Do., 18.09.14: Philadelphia (Stadtrundgang)
Abschied von New York und Beginn der Rundreise war fĂŒr heute angesagt. Um 7:00 Uhr standen wir auf, verabschiedeten uns von unserem wirklich netten und v.a. unkomplizierten Gastgeber, der uns auch mit guten Tipps versorgte und nahmen dann Abschied von dem Appartement in NYC, das uns 5 NĂ€chte Unterkunft und einen tollen Blick auf Lady Liberty und den Hudson River geboten hatte.
Gegen 10:00 Uhr fuhren wir mit der Metro zur Penn Station, nahmen dort um 10:33 Uhr einen Zug nach Newark, der uns wieder $12,50 pro Person kostete, stiegen in Newark in den Airtrain um, fuhren mit diesem fast die gesamte Strecke ab bis zum Ende, um dort in einen Alamo-Shuttle zu steigen, der uns wieder am gesamten Flughafen entlang zurĂŒckkutschierte bis zur Mietwagenstation auf der anderen Seite, wo wir schlieĂlich gegen 11:45 Uhr ankamen. Das Anmieten des Wagens, den wir schon in Deutschland gebucht hatten, lief problemlos an einem PC-Terminal, sogar in Deutsch, war bloĂ etwas langwierig, da ich quasi all meine Daten nochmal eingeben musste. Wir konnten uns dann zwischen einem schwarzen Toyota und einem Chevrolet Captiva entscheiden, nahmen letzteren, da er erstens weiĂ war und sich hoffentlich nicht so rasch in der Sonne aufheizen wĂŒrde und zweitens, da er ĂŒber Cruise Control verfĂŒgte â praktisch, denn Strafzahlungen wegen GeschwindigkeitsĂŒberschreitungen wollte ich unbedingt vermeiden, und so musste man nicht so viel auf den Tacho starren. Gegen 12:15 Uhr ging’s dann endlich los, rauf auf die StraĂen und Highways der USA. Auf der Interstate 95 fuhren wir bis Philadelphia, die Landschaft war erst recht industriell geprĂ€gt, wurde dann aber doch grĂŒner, unterwegs fuhren wir eine RaststĂ€tte an und aĂen eine Kleinigkeit, ehe wir gegen 14:40 Uhr unser Ziel erreichten. Vorgefahren vor dem Hotel lotste man uns nebenan ins Parkhaus, wo wir den Wagen abstellen konnten fĂŒr $25 fĂŒr 24 Stunden, wir checkten ein und bezogen dann unser Zimmer im 23. Stock mit toller Aussicht auf die South Broad Street hin zur City Hall â ich hatte bei der Buchung schriftlich den Wunsch nach einem Zimmer in einem der oberen Stockwerke geĂ€uĂert, vielleicht ist man dem ja tatsĂ€chlich nachgekommen.
Um keine Zeit zu verlieren stellten wir nur die Koffer ab und machten uns gleich auf zu einem Stadtbummel, denn alles lieĂ sich hier gut zu FuĂ erreichen. Wir umrundeten bzw. durchquerten die City Hall, ein wirklich bombastisches Rathaus, schauten uns die gröĂte, bespielbare Orgel der Welt mit ĂŒber 28.000 Pfeifen im Wanamaker Buildung (jetzt Macy’s Kaufhaus!) an und sahen aus der Ferne das Tor zu Chinatown.
SchlieĂlich erreichten den Independence National Historic Park, eine weitrĂ€umige RasenflĂ€che mit den erhaltenen, historischen GebĂ€uden aus der Zeit der GrĂŒndung der Vereinigten Staaten. In einem Neubau war die (zersprungene) Liberty Bell aufgehĂ€ngt, die bei der VerkĂŒndung der UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung gelĂ€utet haben soll, eine Art âNationalheiligtumâ, hier gab es auch eine kleine, gut gemachte Ausstellung, die Glocke selbst hatte ich mir allerdings irgendwie imposanter vorgestellt… Weiter ging’s am Grab Benjamin Franklins vorbei, der dazugehörige Friedhof war leider geschlossen, das Grab aber durch den Zaun gut sichtbar.
SchlieĂlich erreichten wir Elfreth’s Alley, die Ă€lteste, bewohnte StraĂe der USA mit dem Ă€ltesten Wohnhaus, erbaut ab 1724. Die StraĂe selbst war sehr hĂŒbsch, leider recht laut, da sie direkt neben dem Highway lag, vielleicht standen auch deshalb mehrere der schönen HĂ€user zum Verkauf.
