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Acadia NP

Sa., 27.09.14: Von Boston zum Acadia Nationalpark

Nach dem Aufstehen und Packen verließen wir Boston um kurz nach 8 Uhr, nicht ohne zuvor dann doch noch Dan, einen unserer Gastgeber, kennengelernt zu haben, denn zum einen wollten wir uns schon bedanken und verabschieden, zum anderen hatte er uns aber auch zugeparkt, so dass er erst seinen Wagen wegsetzen musste, damit wir los kamen. Unser Navi führte uns Richtung Norden einmal quer durch die Stadt und durch den neuen, unterirdischen Tunnel des John F. Fitzgerald Expressway hindurch, was aber zum Glück ganz gut klappte, denn der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen, da es ja Wochenende und noch früh am Tag war, daher waren noch nicht so viele Menschen unterwegs. Bei herrlichstem Wetter verließen wir die Stadt, die uns sehr gut gefallen hat und wo man durchaus noch etwas mehr Zeit hätte verbringen können, über die Bunker Hill Bridge. Boston hat zwar Großstadtatmosphäre, aber trotzdem eine überschaubare, gut zu Fuß begehbare Innenstadt mit toller Lage am Wasser, wo man sich rasch wohlfühlen konnte. Zunächst führte die Fahrt über lange, typische Ausfallstraßen mit Autohändlern, Motels und Fastfood-Ketten, bis wir schließlich die I-95, die Schnellstraße, erreichten, die uns Richtung Norden führen sollte, bei erlaubten 65 mph kamen wir gut voran, in Maine waren sogar 70 mph erlaubt! Erstmals verließen wir die I-95 in York, denn außer viel Fahrstrecke bestand unser heutiges Programm im Besuch einiger der schönsten Leuchttürme der Küste Maines mit dem ersten Ziel Nubble Lighthouse. Durch eine sehr gepflegte Ortschaft kamen wir an die Küste, und der hübsche kleine Leuchtturm machte sich auch prächtig auf einer kleinen Insel, die zusätzlich noch dafür sorgte, dass ihn Touristen nur vom Festland aus bewundern konnten. Von diesen gab es hier leider sehr viele, alleine 3 Busladungen, was der Stimmung des Ortes ein wenig Abbruch tat. Dennoch genossen wir Lage, Wetter und Aussicht, tranken einen Kaffee und aßen mitgebrachte Äpfel und Kekse (wir hatten ja noch nichts gefrühstückt und ansonsten gab es nichts an der hiesigen Bude, auf das wir Appetit hatten), bis es weiterging, wieder zurück auf die I-95, diesmal per Navi-Führung und nicht der Ausschilderung folgend, dafür ging es jetzt an dem ellenlangen und sehr gut erschlossenen Strand von York entlang, wo alles zugeparkt war, v.a. von Surfern, die hier die Wellen genossen.

Unser nächstes Ziel sollte eigentlich der Leuchtturm Portland Headlight sein, ihn zu finden bereitete aber Probleme, denn wir hatten leider keine sehr gute Karte der Gegend, auch keine exakte Adresse, nur das Navi und das führte uns ganz seltsam, mitten in die Stadt Portland hinein, wo gerade auch noch zwei Kreuzfahrtschiffe vor Anker lagen mit entsprechend viel Betrieb im Ort, in einer winzigen Nebengasse im Hafen sollte ich abbiegen, das kam mir aber doch komisch vorbei, letztlich verpasste ich die Gasse, daher beschlossen wir, auf diesen Leuchtturm zu verzichten und stattdessen als nächsten den am Pemaquid Point anzufahren. Rasch waren wir wieder auf der I-95, bald ging es aber auch schon wieder runter und ab jetzt die US-1 entlang. Mittlerweile, es war schon gegen 13 Uhr, hatten wir doch wieder recht großen Hunger, denn unser „Frühstück“ war ja eher spärlich ausgefallen, und nach kurzer Fahrt durch Wälder, Ortschaften und vorbei an herrlichen Seen stoppten wir im gleichnamigen Diner in Wiscasset, das Lokal selbst war eher einfach, die sanitären Anlagen „optimierungsbedürftig“, aber das Essen, serviert von zwei älteren Damen, war sehr lecker und herzhaft, es gab einmal Eggs Benedictine und einmal Omelett. Nach diesem Stopp ging es uns wieder besser und die Laune war gestiegen.

