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Utah & Idaho

Mi., 14.06.17: Dinosaur NM

Nach den zwei zurückliegenden Tagen mit vielen Meilen zu Fuß wurde heute mal wieder mehr gefahren. Aufstehen war wie inzwischen üblich um 6 Uhr, Abfahrt gegen 7:45 Uhr (wir werden langsam flotter am Morgen!). Es ging auf eine längere Strecke Richtung Norden, hinter Fruita zuerst durch eine größere und bewässerte Ebene mit Landwirtschaft, dann durch plötzlich bewaldetes, grünes und alpines Gebiet hinauf zum Douglas Pass, auf der anderen Seite hinab und danach wieder eher öd-wüst um Rangely herum, hier sah es so aus, als wurde bzw. wird noch Öl gefördert. Schließlich erreichten wir unser heutiges Tagesziel, das Dinosaur National Monument und dort den östlichen Teil mit der Harper’s Corner Road, der streng genommen eigentich noch in Colorado liegt. Wir fuhren auf dieser schönen Straße entlang über ein Hochplateau und hielten an diversen Outlooks mit z.T. tollen Ausblicken an, nämlich am Canyon Overlook (ziemlich zugewachsen, daher mit etwas schlechterer Aussicht, aber landschaftlich trotzdem sehr schön), am Echo Park Overlook (toller Weitblick gen Osten) und schließlich an Harper’s Corner. Hier unternahmen wir die kurze Wanderung zum Aussichtspunkt am Ende des Grates, der Weg führte durch schönen Pinien-Wacholder-Mischwald und bot Ausblicke nach rechts (zum Steamboat Rock und Yampa River) sowie nach links (zum Green River). Leider bot sich am Ziel nicht der erhoffte 360 Grad-Rundblick, denn die letzten Meter zur Spitze des Bergkammes waren versperrt (schade!),  die Aussicht war aber trotzdem grandios, die relativ lange Anfahrt auf der Harper’s Corner Road war die Mühe auf alle Fälle wert. Auf dem Rückweg stoppten wir noch am Island Park Overlook (ging so, eine ganze Reihe hübscher Blumen, schöner Weitblick, hatte was von einer Alm) und beim Plug Hat Butte (bunte Felsformationen). Nach Verlassen der Harper’s Corner Road ging es in den Westteil des Parks, nach Utah, wo wir den Dinosaur Quarry besuchten, einen eindrucksvollen „Dinosaurier-Friedhof“. Im flachen Wasser hatte sich hier vor Urzeiten eine Art „Staudamm“ aus angeschwemmten Knochen großer Saurier gebildet, der 1909 entdeckt und in der Folge dann freigelegt wurde. Per Shuttle ging es vom eigentlich Besucherzentrum zur Ausstellungshalle und wieder zurück, da der Fußweg dorthin teilweise noch von einem Erdrutsch vor Wochen verschüttet war. Nach Besuch dieser eindrucksvollen Fundstätte fuhren wir ein Stück weiter in den Park hinein zu einigen Felszeichnungen am Cub Creek, schöne und gut erkennbare Darstellungen der Fremont-Indianer von Menschen und Tieren, z.B. Eidechsen. Gegen 19:15 Uhr steuerten wir schließlich den Green River Campground an und suchten uns einen Stellplatz, es gab davon zwar noch ein paar, aber der Platz war doch deutlich voller als erwartet und auch voller, als uns die Rangerin im Visitor Center das am Nachmittag prophezeit hat. Zum Glück gab es hier trotz Nähe zum Fluss nicht so viele Mücken, bei den Felszeichnungen hingegen waren die kurz zuvor noch ziemlich lästig! Abends gab es wieder Nudeln, die Temperaturen waren sehr angenehm zum Draußen-Sitzen, zu Bett ging es heute etwas früher als sonst, die langen Fahrten tagsüber strengten doch an!

gefahren: 213 mi. (343 km)

Übernachtung: Green River Campground, Dinosaur National Monument, Utah

Do., 15.06.17: Salt Lake City (Stadtrundgang)

