Der November, der ja in dem Ruf steht, der trübste Monat im Jahr zu sein, neigt sich langsam seinem Ende zu, Zeit, noch eine “trübe” Wanderung zu machen.
Tatsächlich war die Tour heute auch nicht ganz so schön wie ich das erhofft hatte oder wie manch andere Tour in den letzten Monaten. Das lag zum einen am Wetter, zum anderen an der Strecke. Der Wetterbericht hatte nach Auflösung von Frühnebel für heute 5-6 Stunden Sonnenschein bei allerdings recht kalten Temperaturen vorhergesagt. Letztere hatten wir auch tatsächlich, das Thermometer schaffte es den ganzen Tag kaum über die 2 Grad-Marke. Die Sonne demgegenüber wollte sich der Wettervorhersage nicht so wirklich anschließen, erst um kurz vor 14 Uhr, als wir unsere Runde schon fast beendet hatten, ließ sie sich das erste Mal hinter den dicken Wolken sehen. Und die Route, die ich aus einigen verschiedenen Wandervorschlägen im Internet “zusammengebastelt” hatte, verlief zu sicher 80 % auf Asphaltstraßen, auch mit Autoverkehr, was ebenfalls alles andere als schön war, im Nachhinein wundert es mich, dass darauf in den Wegbeschreibungen der Wanderportale nicht stärker hingewiesen wurde.
Nichtsdestotrotz tat die frische, kühle Winterluft gut und mit den Teufelssteinen und einem verlassenen Munitionsdepot gab es auch ein paar interessante Entdeckungen unterwegs. Die Teufelssteine sind ein geologisches Naturdenkmal, Quarzitsteine aus dem Tertiär, die hier durch “Verkieselung” des eigentlichen Sandbodens entstanden sind. Oder, wie eine andere Geschichte behauptet, Steine, die der Teufel auf die Kirche des nahegelegenen Ortes Hünxe geworfen hat, ohne zu treffen. Daher auch der Name. Diese Geschichte kann ich mir irgendwie leichter merken… Beim Munitionsdepot an der Stadtgrenze von Hünxe und Kirchhellen handelt es sich um ehemalige Bunker der Bundeswehr, in denen noch bis Ende der 90er Jahre Munition gelagert wurde. Nach der deutschen Wiedervereinigung und im Züge der Abrüstung bestand dafür irgendwann kein Bedarf mehr, so dass man sie einfach leergeräumt, aber nicht abgerissen hat, denn das wäre wohl zu teuer, wie eine Infotafel erklärte. Bis auf einen waren die Bunker auch alle verschlossen, gut getarnt in der Landschaft aber ein interessantes Stück deutscher Zeitgeschichte. So bot also auch die heutige Runde letztlich einige Sehenswürdigkeiten am Weg, und wenn man sich den endlosen Asphalt und die Autos wegdachte, so war die Landschaft ja eigentlich doch ganz schön. Schließlich waren wir aber froh, als wir uns nach knapp 17 km zuhause bei Kaffee und Kuchen wieder aufwärmen konnten.
Also die Fotos und Lost Places erinnern mich doch sehr an verlassene Russen-Standorte in Brandenburg. Was haben wir dort in Nachwendezeiten für Orte entdeckt. Verlassene Städtchen im Wald, Bunker und Tunnel über viele 100 Meter, kyillische Botschaften… Vieles ist mittlerweile verschwunden oder wegen Fledermausschutz verschlossen. Na ja, nix ist ewig.
Bis auf einen waren auch hier alle Bunker verschlossen wegen der Fledermäuse. Ansonsten war ich aber fast ein wenig “enttäuscht”, wie klein die Bunker hier waren. Passt nicht viel rein, würde ich sagen. Grundsätzlich sieht das aber ja wohl überall gleich aus, egal, ob nun Russen, Amerikaner oder Bundeswehr…