Danach ging’s ans Ufer des Delaware Rivers, wo nicht mehr viel los war um diese Tageszeit, man von Penn’s Landing aber doch einen tollen Blick hatte auf die imposante Benjamin Franklin-Bridge, die wir kurz zuvor noch mit dem Auto ĂŒberqueren mussten.
Weiter fĂŒhrte uns unser Weg durch das schöne Viertel Society Hill, wieder mit hĂŒbschen, alten HĂ€usern, Richtung South Street, langsam dĂ€mmerte es, mattgelb beleuchtete StraĂenlaternen wurden angezĂŒndet, es entstand eine sehr romantische AtmosphĂ€re wie in alter Zeit, die ich hier gar nicht so erwartet hĂ€tte, teilweise erinnerten mich die alten BacksteinhĂ€uschen mit den wenigen Stufen davor sogar ein bisschen an Holland.
Die South Street selbst war eine junge, lebendige eher alternativ angehauchte EinkaufsstraĂe mit vielen kleineren LĂ€den, die wieder ein ganz anderes Flair versprĂŒhte , hier aĂen wir bei âJim’s Steakâ dann auch noch das bekannte Philly Cheese Steak, wobei uns die Variante mit SchmelzkĂ€se (der KĂ€se hieĂ âWizâ) deutlich besser schmeckte als die Variante mit Provolone, der war eher fad. In der South Street sahen wir auch noch einige der von dem KĂŒnstler Isaiah Zagar verkleideten HĂ€user und Höfe, eine tolle Art, Kunst aus Schrott zu machen, ein bisschen wie Niki de Saint-Phalle mit Glas, Fliesen und Altmetall. Sicherlich wirken diese Kunstwerke aber durch die Verwendung auch von vielen Spiegeln in der Sonne wohl noch besser als abends im Dunkeln.
Durch ein weiteres, schönes, altes Viertel von SĂŒd-Philadelphia mit BacksteinhĂ€usern, engen Gassen und vielen Kneipen (Washington Square West) erreichten wir schlieĂlich unser Hotel wieder. genossen nochmal den Ausblick zur City Hall, jetzt im Dunkeln und beleuchtet, und beendeten den Tag schlieĂlich gegen 23:30 Uhr.
Gefahren: 82 mi (132 km)
Unterkunft: Double Tree by Hilton Philadelphia City Center (127 $ / N. exkl. FS)
Fr., 19.09.14: Philadelphia (Independence Hall)
Am nĂ€chsten Tag hatten wir nicht so viele geplante Programmpunkte, aber da zwischen den vorreservierten Besuchen der Independence Hall in Philadelphia (9 a.m.) und des Washington Monuments (4 p.m.) 2 Âœ Stunden Fahrzeit lagen sowie das Einchecken in der Unterkunft in Washington standen wir doch ein bisschen unter Zeitdruck. Vor dem Wecker noch wachte ich um 6:15 Uhr auf, döste noch ein wenig, bis wir endlich aufstanden, uns fertig machten und gegen 7:30 Uhr aus dem Hotel Double Tree by Hilton auscheckten. Nachdem wir die Koffer in den Wagen gepackt hatten kauften wir bei Dunkinâ Donuts ein FrĂŒhstĂŒck, allerdings gab es dort keine Sitzgelegenheiten, daher nahmen wir unser Essen mit zum Independence Park und aĂen es dort auf einer Bank in der Sonne. Um 8:30 Uhr wurde geöffnet, wir konnten die von Deutschland aus vorbestellten Tickets abholen, liefen damit zur Independence Hall, lieĂen die (wie am Vortag bei der Liberty Bell eher oberflĂ€chlichen) Sicherheitskontrollen ĂŒber uns ergehen und die Tour begann. Erst gab es eine ca. 10minĂŒtige EinfĂŒhrung zur Geschichte durch einen Nationalpark-Ranger (ja, auch hier gibt es die!), danach konnte man zuerst den Supreme Court Room besichtigen und danach den angrenzenden Assembly Room, wo die UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung 1776 beschlossen wurde und einen schon ein wenig der âHauch der Geschichteâ umwehte. Nach ca. 30 Minuten aber war man dann auch schon wieder drauĂen, die ganze FĂŒhrung war kurz, aber nett und informativ gemacht. In 15 Minuten liefen wir zurĂŒck zum Hotel, holten unseren schon gepackten Wagen aus der Garage und um kurz nach 10 Uhr waren wir schon wieder âauf Achseâ, unterwegs zum nĂ€chsten Etappenziel.