11.06.2023: Etappe 1 – Kerkarde bis Vaals
Der eigentliche Start des Trails ist am Bahnhof von Kerkrade-Eygelshoven. Ich bin mit dem Zug von Maastricht hierhin angereist, von Aachen geht’s aber offensichtlich auch mit ein wenig FuĂweg. Der Weg taucht bald ab in einen GrĂŒngĂŒrtel, und schon nach 3 km geht’s an den Aufstieg zum ersten der „Seven Summits“, ĂŒber die der Dutch Mountain Trail fĂŒhrt: den Wilhelminaberg. Eigentlich ist das eine Abraumhalde, und da die Landschaft drumherum recht flach ist, hat man eine tolle Fernsicht. Als Superlativ gibt es auf der anderen Seite des Berges noch eine Treppe hinab, die angeblich die lĂ€ngste Treppe der Niederlande sein soll. Und eine Skihalle hat man hier auch angelegt, so mĂŒssen die NiederlĂ€nder nicht immer bis ins Sauerland fahren… Der Weg verlĂ€uft dann weiter durch parkĂ€hnliche Landschaften an der Stadt Kerkrade vorbei, man nimmt die NĂ€he der Stadt zwar wahr, hĂ€lt sich aber doch meist im GrĂŒnen auf. Es folgt schlieĂlich ein schönes Naturschutzgebiet mit dem seltsam-komplizierten Namen „Laub- und Auenwaldgebiet bei Herzogenrath westlich Pannesheide im Amstelbachtal“, in dem der Weg teilweise abenteuerlich am Bach entlang verlĂ€uft. Danach hat man dann leider den schönsten Teil der ersten Etappe allerdings hinter sich, denn jetzt folgen (auf deutschem Grund und Boden ĂŒbrigens!) endlose Kilometer auf Asphalt durch Felder, in meinen Augen der am wenigsten attraktive Teil des gesamten Trails. Historisch interessant sind vor allem die immer wieder auftauchenden Panzersperren des Westwalls, auf die man hier trifft, ein Mahnmal an eine Zeit, die bloĂ nicht wiederkommen soll! Eine lohnende Einkehr mit kĂŒhlen GetrĂ€nken und leckerem Kuchen bei tollem Ausblick gibt’s im CafĂ© „Belle-Vue“ in Orsbach. Danach muss noch der zweite der „Seven Summits“ fast unmerklich ĂŒberquert werden, der Schneeberg mit seinen 256 m ĂŒber NN. Kurz dahinter lugt das auch heute noch ein wenig futuristisch anmutende Uniklinikum Aachen ĂŒber den Horizont, bis man schlieĂlich am deutsch-niederlĂ€ndischen GrenzĂŒbergang Vaals das Ende der 1. Etappe erreicht hat.
đ„Ÿ: 27,9 km
08.06.2023: Etappe 2 – Vaals – Gulpen
Dieser Tag startet mit dem Aufstieg auf den höchsten Berg der Niederlande, den 322 m hohen Vaalserberg. Wobei der eigentlich gar nicht auf dem Wegverlauf des Dutch Mountain Trail mit seinen „Seven Summits“ liegt. Grund dafĂŒr ist angeblich, dass der Vaalserberg problemlos sogar mit dem Auto „erklommen“ werden kann, wĂ€hrend das bei den anderen Bergen nur wandernd zu FuĂ möglich ist. Egal – da es nur wenige Meter bis zum Gipfel sind, wird auch dieser mitgenommen. Zudem gibt es dort einen Geocache, der auch gesucht und gefunden sein will… Kurz nachdem man den Trubel auf dem Vaalserberg und am hier oben liegenden DreilĂ€ndereck Deutschland – Niederlande – Belgien hinter sich gelassen hat, verschluckt einen dann aber der Wald. Ab jetzt wird es grĂŒn, still, einsam und naturnah. Ein wunderschöner Wandertag folgt! Der Weg fĂŒhrt fast ausschlieĂlich ĂŒber schmale Pfade, teils am Waldsaum, teils ĂŒber Wiesen und Weiden, es ist ein Genuss, hier voranzukommen! Auch die sich immer wieder bietenden Ausblicke auf die schöne Landschaft um einen herum sind sehenswert. Ein kleines, kulturelles Highlight ist die St. Cunibertus-Kirche in Wahlwiller aus dem 12. Jahrhundert, in deren Innerem interessante Fresken zu bestaunen sind, die sind allerdings neueren Datums. Danach muss eine Kuhweide gequert werden, die KĂŒhe sind ziemlich neugierig, waren mir aber doch wohlgesonnen. Etwas spĂ€ter stöĂt man dann auf die nĂ€chste Besonderheit der Region. Es gibt hier nĂ€mlich tatsĂ€chlich Weinberge, mit so etwas hĂ€tte ich wirklich nicht gerechnet! Weiter verlĂ€uft der Weg ĂŒber die Felder, bis es schlieĂlich den nĂ€chsten der „Seven Summits“ zu erklimmen gilt, nĂ€mlich den Eyserbos. Hier oben lĂ€uft man eine groĂe Schleife, hat vor allem anfangs schöne Weitblicke ins Tal, das hier auch „Toscana der Niederlande“ genannt wird. Das Etappenziel Gulpen rĂŒckt in greifbare NĂ€he, zuvor muss aber noch der letzte Gipfel des Tages erklommen werden, der Gulperberg oberhalb der Stadt. Der Weg hinauf fĂŒhrt ĂŒber eine Schafweide, ich musste ihn mir regelrecht „erobern“. Nachdem ich den Blick auf den Ort genossen habe, ging es wieder vom Berg hinab, direkt ins Brauhaus, wo mein Tag bei einem leckeren Essen sein Ende fand.
đ„Ÿ: 27,0 km