Samstag, 06.11.2010: Anreise, Emden
2010 verbrachten wir eine entspannte Woche auf Borkum. Borkum ist die westlichste der Ostfriesischen Inseln, gleichzeitig auch die gröĂte und verfĂŒgt ĂŒber ein gesundes, pollenarmes Hochseeklima, das schon seit Jahrzehnten fĂŒr einen lebhaften BĂ€dertourismus hier sorgte. Im November, zum Zeitpunkt unseres Besuches freilich, war kaum Betrieb, es herrschte absolute Nebensaison, viele Einrichtungen oder Lokale hatten auch geschlossen bzw. Betriebsferien. Dadurch konnte man sich natĂŒrlich herrlich in ruhiger Umgebung erholen. Leider spielte das Wetter nicht immer so mit wie erhofft, aber damit musste man zu dieser Jahreszeit natĂŒrlich rechnen, wir haben einfach das Beste draus gemacht.
Am Anreisetag legten wir vor der FĂ€hrĂŒberfahrt einen ersten Zwischenstopp in Emden ein und machten dort nachmittags einen kleinen Stadtrundgang, vom Rathaus bis zum Stadtwall. Leider war die Zeit viel zu kurz, gerne hĂ€tten wir z.B. auch zwei der dortigen Museen besichtigt, „Dat Otto Hus“ und die von Henri Nannen gestiftete, berĂŒhmte Kunsthalle, aber das ging halt nicht. Um 16:55 Uhr nĂ€mlich sollte unsere FĂ€hre nach Borkum ablegen. Wir parkten den Wagen am Hafen, denn auf der Insel wĂŒrden wir ihn nicht benötigen, und gingen auf’s Schiff, das pĂŒnktlich ablegte. Im Sonnenuntergang liefen wir aus, 2 Stunden dauerte die Ăberfahrt, bis wir gegen 19 Uhr auf Borkum ankamen. Vom Hafen zur eigentlichen Stadt verkehrt die Inselbahn, mit dieser fuhren wir zur Ortsmitte, holten am vereinbarten Treffpunkt den SchlĂŒssel fĂŒr unsere Ferienwohnung ab und konnten kurze Zeit spĂ€ter unser Domizil fĂŒr die kommende Woche beziehen.
Sonntag, 07.11.2010: Stadtrundgang
Zur Eingewöhnung und zur Orientierung absolvierten wir an unserem ersten Tag einen Stadtrundgang durch den Ort, alles hier war gut fuĂlĂ€ufig erreichbar. Es gab eine ganze Anzahl hĂŒbscher, alter HĂ€user, den alten und den neuen Leuchtturm, die letzten WalknochenzĂ€une auf der Insel, einige beinahe pompöse Hotels aus der Hochzeit der BĂ€derarchitektur, aber auch viel eher langweilige, gesichtlose Neubauten. Einen besonders schönen Ăberblick ĂŒber den Ort bekamen wir vom neuen Leuchtturm, und als es langsam Abend wurde, genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen und einen tollen Sonnenuntergang an der Strandpromenade.
Montag, 08.11.2010: Ostland
Am zweiten Tag ging es vormittags mit dem Bus in den Ostteil der Insel, zu den Bauernhöfen im Ostland. Von dort aus wanderten wir zunĂ€chst weiter gen Osten zu den SteernklippdĂŒnen und dann um diese herum entlang des Nordstrands zurĂŒck bis Ostland. Nach Einkehr dort bei Kaffee und Kuchen ging es schlieĂlich wieder zu FuĂ zurĂŒck in die Stadt.
Dienstag, 09.11.2010: Greune Stee, Museum „Dykhus“
Unsere heutige Wanderung fĂŒhrte uns in die entgegengesetzte Richtung des Vortags, zum sĂŒdwestlich der Stadt gelegenen Inselwald Greune Stee (= GrĂŒne Stelle) und dem angrenzenden Naturschutzgebiet Ronde Plate. Nachdem wir den Wald, der eher ein WĂ€ldchen ist, durchquert hatten, ging es weiter am Strand entlang, hier war ich besonders von den unglaublichen Massen an SandddornbĂŒschen beeindruckt, die ich in dieser Anzahl nicht erwartet hĂ€tte. Kein Wunder, dass Sandddornprodukte eines der Hauptsouvenirs der Insel sind! Aber schlieĂlich sind sie ja auch noch lecker und vitaminreich, da erstanden wir natĂŒrlich vor unserer Abreise auch noch das eine oder andere Mitbringsel… ZurĂŒck im Ort statteten wir noch dem „Dykhus“ einen Besuch ab, dem liebevoll gestalteten Heimatmuseum der Insel in einem alten Hof mit originaler Einrichtung und zusĂ€tzlich noch einer kleinen Ausstellung ĂŒber die Fischerei und den (frĂŒheren) Walfang durch die Inselbewohner. „Highlight“ war hier das Skelett eines Pottwals, der einst an der KĂŒste gestrandet war.
