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Cahuita NP

Es folgte eine Busfahrt von fĂŒnf Stunden nach Puerto Viejo, die wir zweimal unterbrachen. Das erste Mal war’s fĂŒr eine Mittagspause in einem Lokal am Weg, das Essen war einfach, aber lecker, endlich auch mal kein typisches Lokal fĂŒr Busladungen wie bisher. Die 2. Pause folgte kurz vor dem Ziel zwangsweise, da es leider auf einer einspurigen BrĂŒcke kurz vor uns zu einem Verkehrsunfall kam, bei dem ein PKW-Fahrer schwer verletzt wurde, der natĂŒrlich erst abgeholt und wegtransportiert werden musste. Endlich am Ziel angekommen war es mittlerweile schon 16:30 Uhr, da blieb nicht mehr viel Zeit, bevor die Sonne unterging. Wir machten nach dem Bezug unseres Zimmers noch einen kleinen Rundgang durch den Ort, der ziemlich rummelig und touristisch war, mehr noch als SĂĄmara, außerdem war mitten im Ort die Straße aufgerissen fĂŒr Kanalisationsarbeiten, was natĂŒrlich auch nicht so schön war. Musste aber halt sein, zumal der Ort offensichtlich ganz ordentlich boomt. Außerdem, und auch das stand schon so im ReisefĂŒhrer, gab es hier eine ganze Menge Aussteiger und Rastafaris – ist halt nicht so wirklich meine Welt. Egal – leben und leben lassen! Um 19:00 Uhr waren wir im Lokal Nema zum Abendessen verabredet, denn leider waren wir inkl. Reiseleiter auch hier wieder auf drei Hotels verteilt, blöd! Zum Essen hatte ich Rice & Beans, die karibische Variante des allgegenwĂ€rtigen costaricanischen Nationalgerichts Gallo pinto (was soviel heißt wie „gefleckter Hahn“). Der Unterschied ist halt, dass das hier mit Kokosmilch gemacht wird. Dazu gab es Garnelen, lecker und auch preislich durchaus okay. Anschließend gönnten wir uns jeder noch einen kleinen Eisbecher, ehe wir uns zurĂŒck ins Hotel begaben. Das Zimmer war recht schön, groß und sogar mit kleiner Kochzeile, die Lage des Hotels direkt an der sehr lauten Hauptstraße eher weniger, und auch der Pool war nicht wirklich schick, ohne GrĂŒnflĂ€che und ohne eigene Liegen fĂŒr unsere Zimmer, die alle im 1. Stock lagen. Trotz des Straßenverkehrs waren wir abends aber so mĂŒde, dass wir beide rasch einschliefen.

Tag 18 – 01.03.2023: Playa Cocles und Besuch bei den Bribri-Indigenas

Eigentlich sollten wir heute frĂŒh ein Dorf vom Stamm der Bribri besuchen und nachmittags frei haben zur eigenen Gestaltung. Allerdings waren vormittags wohl schon so viele Leute im Bribri-Dorf angemeldet, dass unser Besuch auf den Nachmittag verschoben werden musste, um 13:00 Uhr sollten wir abgeholt werden. Das war irgendwie doof, denn dadurch war der Tag ziemlich kaputt! Na ja, kann man nichts machen. Letztlich konnten wir die Zeit aber doch ganz gut nutzen, auch, wenn der Tag nicht so gut startete. Die Nacht war nĂ€mlich recht unruhig, erst dröhnte ziemlich laute Musik aus einer Kneipe in der Nachbarschaft, die erst um 3:40 Uhr (!!!) endete, dann wurde es kurze Zeit spĂ€ter ab 6:00 Uhr schon wieder ziemlich laut von der Straße her. Zu allem UnglĂŒck mussten wir auch noch ĂŒber eine Stunde (!!!) auf unser FrĂŒhstĂŒck warten, der Service hier im Hotel schien ein bisschen ĂŒberfordert… So kamen wir erst um 8:45 Uhr los. Geplant war, zum Strand von Cocles zu wandern und unterwegs die Natur zu genießen. Die Sonne schien morgens zunĂ€chst noch nicht, die Badehose zog ich aber trotzdem an, man weiß ja nie! TatsĂ€chlich wurde es im Laufe des Vormittags immer sonniger, und als wir nach knapp einer Stunde Wanderung durch den Wald am Strand ankamen, herrschte ideales Badewetter – wie schön! Allerdings waren die Wellen ordentlich hoch, daher standen auch ĂŒberall rote Flaggen, die das Baden verboten. Nur an einer Stelle wehte Gelb, hier versuchte ich dann auch ein paar Schritte ins Nass, was sehr erfrischend war. Das Wasser hatte aber ordentlich Kraft, weiter raus zu waten oder gar zu schwimmen traute ich mich nicht, plantschte nur ein wenig in den sicher ĂŒber 1 Meter hohen Wellen. Gegen 11:30 Uhr ging es zurĂŒck ins Hotel, wieder auf dem schönen Waldweg am Ufer mit stĂ€ndigen Blick aufs Meer.