Leider wurde der heutige Tag dank mehrerer, unvorhergesehener Ereignisse eher unentspannt. Abfahrt war nach einer sehr ruhigen Nacht wieder gegen 7:45 Uhr, schon beim Starten des Motors gab der Wagen aber ein ganz eigenartiges, laut schnarrendes Geräusch von sich. Es brannte keine Alarmlampe der Anzeige, der Wagen fuhr auch, also machten wir uns erstmal auf den Weg. In Vernal tankten wir und um 8:15 Uhr versuchte ich, Roadbear zu kontaktieren. Man konnte uns zunächst noch nicht helfen, die offizielle Servicezeit begann erst um 9 Uhr (d.h. 8 Uhr kalifornischer Zeit, wo der Service sitzt!), dann sollte sogar ein deutschsprachiger Mitarbeiter dort sein. Wir fuhren also ein Stück weiter bis Roosevelt, riefen erneut bei Roadbear an, der Mitarbeiter (Maro) war recht bemüht, konnte uns aber letztlich auch nichts Genaueres sagen und verwies uns erstmal an eine Werkstatt, damit die das checkten. Wir suchten uns einen Reifenhandel in der Nähe, die wussten beim Start des Motors sofort, was Sache war, es fehlte „Power Steering Fluid“, die Flüssigkeit der Servolenkung. Man konnte allerdings kein Leck erkennen, füllte die Flüssigkeit auf, das Geräusch verschwand sofort und wir konnten weiterfahren Richtung Salt Lake City, die angebrochene Flasche Power Steering Fluid verkaufte man uns noch mit dem Hinweis, dass es mit einmal Nachfüllen womöglich nicht getan sei, falls das Leck fortbestehe.

Die Fahrt ging dann auch gut über die Bühne und ohne Probleme kamen wir in SLC an, neben Denver der einzigen weiteren, größeren Stadt auf unserer diesjährigen Urlaubsreise. Das Gewirr an Highways irritierte uns erst ein wenig, mit nur einmal falschem Abbiegen kamen wir aber doch an unserem Ziel an. Die Stadt hatte einen riesigen KOA mit Straßenbahnanschluss ins Zentrum, dort wollten wir eigentlich unterkommen, aber – der Platz war „full“! Damit hätte ich nie gerechnet, aber offensichtlich waren zeitgleich mehrere Events in der Stadt, Messen, Fußballspiele und Mormonentreffen, so dass alles komplett ausgebucht war. Auch das noch! Man verwies uns an den Pony Express RV Park etwas außerhalb, ein Anruf dort bestätigte uns, dass man zumindest einen letzten Platz für eine Nacht noch hätte – Gott sei Dank, dass wir den noch ergattern konnten! Wir fuhren also ein Stück Richtung Norden, wo der RV Park lag, sehr gepflegt, aber direkt an einem Autobahnkreuz, mit engen Stellplätzen und, wie die meisten, privaten RV Parks, dementsprechend teuer (über $50) – irgendwie waren mir die naturnahen Campgrounds in den Nationalparks da doch tausendmal lieber!

