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Kuala Lumpur

27./28.02.11- Kuala Lumpur: Nationalmoschee, Lake Garden, Petronas Twin Towers

Von meinem Freund wurde ich am Sonntag zum Start des Fluges (12:00 Uhr) nach Amsterdam gebracht, denn leider hatte die Bahn entgegen meiner eigentlichen Planung alle Bahnverbindungen aus dem Ruhrgebiet nach Amsterdam Sonntag frĂŒh gestrichen – zu dumm! Auf der ganzen Fahrt herrschte regelrechtes Schmuddelwetter, gut, dass es Richtung SĂŒden geht! Zum ersten Mal in meiner Flugkarriere durchschritt ich hier einen der sog. „Nacktscanner“ (der Name ist völlig abwegig, man sieht gar nichts), mit ca. 15 Minuten VerspĂ€tung hob der Flieger ab und es wurde in ruhiger Flug ĂŒber Berlin, Polen, Russland, Kasachstan, Afghanistan und Indien bis nach Malaysia. Das Abendessen (Beef) war nix, das FrĂŒhstĂŒck (Garnelen-Kokos-Reis) dafĂŒr sehr gut, im Bordkino gab’s „Megamind“ und „127 Hours“. Geschlafen habe ich leider nur 1 Stunde


… bis wir um 7 Uhr in Malaysia Grund berĂŒhrten, es wurde gerade hell (abends sollte die Sonne in diesem Urlaub auch immer so gegen 19:30 Uhr untergehen). Beim Zoll machte ich mir Gedanken wegen meiner 2 Packungen gefriergetrockneter Trekkingnahrung (ist ja ein Tierprodukt), aber völlig unbegrĂŒndet, es wurde nichts kontrolliert. Peinlicherweise entdeckte ich mittags beim Stadtbummel noch einen Apfel im Rucksack, den ich völlig vergessen hatte, das hĂ€tte dann wirklich Ärger geben können wegen Schmuggel von frischen Pflanzenprodukten, ich glaube, bei dem gefriergetrockneten Fleisch war meine Sorge eher unbegrĂŒndet. Den Apfel habe dann jedenfalls sofort vertilgt, nachdem ich ihn entdeckt hatte, das schlechte Gewissen war damit beruhigt
 Im Flughafen angekommen zog ich mir per EC-Karte zunĂ€chst aber erstmal etwas Geld, kaufte mir ein Ticket fĂŒr den KLIA-Express, einen Schnellzug, der den Flughafen mit der Innenstadt verbindet und war mit diesem nach Âœ Stunde Fahrt durch die Vororte von Kuala Lumpur und durch tropisches GrĂŒn am Hauptbahnhof der Hauptstadt. Der Umstieg dort in die Monorail war kompliziert, denn man musste sich den Weg um eine Riesenbaustelle herum suchen, wie ĂŒberhaupt die ganze Stadt eine große Baustelle zu sein schien, bei der am Ende aber viele schicke Bauwerke entstanden. Gepresst in die Monorail ging’s zum Hotel, das nur 5 Minuten Fußweg von der Station Indri entfernt lag – sehr praktisch! Das Einchecken klappte gut, leider konnte ich aber noch nicht in mein Zimmer, da es ja erst 9 Uhr war, deshalb fing ich mal, auch, um mich wach zu halten, mit meiner Stadtbesichtigung an. Mit der Monorail fuhr ich also zurĂŒck zum Hauptbahnhof, der „Stesen Zentral“, kaufte mir etwas zu trinken und lief – z.T. lebensgefĂ€hrlich bei dem hiesigen Verkehr (!) – ĂŒber alle möglichen, vielbefahrenen Straßen ohne FußgĂ€ngerampeln erst zum Nationalmuseum (ohne Besichtigung) und dann am alten Bahnhof vorbei (sehr hĂŒbsche, viktorianische ZuckerbĂ€ckerarchitektur) zur Nationalmoschee, die man auch als Nicht-Moslem anschauen durfte. Unten ließ man mich noch mit meiner halblangen Hose passieren, oben kam dann aber doch eine Frau, die meinte, die Hose mĂŒsste die Knie bedecken, ruckzuck hatte ich meine langen Hosenbeine angezippt, das hat echt Eindruck gemacht, das hatte die Dame offensichtlich noch nie gesehen. Von einer der vielen sehr netten „Volunteers“, die hier herumliefen, erhielt ich in einer Art PrivatfĂŒhrung in ca. 45 Minuten alles Mögliche ĂŒber