ZurĂŒck im Hotel duschte ich kurz, Thomas besorgte zwei Empanadas als kleinen Mittagssnack und bald wurden wir auch schon zum nĂ€chsten Programmpunkt abgeholt. Etwas ĂŒber 30 Minuten dauerte die Fahrt, unterwegs stieg unser Guide zu, ein recht fröhlicher Mestize, der uns einiges zum Volk der Bribri und zu deren Kultur erzĂ€hlte. So erfuhren wir, vor Ort angekommen, Interessantes ĂŒber das Weltbild dieses Volkes, bei dem vor allem fĂŒnf Tiere (Jaguar, GĂŒrteltier, Königsgeier, Affen und Schlange) eine wichtige Rolle spielen, da sie der obersten Gottheit, die neben dem Katholizismus auch weiterhin verehrt wird, beim Aufbau der Welt halfen. Auch ĂŒber Heilpflanzen, Drogen und den Schamanismus des Volkes wurde uns erzĂ€hlt. Höhepunkt war jedoch, dass wir bei der Produktion bzw. Herstellung von Schokolade zuschauen und mitmachen durften. DafĂŒr wurden die Kerne der Kakaofrucht erst 5 Minuten oder mehr am offenen Feuer erhitzt, dann auf einen großen Stein zermahlen, von den Spelsen befreit und schließlich durch den Wolf gedreht. Es entstand eine braune Paste, die sehr schokoladig, wenn auch nicht sĂŒĂŸ schmeckte. Zusammen mit heißer Banane, aufgelöst in Wasser oder auch mit Kokoslikör, war das aber ein Hochgenuss! Nach den Ende der Tour ging’s zurĂŒck mit dem Bus nach Puerto Viejo. Das gemeinsame Abendessen sollte wieder im selben Lokal wie gestern stattfinden. Darauf hatten wir beide keine große Lust und klinkten uns daher aus. Stattdessen suchten wir ein Soda auf, wie die einfachen, hiesigen Lokale genannt werden. Das im ReisefĂŒhrer empfohlene fanden wir zwar nicht, aber das Soda Mirna, das wir stattdessen auswĂ€hlten, war auch nicht schlecht, kostete aber fast exakt soviel wie das Restaurant am Vorabend. Anschließend kauften wir noch ein wenig im nahen Supermarkt ein, u.a. eine Flasche des hiesigen Ron Centenario. Nun haben wir also auch etwas Hochprozentiges zur Erinnerung an Costa Rica!

