Schon seit langem war es mein Wunsch, einmal den Weserradweg entlangzufahren, vom „Entstehungsort“ des Flusses in Hann. Münden an bis zur Mündung in die Nordsee. Viele Orte entlang der Weser waren mir schon von kurzen Stippvisiten aus den vergangenen Jahren her bekannt, aber ich fand es reizvoll, einmal auch die gesamte Strecke abzuradeln, um so den Wechsel der Landschaft vom hügeligen Weserbergland bis hin zu den flachen Ebenen hinter den Nordseedeichen mitzuerleben. Nicht umsonst gilt der Weserradweg ja auch als einer der schönsten und beliebtesten Fernradwege in Deutschland. Was sicher auch mit daran liegt, dass er kaum Steigungen aufweist und daher bequem und gemütlich zu befahren ist.
Im Mai 2022 hatte ich 1 ½ Wochen Urlaub, gerade die richtige Zeit für dieses Unternehmen. Also wurden vorab die Etappen geplant und die Unterkünfte gebucht, denn ich wollte sicher gehen, am Etappenziel auch ein Bett vorzufinden und mich nicht erst auf die Suche begeben zu müssen. Die Etappenlänge wurde so gestaltet, dass diese nicht zu lang war, in der Regel zwischen 50 und 60 km, so hatten wir noch genug Zeit, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten am Weg anzuschauen.
Die An- und Abreise gestaltete ich gemeinsam mit meinem Freund Thomas bequem per Bahn, das war sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückreise gut möglich. Und dass das Wetter auf nahezu der gesamten Tour mitspielen sollte, wussten wir bei der Planung natürlich noch nicht, aber das sorgte dafür, dass das Radfahren umso mehr Spaß machte und der Urlaub umso schöner wurde.
Eigentlich hätten wir bei der Anreise mit der Bahn in Kassel umsteigen mĂĽssen, um von dort zum Startpunkt der Tour zu gelangen. Allerdings war an unserem Anreisetag die Bahnstrecke von Kassel nach Hann. MĂĽnden wegen Bauarbeiten komplett gesperrt. Das war aber auch nicht schlimm, so stiegen wir schon in Kassel auf’s Rad und fuhren die 35 km bis Hann. MĂĽnden entlang der Fulda auf dem Fuldaradweg, eine schöne Einstimmung auf den Weserradweg selbst. Dieser fĂĽhrt dann offiziell weiter bis nach Cuxhaven. Um dorthin zu gelangen, fehlte uns aber die Zeit, und auĂźerdem endet die Kilometrierung der Weser bereits am Alten Leuchtturm in Bremerhaven, hier geht die Unterweser in die sich weitende AuĂźenweser ĂĽber. Das ist in meinen Augen dann auch das eigentliche Ende des Flusses Weser, und daher sollte hier auch unsere Radtour enden.
Als Fazit kann ich nach 12 Tagen sagen, dass mir der Weserradweg wirklich gut gefallen hat und ich ihn jedem, der sich mal an einer längeren Radtour versuchen möchte, unbedingt empfehlen kann. Die Landschaften sind traumhaft schön, gerade in den ersten Tagen im Weserbergland, die Infrastruktur gut und auch die konditionellen Anforderungen wirklich gering, da der Weg so gut wie keine Steigungen enthält. Wer sich davon überzeugen will, kann das auf den kommenden Seiten mit meinem Reisebericht gerne tun!