3 x Bahntrassenradeln im Ruhrgebiet

3 x Bahntrassenradeln im Ruhrgebiet

Stillgelegte Bahntrassen, die zu Rad- und Wanderwegen umfunktioniert werden, erfreuen sich hierzulande zunehmender Beliebtheit. Am heutigen Sonntag wollte ich deshalb auch mal wieder eine entspannte Tour mit dem Rad darauf zurücklegen.

Ein Ziel war dabei die Erkundung des westlichen Endes des Radschnellwegs Ruhr. Die Verbindung auf diesem zwischen Essen und Mülheim war mir ja schon hinlänglich bekannt, hier bin ich schon mehrfach mit dem Rad gefahren oder auch zu Fuß entlang gewandert. Allerdings wusste ich gar nicht, wie weit der Ausbau Richtung Westen inzwischen schon fortgeschritten war. Das wollte ich heute einmal testen. Außerdem habe ich kürzlich einen Bericht über die HOAG-Trasse in Oberhausen gelesen bzw. deren südliche Verlängerung, den “Grünen Pfad” in Duisburg. Das waren Strecken, die mich ebenfalls interessierten. Also ging es los, zunächst aber in Essen über die ebenfalls gut bekannte Gruga-Trasse, die erste Bahntrasse des heutigen Tages. In Mülheim-Heißen schließt diese dann nahtlos an den Radschnellweg Ruhr an, der parallel zur Hauptverkehrsachse der Bahn durch das Ruhrgebiet verläuft. Damit befanden wir uns also auf der 2. Bahntrasse. Nach Ãœberquerung der Ruhr in Mülheim ging es noch ein kleines Stück weiter auf bequemem Asphalt, leider endete der Weg dann aber bald in Mülheim-Speldorf und zwang uns dazu, auf die Straße auszuweichen. Es gab dort zwar meist einen Radweg und am heutigen Sonntag war auch nicht so viel Verkehr. Trotzdem war das Fahren jetzt lange nicht mehr so schön, zügig und entspannt wie zuvor, zumal wir uns den Radweg teilweise mit den Fußgängern teilen mussten und dieser Weg auch nicht wirklich breit war.

Um zum südlichen Einstieg des “Grünen Pfades” in Duisburg-Ruhrort zu gelangen, der 3. und letzten Bahntrasse des heutigen Tages, mussten wir als nächstes ein ganzes Stück entlang der Ruhr fahren. Hier waren jetzt wieder weniger Fußgänger unterwegs und die Ausblicke ganz hübsch, dadurch wurde das Fahren wieder angenehmer. In Ruhrort selbst gab es ebenfalls einen separaten Radweg und durch den großen Binnenhafen viel zu gucken, da verging die Zeit recht zügig, bis wir schließlich den “Grünen Pfad” erreichten. Ab jetzt ging es nur noch geradeaus, man konnte schön nach links und rechts schauen, zumal auf dem ganzen Weg nicht allzu viel los war, lediglich an der Stelle, an der der “Grüne Pfad” den Landschaftspark Duisburg-Nord passierte, war deutlich mehr Betrieb.

Bis zur HOAG-Trasse kamen wir dann nicht mehr, denn leider zog es sich im Laufe des Tags immer mehr zu, die ersten Regentropfen fielen und wir hatten mittlerweile auch schon die 40 km überschritten. So entschlossen wir uns dazu, die Tour in Oberhausen abzubrechen, vorbei am Gasometer zum dortigen Hauptbahnhof zu fahren und uns mit der S-Bahn zurück nach Essen kutschieren zu lassen. Ich bin mir aber sicher, dass ich insbesondere die Radwege in Duisburg nicht zum letzten Mal unter die Räder genommen habe. Speziell die HOAG-Trasse möchte ich unbedingt noch befahren, wenn sie genauso gut ausgebaut ist wie die anderen Strecken heute, dann wird das sicher auch viel Spaß bringen!

3 Comments

  1. Pingback: Radtour im Duisburger Norden – earthgui.de

  2. Also wenn ich so das Wetter in Deutschland sehe frage ich mich, ob wir nicht lieber daheim geblieben wären. Wir haben Aprilwetter mit Regen und Temperaturen um 15 Grad.
    Die Idee alte Bahntrassen als Radwege umzufunktionieren gibt es auch im Osten. Allerdings ist diese Idee meist auf wenigen Kilometern umgesetzt worden, so dass man von einen “Netz” nicht sprechen kann.

    1. Dieses Jahr war der März aber auch wirklich extrem warm und sonnig hier in Deutschland!
      Das mit den Bahntrassen stimmt übrigens, trifft auch bei uns im Westen der Republik zu. So wurde der Radschnellweg Ruhr von Mülheim nach Essen recht zügig und gut ausgebaut, der weitere Ausbau nach Osten, Richtung Bochum und Dortmund, stagniert aber nun seit Jahren schon. Ein Trauerspiel, das allen Beteuerungen, man will den umweltfreundlichen Radverkehr im Ruhrgebiet fördern, hohnspricht. Schade!

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