Mittwoch, 10.11.2010: Wattwanderung, Radtour
FĂŒr den heutigen Vormittag hatten wir die Teilnahme an einer Wattwanderung gebucht. Heini, der WattwanderfĂŒhrer, fĂŒhrte uns 2 Stunden durch das Watt nördlich des Hafens und erklĂ€rte so einiges ĂŒber das Leben im Watt im Wechsel der Gezeiten. Nach 2 Stunden merkte man, dass das Wasser wieder stieg, die Flut war im Anmarsch, da war es Zeit, die Wattwanderung zu beenden. Ăbrigens hatte ich mir wohlweislich schon extra dicke Socken angezogen, trotzdem holte man sich in den Gummistiefeln, die man hier geliehen bekam, im Schlick und Wasser mit der Zeit ganz schön kalte FĂŒĂe! Am Nachmittag schnappten wir uns 2 RĂ€der, die man an unserer Ferienwohnung ausleihen konnte, und drehten damit noch einmal eine gröĂere Inselrunde. Es ging zuerst zum Hafen, von dort aus gen Osten bis zum TĂŒskendör-See, nordwĂ€rts bis zum Ostland und schlieĂlich wieder zurĂŒck zu unserer Ferienwohnung.
Donnerstag, 11.11.2010: Sturmflut
Nachdem das Wetter an den ersten Tagen unseres Urlaubs auf Borkum schon sehr wechselhaft war, waren fĂŒr heute Sturm mit Orkanböen und eine Sturmflut angesagt. Das war fĂŒr uns Anlass, keine gröĂeren Unternehmungen zu planen, stattdessen statteten wir dem „Gezeitenland“, dem Freizeitbad der Insel Borkum, einen lĂ€ngeren Besuch ab und entspannten dort im Wasser und in der Saunalandschaft. Aufgrund der Nebensaison war auch hier erfreulich wenig Betrieb, das einzige, was mir nicht so gefiel, war, dass das Wasser in den Becken Salzwassser war, davon bin ich ja kein wirklicher Freund. Fotos gibt’s dementsprechend von diesem Tag keine.
Freitag, 12.11.2010: RĂŒckreise auf’s Festland
Am nĂ€chsten Tag, Freitag, dem 12.11.2010, stand leider schon wieder unsere RĂŒckreise an. Wir verlieĂen vormittags unsere Ferienwohnung, kauften noch ein paar letzte Urlaubsmitbringsel ein und genossen ein letztes Mal (wie wir dachten) Tee und Kuchen, diesmal im „Borkumer TeestĂŒbchen“ in der Stadt. Um 13:30 Uhr saĂen wir in der Inselbahn, die uns eigentlich zum Hafen bringen sollte, allerdings mussten wir kurz vorher schon wieder umkehren, denn von der Sturmflut des Vortags her waren noch groĂe Teile des Hafens ĂŒberschwemmt, die Bahn kam gar nicht bis an ihr Ziel, die FĂ€hre konnte nicht einlaufen. Also brachte uns die Inselbahn zurĂŒck in den Ort, 2 Stunden hatten wir Zeit, kehrten noch einmal ein und starteten spĂ€ter gegen 15:40 Uhr einen neuen Versuch, mit der Inselbahn den Hafen zu erreichen. Diesmal klappte das, an Bord der FĂ€hre kamen wir aber nur etwas umstĂ€ndlich um groĂe PfĂŒtzen herum und ĂŒber die Autorampe, nicht, wie ĂŒblich, ĂŒber eine FuĂgĂ€ngerbrĂŒcke. Auch die Ăberfahrt verlief jetzt problemlos, gegen 19 Uhr waren wir in Emden und hatten von dort aus nur noch eine kĂŒrzere Fahrstrecke von ca. 60 km, da wir zum Abschluss unseres Urlaubs noch einen Zwischenstopp mit Ăbernachtung in Papenburg eingeplant hatten,
Samstag, 13.11.2010: Papenburg
Hauptgrund des Besuchs in Papenburg war ein fĂŒr heute geplanter Besuch der Meyer-Werft, den ich meinem Freund zum Geburtstag geschenkt hatte. Im Zeitspeicher, der Tourismusinformation im Stadtzentrum, mussten wir uns die vorreservierten Karten abholen und mit einem Shuttle-Bus ging es um 10:20 Uhr aus der Stadt raus zur Werft. Dort erhielten wir eine interessante, ca. 2 Stunden dauernde FĂŒhrung durch die Werft, eine der gröĂten in Deutschland und einer der Hauptroduktionsorte von Kreuzfahrtschiffen weltweit. Es wurde ein Film gezeigt und man konnte mehrere Werkshallen bestaunen, in denen Kreuzfahrtschiffe in unterschiedlichen Fertigungsstadien standen. AuĂerdem wurden einige AusstellungsrĂ€ume durchschritten, wobei man hier ruhig noch etwas mehr Zeit hĂ€tte haben können, aber da man mit einer gefĂŒhrten Gruppe durch die RĂ€ume gehen musste, konnte man nicht ĂŒberall so lange bleiben, wie man wollte, was schade war, da man gar keine Zeit hatte, alle Texte und Informationen zu lesen. Trotzdem war der Besuch auf alle FĂ€lle lohnenswert, die gigantischen OzeankĂ€hne sind schon eindrucksvoll, auch die Art und Weise, wie sie gebaut werden. ZurĂŒck in Papenburg machten wir noch einen Bummel durch die schöne Innenstadt mit ihren KanĂ€len, in denen pittoresk einige alte Schiffe lagen, ehe es ĂŒber die Autobahn schlieĂlich wieder gen Heimat ging.