Tag 19 – 02.03.2023: Nationalpark Cahuita

Der letzte, volle Urlaubstag ohne lĂ€ngere Fahrstrecke stand leider schon wieder an! Nachdem das FrĂŒhstĂŒck heute deutlich besser geklappt hatte als am Vortag, konnten wir um 8:00 Uhr zum Nationalpark Cahuita losfahren, wo wir ca. 25 Minuten spĂ€ter ankamen. Auch hier wurden die RucksĂ€cke wieder “durchsucht”, Einwegplastik durfte nicht in den Park, die Durchsuchung war aber sehr oberflĂ€chlich und die Logik betreffend das Plastik fĂŒr mich nicht nachvollziehbar. Egal, ich hatte keine Schwierigkeiten, hatte ich doch nichts Kritisches dabei. Durch den Park fĂŒhrt nur ein Weg, der die beiden EingĂ€nge verbindet und etwa 8 km lang ist, dabei meist entlang des Strandes verlĂ€uft, wo man am vielen Stellen auch baden kann. Wir liefen denn Weg knapp zur HĂ€lfte, einmal zur Punta Cahuita und danach wieder zurĂŒck. Anfangs war es noch einigermaßen leer, wurde gegen Mittag auf dem RĂŒckweg aber deutlich voller! Trotzdem kein Vergleich mit den Massen im Manuel Antonio-Nationalpark! Tiere gab es nicht ganz so viele wie gedacht, sehr zahlreich und regelrecht aufdringlich waren aber die WaschbĂ€ren, die ĂŒberall auftauchten, wo Leute vorbeiliefen und Picknick machten, ja die dort sogar auf die BĂ€nke zu klettern versuchten! Leider lag trotz zahlreicher Hinweise und der Kontrollen am Eingang an einigen Stellen MĂŒll herum, den die Tiere dann natĂŒrlich durchwĂŒhlten – schlimm, dass Menschen selbst die einfachsten Regeln nicht befolgen können! Neben den WaschbĂ€ren sahen wir noch einige BrĂŒllaffen und KapuzinerĂ€ffchen, die auch recht vorwitzig waren, wenn es ums Essen ging, sowie vier oder fĂŒnf Faultiere und immerhin eine gelbe Lanzenotter. Trotz ihrer grellen Farbe sahen wir sie erst, als ein Ranger uns darauf hinwies, sonst hĂ€tten wir sie bestimmt im Dickicht etwas weiter entfernt nicht gesehen. Leider war um 12:30 Uhr schon wieder Abfahrt, daher mussten wir uns auf dem RĂŒckweg doch ein bisschen beeilen. Gerne hĂ€tte ich viel mehr Zeit hier verbracht, wollte aber auch nicht wieder mit einem öffentlichen Bus zurĂŒckfahren wie in Monteverde, daher waren wir letztlich pĂŒnktlich am Bus.

Angekommen in Puerto Viejo stoppen wir am Ortseingang an einem Obst- und GemĂŒseladen, wo Diego uns nochmal einiges lokales Obst zeigte. Ich setzte mich dort anschließend von der Gruppe ab und lief ein StĂŒck die Straße zurĂŒck zu den beiden Faultieren, die wir am Vortag auf der RĂŒckfahrt von den Bribri dort gesehen hatten und die immer noch im selben Baum saßen! Dort gelangen mir zum GlĂŒck etwas bessere Fotos als gestern, ehe ich entlang des (tiefschwarz-sandigen) Strandes zum Hotel zurĂŒcklief. Dort duschte ich, drehte eine Runde im Pool und verbrachte den Nachmittag dann auf der Dachterrasse, entspannt, wenn auch mitten im VerkehrslĂ€rm.

Um 19:00 Uhr waren wir zum Abendessen verabredet. Diego hatte „zur Feier unseres letzten Abends“ einen Tisch im Koki Beach Restaurant reserviert. Wir ĂŒberreichten dabei unsere Trinkgelder, genossen das wirklich leckere Essen und achteten einfach mal nicht auf den Preis, denn der war hier doch eine ganze Hausnummer höher… GetrĂŒbt wurde der Abend nur durch die Info, dass einer Mitreisenden aus unserer Reisegruppe heute Nachmittag leider am Strand die Handtasche gestohlen wurde. Sehr Ă€rgerlich, aber zumindest ohne grĂ¶ĂŸeren Verlust, die Kreditkarte und auch der Reisepass waren zum GlĂŒck nicht drin. FĂŒr mich gab es zum Abendessen Barsch in Curry-Ananas-Soße mit Reis, Lemon-Minz-Saft und zum Nachtisch “Banana in the box”, eine Bananenpaste in einer KaramellhĂŒlle mit einer Kugel Vanilleeis – ausgesprochen köstlich! Abends zurĂŒck im Hotel musste leider auch schon der Koffer vorgepackt werden fĂŒr den Abflug ĂŒbermorgen. Jetzt bleibt nur noch ein ganzer Tag in Costa Rica…

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