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Valle Central

Tag 1 – 12.02.2023: Hinflug

Um 5:15 Uhr ging der Wecker, Thomas war als Erster im Bad, holte dann unsere vorbestellten Lunchpakete, während ich ins Bad ging. Im Zimmer haben wir gefrühstückt, na ja, ging so, gemütlich ist anders, das eigentliche Hotelfrühstück wäre sicher besser gewesen, aber wir mussten ja früh aufbrechen. Danach haben wir unsere Siebensachen gepackt und um 6:35 Uhr fuhr der Shuttle zurück zum Flughafen. Ankunft dort war um 6:45 Uhr, exakt 3 Stunden vor Abflug. Man soll ja früh da sein…! Tatsächlich waren wir nach 20 Minuten aber schon durch, kein Warten bei Checkin, Sicherheitskontrolle und Passkontrolle, ETA wollte niemand sehen – egal, besser zu früh als zu spät vor Ort sein! Sitzplätze bekamen wir komischerweise auch bei der Gepäckaufgabe am Schalter noch nicht, sondern erst unmittelbar vor Abflug am Gate. Sowas hatte ich noch nie, ich hatte schon die Befürchtung, der Flieger sei überbucht und wir kämen nicht mit, zum Glück hat sich diese Angst als unbegründet herausgestellt. Zwischendurch kam dann aber doch noch mal kurz Panik auf, als eine von Thomas‘ beiden Bordkarten plötzlich fehlte, zum Glück fanden wir sie nach einigen Schrecksekunden wieder, auf dem Boden liegend, sie war mir einfach unbemerkt heruntergefallen! Der Flieger war tatsächlich proppenvoll, wir saßen auch leider nicht zusammen, sondern 2 Reihen hintereinander, durch den Gang getrennt. Na ja, nicht schön, aber halt auch nicht zu ändern. Der Flug war angenehm, relativ ruhig, netter Service, nur die Klimaanlage war etwas kalt. Ich habe 3 Filme geschaut („Nope“, „Bros.“ und „See how they run“). Um kurz vor 10 Uhr sind wir gestartet, Ankunft in Toronto um kurz vor 12 Uhr Ortszeit, also nach nur 8 Stunden Flug. Auch in Toronto gabe es keine ETA- und auch keine Passkontrolle für dem Transfer – komisch! 5 Stunden haben wir dort vertrödelt, das war etwas langweilig, aber noch okay. Immerhin konnten wir bei Tim Horton’s mal wieder leckere Donuts vertilgen. Der Abflug nach San José war dann etwas verspätet gegen 16:55 Uhr. Leider sind wir nur entfernt an den Niagarafällen vorbei geflogen, daher kontte ich sie nur erahnen. Ich hatte eigentlich gehofft, wir fliegen direkt drüber mit guter Sicht auf die Fälle. Der Ausblick auf Toronto war aber auch ganz schön. Über den USA lagen viele Wolken, freier Blick war dann erst wieder im Dunkeln auf Miami und die Florida Keys. In San José kamen wir etwas verfrüht gehen 20:30 Uhr an. Es herrschte viel Betrieb am Flughafen, offensichtlich waren wir nicht die einzigen Ankömmlinge. Die Passkontrolle verlief aber trotzdem komplikationslos und recht zügig. Auf unser Gepäck mussten wir etwas länger warten, das wurde beim Verlassen des Flughafengebäudes tatsächlich auch noch einmal durchleuchtet! Wir waren die letzten unserer Reisegruppe, die mit ihren Reisetaschen den Flughafen verließen. Draußen wartete unser Reiseleiter Diego auf uns, er machte einen recht sympathischen, ersten Eindruck. Es wurde der Bus herbeigerufen und in etwas über 1 Stunde ging es ins Hotel nach Paraíso. Ankunft dort war um 23:10 Uhr. Nachdem wir unseren Zimmerschlüssel erhalten hatten, ging’s auch rasch dorthin, denn uns zog es alle nur noch ins Bett, der Tag war lang! Das Zimmer war recht klein, aber insgesamt okay. Letztlich waren wir froh, als wir endlich das Licht ausmachen konnten.

