Montag, 18.02.2008: Ngorongoro-Krater
Aufgrund der Erfahrungen der letzten Tage entschieden wir uns gegen die Frühpirsch, zumal (was auch stimmte) im Ngorongoro-Krater oft Frühnebel herrschen sollte. Allerdings war auch nicht an ausschlafen zu denken, da es ab 5:30 Uhr im Camp recht unruhig wurde. Interessanterweise erzählte P., einer der Mitreisenden sogar, dass er nachts gegen 3 Uhr einen Büffel zwischen den Zelten herumlaufen sah, direkt hinter unseren Zelten waren auch frische Hinterlassenschaften zu sehen – ziemlich spannend! Ich habe von alldem natürlich wieder nichts mitbekommen, die anderen allerdings auch nicht. Nach dem Frühstück ging es schließlich um 8 Uhr los, zuerst zurück zum Gate und dann die steile Einbahnstraße hinunter in den Krater. Der Anblick dieses tief eingesenkten Kessels mit einem Durchmesser von bis zu 25 km war aber auch heute wieder wirklich beeindruckend! Zunächst schien die Tierwelt, am Boden des Kraters angekommen, etwas enttäuschend, vielleicht waren wir aber auch nur verwöhnt von den letzten Tagen. Es gab Büffel, viele Zebras und Flamingos – alles schon mal da gewesen. Und doch: mit der Zeit beeindruckte die Vielfalt immer mehr, es gab kaum ein ostafrikanisches Tier, dass wir hier nicht sahen, und von allen nicht wenige! Neben den genannten waren es noch Gnus, Flusspferde, Elefanten, viele Kronenkraniche, immer als Pärchen, Ibisse, ein Löwenmännchen mit 2 Weibchen, endlich auch 2 Tüpfelhyänen, Adler, Perlhühner, Thompson-Gazellen, Webervögel und und und… – das alles in einer eindrucksvollen Landschaft, vielleicht nicht das 8. Weltwunder, aber nahe dran!
Ngorongoro-Krater – Mto wa Mbu
Nach einer Picknickpause am offiziellen Picknickplatz am Hippo-Pool erklommen wir gegen 14 Uhr wieder die mit Urwald bewachsenen Kraterwände, um dann auf der Passstraße oben auf dem Kraterrand entlang zum Parkausgang zu fahren. Dabei kamen wir, am höchsten Punkt, auch am Grab der Grzimeks vorbei. Nach einem letzten Aussichtsstopp mit Kraterblick ging es nach Verlassen des Parks auf jetzt (bis Arusha) gut asphaltierter Straße weiter, zunächst über sehr grünes und intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet, durch die lokale Metropole Karatu bis zum etwa gleich großen Mto wa Mbu, wo sich der Kreis unserer Rundfahrt schloss. Nach einem kurzen Fotostopp zuvor am Eingang zum Lake Manyara Nationalpark mit Blick auf den See und mit einer Riesenkolonie von Störchen bezogen wir in Mto wa Mbu an der Tankstelle einen wirklich schicken, gepflegten Campground mit Restaurant und Swimmingpool und genossen dort den Nachmittag am Pool, ehe es um 19 Uhr Abendessen gab. Anschließend saßen wir noch ein wenig im Restaurant des Platzes, tranken Cola und Bier, unterhielten uns mit unserem Guide Lazaro über Land und Leute, sahen im Fernsehen Bilder vom Besuch von George W. Bush in Arusha und waren froh, dass dieser nicht 2 Tage später stattfand, sonst wären wir nämlich nicht zum Flughafen gekommen, da alles abgesperrt war! Recht spät für diesen Urlaub, gegen 22:30 Uhr, ging es dann ab ins Zelt. Leider gab es hier heute ausnahmsweise mal unerwartet viele Mücken, sodass ich, da ich mich nicht eingesprüht hatte, dummerweise „ein paar“ Stiche abbekam…
Dienstag, 19.02.2008: Mto wa Mbu -Arusha
Ende der Safari – schade! D.h. eigentlich war ja schon gestern Mittag nach dem Besuch des Ngrorongoro-Kraters Schluss, die Rückfahrt nach Arusha hätte man auch völlig problemlos an einem Tag erledigen können. So mussten wir die Zeit ein wenig strecken. Frühstück gab es daher erst um 8:30 Uhr, aber wie immer begannen die Köche der anderen Zeltplatzgäste schon ab 5:30 Uhr mit Lärm und Geklapper in der Küche, so dass an Weiterschlafen nicht zu denken war. Also stand ich schon mal auf, spazierte durch die Anlage und konnte dabei noch ein paar schöne Fotos von einem Trupp Schwarzköpfchen machen, die hier hausten. Nach dem letzten Frühstück dieser Tour folgte dann erstmal die Trinkgeldübergabe an unseren Koch Noel und den Begleitfahrer (und „Guide-Azubi“) Peter, Lazaro erhielt sein Trinkgeld später, nachdem er uns in Arusha abgesetzt hatte. Zusammen gaben wir