Malaysia war ein Land, das schon lange auf meiner Urlaubsziel-Wunschliste ganz oben stand. Zum einen war es nach allem, was ich gelesen hatte, gut und einfach zu bereisen wie die meisten Länder SĂĽdostasiens, vom Preisniveau her nicht zu hoch, politisch recht stabil obendrein, zum Anderen bot es neben der Metropole Kuala Lumpur mit den allseits bekannten Petronas Twin Towers aber auch eine ganze Anzahl Nationalparks, die Dschungelerlebnisse und Begegnungen mit wilden Tieren versprachen. Und mit dem Mount Kinabalu findet sich hier schlieĂźlich noch einer der höchsten Berge SĂĽdostasiens, der den Wanderer in mir “magisch” anzog.
Der Urlaub war im Vorfeld allerdings doch mit ein paar Hindernissen gespickt. Organisation und Logistik sind ja gerade bei Reisen mit mehreren Etappen, Besuchen in Nationalparks, Wanderungen, die Permits benötigen und Ă„hnlichem oft nicht gerade einfach, daher entschloss ich mich, eine organisierte Reise zu buchen. Einen deutschen Anbieter, der all die Ziele ansteuerte, die ich sehen wollte, fand ich nicht, aber ich dachte mir, dass eine Reise in einer internationalen Gruppe vielleicht gar nicht so schlecht wäre und buchte daher ĂĽber einen deutschen Vermittler eine Tour des amerikanischen Veranstalters “Kumuka Worldwide”, ich hatte auch kein schlechtes GefĂĽhl, da ich einen Sicherungsschein des deutschen Vermittlers hatte. Weil es sich um eine internationale Reisegruppe handelte, wurde die Reise ohne Flug verkauft, darum musste ich mich also selbst kĂĽmmern. Zufällig entdeckte ich ein ausgesprochen gĂĽnstiges Angebot mit Malaysia Airlines, der einzige “Schönheitsfehler” war, dass Start- und Zielflughafen nicht in Deutschland waren, sondern der Flug vielmehr ab Amsterdam ging. Aber auch das war o.k., da ich nicht allzu weit von der holländischen Grenze entfernt wohne und die Bahn ja auch ganz gĂĽnstige Euro-Sparpreistickets verkauft. Der selbst gebuchte Flug bot auĂźerdem den Vorteil, dass es ein Gabelflug war, hin nach Kuching, zurĂĽck von Kota Kinabalu, den Start- und Zielpunkten der Gruppenreise, die FlĂĽge gingen jeweils ĂĽber Kuala Lumpur und dadurch konnte ich vor dem eigentlichen Reisebeginn noch einen mehrtägigen Stopover dort einlegen, bevor dann die eigentlich Rundreise begann.
Dummerweise – und der eine oder andere ahnt vielleicht schon, was kommt – wurde die Gruppenreise vier Wochen vor dem eigentlichen Reisetermin storniert, da die erforderliche Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht war! Da saĂź ich nun mit meiner Vorfreude auf Malaysia und einem Flugticket! Was sollte ich tun? Ich hatte mich schon so auf den Urlaub eingestimmt, dass ich nicht zurĂĽcktreten wollte, auĂźerdem ging das bei meinem Billigticket auch gar nicht. Also musste ich die Planung doch selbst in die Hand nehmen. Und ich den Wochen darauf hatte ich daher doch eine ganze Menge zu tun: ich musste InlandsflĂĽge buchen, musste mich um UnterkĂĽnfte kĂĽmmern, was gerade in den Nationalparks nicht mehr so einfach war, ich habe Angebote von Veranstaltern verglichen, denn die Besteigung des Mount Kinabalu war nur organisiert mit FĂĽhrer möglich (wie auch die Wanderung zu den Pinnacles im Mulu Nationalpark), der Besuch am Kinabatangan River sollte im Rahmen eines dreitägigen Pauschalarrangements erfolgen, auch hier habe ich verschiedene Veranstalter verglichen und mich letztlich fĂĽr einen entschieden – alles also ordentlich aufwendig, aber ich wollte meine knappe Zeit vor Ort so sinnvoll und vollständig wie möglich nutzen, wenn ich alles erst dort organisiert hätte, hätte ich sicher nur die Hälfte von dem gesehen, was ich tatsächlich erleben durfte.
Um es kurz zu machen: alles hat geklappt, meine Buchungen waren erfolgreich und am 27. Februar konnte ich dem kalten, europäischen Winter endlich entfliehen! Auf ging’s nach Amsterdam und von dort Richtung SĂĽdosten. Mein Flug hatte ĂĽbrigens die Flugnummer MH17, genau der Flug also, der 2 Jahre später ĂĽber der Ukraine auf tragische Weise abgeschossen wurde. Obwohl mein Urlaub zu dem Zeitpunkt schon länger zurĂĽck lag, hat mich diese Meldung damals doch sehr mitgenommen!
Nun heiĂźt es aber erstmal: Selamat datang – Willkommen in Malaysia!