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Rincon de la Vieja NP

Tag 9 – 20.02.2023: Fahrt nach Norden

Heute war ein überwiegender Fahrtag mit einem schönen Intermezzo zur Mittagszeit. Wir verließen Monteverde wie üblich um 8:00 Uhr, nachdem wir alle aus unseren Hotels eingesammelt wurden, und fuhren Richtung Küste. Zuerst ging es stetig bergab durch die herrliche Bergwelt der Region, dabei sah man in der Ferne immer wieder den Golf von Nicoya, das Wetter war traumhaft schön, auch der Wind hatte inzwischen deutlich nachgelassen. Kurz nach Erreichen der Panamericana wurde an einem Rasthof ein erster Stopp eingelegt, das war ganz hübsch, da sich hier in den Bäumen gleichzeitig zwei Aras und zwei Affen tummelten. Danach folgte noch ca. eine Stunde Fahrt bis zum Ziel unserer Mittagspause, dem Wasserfall Llanos del Cortés. Obwohl die Gegend hier im Gegensatz zu Monteverde sehr trocken war, führte der Wasserfall überraschend viel Wasser, bot vor Ort das Bild einer grünen Oase. Es war ein bisschen was los, es herrschte aber auch nicht allzu viel Betrieb, so konnten wir die Pause und ein erfrischendes Bad für zwei Stunden genießen. Anschließend folgten noch ein paar Kilometer im Bus bis Liberia, wo wir in einer typisch amerikanischen Mall die nächste Pause einlegten für eine Stunde zum Einkaufen und um eine Kleinigkeit zu trinken. Ein kurzer Abstecher in die Stadt Liberia selbst war nichts besonderes, der zentrale Platz war gerade komplett gesperrt, so lohnte es sich nicht, dort auszusteigen. Also fuhren wir weiter bis zu unserer Unterkunft wenige Kilometer hinter der Stadt. Wieder handelte es sich um eine weitläufige Anlage mit zahlreichen kleinen Bungalows, die innen recht ordentlich und sehr geräumig waren. Thomas und ich absolvierten noch einen kurzen Erkundungsspaziergang zum Sonnenuntergang, ehe der Bus die gesamte Reisegruppe noch einmal zurück nach Liberia brachte, wo wir in einem peruanischen Restaurant lecker und reichlich zu Abend aßen. Meine Portion Reis mit Fleisch und Garnelen war so groß, dass ich mir die Hälfte für zuhause einpacken ließ, alles war einfach nicht zu schaffen! Schließlich ging’s zurück ins Hotel, die Augen fielen mir schon im Bus fast zu, daher schlief ich sofort ein.

Tag 10 – 21.02.2023: Rincon de la Vieja-Nationalpark

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Vulkanismus. Um 8:00 Uhr fuhren wir nach einem sehr leckeren Frühstück los in Richtung Rincon de la Vieja-Nationalpark, wo wir etwas über 30 Minuten später ankamen. Die Qualität der Straße war nicht unbedingt gut, viele Schlaglöcher, wir wurden ein wenig durchgeschüttelt… Im Park verbrachten wir etwa 3 Stunden, ausreichend lange, um die kleine Runde zu den verschiedenen vulkanischen Formationen abzuwandern. Zu sehen gab es einen kleinen See, mehrere Schlammtöpfe und einige Fumarolen, die über das Gebiet verteilt waren. Landschaftlich war das Gelände teils offen, gerade am Hang des Vulkans war es aber auch überraschend bewaldet. Speziell hier fanden sich einige riesige Ceiba-Bäume mit tollen Brettwurzeln, die ich wegen der allgemeinen Trockenheit so hier nicht erwartet hätte. V.a. die Schlammtöpfe waren eindrucksvoll, aber auch die Nebelschwaden der Fumarolen wirkten klasse, wenn sie sich durch den lichtdurchfluteten Wald hinauf in den Himmel schlängelten. Gegen 12:30 Uhr ging es wieder zurück, um 13:00 Uhr waren wir am Hotel.