Weiter ging’s mit dem Auto erst auf der US-1, dann über kleinere Nebenstraßen ab auf die Halbinsel, durch hübsche Dörfer, wie üblich stark zersiedelt auch hier, bis zum Leuchtturm am Pemaquid Point. War Nubble Lighthouse schon schön, hier war es einfach herrlich: ein weißer Leuchtturm, grüne Wiesen, schattige Picknickplätze, das blaue Meer und tolle Gesteinsformationen an der Küste, ein Ort, wo man so richtig entspannen konnte. Wir erkundeten zuerst die Klippen ein wenig und konnten dann sogar noch den Leuchtturm besteigen, wenn auch nicht sehr hoch, so war es doch ein Erlebnis. Schließlich besuchten wir noch das kleine Museum nebenan (4 Zimmer) mit liebevoll zusammengestellten Exponaten über Leuchtturm, Küste und (Hummer-)Fischerei. Beaufsichtigt wurde das Ganze von mehreren Rentnern, die das ehrenamtlich machten, hier fühlte man sich richtig wohl. Dennoch mussten wir irgendwann weiter, zurück zur US-1.

Das nächste, angepeilte Ziel war Rockland, die „Hummerhauptstadt“ der USA, da hier die meisten Hummer gefangen, verarbeitet und verschifft werden sollen, aber wir waren eher enttäuscht, im großen Hafenbecken war quasi nichts los, zig leere Parkplätze, wenige Menschen, keine Fischbuden und keine Fischerboote, dafür eine große Anzahl an Freizeitbooten – so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Vielleicht lag es an der Tageszeit (es war inzwischen schon 17:30 Uhr) oder an der Nebensaison, wir beschlossen jedenfalls, weiter zu fahren, sahen dann zwar an der Hauptstraße doch ein paar Lokale, die geöffnet hatten, wollten unser Glück letztlich aber doch lieber in Camden, dem nächsten, größeren Ort versuchen, was sich auch gelohnt hat. Hier war viel mehr Leben, das Hafenbecken warm gefärbt durch die untergehende Sonne, beschaulich und intim, zwar auch ohne viele Fischerboote, aber doch von ganz anderem Charakter, freundlich und einladend, das dachten sich wohl auch die vielen Menschen, die am Hafen promenierten oder in den Lokalen saßen. Wir genossen noch etwas die Atmosphäre, ehe auch wir zu Abend aßen, ein Lobster Roll (süßes Brötchen mit Hummerfleisch und Pommes) im Lokal Cuzzy’s, was recht lecker war, die „Schweinerei“, einen kompletten Hummer zu verzehren, wollten wir uns nicht zumuten. Schließlich, es war inzwischen dunkel, zahlten wir, liefen zum Auto und traten die letzten knapp 2 Stunden Fahrt zum Eden Village Motel bei Bar Harbor an, wo wir exakt um 21 Uhr eintrafen. Zu sehen gab es unterwegs nichts mehr, wegen der Dunkelheit und des blendenden Gegenverkehrs war die Fahrt anstrengend, so waren wir froh, endlich angekommen zu sein. Das Zimmer war sauber und geräumig, wir fühlten uns gleich wohl und nach Auspacken, Duschen und Tagebuchschreiben machten wir gegen 23:45 Uhr das Licht endlich aus.

Gefahren: 315 mi (507 km)

Unterkunft: Eden Village Motel & Cottages, Salsbury Cove ($ 102 / N. exkl. FS)

So., 28.09.14: Acadia Nationalpark (Cadillac Mountain und Südwestteil)

Heute herrschte wieder Kaiserwetter, nach dem letzten Samstag in Washington war das wohl der schönste, sonnigste und wärmste Tag in diesem Urlaub bisher. Leider dachten sich das auch viele Wochenendausflügler, die hier im Acadia Nationalpark einfielen, wie wir später sehen sollten. Zuerst mal fuhren wir aber gegen kurz nach 8 Uhr los zum Visitor Center, um unser Ticket (für bis zu 7 Tage) für den Nationalpark für $20 pro Pkw zu erstehen. Am Visitor Center hielt sich übrigens auch eine Rotelgruppe samt Bus auf, was wieder mal die Ansicht bestärkte, dass ich so sicher nie Urlaub machen werde… Danach ging’s in den Ort Bar Harbor, wo wir im Restaurant Testa frühstückten, ganz o.k., aber es bestätigte sich wieder mal, dass mir deutsche Pfannkuchen besser schmecken als die (v.a. aus Backpulver bestehenden?) amerikanischen Fertigprodukte, die hier meist serviert werden. (Dass es auch anders geht, sollten wir spätestens in den White Mountains noch sehen!)

