earthgui.de

Nienburg – Bremen

Sonntag, 22.05.2022: Tag 8 – Nienburg bis Verden

Früh morgens herrschte heute Sonnenschein, vor dem Frühstück drehten wir deshalb noch mal eine kleine Fotorunde durch die Stadt, denn am Vorabend war der Himmel recht bedeckt, jetzt wirkte alles viel freundlicher. Im Preis für die Übernachtung in der Casa Mexicana war ein wirklich leckeres Frühstück erhalten, das wir allerdings im Haupthaus einnehmen mussten. Anschließend zurück auf dem Zimmer haben wir dann unsere Sachen gepackt und sind gegen 9:45 Uhr losgefahren. Heute stand die längste Etappe der bisherigen Tour auf dem Plan, 65 km sollten es werden. Es gab aber auch nicht allzu viele Highlights unterwegs und die Strecke war flach, so dass wir die meiste Zeit geradelt sind und gegen 16 Uhr schon in Verden waren. Hübsch war unterwegs vor allem das Renaissance-Tor in Drakenburg, außerdem die eindrucksvolle Stiftskirche in Bücken, in der es auch tolle farbenfrohe Wandmalereien im Inneren und ein schönes Triumphkreuz zu bestaunen gab. Außerdem kamen wir unterwegs an sehr vielen schönen und großen, typisch norddeutschen Gehöften aus Backstein vorbei. Diese wirkten manchmal nahezu pompös, fast immer aber sehr gepflegt. In Hoya gönnten wir uns ein Spaghetti-Eis mit Waffel einem Eiscafé und machten uns dann von dort aus auf die letzten Kilometer bis Verden.

In Verden angekommen sind wir zunächst noch kurz vor Schließung zur Besichtigung in den Dom und die St. Andreas-Kirche gegangen. Der Dom war überraschend groß, von außen eher wie ein Getreidesilo aussehend, innen aber sehr eindrucksvoll: protestantisch kahl, weiß, aber hell und mit schönen Glasfenstern, außerdem gab es hier einen ebenfalls schönen Kreuzgang aus Fachwerk. Die romanische St. Andreas-Kirche, älter als der Dom, war innen in meinen Augen nicht so beeindruckend. Bekannt ist hier vor allem die Messing-Grabplatte des ehemaligen Bischofs Yso mit kunstvollen Gravuren, wobei ich mir diese der Beschreibung im Reiseführer nach irgendwie doch noch spektakulärer vorgestellt hatte. Nachdem wir anschließend im Hotel Thöles Am Allerpark eingecheckt und geduscht hatten, erledigten wir den 2. Teil des Rundgangs durch die Stadt zu Fuß, die Räder blieben jetzt im Abstellraum des Hotels. Während die ehemalige Südstadt, in der sich Dom und Andreas-Kirche befanden, früher den Klerus und die Fischer beherbergte, wohnten in der Nordstadt mit ihrem Rathaus die Bauern. Erst nach vielen hundert Jahren wuchsen diese beiden nahe liegenden Städte zum heutigen Verden zusammen. Fachwerk gab es auch hier überall ein bisschen, aber ebenfalls nicht so viel wie in den meisten Orten bisher. Trotzdem hatte Verden eine schöne und gepflegte Innenstadt mit Fußgängerzone. Lecker zu Abend gegessen haben wir in der Pizzeria Monte Carlo. Danach spazierten wir noch einmal auf die Allerbrücke, um bei tiefstehender Sonne einen schönen, abendlichen Blick auf die Stadt zu erhaschen, ehe es zurückging auf unser Hotelzimmer, das übrigens recht schick war und wirklich extrem geräumig.

Hotel Thöles Am Allerpark: 94 € inkl. FS

🚲: 65,1 km

Montag, 23.05.2022: Tag 9 – Verden bis Bremen

Frühstück gab es hier bereits ab 6:30 Uhr, wir nahmen das daher auch schon um 7:00 Uhr wahr, so kamen wir früh los. Es sollte heute laut Wetterbericht vor allem morgens schön sein, mittags bewölkt, abends regnen. Da wir noch einiges in Bremen ansehen wollten, wollten wir deshalb früh starten. Tatsächlich stimmte der Wetterbericht auch bis zum frühen Nachmittag, dann kam aber doch wieder die Sonne heraus und es war auch den gesamten restlichen Tag über wunderschön, von Regen keine Spur. Daher gab es keinen Grund, sich über das Wetter zu beschweren! Die Strecke war dafür heute nicht so toll. Hinter Verden durch die Felder war es noch ganz idyllisch, wurde später dann aber doch recht monoton, zumal man die Weser lange Zeit kaum sah. Überraschenderweise schön war dann erst wieder die Fahrt nach Bremen hinein. Der Radweg verlief hier nämlich immer auf einem Damm mit schöner Aussicht auf den Werdersee und die Stadt Bremen in der Ferne, stets im Grünen, erst kurz vor der Innenstadt musste man auf städtische Straßen ausweichen und war nach nur ein paar hundert Metern dann plötzlich mitten im Zentrum – sehr angenehm! Eine endlose Fahrt durch triste Vororte oder auf Hauptverkehrsstraßen blieb einem daher erspart. Zuvor stoppten wir unterwegs lediglich in Thedinghausen, um dort das schöne Weserrenaissance-Schloss und außerdem das Rathaus mit Scheune und Taubenturm von außen zu bestaunen.

Ankunft in Bremen war gegen 14 Uhr. Gebucht hatten wir unser Zimmer in dem sehr kleinen City Hotel Hanseatic Bremen, nur 5 Zimmer hatte das, unseres lag im zweiten Stock. Das Unterstellen der Fahrräder erfolgte notgedrungen im engen Hausflur, denn einen Abstellraum hatte das Hotel leider nicht. Das war etwas unglücklich, denn der Zuweg zum Frühstücksraum war so durch unsere Räder komplett blockiert. Was allerdings egal war, denn der Frühstücksraum war derzeit auch gar nicht in Benutzung, Frühstück wurde aktuell gar nicht angeboten. Ansonsten war hier aber alles gut, vor allem die Lage mitten in der Innenstadt war natürlich genial. Nachdem wir geduscht hatten, machten wir anschließend direkt unseren Stadtrundgang zum Dom, zum Rathaus, dem Roland, der Böttchergasse und ins Schnoor-Viertel. Dort haben wir im schnuckeligen Teestübchen recht lecker eine Kleinigkeit zu Abend gegessen, ehe es über den Wall wieder zurück zum Hotel und später dann zu Bett ging.

City Hotel Hanseatic Bremen: 73 € ohne FS

🚲: 52,6 km