Malaysia und den hier in seiner AusprĂ€gung offensichtlich sehr gemĂ€ĂŸigten Islam erzĂ€hlt, fast zuviel, um mir alles zu merken, es gab aber auch viele, informative Info-BroschĂŒren zum Mitnehmen, in denen man alles noch mal nachlesen konnte. Die Dame erzĂ€hlte mir was ĂŒber die 5 SĂ€ulen des Islam, die Stellung der Frau in Malaysia, die Gebetsrituale und und und – wirklich gut! Ich warf dann noch etwas Geld in die Spendendose am Ausgang und spazierte weiter, den Hang hinauf, in den Lake Garden, das Naherholungsgebiet von Kuala Lumpur. Der Park war leider geschlossen, aber mein eigentliches Ziel war eh der Vogelpark. Hier kostete der Eintritt teure RM 45, die Anlage war aber wirklich toll, zumindest die Freifluggehege, weniger die kleinen Volieren, mit der Zeit sah man allerdings dieselben Vögel immer wieder und es gab nicht nur einheimische, sondern Vögel aus aller Herren LĂ€nder, was ich etwas schade fand, ich als auslĂ€ndischer Touristen hĂ€tte lieber mehr von der heimischen Vogelwelt gesehen. Trotzdem habe ich den Besuch nicht bereut, es war ein schöner Spaziergang und ein paar wie ich finde ganz nette Fotos sind mir auch geglĂŒckt. Zum Abschluss gab’s noch ein Eis, trotzdem war mein Wasserhaushalt jetzt irgendwie am Ende, mir war etwas kodderig und ich musste erstmal ein bisschen was zu mir nehmen, also vorbei an der Moschee und am alten Bahnhof zur Monorail und mit dieser zurĂŒck zur Haltestelle Indri, wo ich in den Food Court im 10. OG des daneben liegenden Einkaufscenters Berjaya Times Square ging. Dort erschlug mich das Angebot erstmal, mit vielem konnte ich auch gar nichts anfangen, musste mich da erstmal noch belesen, also nahm ich etwas, das mir bekannt vorkam: Mee-Nudeln mit Shrimps in reichlich Suppe, lecker gewĂŒrzt und ganz schön scharf, außerdem einen frische gepressten Wassermelonensaft, auch sehr köstlich, alles zusammen fĂŒr kleines Geld. Endlich gestĂ€rkt konnte ich mein Zimmer beziehen, das zwar recht einfach und nicht sehr gerĂ€umig war, aber alles hatte, was man brauchte inkl. Air Condition. Ich duschte, wusch einige durchgeschwitzte Sachen durch und brach gegen 17:45 Uhr ein zweites Mal auf. Leider kam ich dann in meinen ersten, tropischen Platzregen, der hielt auch so ca. 1 Stunde an. Ich fuhr mit der Monorail Richtung Petronas Twin Towers, ging das letzte StĂŒck (durchnĂ€sst!) zu Fuß und stellte mich dann erstmal im dortigen Einkaufscenter unter, wie jeder andere auch. Das Center war deutlich schicker als das Berjaya neben meinem Hotel, sogar mit Fotografierverbot in der ersten Etage! Im Supermarkt kaufte ich mir Saft, versuchte noch vergeblich, Malaria-Tabletten zu ergattern, die ich mir noch besorgen wollte fĂŒr den Dschungel auf Borneo und ging dann nach draußen, als der Regenspuk vorbei war. Der Sonnenuntergang, das Aufziehen der Nacht und die Beleuchtung, die langsam an ging an den ehemals höchsten TĂŒrmen der Welt hatte schon etwas Einzigartiges, fast Magisches, alle, die dort herumliefen, schienen wie ich sehr beeindruckt. Schließlich ging’s wieder zurĂŒck mit der Monorail, im Berjaya gab’s noch eine leckere Waffel und einen kurzen Blick auf den Indoor-VergnĂŒgungspark (abgedreht!), ehe ich um 21:30 Uhr wieder auf meinem Zimmer war. Nach einer ersten Mail an die Lieben daheim vom PC des Hotels aus sowie ausfĂŒhrlichem Tagebuchschreiben fielen mir dann um kurz nach 23 Uhr die Augen zu fĂŒr die 1. Nacht in dieser interessanten, modernen und doch auch etwas chaotischen Stadt.