zu fünft 40/70/140 US-$, ich denke, damit können alle drei zufrieden sein. Und sie waren es wohl auch. Jedenfalls hatten sie einen guten Job gemacht, und das etwas irritierende Intermezzo am ersten Abend mit dem Versuch, die folgende Morgenpirsch zu kippen, hatte sich ja auch nicht wiederholt, zumal wir uns alles ganz gut verstanden. Gegen 10 Uhr fuhren wir dann ab nach Arusha, die Fahrt an sich dauerte nur ca. 2 Stunden, mit 3 Stopps an Souvenirständen streckten wir sie auf 3 Stunden und kamen um 13 Uhr in der L’Oasis-Lodge in Arusha an. Nachdem 3 unserer Leute am Eingang zum Ngorongoro-Krater schon einen Massai-Speer (für je ca. US-$ 25, sehr schön!) gekauft hatten, wurden heute nur noch Kleinigkeiten erstanden. Ich ergatterte 2 schöne Gemälde in der Hoffnung, dass ich sie heil nach Hause bringen kann. Außerdem kaufte ich noch als Souvenir 1 Dose Kilimanjaro-Kaffee, den es allerdings leider nur in der Instant-Version gab, außerdem 1 Glas Ingwer-Honig, bin gespannt, wie der schmeckt! Überraschend fand ich, dass bei den hier sehr niedrigen Löhnen die Preise fast so hoch wie in Europa waren, was auch schon für’s Tanken galt. Da fragt man sich, wie die Leute hier sich das leisten können. Aber vermutlich kaufen solche Artikel eh nur Touristen und Wohlhabende ein, alle anderen ernähren sich eher von dem, was sie selbst anbauen. Im Hotel gab es noch eine kurze Nachbesprechung mit den beiden Chefs von Elefant Tours, alle waren zufrieden, danach schaute ich mir die wunderschöne Hotelanlage mit lauter kleinen Bungalows an, entweder Rundhäuser oder Häuser auf Stelzen, eines von den letzteren hatte auch ich! Im Garten gab es außerdem noch einige Vögel, die sich bereitwillig fotografieren ließen. Den Rest der Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir am bzw. im Pool, das anschließende Dinner war sehr lecker, wir aßen à la carte, ich hatte gegrillten Squid, Ingwer-Koriander-Lamm mit Reis und Früchte mit warmer Limonen-Kokos-Soße. Nach einem letzten, nicht-alkoholischen Absacker in der ebenfalls sehr geschmackvollen Bar ging es mal wieder relativ früh zu Bett, denn am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt.
Mittwoch, 20.02.2008: Arusha – Kilimanjaro Airport – Rückflug nach Frankfurt
Mal wieder geht ein toller Urlaub zu Ende! Leider hat der beschriebene Charme der Hotelanlage nachts ein wenig gelitten, da immer wieder die Wachhunde kläfften, so dass mein Schlaf sehr unruhig war. Dazu kam aber auch, dass ich wegen der nachlassenden Batterie meiner Uhr Angst hatte, dass der Wecker nicht klingeln und ich verschlafen würde… So war ich schon ein paar Minuten vor dem Klingeln um 3:45 Uhr wach, nach kurzem Waschen, Zähneputzen und Packen der letzten Dinge kam pünktlich um 4:30 Uhr unser Flughafentransfer und brachte 3 von uns zum Flughafen, während die beiden anderen noch schliefen, da sie für 5 weitere Tage nach Sansibar fliegen sollten. Verabschiedet hatten wir uns daher schon am Abend zuvor. Am Flughafen klappte alles reibungslos, der Flieger hob mit 30minütiger Verspätung ab, links sah man noch einmal den Gipfel des Kibo mit seinen Gletschern über den Wolken leuchten. Nach weniger als 1 Stunde landeten wir in Mombasa/Kenia zwischen, mussten dort für ca. 1 Stunde aus dem Flugzeug raus zum Reinigen und Betanken, und dann ging’s auch schon weiter. Überraschenderweise sah ich jetzt noch einmal den Gipfel des Kilimanjaro, wenn auch in weiter Entfernung, dennoch sehr schön, diesmal von der Nordseite aus. Dann ging es über die Sahara, das Mittelmeer und Italien bis nach Frankfurt. Wir landeten dort sogar 20 Minuten vor der Zeit um 16:25 Uhr, leider dauerte es über 1 Stunde, bis unser Gepäck endlich auf dem Ausgabeband erschien. Daher erwischte ich auch nicht mehr den ursprünglich geplanten Zug nach Hause, sondern musste noch 1 weitere Stunde warten. Zum Glück klappte der U-Bahn-Anschluss gut, und um 20:25 Uhr konnte ich meine Haustür endlich wieder aufschließen. Und das war’s! Am nächsten Tag folgten noch Wäschewaschen, Einkaufen, Postsichten usw., aber natürlich auch das Erinnern an einen spannenden und erlebnisreichen Urlaub in Tansania.