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Anuradhapura

Mo., 29.02.16: Ritigale

Danach fuhren wir weiter Richtung Nordwest bis zum ersten Stopp in Ritigale. Hier gab es eine sehr schöne, eindrucksvolle, verfallene und „verwunschene“ ehemalige Klosteranlage mitten im Urwald, die mich sehr stark an Maya-Tempel in Mexiko erinnerte. Auch hier gab es Terrassen, die z.T. über Treppen miteinander verbunden waren, Wege durch den Urwald, dazu noch ein altes, ayurvedisches Hospital, in dem sich selbst die Mörser und Becken noch fanden, in denen man damals die Medizin zubereite. Es war hier wirklich sehenswert und, was besonders schön war, kaum Touristen, die Einsamkeit dieser „Waldeinsiedelei“ konnte man in Ruhe genießen. Auf der Schotterstraße zu den Ruinen saßen viele Schmetterlinge auf dem Boden, die vor unserem Bus teilweise in weißen Wolken aufflogen, am Parkplatz tummelten sich Affen, die sehr begierig auf unser Obst waren.

Schließlich ging’s weiter und nach 1 Stunde erreichten wir Anuradhapura und unser Hotel Gamodh Citadel, das sich als das beste dieser Reise herausstellen sollte mit Pool, elegantem Zimmer, etwas außerhalb der Stadt gelegen, aber dafür vielleicht auch etwas ruhiger. Wenn nur die extrem vielen Mücken nicht gewesen wären! Am nächsten Tag sollten wir früh aufstehen zum Besuch des heiligen Bodhibaumes, deshalb ging ich auch entsprechend früh ins Bett.