01.03. – Kuala Lumpur: Chinatown, Menara KL, Batu Caves

Und schon ist es MĂ€rz! Aber hier sind alle Jahreszeiten ja eher gleich: heiß und feucht! Beim FrĂŒhstĂŒck erfuhr ich, dass der Regen am Vorabend aber auch fĂŒr hiesige VerhĂ€ltnisse besonders heftig war, es gab ja auch Gewitter, die Luftfeuchtigkeit soll fast 100% betragen haben, da war wohl nicht nur der abrupte Klimawechsel aus Mitteleuropa Schuld daran, dass ich so sehr schwitzte. Nach gutem Schlaf und einem leckeren FrĂŒhstĂŒck (Omelette mit Currysoße, Tee, Obst und sĂŒĂŸem Kuchen) begann ich den Tag vormittags in Chinatown, im Gegensatz zu den geleckten, westlich ausschauenden Einkaufszentren war es hier schon urtĂŒmlicher, auch, was die GerĂŒche anging: Fisch-, Fleisch- und GemĂŒsehĂ€ndler waren in einer Nebengasse ganz unter sich. In der Jalan Petaling, der „Hauptstraße“ des Viertels, wurde schon vormittags der Nachtmarkt aufgebaut, es schien so, als sollte es hier abends aussehen wie in allen typischen asiatischen Touristenorten mit entsprechendem Angebot. HĂŒbsch bunt war noch der indische Tempel Sri Mahamariamman, ebenfalls in Chinatown, wo ein stĂ€ndiges Kommen und Gehen herrschte, außerdem der alte, chinesische See Yeoh-Tempel, der, wie wohl alle chinesischen bzw. taoistischen Tempel etwas seltsam anmutete dadurch, dass im Inneren alles Mögliche verkauft wurde
 Überall roch es außerdem nach RĂ€ucherstĂ€bchen, die hier in Spiralen abgebrannt wurden, das weckt sofort „asiatische“ Urlaubsassoziationen. Der Zentralmarkt fiel in meinen Augen eher ab, war eigentlich eine Art „Mall“ wie alle anderen, nur viel kleiner, die erwartete, historische AtmosphĂ€re fand ich hier nicht. Als nĂ€chstes fuhr ich mit der LRT-Vorortbahn nach Dang Wangi und lief von dort zum KL Tower (Menara KL), dem auf einem HĂŒgel stehenden Fernsehturm ĂŒber der Stadt. Das Ticket dafĂŒr konnte ich schon frĂŒhmorgens im Hotel fĂŒr RM 20 (statt RM 38!!!) im Vorverkauf erstehen – GlĂŒck gehabt! Leider war der Shuttlebus am Fuß des HĂŒgels gerade abgefahren, also kĂ€mpfte ich mich in der Mittagshitze den Hang rauf und kam schweißtropfend oben an! Die Auffahrt auf den Turm ging ruckzuck, es gab einen kostenlosen, deutschen Audioguide, und mit diesem konnte man die Aussicht genießen. Leider war es recht diesig, die Fernsicht war nur mĂ€ĂŸig, die Batu Caves in der Ferne, die ich spĂ€ter noch besuchen wollte, konnte man nur undeutlich sehen, aber der Blick auf die Stadt selbst und die HochhĂ€user von oben war schon eindrucksvoll. Schließlich ging’s, wieder per