Nachdem wir alles geregelt hatten, fuhren wir mit dem Womo wieder zurück Richtung Stadt und parkten dieses in einer Seitenstraße der North Temple Road, auf der die Straßenbahn fuhr, mit dieser ging es dann drei Haltestellen weiter und schon waren wir im Zentrum der Mormonenwelt! Mittlerweile hatten wir Hunger, aßen deshalb noch schnell eine Kleinigkeit im Food Court des City Creek Centers (chinesisch, sehr gut!) und steuerten dann als erstes das LDS Office Building an (LDS = Latter Day Saints = Mormonen). Dieses sollte über eine Aussichtsterrasse verfügen mit lohnenswertem Blick, aber um 16 Uhr schließen, da bis dahin nicht mehr allzu viel Zeit war, beeilten wir uns ein wenig. Tatsächlich waren wir die letzten, die man noch rasch rein ließ, sogar ohne Sicherheitskontrolle, denn der Sicherheitsdienst hatte schon Feierabend…! Aber schließlich bekam ja jeder Besucher auch eine individuelle Führung von einem freiwilligen LDS-Jünger, unsere nette ältere Dame fuhr mit uns im Aufzug nach oben und zeigte und erklärte uns alle wichtigen Punkte, die man von dort aus sehen konnte, die Berge, das Kapitol, den Tempel, den Großen Salzsee, nicht nur der Ausblick lohnenswert war, auch das Wetter spielte mit! Wieder unten ging’s weiter zum Beehive House, dem ehemaligen Wohnsitz des Gründers von SLC, Brigham Young. Auch hier erhielten wir wieder eine Führung von zwei jungen Frauen, im Gegensatz zu der älteren Dame waren die aber doch etwas missionarischer und man hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man deren kostenlos angebotenes Exemplar des „Book of Mormon“ ablehnte, obwohl es das, wie sie mehrfach betonten, sogar auf Deutsch gäbe! Auch die Polygamie, die früher bei den Mormonen üblich war, wurde als positiv dargestellt und zwar derart, dass die Männer sich so um die vielen Witwen und Waisen kümmerten und ihnen ein Zuhause gaben, ob das wirklich der Hintergrund war, sei mal dahingestellt… Schließlich kamen wir aber aus allem ungeschoren wieder heraus, das Haus insgesamt war durchaus sehenswert, schön möbliert, Brigham Young hat es sich als Anführer seiner Untertanen nicht schlecht gehen lassen. Nebenan stand noch das Lion House, ebenfalls von Brigham Young errichtet, auch recht hübsch von außen, mit vielen Dachgiebeln an beiden Seiten, hinter jedem soll sich die Mansarde einer seiner diversen Ehefrauen befunden haben! Es folgte ein kurzer Blick ins Joseph Smith Memorial Building, ein ehemaliges Hotel und heutiges Veranstaltungsgebäude der Mormonen, auch hier standen schon am Eingang wieder zwei Freiwillige parat, die einen direkt höflich, gleichzeitig aufdringlich und unaufdringlich ansprachen und alle Fragen bereitwillig beantworteten. Den Salt Lake Temple, das Haupt-Heiligtum der Mormonen, umrundeten wir einmal von außen, hier ist die Innenbesichtigung Nicht-Mormonen nicht gestattet, es gab lediglich ein Modell des „Innenlebens“ im Visitor Center direkt nebenan. Offensichtlich handelt es sich nicht, wie man vermuten könnte, um eine riesige Hallenkirche, stattdessen findet man im Inneren viele, verschiedene Räume, die unterschiedlichen Zwecken dienen. Schließlich warfen wir noch einen Blick in den Tabernacle nebenan mit einer schönen Orgel, die angeblich gute Akustik konnten wir leider nicht genießen, da gerade niemand spielte. Alles wirkte hier im Temple Square, dem Zentrum der Innenstadt, sehr gepflegt, überall üppige Blumen, keine homeless people, kein Müll, aber dadurch irgendwie auch ein wenig künstlich.

Um 19:30 Uhr fanden wir uns noch am Conference Center nebenan ein, dem riesigen Veranstaltungs- und Messekomplex der Mormonen, hier gab es jeden Donnerstag eine öffentliche, kostenlose Probe des Mormon Tabernacle Choir, wie ich im Vorfeld gelesen hatte, das wollten wir uns nicht entgehen lassen wie viele andere Touristen auch. Nach Öffnung der Türen drängte alles nach drinnen, aber der Saal selbst war so gigantisch, dass reichlich Plätze mit gutem Blick für alle da waren. Die Probe lief ab, wie man sich so etwas vorstellt, teilweise wurden ganze Strophen gesungen, teilweise aber auch nur einzelne Passagen geübt, um das Publikum kümmerte man sich nicht wirklich. Dementsprechend konnte man auch kommen und gehen, wie man wollte, wir blieben etwa 45 Minuten, ehe wir uns wieder auf den Weg machten, nachdem wir zuvor noch unsere Rucksäcke an der Garderobe abgeholt hatten, die mussten wir hier nämlich deponieren.

