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Kandy

Mi., 02.03.16: Kandy

Um 15 Uhr waren wir in unserem Hotel Kanda Uda etwas oberhalb des Ostendes des Sees. Einen schönen Blick gab’s aber nur von der oberen Terrasse, ich hatte mein Zimmer leider im 1. Stock – schade! Ansonsten war das Hotel ein wenig vernachlĂ€ssigt, daher nicht unbedingt empfehlenswert, zumal die Straße vor dem Haus ĂŒberraschend laut war, gerade auch in den frĂŒhen Morgenstunden. Um 17 Uhr besuchten wir eine Show von Kandy-TĂ€nzern, die ganz interessant war, leider waren wir so spĂ€t und das Theater schon so voll, dass ich keine guten PlĂ€tze zum Fotografieren mehr ergattern konnte. Danach gingen wir zum Zahntempel, dieser war leider extrem voll, da gerade die Zeit der abendlichen Puja war und außerdem fast alle Touristen direkt von den TanzvorfĂŒhrungen (es gab mehrere parallel) dorthin strömten, fĂŒr mich war das nichts, obwohl die Abendstimmung grundsĂ€tzlich sehr schön war, es wurde eindrucksvoll getrommelt, was ĂŒberall zu hören war (auch noch außerhalb der Tempelanlage). Vor der Zahnreliquie fand sich eine endlose Schlange Menschen, da stellten wir uns deshalb nicht an. Schön war v.a. der untere Reliquienschrein mit eindrucksvoller EingangstĂŒr, vor der sich die Trommler postiert hatten, außerdem die Bibliothek im Turm und die Audienzhalle. Ich beschloss, einfach spĂ€ter nochmal mit mehr Zeit alleine wiederzukommen, nachdem ich mich von der Gruppe getrennt habe. Im Eintritt von RS 1000 enthalten war eine CD-ROM, die sich aber zuhause als ziemlicher Flop herausstellte. Nach 1 Stunde Besichtigung sind wir in einen Vorort östlich von Kandy gefahren zu einem Bekannten von Bhante, wo wir erneut lecker mit Abendessen bewirtet wurden. Es gab Jackfruit, hier einmal nicht als Gulasch, was mir nicht so gut schmeckte, sondern in einer Art Mehlschwitze, besser, außerdem Sambal, Reis, Nudeln, KrĂ€utersalat, BananenblĂŒten (nicht so mein Fall), Papadam und als Nachtisch Obst und wieder Curd (Joghurt) mit dem hier „honey“ genannten Palmzuckersirup. Gegen 22 Uhr ging’s zurĂŒck ins Hotel und völlig k.o. bin ich sofort ins Bett gefallen nach einem anstrengenden Tag und nachdem wir an den letzten beiden Tagen jeweils sehr frĂŒh aufgestanden sind.