Vorortbahn zum Hauptbahnhof und von dort mit dem KTM Commuterzug zu den eben schon erwĂ€hnten Batu Caves, die Strecke mit der Bahn dorthin wurde erst vor kurzem eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein empfingen einen goldglĂ€nzende DĂ€cher und Statuen, Tausende bunte Figuren, einige (lebende!) Affen, eine ziemlich steile Treppe und schließlich an deren Ende die Höhlen oben am Berg selbst. Es war nicht allzu viel los, ein einziger Hindu kroch auf Knien die Treppe hinauf, vermutlich wurde oben extra fĂŒr ihn ein kleiner Tempel erleuchtet und flotte, indische Musik erschallte, ansonsten liefen hier vor allem Touristen herum. Den Andrang, der hier zu großen Festen herrscht, kann man sich aber gut vorstellen, die Höhle soll dann aus allen NĂ€hten platzen, um den Strom der Menschen zu lenken wurden extra ĂŒberall Barrieren aufgebaut. Alles in allem war der Ort durchaus einen Besuch wert, vor allem die Kombination aus Höhle und Heiligtum beeindruckte, wenn auch alles sicher noch deutlich eindrucksvoller ist, wenn sich hier Tausende GlĂ€ubige einfinden. Danach ging’s erneut per Bahn und dann per Monorail zurĂŒck ins Hotel und anschließend weiter zum Essen, auf Empfehlung des ReisefĂŒhrers hin in die Food Exhibition im Pavillon KL, wirklich ein Food Court mit toller Auswahl, ich aß Claypot Ginger Chicken Rice und trank Limonensaft mit Sauerpflaume, beides sehr lecker! Der Bummel zurĂŒck zum Hotel fĂŒhrte ĂŒber die Haupt-Touristenmeile des hiesigen „goldenen Dreiecks“, die Jalan Bukit Bintang, hier wimmelte es leider nur so von TouristenhĂ€schern, die einen in ein Restaurant oder zur Fußmassage locken wollten, etwas nervig, obwohl ich anderswo auch schon Schlimmeres erlebt habe. Schließlich ergatterte ich dann doch noch – ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben – in einer Apotheke die erhoffte Packung Malarone als Malariaprophylaxe. Immerhin war das die 4. oder 5. Apotheke, die ich abgeklappert habe. Der Preis war hier nur geringfĂŒgig billiger als in Deutschland, offensichtlich gab es also sowas wie einen „Welt-Standardpreis“. Im Gegensatz zu Deutschland war der Erwerb hier aber ganz problemlos möglich, ohne Rezept, da sollte sich jeder aber zuhause vorher gut informieren, ehe er das hier so einfach kauft! Hoffen wir jedenfalls mal, dass ich die Tabletten in den nĂ€chsten Wochen gar nicht brauchen werde! Schließlich war ich dann gegen 20 Uhr wieder im Hotel, nachdem ich noch Kekse und eine Limo als Abendsnack gekauft hatte. Zu Bett ging’s dann gegen 22:15 Uhr.

