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Arenal & Monteverde

Um 16:30 Uhr fuhren wir weiter zum letzten Tagesordnungspunkt, einem Besuch der Finca Vida Campesina, so einer Art landwirtschaftlicher, touristischer Vorzeigebetrieb. Bei einer Führung haben wir zuerst einiges über die hiesigen Nutzpflanzen erfahren, danach wurde Zucker aus Zuckerrohr gepresst, ehe wir in eine offene Halle gingen. Dort konnten wir Tortillas formen, danach gab es leckeres Essen vom Buffet mit einem hiesigen Kaffee. Von dem Kaffee nahmen wir auch noch einige Pakete als Souvenir mit, denn der schmeckte wirklich lecker. Abschließend ging es, unterbrochen von einem kurzem Zwischenstopp in einem Supermarkt, zurück in die Hotelanlage, Dort fielen mir bald die Augen zu, der Jetlag war leider immer noch nicht überwunden!

Tag 6 – 17.02.2023: La Fortuna

Leider fing es schon in der Nacht, wie vorhergesagt, ziemlich heftig zu regnen an, das sollte auch mehr oder weniger den ganzen Tag über so bleiben, sehr schade!!! Auch heute war deshalb vom Vulkan Arenal nichts zu sehen. Gegen 7:00 Uhr gab es aber erstmal ein leckeres Frühstück, das bisher abwechslungsreichste des Urlaubs. Abfahrt war heute etwas später, gegen 8:30 Uhr, in der Hoffnung auf Wetterbesserung, eine Hoffnung, die sich aber nicht wirklich erfüllen sollte. Im Tagesverlauf wurde daher auch der Reiseplan umgestellt und wir besuchen erstmal die Partnerschule von World Insight im Ort San Francisco, statt direkt als erstes wandern zu gehen. Die Schule war toll, 6 Klassen plus Vorschule, gut ausgestattet, mit PC-Raum und einem wirklich sehenswerten Schulgarten. Man legte viel Wert auf Umweltschutz, es wurde mit recycelten Materialien gearbeitet und kein Müll produziert. Alle Grundschulkinder in Costa Rica bekommen auch kostenloses Schulessen, wie wir erfuhren. Herumgeführt wurden wir von einer Lehrerin und einer 4. Klasse, jeder hatte ein Kind als seinen „persönlichen Begleiter“, das war wirklich nett!

Danach ging es zum Startpunkt der heutigen Wanderung am Fuße des Vulkans Arenal am Lago Parque Ecologico El Arenal. Wir ewanderten eine kurze, aber tolle Tour durch den Regenwald zu den Ausläufern eines Lavastroms am Fuße des Vulkans, auf weitgehend demselben Weg ging es dann auch wieder zurück. Viel Grün gab’s zu sehen, leider kaum Tiere, lediglich einen Nasenbär, der auch nicht begeistert zu sein schien vom Regen. Die ganze Zeit war auch weiterhin keinerlei Sicht auf den Vulkan gegeben, am Aussichtspunkt standen wir im dichten Dunst! Recht durchnässt erreichten wir am Ende der Tour den Bus und es ging wieder ins Hotel, wo wir gegen 13 Uhr ankamen. Dort haben wir geduscht und unsere Sachen getrocknet, danach dort einen gemütlichen Nachmittag verbracht.

Da es nachmittags leider dauerhaft weiterregnete, unternahmen wir nichts Großes mehr, sondern blieben die meiste Zeit auf dem Zimmer. Jedes Mal, wenn es so schien, als ließe der Regen nach, ging ich nach draußen, nur, um spätestens nach 5 Minuten wieder zurück zu kehren, denn spätestens dann fing es wieder heftig zu schütten an. Ein paar nette Fotos auf der Anlage gab es zum Glück trotzdem! Pünktlich um 19:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus die wenigen Meter in die Stadt zum Abendessen. Ich hatte Ceviche mit tropischen Früchten (sehr lecker) und Spaghetti mit Meeresfrüchten, geschmacklich auch ganz gut, aber blöd zu essen, da alle Meeresfrüchte mit Schale waren! Zur Verdauung liefen Thomas und ich in wenigen Minuten zurück zum Hotel, wo wir heute etwas später als bisher, um 22:30 Uhr, das Licht löschten.