Auf der Fahrt vom Nationalpark zurück zum Hotel hatten sich 5 Mitreisende dazu entschlossen, einmal das Canopying auszuprobieren, das hier angeboten wurde. Auch ich wollte das mal testen. Um 15:00 Uhr trafen wir uns daher an der Rezeption, erhielten unsere Ausrüstung angepasst und dann ging es auch schon los. Insgesamt 8 Ziplines galt es zu bewältigen, immer hin und her, kreuz und quer über den Canyon. Beim ersten Mal hatte ich noch etwas Muffensausen, aber nachdem ich merkte, wie toll und einfach das ging, machte es einen Riesenspaß! Die Blicke in den Canyon und über die Wälder waren eindrucksvoll. Im Nebelwald bei Monteverde wird das auch angeboten und eigentlich wollte ich das da schon testen, tat es aber wegen des dort heftigen Windes nicht. Dort ist es aber sicher auch klasse, durch die Kronen der Urwaldriesen zu gleiten! Nach dem Canopying drehte ich mit Thomas noch eine Runde über das Gelände und verbrachte schließlich eine halbe Stunde im Spa-Bereich des Hotels, der toll angelegt war direkt am Flussufer unten im Canyon. Die Strömung im Fluss war überraschend stark, dagegen anzuschwimmen gar nicht so einfach. Dafür konnte man anschließend schön im warmen Thermalwasser entspannen. Abendessen gab es diesmal in Hotel: Buffet, nicht ganz billig, aber wirklich lecker. Ein weiterer, erlebnisreicher Tag ging so zuende.

Tag 11 – 22.02.2023: Fahrt auf die Nicoya-Halbinsel

Heute durften wir mal ausschlafen, denn Abfahrt war erst um 10:00 Uhr. Tatsächlich wurde ich nach einer ruhigen Nacht auch erst um 6:40 Uhr von Wecker geweckt. Zuvor war ich allerdings zwischendurch auch schon einige Male aufgewacht, da meine Mückenstiche juckten. Überraschenderweise gab es nämlich gestern im Nationalpark einige kleine Mücken. Man sah sie nicht, man spürte den Stich nicht, aber hinterher hat es doch arg gejuckt… Gemütlich machten wir uns fertig, packten die Reisetaschen und gingen dann zum Frühstück. Das war auch heute wieder sehr lecker. Dazu gab es gekochte Pejibayes, eine in Costa Rica sehr beliebte Frucht, die Diego am Tag zuvor extra im Supermarkt von Liberia gekauft hatte. Er musste sie noch schälen, Mayonnaise kam drauf, aber wirklich lecker fand ich sie nicht, eher etwas trocken und fad. Na ja, man muss ja nicht alles mögen. Die verbleibenden 2 Stunden bis zur Abfahrt nutzte ich noch für eine ausgedehnte Fotorunde in der Anlage. Ich wollte gerade losgehen, da sah ich einen Motmot hinter unserer Hütte. Ich schlich mich an der Hauswand entlang für ein Foto, und nachdem ich das gemacht hatte und den Vogel meinem Nachbarn zeigen wollte, blieb ich plötzlich wie angewurzelt stehen, als sich eine bestimmt 2 Meter lange, dicke Boa den Baum direkt neben unserem Haus hinaufwandt, wo ich gerade stand! Zum Glück war sie ruhig und friedlich, posierte perfekt für ein Foto, so konnte sie die ganze Gruppe ablichten, die nach und nach herbeieilte. Das war ein toller Abschluss des Aufenthaltes hier!

Pünktlich fuhren wir los und legten einen ersten Zwischenstopp wieder in Liberia ein, wo wir in einer Filiale der landesweit bekannten, seit über 50 Jahren existenten Eisdielenkette POPS ein Eis bekamen. Ich entschied mich für Schoko-Mandel, das war auch gar nicht schlecht. Außerdem warfen wir noch einen Blick in die hier wie üblich große, moderne und zu allen Seiten hin offene Kirche.

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