Mit der Straßenbahn ging es zurück zum Wohnmobil, und hier stand uns der nächste Schreck bevor, den wir allerdings schon befürchtet hatten. Unter dem Motor hatte sich nämlich eine größere Pfütze gebildet, es war also wieder Power Steering Fluid ausgelaufen, d.h. es stand am nächsten Tag ein Werkstattbesuch zur Reparatur an. Sehr ärgerlich! Wir füllten wieder etwas aus unserer Reserveflasche auf und ohne größere Geräusche des Motors ging es zurück zum Pony Express RV Park und unserem Stellplatz. Dort schrieb ich noch etwas Tagebuch, zum ersten Mal seit Denver hatten wir wieder WLAN, dann ging’s ab ins Bett, wo es wegen der Nähe zur Autobahn natürlich viel, viel lauter war, als in den Nächten zuvor.

gefahren: 220 mi. (354 km)

Übernachtung: Pony Express RV Park, Salt Lake City, Utah

Fr., 16.06.17: Salt Lake City (Wohnmobilreparatur, Capitol)

Ein (zum Glück nur fast) verlorener Tag im Zeichen der Autoreparatur. Nach dem Frühstück fuhren wir nach telefonischer Ansage von Roadbear zunächst direkt zu Ford in SLC-Süd, einem riesigen Laden, trotzdem konnte man uns einen Termin erst in der nächsten Woche anbieten – unglaublich, so ein schlechter Service! Wieder Roadbear angerufen, man versprach uns, alle möglichen Werkstätten in der Umgebung abzutelefonieren, bat uns aber, auch selbst zu suchen. Also fuhren wir wieder zurück zum Campground, fragten dort nach, da verwies man uns an einen RV-Händler direkt nebenan, der machte aber keine Motorreparaturen, nur Reparaturen an den Aufbauten, empfahl uns aber eine kleine Werkstatt (Jay’s Tire Pros) in Bonneville, etwas nördlich. Ein Anruf dort, man wollte sich die Sache mal anschauen, wir fuhren hin, es war machbar, dauerte aber den ganzen Tag, da man erst ein Teil besorgen musste, die Power Steering Fluid Box war defekt – egal, wir waren glücklich, dass man uns überhaupt helfen konnte, zumal alle Werkstätten an den folgenden 2 Tagen (Samstag und Sonntag!) ja geschlossen gewesen wären. Nun hatten wir insgesamt noch etwa 5 Stunden Zeit, die sinnvoll gefüllt werden mussten, bloß – was macht man in Bonneville??? Der nette Dustin von der Annahme bot uns als Möglichkeit an, Bowlen zu gehen, ansonsten gab es hier aber wohl nicht viel. Wir könnten aber auch mit dem Vorortzug nach SLC reinfahren, meinte er. Das klang doch schon besser. Also aßen wir zuerst nebenan bei Taco Bell zu Mittag und gingen dann in 15 Minuten zu Fuß zum Bahnhof. Leider ist der ÖPNV hier nicht so toll ausgebaut, der Zug fuhr nur 1x pro Stunde, so mussten wir noch eine ganze Zeit warten, kamen dann aber für kleines Geld wieder ins Zentrum der Hauptstadt von Utah.

Wegen der etwas umständlichen Anreise hatten wir dort dann nur noch 2 Stunden Zeit, die nutzten wir, um 1x zum Kapitol auf den Hügel rauf zu laufen und uns dieses von innen und außen anzuschauen. Im Gegensatz zu Denver war hier alles frei zugänglich, ohne Sicherheitskontrollen oder Röntgendurchleuchtung des Rucksacks, Aufseher liefen auch keine herum, fand ich sehr ungewöhnlich, aber so war’s natürlich entspannt. Leider war die Stimmung etwas getrübt durch 2 Busladungen Asiaten, die mal wieder alles mit ihrer Anwesenheit dominierten. Das Capitol von Salt Lake City war um einiges größer und nüchterner als das von Denver, viel grauer Marmor hier, ein paar bunte Deckengemälde, eine riesige Kuppel, trotzdem gefiel mir das in Denver besser, das ich als nicht so kalt empfand. Der Blick von der Terrasse war sehr schön, der vom LDS-Building am Vortag aber noch besser, da man dort noch höher und mitten im Zentrum der Stadt stand. Immer wieder eindrucksvoll war die Kulisse mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Schließlich fuhren wir dann mit der Bahn wieder zurück nach Bonneville und erhielten unser repariertes Wohnmobil zurück, wie schön! $660 kostete der Spaß, die Rechnung ging dann direkt an Roadbear, ich musste nur die Korrektheit der ausgeführten Arbeiten bestätigen, meine Kreditkarte blieb außen vor, was sehr beruhigend war.