Schließlich fuhren wir los und steuerten als erstes Ziel den Gipfel des Cadillac Mountain an, des höchsten, hiesigen Berges, wo sich aber fast genauso viele Touristen aufhielten wie zuvor schon in Bar Harbor, nicht wirklich schön, mit Mühe bekamen wir noch einen Parkplatz. Den fantastischen Ausblicken konnte das aber nichts anhaben, wenn auch die Fernsicht heute nicht so ganz optimal war, den Mount Katahdin z.B. sahen wir nicht, wie auf der Infotafel beschrieben.

Um den Touristen zu entfliehen entschlossen wir uns, die „klassische“ Park Loop Road auf den nächsten Tag zu verschieben, stattdessen steuerten wir die Süd-West-Ecke von Desert Island an, zunächst den Leuchtturm von Bass Harbour, einen hübschen, kleinen Turm oberhalb typisch neuenglischer roter Granitfelsen, sehr pittoresk. Danach schlenderten wir noch ein wenig durch das gleichnamige Dörfchen samt Hafen, wo heute zwar ein paar Menschen auf der Terrasse des Restaurants saßen, wo es aber ansonsten eher verschlafen zugeht. Danach fuhren wir zum südlichen Ende des Long Pond, wo einige Trails starteten und wo dann wirklich vom Trubel aus Bar Harbor bzw. vom Gipfel des Cadillac Mountain nicht mehr viel zu spüren war. Von einem ebenfalls auf dem Parkplatz ausgestiegenen, einheimischen Pärchen ließen wir uns ein wenig beraten, welchen Weg wir einschlagen und wanderten schließlich in ca. 3 Stunden eine etwas größere Schleife, angefangen über den Perpendicular Trail zum Gipfel des Mansell Mountain, dann über den Great Notch Trail und schließlich am Seeufer entlang zurück über den Long Pond Trail. Wenn auch große Teile des Weges im Wald verliefen ohne Fernsicht, so war es doch ein schöner und typischer, US-amerikanischer Nationalpark-Trail wie man ihn sich vorstellt. Zuerst ging es steil, aber leidlich bequem über mehr als 700 Granitstufen hinauf zum Gipfel, kurz vorher passierte man noch einen tollen Aussichtspunkt mit herrlichen Blicken über Southwest Harbour und die vorgelagerten Inseln, außerdem die Berge im Osten bis hin zum Cadillac Mountain. Danach führte der Weg recht abenteuerlich über Felsen und Wurzeln wieder hinab, auch recht steil, um später durch dichten Nadelwald und dann lichten Laubwald zum Seeufer zu führen. An Tieren sahen wir leider nur Eichhörnchen, einen Specht und einen Frosch, keine größeren – schade! Der Seeuferweg war dann wieder einfach und meist eben, teilweise aber auch sehr felsig, die Sicht wechselte über den See, war mal besser, mal weniger gut, leider lag der ganze Weg jetzt auch im Schatten, so dass wir nach einer kurzen Picknickpause letztlich doch recht bald wieder am Auto waren.

Nach einen kurzen Stopp auf der Rückfahrt an der bekannten Brücke von Somesville stand als letzter Programmpunkt noch ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz an den Park Headquarters über eine Carriage Road, einen alten Kutschenweg, zu den Breakneck Ponds auf dem Programm in der Hoffnung, dort auf Biber zu treffen, wie eine Rangerin am Morgen im Visitor Center vorgeschlagen hatte, leider hatten wir keinen Erfolg, ähnlich wie ein anderes Pärchen, das uns begegnete, ansonsten trieb sich hier am späten Nachmittag niemand mehr rum. Wir sahen zwar einen Biberdamm, zwei Biberburgen und weitere Zeugnisse der Anwesenheit der Nager wie die typischen, angeknabberten Bäume oder größere, durch eine Überflutung abgestorbene Baumbestände, aber die Tiere selbst ließen sich nicht blicken, so zogen wir gegen 18:45 Uhr wieder ab, denn inzwischen war es auch schon so dunkel, dass man fast nichts mehr sah. Wir steuerten den größten Supermarkt in Bar Harbor, Hannaford, an, um ein paar Vorräte und Getränke einzukaufen, entschieden uns dann auch noch spontan dazu, unser Abendessen gleich mitzunehmen und nicht mehr in ein Restaurant zu fahren, so waren wir gegen 20 Uhr im Hotel. Nach dem Duschen aßen wir panierte Hühnerbrüste sowie Reis mit Chilibohnen, die wir im Supermarkt fertig gekauft hatten und in der Mikrowelle im Zimmer nur kurz aufwärmten, dazu Kartoffelsalat. Der Tag endete dafür heute mal deutlich früher als sonst.