Tag 2 – 13.02.2023: Irazú und Cartago

Überraschend gut, wenn auch nicht allzu lange haben wir geschlafen. Gegen 3:35 Uhr bin ich mal aufgewacht und habe ca. 15 Minuten wach gelegen, bin danach aber bis 6 Uhr wieder eingeschlafen. Um 7 Uhr gab’s Frühstück. Das war ganz lecker, aber vermutlich werden wir das die kommenden 3 Wochen täglich genau so erhalten: Reis mit Bohnen, Rührei, Weißbrot, Toast, gekochter Schinken, Margarine, rote, undefinierbare Marmelade, Tomaten- und Gurkenscheiben sowie Obst (Ananas, Melone und Bananen). Abfahrt war um 8 Uhr. Als erstes ging es zum Vulkan Irazú, mit über 3300 Metern der höchste des Landes. Recht kühl, windig und neblig war’s oben, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich das laut Reiseausschreibung erwartet hatte. Probleme hatten wir bei der Einfahrt, da alle Mitglieder unserer Gruppe zwar, wie erforderlich, angemeldet waren, aber nicht unser Fahrer! Schließlich durfte er uns aber immerhin am Parkplatz absetzen, um anschließend das Nationalparkgelände wieder zu verlassen. Uns nach unserer kleinen Runde am Vulkankrater wieder abzuholen, wurde ihm dann auch nicht erlaubt, die letzten paar 100 Meter zurück zum Rangerhäuschen mussten wir tatsächlich laufen – Bürokratie schlimmer als in Deutschland! Am Kraterrand haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht. Erst war noch kaum Sicht, dann riss es aber immer mal wieder kurz auf und zumindest der Grund des Kraters und die gegenüberliegende Seite konnte man sehen, die Karibik und den Pazifik leider nicht, die soll man aber bei gutem Wetter von hier oben aus erblicken können! Ein paar hübsche Blumen und Vögel, auch Kolibris gab’s, die waren aber ziemlich flink und ich hatte auch nicht genug Muße zum Fotografieren, wenn die Gruppe weiterlief.

Auf der Rückfahrt legten wir einen kurzen Zwischenstopp an einem Mirador ein, dann ging es weiter zur Kathedrale von Cartago. Diese war ein sehr schönes und farbenfrohes Gotteshaus mit Holzdachkonstruktion. Die im Lande hoch verehrte Madonnenstatue in der Kathedrale allerdings ist unscheinbar aus Stein, nur 14 cm groß und aus der Ferne kaum zu erkennen. Nah dran, um sie genau zu betrachten, kam man leider nicht, da war der Zutritt verwehrt. Zum Glück hat man ja ein Tele! Unterhalb der Kirche war eine heilige Quelle, bei der ordentlich Betrieb war und wo sich auch Leute Wasser in Flaschen abfüllten. Nebenan in einer Bäckerei haben wir als Lunch leckere Empanadas gegessen und anschließend noch in einer Bank Geld gezogen. Cartago war ein überraschend großer und lebendiger Ort, mehr Zeit für einen Stadtbummel hatten wir aber nicht, denn der Bus fuhr weiter, zurück ins Hotel.

Dort kamen wir gegen 14:15 Uhr an. Erstmal wurde ein wenig entspannt und Tagebuch geschrieben, ehe es weiterging mit dem Bus, jetzt in den Ort Orosi. In Orosi machten wir ein kleinen Stadtbummel, einmal um den zentralen Fußballplatz mitten im Dorf herum. Die alte Dorfkirche konnten wir leider nicht besichtigen, denn die hatte geschlossen. Im Lokal Bar Coto sind wir eingekehrt, zum Abendessen gab es für mich leckeren Fisch mit Knoblauch, Fanta mitTraubengeschmack und Biskuitrolle mit Eis zum Nachtisch. Zurück im Hotel waren wir naturgemäß sehr müde, der Jet Leg steckte uns noch in den Knochen, daher wurde auch früh gegen 21:15 Uhr das Licht gelöscht.

Tag 3 – 14.02.2023: Talamanca-Berge

Abfahrt von dem schönen und vor allem ruhig gelegenen Hotel war auch heute wieder gegen 8 Uhr. Etwa anderthalb Stunden verlief die Fahrt durch die Berge bis zur Institution „Iyok Ami“ („Mutter Erde“), einem Lokal mit Unterkunft und Waldgebiet dahinter, in dem wir eine Wanderung unternahmen. Etwa 1 Stunde ging es steil hinab in ein Bachtal und anschließend wieder auf denselben Weg zurück hinauf. Einige Vögel sahen wir, die waren aber meisst sehr flink und weit weg, schwer zu fotografieren. An den Pflanzen um das Lokal herum war es einfacher, sich dort „auf die Lauer“ zu legen, da sind mir dann auch ein paar ganz hübsche Vogelfotos gelungen, wie ich finde. Danach gab es ein sehr leckeres Mittagessen mit Forelle, einer Spezialität der Region. Die Weiterfahrt über die Panamericana zog sich ein wenig, es war ziemlich kurvig, die Straße aber gut ausgebaut, so kam man gut voran, nur die langsamen LKW waren schwer zu überholen und hielten einen auf. Ein kurzer Stopp wurde in San Isidro eingelegt, wo wir etwas einkaufen konnten und uns die Beine vertreten. Der Ort liegt in einem weiten Hochtal. Ganz interessant war die moderne Kirche mit schickem Glasfenstern, im Übrigen offen nach allen Seiten hin wie die meisten Kirchen hier im warmen Klima, wie ich das auch schon aus Kuba kannte.

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