Fr., 16.06.17: Antelope Island State Park

Zum Glück war auch in der ursprünglichen Routenplanung des Urlaubs die für heute vorgesehene Etappe nicht lang, wir wollten nur wenige Meilen bis Antelope Island fahren, was auch um diese Uhrzeit noch völlig problemlos möglich war, weggefallen war lediglich der Tag auf der Insel im Großen Salzsee, den wir sonst dort verbracht hätten. In 1 Stunde waren wir am Ziel und erhielten zum Glück bei unserer Ankunft gegen 19 Uhr noch den angeblich letzten Stellplatz auf dem White Rock Bay Campground – Glück gehabt! Die Plätze werden direkt am Kassenhäuschen des State Park vor dem Damm vergeben, über den man auf die Insel fuhr, so wusste man wenigstens, dass man später unterkam. Zuerst aber, das musste sein, wollte ich baden gehen! Der See war sehr flach, man musste weit hinein waten, um zumindest treiben zu können, die Temperatur war aber angenehm und selbst die Anzahl der Fliegen und Mücken, die einem hier öfters das Baden vermiesen sollten, hielt sich in Grenzen. So konnte ich eine Weile auf dem Wasser „schweben“, ein schönes Gefühl, allerdings hatte ich noch etwas mehr „Auftrieb“ erwartet. Zum Sonnenuntergang wollten wir danach auf Empfehlung von Dustin hin auf den Buffalo Hill, auf dem Weg dorthin begegneten uns schon einige Bisons und Gabelböcke! Oben stellten wir uns auf den Parkplatz, da wir noch etwas Zeit hatten, aßen wir erstmal im Womo zu Abend und stiegen dann erst die letzten Meter den Hügel hinauf. Es bot sich uns ein schöner, wenn auch nicht bilderbuchmäßig-knallroter Sonnenuntergang, eindrucksvoll waren die Spiegelungen der Berge um den See herum im stillen Wasser aber trotzdem. Im Dunkeln hatten wir anschließend einige Probleme, unseren Stellplatz Nr. 9 auf dem Campground zu finden, da die Beschilderung nicht so gut war, letztlich gelang uns aber auch dies. So fand der Tag nach einem anfangs verkorksten Beginn dann doch noch zu einem guten Ende in der Hoffnung, dass das Problem nun auch für den Rest des Urlaubs behoben war und kein neues Problem auftaucht!

gefahren: 61 mi. (98 km)