Gefahren: 66 mi (106 km)

Unterkunft: Eden Village Motel & Cottages, Salsbury Cove ($ 102 / N. exkl. FS)

Mo., 29.09.14: Acadia Nationalpark (Loop Road), Bar Harbor

Da es überall empfohlen wurde wollten auch wir heute auf dem Cadillac Mountain den ersten Sonnenaufgang des Tages in den USA bestaunen, so standen wir schon um 5:20 Uhr auf, laut Kalender sollte die Sonne um 6:31 Uhr über den Horizont steigen. In ca. 20 Minuten Fahrt waren wir oben auf dem Berg, aber schon unterwegs zeigten sich tolle Wolkenverfärbungen, die zum Anhalten und Fotografieren verlockten, obwohl es erst kurz nach 6 Uhr war, da ärgerte ich mich fast ein wenig, nicht noch früher aufgestanden zu sein. Oben auf dem Berg angekommen traf uns erstmal der Schlag: so proppenvoll war der Parkplatz nicht mal am Vortag, es war kein offizieller Parkplatz mehr zu erhalten, nur noch am Straßenrand, wo eigentlich Halteverbot war, was aber keinen kümmerte, die Leute hatten auch hier schon ihre Autos abgestellt… unglaublich! Ich musste noch ein ganzes Stück laufen, ehe ich einen Platz fand ohne Menschen im Vordergrund, die meinem Stativ die Sicht verstellten, schließlich gelangen mir aber doch ein paar hoffentlich ganz schöne Bilder, als die Sonne schon um 6:26 Uhr hinter der ersten Wolkenschicht hervorlugte, somit also sogar etwas früher als angekündigt! Als Resümee muss ich aber doch sagen, dass es noch besser gewesen wäre, mindestens eine halbe Stunde vor offziellem Sonnenaufgang hier oben gewesen zu sein, speziell wegen der schönen Himmelsverfärbung, bevor sich die Sonne schließlich zeigte. Nachdem das Schauspiel beendet war zogen bis auf wenige sämtliche Touristen ab, plötzlich war es ganz still und einsam hier oben, wir frühstückten erstmal im Wagen Banane und Joghurt, die wir am Vorabend gekauft hatten und genossen dabei die Aussicht, zwischen den Hügeln fanden sich viele Nebelbänke, die sehr schön wirkten.

Gegen 8 Uhr nahmen wir schließlich die Park Loop Road in Angriff, wo wir um die Zeit noch fast alleine waren, das sollte sich im Laufe des Tages deutlich ändern! Wir steuerten den Sand Beach Parkplatz an und während mein Freund im Auto noch ein Nickerchen hielt, um den versäumten Schlaf vom Morgen nachzuholen spazierte ich in etwas über einer Stunde auf den Berg namens Beehive („Bienenkorb“) und wieder zurück, ein spannender Aufstieg, z.T. über Leitern, mit tollen Ausblicken, nichts für Leute mit Höhenangst. Ab und zu ließ sich auch mal kurz die Sonne blicken, ab 9:30 Uhr war dann aber leider für den Rest des Tages Schluss damit – schade! Zurück am Wagen drehten wir beide dann die Runde zur Landzunge Great Head, ein schöner, als „mittelschwer“ deklarierter Weg hoch über der Felsküste mit viel Weitblick, ohne Sonne und bei deutlich zunehmendem Wind wurde es aber z.T. doch recht kalt. Besonders viele Seevögel außer Möwen, Kormoranen, Raben und Enten waren auch nicht zu sehen, insbesondere keine Weißkopfseeadler, wie man uns am Vortag beim Visitor Center gesagt hatte. Danach liefen wir dann noch einen Teil des Ocean Path ab, der bis zum Thunderhole führte, hier waren dann inzwischen wirklich solche Massen an Bustouristen, dass es alles andere als schön war, das ist dann wieder die Kehrseite der Medaille, dass man in Amerika (fast) alles per Pkw erreichen kann, ohne zu laufen. Das Thunderhole selbst war übrigens zum Zeitpunkt unseres Besuches auch nichts Besonderes, obwohl wir exakt den Zeitpunkt (3 Stunden vor der Flut) erwischten, zu dem die Fontänen am höchsten spritzen sollten, aber trotz Wind und halbwegs bewegter See trafen wir nur ein eher müdes Plätschern an… Den Ocean Path entlang ging’s wieder zurück zum Parkplatz (übrigens immer entlang der Straße, hätte man also problemlos oder besser auch mit dem Auto zurücklegen können!), von dort aus fuhren wir noch ein Stück weiter zum Parkplatz am Otter Cliff und liefen dort ein paar Meter oberhalb des Kliffs die Küste entlang, wo es uns gut gefiel, da schon deutlich weniger los war, die Küste wunderschön und die Wellen und Gischtspritzer größer als am Thunderhole!