Tag 7 – 18.02 2023: Hängebrückenpark und Arenalsee

Es folgte eine gute und ruhige Nacht. Leider war der Vulkan auch morgens noch in Wolken verschwunden, obwohl der Dauerregen aufgehört hatte. Wir genossen aber erstmal unser leckeres Frühstück, heute leicht variiert zum Vortag. In dem tropisch bepflanzten Hotelpark schwirrten viele Vögel umher, außerdem habe ich dort ein Hörnchen gesehen. Bevor es weiterging, wurden erstmal noch eine ganze Reihe Fotos von den Tieren geschossen. Und tatsächlich ließ sich auch der Vulkan bei unserer Abfahrt dann doch noch einmal für wenige Sekunden blicken – hurra!

In ca. 30 Minuten fuhren wir zum Hängebrückenpark, direkt hinter dem Staudamm des Arenalsees, und besuchten diesen. Auf den ersten paar hundert Metern war es leider mal wieder extrem voll, an der ersten Hängebrücke mussten wir bestimmt 5 Minuten warten, bis wir drauf durften (das war immer für maximal 15 Personen gestattet), später verteilten sich die Menschen etwas besser. An Tieren gesehen haben wir 2 Nasenbären, 1 Eidechse, einige Klammeraffen und 1 wirklich hübschen Motmot, das war’s. Nicht allzu spektakulär, was die Fauna anbelangt, aber dafür entschädigte die tolle Wegführung durch einen herrlichen Nebelwald und über 5 große Hängebrücken. Ein Highlight war auch noch ein wirklich schöner Wasserfall mitten im Urwald, der nach dem ganzen Regen des Vortrags auch gut Wasser führte. Leider fing es im letzten Viertel des Wegs wieder an zu regnen, das war natürlich nicht mehr so toll, tat aber dem Gesamterlebnis keinen Abbruch. Anschließend fuhren wir weiter, ca. 1 Stunde ging es am Arenal-See entlang bis zum Café Macadamia. Die Lage oberhalb des Sees war sehr schön, das Essen wohl auch ganz gut, aber ziemlich überteuert und auch der Service war nicht so gut, alles in allem eher eine Touristenfalle. Wir beide aßen daher nichts, sondern genossen vor allem die Aussicht auf den See, ehe es weiterging. Etwa 2,5 Stunden noch dauerte die Fahrt bis zum Ziel Monteverde. Das waren zwar nur etwas über 50 km, aber auf ziemlich schlechten Straßen, dauerte also ganz schön lang. Im Ort wurden wir auf 3 Hotels verteilt, was für die Reisegruppe als Ganzes irgendwie doof war, aber der Ort war wohl nahezu komplett ausgebucht. Thomas und ich waren mit 4 anderen im Mountain Faro untergebracht, das war ganz okay, aber nicht so toll, wie ich das anhand der Google-Bewertungen erwartet hatte. 2 Stunden konnten wir uns ausruhen und entspannen, ehe wir um 19 Uhr zum Essen abgeholt wurden, der Bus musste ja immer alle 3 Hotels abfahren. Essen gab es in dem Lokal Sabor Tico, wo wir mal wieder lecker, ganz günstig und authentisch costaricanisch speisten. Für mich gab’s Tacarones, so eine Art riesige Bananenchips mit Fleisch, Bohnenpürree und Guacamole, dazu einen Cas-Saft – lecker!

Tag 8 – 19.02.2923: Naturreservat Santa Elena

Die gesamte Nacht über stürmte es nahezu ununterbrochen, daher habe ich gerade in den frühen Morgenstunden nicht wirklich gut geschlafen. Frühstück gab es wie üblich ab 7 Uhr, es war auch hier wieder lecker, aber diesmal sehr spartanisch: Rührei, Kaffee, O-Saft, 2 halbe Scheiben Toast, je ein Klecks Butter und Marmelade, das war’s! Immerhin gab es noch mal 1/2 Scheibe Toast pro Person auf Nachfrage…! Um 8 Uhr wurden wir von unserem Busfahrer Dayling abgeholt und in ca. 15 Minuten ging es zum Nebelwald-Naturreservat Santa Elena, wo wir als Gruppe eine Rundwanderung starteten. Wir liefen den ca. 3,8 km langen Sendero Encantado, wofür wir mit vielen Stopps ca. 3 Stunden brauchten. Die Landschaft war toll, einerseits tropisch grün, andererseits aber auch typischer Nebelwald mit üppig mit Moos behangenen Bäumen. Einige Pflanzen blühen auch, Tiere sahen wir kaum, nur einen Affen, zwei Python-Tausendfüßler und einige vorbeihuschende Vögel, das war’s auch schon. Dabei guckten wir alle recht intensiv! Schön war der Weg allemal!