02.03. – Kuala Lumpur: Klang Gate Ridge, Merdeka Square

Der letzte Tag in KL. Und irgendwie war ich auch froh, dass es jetzt wieder in kleinere StĂ€dte bzw. in die Natur geht. Obwohl ich am Morgen ja schon ein erstes Naturerlebnis hatte, kurz vor den Toren der Stadt, sozusagen als „Übung“ fĂŒr’s Dschungel-Trekking: der Bukit Tabor Hike auf der Klang Gate Ridge, dem immerhin lĂ€ngsten Quarzgestein-Gebirgszug der Welt. Nach dem FrĂŒhstĂŒck deckte ich mich dafĂŒr erstmal mit 1,5 Litern Wasser ein, es hĂ€tte auch noch einiges mehr sein können, wie sich spĂ€ter herausstellte! Dann versuchte ich, ein Taxi zu ergattern, das mich zum Start der Wanderung bringt. Eigentlich sollte man wegen der Hitze zwischen 8 und 9 Uhr loswandern, aber ich kam erst gegen 8:30 Uhr vom Hotel weg und hatte dann doch Schwierigkeiten, ein Taxi zu finden, entweder wollte man gar nicht so weit fahren oder man wollte derart ĂŒberhöhte Preise die ich nicht zu zahlen bereit war. Also lief ich weiter durch die Stadt, bis ich schließlich in der NĂ€he der Petronas Towers doch noch jemanden fand, der die Fahrt fĂŒr einen reellen Preis durchfĂŒhren wollte – also los! Leider kannte er sich dann doch nicht so gut aus wie erwartet, redete dafĂŒr stĂ€ndig in schwer verstĂ€ndlichem, indischem Englisch auf mich ein, wobei ich immerhin etwas ĂŒber das hiesige Krankenkassensystem erfuhr. Erst verfuhren wir uns, er steuerte den Stadtteil Melati statt Melavati an, Karten lesen konnte er leider auch nicht (wie angeblich viele der Taxifahrer hier), also lotste ich ihn einfach zum Ausgangspunkt meiner Tour, wobei er sich trotzdem noch 2x bei Einheimischen rĂŒckversichern musste. Das Taxameter zeigte einen Betrag knapp unter dem ausgehandelten an, er war etwas traurig wegen des langen RĂŒckwegs, der anstand, also gab ich ihm zusĂ€tzlich zum vereinbarten Preis noch ein kleines Trinkgeld, da er ja auch ganz nett war, und marschierte schließlich gegen 10:30 Uhr los. Erst ging es steil bergauf im Wald, noch recht schattig, aber bald war man in der prallen Sonne, die auch noch vom Quarzgestein reflektiert wurde, der Schweiß floss mal wieder in Strömen, das Wasser ging rasch zur Neige und ich hatte manchmal echt Angst um meinen Kreislauf! Aber zur Belohnung gab es herrliche Aussichten auf die WĂ€lder im Norden und die Skyline von KL im SĂŒden, zwar leider wieder im Dunst, aber die Petronas Twin Towers und den Menara Tower konnte man trotzdem gut sehen. Das Ganze mĂŒndete dann bald in eine Felskletterei, es ging rauf und runter, von einem Wanderweg konnte man hier teilweise kaum noch sprechen, die Tour schlauchte ungemein, machte aber auch Spaß. Irgendwann traf ich auf eine Truppe junger Malaysier, gefĂŒhrt von einem Einheimischen, der sich auskannte, was mich dazu bewog, ihnen zu folgen und doch den kompletten Rundweg zu laufen, den man hier gehen konnte, anstatt auf demselben Weg wieder zurĂŒck zu gehen, was sich auch als ganz sinnvoll herausstellen sollte. Allerdings waren die meisten jungen Malaysier konditionell noch schwĂ€cher als ich, also musste ich ab und zu warten, wenn ich nicht weiter wusste, bis sie mich eingeholt hatten. Letztlich stimmt der gelaufene Weg genau mit der Wegbeschreibung ĂŒberein, die ich mit hatte, aber allein nach der Beschreibung hĂ€tte ich ihn nie gefunden! Es ging schließlich durch Wald und