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Kuching

05.03. – Kuching: Stadtrundgang

Hier bekam ich ein sehr hĂŒbsches und sauberes Zimmer mit AC fĂŒr 2 NĂ€chte in der Tracks Lodge, nur das Bad war leider eine Etage tiefer auf dem Flur, da das auf meiner Etage noch renoviert wurde. Nach Bezug des Zimmers machte ich einen Stadtspaziergang durch das zwar durchaus auch recht laute und mit regem Verkehr gesegnete Kuching, das aber trotzdem im Vergleich zu KL sympathisch provinziell ist. Auch hier gab es zwar moderne Einkaufszentren, wenn auch 1-2 Nummern kleiner als in der Hauptstadt, andererseits fand man aber auch einfache MĂ€rkte bzw. Klein-/EinzelhĂ€ndler wie in Asien typisch, die teilweise mit ihrem Laden den halben BĂŒrgersteig beanspruchten. Ein paar schöne (Kolonial-)Bauten waren ebenfalls zu bestaunen, etwa der Old Court, das Postamt oder das (heutige) Textilmuseum, ferner die Moschee, mehrere, bunte, chinesische Tempel und dann noch die KatzendenkmĂ€ler, schließlich hat die Stadt ja daher ihren Namen, Kuching bedeutet nĂ€mlich „Katze“. Sehenswert war schließlich noch die herrliche Uferpromenade am Sarawak River, wo immer ein angenehmes, laues LĂŒftchen wehte, endlich mal wieder, und wo auch immer etwas los war. Dort aß ich eine Laksa, die typische, malaysische Nudelsuppe, trank dazu einen Limettensaft und tauschte im Anschluss noch Geld um, diesmal machte ich das bei einem Geldwechsler, mal sehen, wo ich am Ende der Reise den besten Kurs erwischt haben werde. Gegen 20 Uhr war ich wieder in meinem Hostel, packte um, genoß die Air Condition und verbrachte einen entspannten Abend, ehe es gegen 22:25 Uhr ins Bett ging.

06.03. – Kuching: Semenggoh Rehabiliationszentrum fĂŒr  Orang-Utans und Sarawak Cultural Village

