causses, allerdings öffnete der wiederum – ungewöhnlich für hiesige Verhältnisse – erst ab Mittag! So lange konnten wir nicht mehr warten, also fuhren wir zurück nach Valbelle, bepackten unser Auto, wischten das Ferienhaus und verabschiedeten uns von unseren Gastgebern nachdem wir noch Kurtaxe zahlen mussten (90 ct. pro Person und Nacht). Um 13:30 Uhr machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Castagnols, wo uns die Esel erwarteten.
Zum Ausgleich für den entgangenen Bauernhof heute Vormittag wollten wir eigentlich noch einen anderen in Le Trubat besichtigen, der in 2 Reiseführern beschrieben war, wir fanden den Ort zwar auf der Karte, leider jedoch nicht in natura, auch gab es keine Hinweisschilder, so dass wir auch hier leider erfolglos waren… Dafür waren wir dann wenigstens pünktlich um 16:00 Uhr wie verabredet in Castagnols, bezogen unser Zimmer (sehr nett, mit eigenem, kleinen Bad, aber Gemeinschaftsdusche) und bekamen dann unseren Esel zugewiesen. Es war eine Eselin mit Namen Sittelle, was soviel heißt wie Kleiber (der Vogel) – keine Ahnung, warum sie den Namen hatten. Über eine Stunde wurden wir (und ein paar andere Eselwanderer) dann eingewiesen in die Behandlung der Tiere, eine ganze Menge zu lernen war das: Anbinden an einen Baum, Anbinden an einer Stange (jeweils mit unterschiedlichen Knoten), Reinigung der Hufe (jeden Morgen durchzuführen), Bürsten, Einreibung mit Insektenschutz, Satteln, Verzurren und Führen – das muss man sich erstmal alles merken! Aber mit unserer Eselin schienen wir Glück gehabt zu haben, sie machte einen netten und geduldigen Eindruck, bildhübsch war sie noch obendrein, also beste Anzeichen für 6 hoffentlich schöne Wandertage, die vor uns lagen. Während die Einweisung in die Betreuung der Esel praktischerweise auf Deutsch von einem hier lebenden Schweizer vorgenommen wurde, gab’s danach noch auf Englisch eine Kurzeinweisung in die Wanderroute durch den Chef selbst und um 19:30 Uhr bekamen wir ein wirklich leckeres und mehrgängiges Abendessen serviert, Salat, Kotelett, Reis, Kartoffeln, Ratatouille, Aprikosenkuchen und Käse – wenn das so bleibt gibt’s nichts zu meckern! Schließlich packten wir noch die Satteltaschen für die kommenden Tage, verstauten, schon bei Dunkelheit, das Restgepäck im Auto und gingen gegen 23:30 Uhr müde zu Bett.