verwilderte GĂ€rten wieder hinab, bis wir nach knapp 4 Stunden auf die Straße stießen, zum GlĂŒck waren wir nun deutlich nĂ€her am besiedelten Gebiet als der Ausgangspunkt der Wanderung lag, d.h. ich hatte nur noch ein relativ kurzes StĂŒck zur Hauptstraße zu Fuß zu gehen, lief also dorthin, nachdem ich mich von den Malaysiern verabschiedet hatte, und wartete auf einen Bus. Ich war inzwischen fix und fertig und sehnte mich sobald wie möglich nach einer Dusche! Nach nur 1 Minute Warten kam ein Bus, leider war’s der falsche, aber der Fahrer ließ mich kostenlos ein StĂŒck mitfahren und setzte mich an der nĂ€chsten Haltestelle wieder raus, wo er mir den richtigen Bus wies – nett sind sie hier ja fast alle! Schließlich ging’s mit diesem zurĂŒck ins Hotel, wo ich nach einer knappen weiteren Stunde ankam. Die Kleidung klebte am Körper, und die Dusche war eine Wohltat! Hoffentlich sind die nĂ€chsten Wanderungen nicht auch sooo heiß! Schließlich war ich aber doch rasch wieder erholt und fuhr mit der Hochbahn zur Masjid Jamek, um mir auch noch das alte Stadtzentrum mit den kolonialen Bauten der EnglĂ€nder anzusehen: Vermessungsamt, altes Rathaus, ehemaliges GerichtsgebĂ€ude und v.a. das bekannte (heutige) Sultan Abdul Samad Building, alles gut erhaltene Beispiele viktorianischer Architektur, umgeben heute von den um ein Vielfaches höheren Wolkenkratzern der Banken! Noch auffĂ€lliger wirkte in dem ganzen Ensemble die Jamek-Moschee, die Ă€lteste der Stadt (gebaut 1909), wirklich schön, aber leider schon geschlossen, als ich nach 16 Uhr ankam, so musste ich auf eine Innenbesichtigung verzichten. Aber auch von außen konnte man den Bau auf der Landzunge des Zusammenflusses von Gomak und Kelang, der „schlammigen FlussmĂŒndung“ (genau das heißt Kuala Lumpur ĂŒbersetzt!) gut einsehen. Auf dem Merdeka Square, dem Freiheitsplatz, wo am 31.08.1957 die UnabhĂ€ngigkeit von England ausgerufen wurde, war so eine Art Infoveranstaltung des hiesigen MilitĂ€rs, was ganz lustig aussah, da man die Pavillonzelte mit den dahinter stehenden FachwerkhĂ€usern eher beim Pferderennen in England erwartet hĂ€tte als hier. Oder eben auch beim Cricket, das offensichtlich auf dem großen Platz hier frĂŒher zu Kolonialzeiten regelmĂ€ĂŸig gespielt wurde. Zum Abendessen ging ich diesmal in den Food Court des Central Market, hier gab es die sog. Nonya-KĂŒche, Gerichte mit malaiischen, chinesischen und portugiesischen EinflĂŒssen aus der Stadt Melaka, wieder sehr lecker, ich aß Rochen (?) mit sowas wie Tintenfischstreifen und Okraschoten sowie Reis, war aber auch wieder ganz schön scharf, ohne Tempos zum anschließenden Naseputzen sollte man hier nicht essen gehen! Zu trinken gab es wieder frisch gepressten Saft: Gurke und Zitrone, sehr lecker und erfrischend! Nach der RĂŒckfahrt per Hochbahn musste ich noch ein paar EinkĂ€ufe erledigen: 1 Wecker, den zu finden selbst im riesigen Berjaya Einkaufszentrum nicht so leicht war, zu einem akzeptablen Preis wurde ich erst auf dem Grabbeltisch fĂŒndig. Und ein paar Flipflops, die ich mir sicherheitshalber doch fĂŒr evtl. nicht so saubere Gemeinschaftsduschen zulegen wollte – ist ja alles preiswert hier! Nach einem leckeren Chai Latte ging’s zurĂŒck ins Hotel, nach Tagebuch, Internet und Packen dann schließlich ab ins Bett.

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