Schließlich – es war Kaffeezeit – fuhren wir zum Jordan Pond House, sahen unterwegs vom Wagen aus noch eine Robbe im Wasser und trafen, am Ziel angekommen, wieder auf Massen von Autos auf dem Parkplatz. Und statt jetzt direkt etwas zu essen und zu trinken zu bekommen hieß es auch hier erstmal: „Please wait to be seated!“ Wir bekamen einen Pager und es wurden uns 45 Minuten Wartezeit avisiert, die wir mit einem kleinen Spaziergang zum See überbrückten. Ziemlich pünktlich nach der genannten Zeit kamen wir dann auch dran, wurden in das Lokal geführt, das von außen eher wie eine deutsche Jugendherberge, von innen aber ganz gemütlich wie eine Rocky Mountains-Berglodge aussah, und bestellten die hiesige Spezialtität „Popovers“, sehr stark aufgegangene und fluffige, aber nicht süße Muffins, serviert mit Butter und Erdbeermarmelade sowie Tee/Kaffee, die uns beiden sehr gut schmeckten, das Warten hierauf hatte sich wirklich gelohnt! Als Verdauungsspaziergang entschieden wir uns noch für eine kurze Runde auf den Bubbles South Peak, wo der bekannte Fels kurz vorm Absturz zu finden ist. Der Aufstieg war in einer halben Stunde geschafft und recht einfach, der mehrere Meter im Durchmesser messende, eiförmige Felsbrocken lag recht abenteuerlich über einer Kante ohne herunterzurollen, das sah schon eindrucksvoll aus, forderte natürlich Fotos heraus. Um einen anderen Weg für den Abstieg zu wählen gingen wir weiter Richtung Süden, und ohne entsprechende Warnhinweise erwies sich dieser Weg doch als ziemlich steile Felskletterei bergab, nicht ganz so abenteuerlich wie der Weg auf den Beehive, aber auch nicht ohne. Heil kamen wir unten an, konnten ein wenig entspannen auf dem jetzt wieder bequemen Weg am Seeufer entlang bis zu dessen Nordende, kletterten dann aber wieder über Felsbrocken bergauf zum Sattel zwischen den 2 Bubbles (North Bubble und South Bubble), wo wir auf unseren Aufstiegspfad trafen und kamen so wieder zurück zum Auto. Beim Aufstieg entdeckten wir sogar noch eine kleine Schlange, ansonsten sahen wir aber wieder ausschließlich Eichhörnchen en masse. Ein kurzer, letzter Stop wurde auch noch eingelegt am Bubbles Pond Parkplatz, wo wir den hübschen See, eine der alten Granitbrücken und einen Abschnitt des darüberführenden, alten Kutschpfades bestaunten, heute ein ideales Radfahrrevier.

Schließlich erreichten wir nach letztmaligem Verlassen des Nationalparks erneut die Stadt Bar Harbor. Wir bummelten ein wenig durch den kleinen Ort, kauften dabei noch ein paar Souvenirs und die Original-Backmischung der Popovers aus dem Jordan Pond House. Geschäfte gibt es in Bar Harbor genug, Einiges ist Ramsch, aber auch viel Schönes dabei. Mit der Zeit wurde es dunkler und kälter, es war bereits kurz nach 18 Uhr, daher suchten wir ein Lokal für’s Abendessen, aber überall, wo es uns gefiel, saßen schon 4-10 Leute im Eingangsbereich und warteten auf einen Tisch… das wollten wir nicht! So verließen wir die Stadt mit dem Wagen, hielten etwas außerhalb am Restaurant „The Chart Room“, wo wir nicht ganz preiswert, aber doch sehr lecker aßen, zum einen Haddock mit Pommes, zum anderen geschwärzten Lachs mit Backkartoffel und „Cusabi“-Sauce, einer Mischung aus Cucumber (Gurke) und Wasabi… interessant! Dazu probierte ich auf Empfehlung das hiesige Bar Harbor Blueberry Beer, was mir sehr gut schmeckte, da es ein eher dunkles Bier war, Bierkenner würden sich wahrscheinlich aber mit Grausen abwenden, da es tatsächlich einen Anklang an Blaubeergeschmack hatte. Gegen kurz nach 20 Uhr waren wir schließlich wieder im Hotel und ließen den Tag entspannt ausklingen.

Gefahren: 50 mi (81 km)

Unterkunft: Eden Village Motel & Cottages, Salsbury Cove ($ 102 / N. exkl. FS)

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