Di., 01.03.16: Anuradhapura

5:30 Uhr aufstehen – oh weh! Aber es ging so einigermaßen… Um 6 Uhr fuhren wir mit dem Bus bis kurz vor den Tempelbezirk des Bodhibaumes, wo wir – dank Bhantes Begleitung – zu dieser frühen Morgenstunde umsonst reinkamen. Die Temperaturen waren noch sehr angenehm, es war zwar schon einiges, aber noch nicht allzu viel hier los, um 6:30 Uhr wurde ein Andacht, eine sog. „Puja“ abgehalten, eine gute Zeit für einen Besuch in ruhiger, stimmungsvoller Atmosphäre. Die Schuhe hatten wir im Bus gelassen, barfuß ging es weiter bis zum riesigen, über 100 m hohen Ruvanveli Seya, die sich beim Näherkommen toll aus dem Morgendunst herausschälte. Auch hier war trotz der frühen Uhrzeit schon einiger Betrieb, beeindruckend war hier aber weniger die Atmosphäre als vielmehr die immense Größe der Stupa (auf Sanskrit, singhalesisch auch Dagoba genannt). Um den Tempel liefen viele freche Languren herum, die die ganze schöne Pflanzendekoration wegfraßen – tss, tss, tss, respektlos! Um 8 Uhr waren wir zurück im Hotel zum Frühstück, und während für den Rest der Gruppe wieder mal Relaxen angesagt war, lieh ich mir im Hotel ein Fahrrad und erkundete auf einer insgesamt lt. GPS 28 km langen Rundtour die weiteren Ruinen von Anuradhapura. Zuerst ging’s zum Jetavana Museum, um dort das (wieder mal sehr teure) Eintrittsticket für die archäologischen Stätten zu erstehen. Danach folgte dann meine Besichtigungstour: Jetavana Dagoba, ebenfalls riesiges Bauwerk, diesmal aber aus Ziegeln ohne weißen Verputz, Patimaghara, Reste einer Halle zur Buddha-Verehrung mit riesigem Portal (8 m hoch!), ehemaliger Königspalast, eher unspektakulär, allerdings mit 2 schönen Wächtersteinen, Kuttam Pokuna, zwei Wasserbecken, ehemalige Badeplätze, fast wie aus der frz. Renaissance wirkend, Samadhi-Buddha, schlichte, eindrucksvolle, über 1800 Jahre alte Buddhastatue, Abhayagiri Dagoba, noch ‘ne riesige Backsteinstupa, die Reste des Ratna Pasada („Edelsteinpalais“), nix Dolles, aber auch wieder ein sehr schöner Wächterstein, und die Ruinen des Pancavasa, ebenfalls nichts Besonderes, aber mit einem sehr bekannten und gut gearbeiteten Mondstein. Schließlich ging es wieder zurück durch das weitläufige und bewaldete Gebiet des ehem. Abhayagiri-Klosters, und auch hier gab es noch ein paar überraschende Highlights, etwa die schöne Anlage des Refektoriums mit Speisesal, Küche, Vorratskammer, unterirdischem Wasserlauf und einem „Reisboot“, in dem Curry und Reis für über 5000 Mönche zubereitet werden konnte, ca. 19 m lang! Schön gelegen war auch der Elefantenteich, dahinter kam ich zu der kleineren Dagoba Lankarama, wo ich zufällig in der Ecke ganz hinten links einen sehr schön gearbeiteten Latrinenstein entdeckte mit filigranen Verzierungen – was für eine Mühe man sich damals für so etwas machte, angeblich soll das aber von Bettelmönchen auch aus Protest gemacht worden sein gegen den prunkvollen Lebensstil, der in manch anderem Kloster herrschte. Zum Abschluss besuchte ich noch die Stupa Thuparama, die bei sinkender Spätmachmittagssonne in ein schönes Licht getaucht wurde, es wurde bei meiner Ankunft auch gerade eine Glocke angeschlagen und ein Trommler fing an zu trommeln, vermutlich als Hinweis auf eine bald beginnende Puja. Gut zu erkennen am Thuparama sind die um die Stupa herumstehenden Pfeiler, die ehemals das Dach des Umlaufs getragen haben. Hier fanden sich jetzt auch wieder viele Languren, z.T. Jungtiere, ein bisschen Sicherheitsabstand konnte da auch beim Fotografieren sicher nicht schaden, wenn man sich so die Zähne ansah… Schließlich fuhr ich auf demselben Weg zurück zum Hotel, der Weg nördlich um den See herum war leider wegen Bauarbeiten gesperrt. Wieder angekommen bin ich gegen 18 Uhr zunächst eine Runde zur Entspannung im Pool geschwommen, habe danach lecker zu Abend gegessen (gegrillte Garnelen) und anschließend noch etwas draußen gelesen, leider wieder in Gesellschaft von Mücken, bis die anderen zurückkamen, die am Nachmittag noch ein paar Stunden in Tantirimale verbracht hatten, was auch sehr lohnenswert gewesen sein muss.

Mi., 02.03.16: Dambulla

Der Wecker ging heute im 6:20 Uhr, da wir um kurz nach 8 Uhr nach Dambulla abfahren wollten. Dort trafen wir gegen 10:30 Uhr ein, zu den Höhlentempeln führte ein steiler, aber nicht allzu langer Aufstieg, der Eintritt war überraschenderweise frei, für die Aufbewahrung der Schuhe zahlte ich RS 30. Die Anlage, gegründet vor über 2000 Jahren, wurde durchgehend genutzt, immer wieder erweitert oder renoviert, so gab es wirklich eindrucksvolle, würdige und stimmungsvolle Höhlen mit Buddhastatuen und bemalten Wänden aus vielen Jahrhunderten, lohnenswert trotz vieler, aber nicht allzu vieler Touristen zu dem Zeitpunkt, als wir ankamen. Es folgte die Weiterfahrt mit Stopp an einem Kräutergarten, von denen es hier jede Menge entlang der Straße gibt. Wir erhielten eine kleine Führung, bei der einige in der Ayurveda-Heilkunde oder zum Kochen benutzte Pflanzen erklärt und gezeigt wurden, was ganz interessant war, gekauft haben wir aber nichts, die Preise waren hier definitiv deutlich überteuert. Schließlich kamen wir, durch immer dichteren Verkehr und endlose Vororte (in nichtsdestoweniger toller Berglandschaft) in Kandy an.

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