Was fĂŒr eine Nacht! Nicht nur, dass es wieder sehr schwĂŒl war, auch wegen der Lage des Hostels mitten in der Stadt und wegen der hier ĂŒblichen, samstĂ€glichen Feier- und Ausgehlaune der Einheimischen mit dem daraus resultierenden LĂ€rmpegel bis in die Puppen habe ich sehr unruhig geschlafen und bin zigmal aufgewacht. Und dann ging auch schon um 6:45 Uhr der Wecker! Schließlich wollte ich um 7 Uhr an der Bushaltestelle nahe der Moschee sein, um den ersten Bus nach Semenggoh zu erwischen. Der fuhr pĂŒnktlich um 7:15 Uhr ab, nicht vorzeitig, wie das hier angeblich manchmal Usus sein soll, und brachte mich und außerdem noch ein Dutzend andere Touristen zum Eingang des Naturschutzgebietes. Von da aus waren es noch 1,3 km auf asphaltierter Straße durch den Wald, die man theoretisch zwar mit dem Auto fahren kann, die aber auch als Spaziergang ganz o.k. waren. Die ĂŒbrigen Wege des Naturschutzgebietes waren demgegenĂŒber gesperrt bzw. nur mit Guide zu begehen. Ärgerlich leider, dass es schon gegen 7 Uhr leicht zu regnen angefangen hatte, was auch seitdem nicht mehr aufhörte, es sollte sich auch noch bis zum Mittag damit ranhalten. Die Frage war daher natĂŒrlich, ob die Orang-Utans, aufgrund derer ich extra hierher kam, bei dem Wetter ĂŒberhaupt zur FĂŒtterung aufkreuzen wĂŒrden, aber pĂŒnktlich um 9:00 Uhr, als die Bananen bereitgestellt waren und die Ranger ihre Lockrufe starteten, kamen nach und nach ca. 5-6 Tiere von insgesamt 26 hier im Wald halbwild lebenden an, die auch Hunger hatten. Es war beeindruckend zu sehen, wie elegant sich die großen Tiere in den höchsten Baumwipfeln bewegten, gar nicht zu vergleichen mit deutschen Zoos, selbst, wenn diese relativ große Gehege hatten, die fast eleganten und geschmeidigen Bewegungen der Tiere kamen erst hier richtig zur Geltung. Die FĂŒtterung an sich hatte dann aber doch wieder etwas von einem Zoo, denn die halb wilden, halb zahmen Tiere nahmen durchaus auch Bananen aus der Hand der Ranger an. Die 45 Minuten der FĂŒtterung vergingen schließlich beim Zusehen und Schießen der (meist leider eher unscharfen) Fotos wie im Flug. Um 11:15 Uhr fuhr der Bus zurĂŒck nach Kuching, wo bei meiner Ankunft deutlich mehr Verkehr war als noch morgens frĂŒh. Bei einem kurzen Abstecher in mein Hostel wechselte ich die Akkus an meiner Kamera, rasierte mich mal wieder und ging dann ins Grand Margherita Hotel, wo in der Lobby Eintrittskaren fĂŒr das Sarawak Cultural Village inkl. Shuttlebustransfer fĂŒr RM 75 verkauft wurden. Die Tickets waren nicht gerade billig, insbesondere beim Shuttlebus konnte man dadurch aber trotzdem noch einiges sparen. Einmal am Ziel angekommen erwies sich leider die Stunde Zeit, die ich zwischen Ankunft meines Shuttle-Busses und der Folklore-Show hatte, als deutlich zu kurz, um das Freilichtmuseum in der gebotenen AusfĂŒhrlichkeit zu besichtigen, da hĂ€tte man problemlos sicher 2 Stunden verbringen können. Es gab schöne (Nachbauten von) LanghĂ€usern verschiedener StĂ€mme Borneos zu sehen, von innen und von außen, so der Bidayah, der Iban, der Melinau oder der Orang Asli, daneben im Vergleich die einfachen und rasch gezimmerten HĂŒtten der halbnomadisierenden Penan. In den HĂ€usern wurde gewoben, geschnitzt, Sagomehl hergestellt, musiziert und noch vieles mehr. Die Anlage war sehr ordentlich und sauber, lag vor einer tollen Kulisse, war also trotz des hohen Eintrittspreises durchaus sehenswert, einzig von den LanghĂ€usern war ich insofern etwas enttĂ€uscht, als dass diese bei weitem nicht so „lang“ waren wie die Originale bzw. wie ich das erwartet hatte. Sehenswert war aber auch die abschließende Folklore-Show, in der diverse VolkstĂ€nze der StĂ€mme in herrlichen, farbenfrohen KostĂŒmen gezeigt wurden, sehr rhythmisch, teilweise seltsam mit fĂŒr uns eher feminin anmutenden Bewegungen auch der MĂ€nner, andererseits in meinen Augen aber auch weniger dem „Asienklischee“ entsprechend als beispielsweise TĂ€nze in Thailand. Von der Musik her ging diese auch eher in Richtung Indonesion mit dem typischen Gamelan-Orchester. Erst gegen Ende kam dann etwas Animation und Hollywood-Feeling auf, was aber noch ganz o.k. war. Zum ersten Mal bei solch einer Veranstaltung erlebte ich es aber ĂŒbrigens, dass eine Frau, die auf die BĂŒhne geholt wurde zum Blasrohrschießen, plötzlich offensichtlich Muffensausen dort bekam und wieder von der BĂŒhne floh – sehr lustig! Bei Ende der Show drohte dann leider auch schon wieder die Schließung des Parks, so fuhr ich um 17:15 Uhr mit dem Bus zurĂŒck und genoss in Kuching einen letzten, abendlichen Sonnenuntergang an der Waterfront. Ich aß dort Nasi Goreng Belacan (Nasi Goreng mit Paste aus fermentierten Shrimps und Reis) und trank einen O-Saft, kaufte spĂ€ter auf dem Heimweg noch eine Limo mit Namen „100plus“, ein isotonisches GetrĂ€nk, recht lecker, besser als eine „Chrysanthemen-Limonade“, die ich am Vortag probiert hatte! Im Hostel las ich auf dem extrem langsamen und hakeligen PC meine Mails, schrieb nach Hause deshalb nur einen Supermini-Reisebericht und machte nach dem Packen um 22:30 Uhr das Licht aus in der Hoffnung, dass die kommende Nacht ruhiger werden wird.

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