Als wir wieder am Eingang waren, fuhr die Gruppe mit dem Bus zurück in den Ort, Thomas und ich blieben aber noch im Park, um ein paar weitere Wege abzulaufen. Bevor wir wieder starteten, reservierten wir uns allerdings noch Plätze für den Shuttlebus um 16 Uhr zurück in den Ort und aßen eine leckere Kleinigkeit in dem kleinen Lokal am Platz, das auch gar nicht zu teuer war. Es gab Quesadilla mit Käsefüllung bzw. Casado mit Fleisch. Wir hatten danach noch 3 Stunden Zeit, die allerdings nicht mehr für den großen Rundweg reichten. Daher nahmen wir den etwas kürzeren Sendero Bajo und zurück den sog. Youth Challenge-Weg. Leider verblieb es dabei, dass wir kaum Tiere sahen. Auch am Nachmittag lief uns lediglich ein Huhn (Black Guan) über den Weg und zuletzt posierte ein allerdings wirklich sehr hübscher Kolibri auf einem Ast. Der Weg durch das Tal war still und verwunschen, der Rückweg führte dann über den Kamm mit 2 Aussichtspunkten, einer davon mit Aussichtsturm. Die Blicke waren grandios, auf dem Turm wehte der Wind so stark, dass mir die Basecap vom Kopf geweht wurde und ich sie nur mit Mühe im Dschungel unter dem Turm wiederfand. Der Vulkan Arenal, den man eigentlich von hier aus hätte sehen können, lag leider auch heute wieder im Nebel, scheint eine ziemliche Diva zu sein! Schließlich erreichten wir wieder den Ausgang, wo pünktlich unser Shuttle kam und uns zurück zum Hotel brachte.

Im Hotel hatten wir 1,5 Stunden Zeit, ehe uns Dayling abholte und zum Abendessen fuhr. Nach dem Abendessen wurden wir um 20 Uhr ein weiteres Mal vom Hotel abgeholt, diesmal vom Shuttleservice des Veranstalters Kinjaou, der uns zu der von uns gebuchten, geführten Nachtwanderung brachte. Im Gegensatz zu meiner ersten Nachtwanderung vor vielen Jahren in Malaysia war das hier ziemlich durchorganisiert, quasi „big business”, das war nicht ganz so schön, die Tour in Malaysia war da „abenteuerlicher“. Auf einem relativ kleinen Gelände waren hier in Monteverde ca. 5 oder 6 Gruppen unterwegs mit bis zu 10 Personen, da war es ganz schön voll. Vorteil war dadurch allerdings, dass die Guides sich über Funk untereinander verständigten und sich so Fundorte der Tiere mitteilen konnten. Und davon sahen wir eine ganze Menge in recht kurzer Zeit: einen Pygmy Rain Forest Frog, zwei Rotaugenfrösche, eine Banana Spider, je einen schlafenden Laucharassari (oder Grünen Tukan) bzw. Fischertukan, eine Yellow Side Striped Viper, eine ungiftige Mocking Tree Snake, einen Anolis, ein Stachelschwein, eine Stabheuschrecke, einen im UV-Licht phosphoreszierenden Skorpion (wie wohl alle Skorpione so leuchten) und noch ein bisschen weiteres Kleinvieh. Mit 28 US-$ war die Tour nicht ganz billig, aber alles in allen doch recht gelungen mit auch interessanten Infos. Nur mit dem Fotografieren war das natürlich nicht so einfach… Gegen kurz nach 22 Uhr waren wir schließlich wieder im Hotel nach diesem ereignisreichen Tag!

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