Mein persönlicher “Megamarsch”

Mein persönlicher “Megamarsch”

An diesem Mittwoch habe ich mir für meinen freien Tag etwas ganz besonderes ausgesucht: eine lange Streckenwanderung oder auch einen “Megamarsch”, wie das heutzutage gerne betitelt wird. Wie es dazu kam?

Langstreckenwanderungen sind ja derzeit schwer angesagt, gerne auch in Form öffentlicher Großveranstaltungen, sei es als “Megamarsch”, als “Mammutmarsch” oder ähnlich. Ich habe mich lange Zeit gefragt, was Leute dazu treibt, solche Wanderungen von 50 km, womöglich auch 100 km oder noch mehr zu absolvieren, das schien mir doch ziemlich verrückt. Für mich – das habe ich hier auch schon das eine oder andere Mal geschrieben – haben Wanderungen eine gute Länge, wenn sie so irgendwo zwischen 10 und 25 km liegen, mehr aber auch nicht. Schließlich soll man sich dabei ja auch noch ein bisschen entspannen, die Natur genießen, sich umschauen, Pausen machen usw. Längere Strecken fallen daher weniger unter den Genuss- als vielmehr unter den sportlichen Aspekt.

Aber nun gut, auch das hat ja etwas für sich. Aber wäre das auch was für mich? Anfang des Jahres habe ich ja schon meine bisher längste Wanderung über die Marathondistanz von 42 km zurückgelegt. Danach war ich aber komplett k.o., eine Wiederholung lockte mich zunächst erstmal nicht. Aber stolz auf das Geleistete war ich irgendwie schon. Und irgendwann kam dann auch der Gedanke, ob ich das nicht doch noch mal versuchen sollte, und dann vielleicht auch gleich über die “runde” Distanz von 50 km. Ein wenig juckte es schon in den Füßen… Außerdem stand ja im Herbst wieder ein etwas längerer Wanderurlaub an, für den musste trainiert werden.

So passte es ganz gut, dass Anfang Juli der “Megamarsch Düsseldorf 2022” stattgefunden hatte. An dem nahm ich zwar nicht teil, die Route war aber anschließend im Netz als gpx-Track zu finden und schien mir nicht allzu schwer, da sie kaum Höhenmeter aufwies, für mich also als Wandervorschlag dienen konnte. Der Weg verlief erst rechts des Rheins von Düsseldorf bis Krefeld und dann links des Rheins wieder zurück. Die Routenführung hatte den Vorteil, dass ich ggf. nach der Hälfte der Strecke, an der Autobahnbrücke der A44, abkürzen könnte, wenn ich keine Lust mehr hätte oder mir die Kräfte versagten. Den linksrheinischen Teil kannte ich im Übrigen teilweise schon von vorherigen Touren, so rund um die Burg Linn oder an der Ilvericher Altrheinschlinge. Die Planung für diesen Mittwoch stand nun also.

Gestartet bin ich allerdings nicht an der Messe Düsseldorf, sondern in Krefeld-Linn, einfach weil das für mich besser zu erreichen war. Und was soll ich sagen – ich habe es durchgezogen! Als ich an der Autobahnbrücke ankam, hatte ich noch keinerlei Anzeichen von Müdigkeit, also bin ich einfach weitergelaufen. Mit der Zeit wurden die Beine dann doch zunehmend schwerer, aber irgendwie ging es in monotonem Trab immer weiter. Kritisch wurde es erst kurz vor Schluss, eigentlich wollte ich die letzten 5 Kilometer noch in 1 Stunde durchlaufen, um die nächste Bahn zu erwischen, 2 km vor dem Ziel war ich dann aber so groggy, dass ich zwingend erstmal eine Pause auf einer Bank einlegen und noch etwas essen musste. Nach dieser Pause wieder hochzukommen war echt anstrengend, und die letzten 2 km legte ich dann gefühlt auch im Schneckentempo zurück. Aber egal: ich habe es geschafft und eine Strecke von 50 km in einer Zeit von weniger als 10 Stunden zurückgelegt (zuzüglich Pausen). Ich denke, das ist schon etwas, auf das ich durchaus stolz sein kann. Und bei allem habe ich weder Blasen noch Knieprobleme bekommen. Nur mein Gangbild sah auch am nächsten Tag noch immer sehr seltsam aus, aber ich denke, auch das wird sich wieder geben!

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