Übernachtung: White Rock Bay Campground, Antelope Island State Park, Utah

Sa., 17.06.17: Craters of the Moon NM

Die Nacht war sehr ruhig, nur abends und morgens war es etwas lauter, denn beim White Rock Bay Campground handelt es sich eigentlich um einen Gruppencampground, immer 2 Stellplätze für mehrere Womos bzw. Zelte gruppieren sich um ein WC-Häuschen, und auch neben uns waren mehrere Familien mit Kindern, Zelten und 3 Pickups, da blieb ein etwas höherer Geräuschpegel nicht aus. Aber letztlich sind wir in diesem Urlaub ja auch keine Langschläfer. Bei der Abfahrt von der Insel stellten sich nochmals ein paar Bisons pittoresk neben die Straße, um fotografiert zu werden, außerdem konnten vom Damm zurück zum Festland aus viele Wasservögel beobachtet werden. In Syracuse kauften wir bei Walmart ein und fuhren dann weiter gen Norden. Die Landschaft wurde immer grüner, je weiter wir nach Idaho kamen, aber es gab kaum Bäume, nur Wiesen und Felder. Hier war die zulässige Höchstgeschwindigkeit überraschenderweise 80 mph – ganz schön flott für die USA! In Blackfoot verließen wir den Highway und fuhren vorbei an Kartoffelfeldern Richtung Craters of the Moon. Wie heißt der Wahlspruch Idahos so sinnig: „Famous Potatoes“. Ich weiß nicht, ob ich das auf meinem Nummernschild stehen haben wollte… Nachdem wir schon in SLC und auf Antelope Island jeweils den angeblich letzten Platz auf dem Campground ergattert hatten, sollte uns dasselbe Glück am Lava Flow Campground im Craters of the Moon National Monument wieder hold sein. Kaum hatten wir uns auf Platz 10 aufgebaut, stellte die nette Camp Host-Dame das „Campground full“-Schild auf! Es war 15 Uhr. Prima, sonst hätten wir nämlich abends noch 20 Meilen in die nächstgelegene Stadt Arco zurückfahren müssen. Im Visitor Center nebenan besorgten wir uns die benötigten Permits, um offiziell in die Lavahöhlen gehen zu dürfen und erfuhren dort noch nebenbei, dass wir offensichtlich die schönste Woche des Jahres erwischt hatten, da jetzt gerade der Höhepunkt der Wildblumenzeit sei. Das nenn ich ein weiteres Mal Glück gehabt! Tatsächlich habe ich anderswo noch nie so viele Blumen auf Lavagestein gesehen, es war wunderschön, teilweise wirkte die Landschaft wie mit Schnee überpudert. Wir befuhren die einzige Straße im Park, die Loop Road, und legten diverse Stopps ein, zuerst am Inferno Cone. Hierbei handelt es sich um einen symmetrischen Kegel mit ganz toller Fernsicht. Gleich daneben lag der Parkplatz für Snow Cone und die Spatter Cones, unterschiedlich große und eindrucksvolle Lavatrichter, so tief, dunkel und kühl, dass am Grund teilweise noch Schnee lag. Ebenfalls von hier aus war der Big Crater zu erreichen, wild zerklüftet und im Gegensatz zu den anderen riesengroß. Danach wanderten wir vom Parkplatz am Ende des Wegs den Broken Top Loop ab, auch hier gab es besonders viele Wildblumen zu bestaunen und die erste Höhle, die sog. Buffalo Cave mit einem schmalen Einstieg und innen vielen erstarrten Lavatropfen an der Decke. Als letztes steuerten wir die Cave Area an und besuchten den Indian Tunnel, den wir durchwanderten, ein spannendes Erlebnis mit etwas Kletterei und einem schmalen Ausstieg am Ende, außerdem warfen wir noch einen Blick in die Beauty Cave, die nach den anderen aber nichts Besonderes mehr bot. Überall unterwegs gab es interessante und verschiedene Lavaformationen zu bestaunen, Stricklava, Aa-Lava, Bomben, die Tunnel usw. Dazu kam das viele Grün, die zahlreichen Blumen – wunderschön. Nur Tiere sahen wir leider kaum. Auch der Campground selbst war sehr schön angelegt, eingebettet in die Lavalandschaft, wenn auch etwas dicht gestellt und mit nicht so furchtbar viel Privatsphäre. Wir versuchten uns abends an gegrilltem Blumenkohl als Burgerbelag, ein Rezept, das ich im Internet gefunden hatte, das aber nicht so wirklich gut klappte, da die Blumenkohlröschen doch sehr dazu neigten zu zerfallen. Außerdem gab es noch leckeren Coleslaw, anschließend wurde gespült, Tagebuch geschrieben und dann ging’s ab ins Bett.

gefahren: 265 mi. (427 km)

Übernachtung: Lava Flow Campground, Craters of the Moon National Monument, Idaho

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