Do., 03.03.16: Kandy und Botanischer Garten Peradeniya

Gegen 10 Uhr bin ich mit ein paar anderen aus unserer Gruppe in die Stadt gelaufen und dort als erstes ĂŒber den Markt. Dieser war wohlgeordnet, viele Innenhöfe, alle möglichen (und auch unmöglichen) GerĂŒche, wie immer auf MĂ€rkten ein Erlebnis. Danach bin ich alleine weiter zum Bahnhof und habe mir die wichtigsten der in den nĂ€chsten Tagen benötigten Zugtickets besorgt inkl. Platzreservierung, was, wie sich im Nachhinein bestĂ€tigte, unbedingt zu empfehlen ist fĂŒr lĂ€ngere Strecken. 2 Tickets bekam ich, wie gewĂŒnscht, in der 2. Klasse, 1x gab es nur noch 3. Klasse. Kostenpunkt fĂŒr alle zusammen war 1600 RS, also ca. € 9 inkl. der 8-Std.-RĂŒckfahrt von Haputale nach Colombo. Und das auch nur, da man bei Reservierungen anscheinend immer den Platz fĂŒr die gesamte Strecke buchen muss, Teilstrecken kann man nicht reservieren, sonst wĂ€re es noch viel billiger geworden! Auf dem RĂŒckweg habe ich noch im CafĂ© des Tea House einen leckeren Eistee (Geschmacksrichtung Sour Sop) getrunken und bin dann am SĂŒdufer des Sees wieder zurĂŒck zum Hotel gelaufen. Dieser Weg war etwas lĂ€nger als der am Nordufer, leider war die Straße auch stark befahren, aber man hatte schöne Blicke ĂŒber den See auf den Zahntempel. Um 15 Uhr war Abfahrt zum Botanischen Garten von Peradeniya (Eintritt fĂŒr Touristen RS 1100, fĂŒr Einheimische offensichtlich nur RS 10
) Die Anlage war sehr schön, weitlĂ€ufig, mit z.T. sehr eindrucksvollen und alten BĂ€umen, es gab ruhige und belebtere Ecken, sehr viele Flughunde, die in den BĂ€umen hĂ€ngen, leider sah ich keine Sittiche, wie im ReisefĂŒhrer beschrieben. In den 2 Stunden, die wir hier verbrachten, sind wir entspannt einmal die große Runde im Park spazieren gegangen, haben dabei viele fröhliche Schulklassen gesehen. Zum Abendessen waren wir in Kandy im Restaurant „Green Park“, einfach, preiswert, aber sehr, sehr lecker. Im Dunkeln marschierten wir langsam zum Hotel zurĂŒck, schauten dabei noch in den Kataragama Devale hinein, einen kleinen, hinduistischen Tempel mitten in der Stadt, in dem aber auch ein paar buddhistische Schreine untergebracht waren, wir wurden auch von einem buddhistischen Mönch in einen Raum geholt und erhielten dort eine „Segnung“, erst waren wir ja ganz angetan, aber im weiteren schienen dann doch die Grenzen von Glaube und Kommerz zu verschwimmen, spĂ€testens, als man uns um eine Spende aus dem Kreuz leierte, die wir noch in einem Buch schriftlich festhalten sollten. NatĂŒrlich spendeten wir zu viel, irritiert durch die EintrĂ€ge der Spender vor uns. Nachdem die Aktion erst noch recht „spontan“ daherkam, war spĂ€testens hier dann Schluss. Wir gaben RS 500, lt. Buch hatten aber andere Touristen vor uns auch schon RS 2000 und mehr gespendet! Alles in allem eher seltsam, das Ganze. Liegt wahrscheinlich doch daran, dass wir hier in Kandy, einem Touristen-Hotspot sind. Anschließend kauften wir uns wegen Durst nach dem scharfen Abendessen noch einen Mangosaft und gingen dann zu Fuß zurĂŒck zum Hotel.

Fr., 04.03.16: Elefantenwaisenhaus Pinnawala und Kandy

Ab 4:30 Uhr habe ich nur noch schlecht geschlafen, denn es war mal wieder ziemlich laut, StraßenlĂ€rm, die Klingel im Hotel, Menschen kamen und gingen
 – die Lage des Hotels ist echt nicht so berauschend. Um 7 Uhr gab’s fĂŒr alle das ĂŒbliche FrĂŒhstĂŒck, 7:40 Uhr checkten wir aus und fuhren nach Pinnawala zum Elefantenwaisenhaus. Das Ganze war zwar sehr kommerzialisiert, aber auch recht interessant, sehr viele Elefanten, die erst gefĂŒttert wurden (Babies mit der Flasche!), dann zum Wasser getrieben und dort gebadet. Trotz der vielen Menschen konnte man alles gut sehen und Fotos machen, man kam nahe an die Tiere heran und konnte sie sogar berĂŒhren, ein tolles Erlebnis! Ich kaufte noch 2 Karten aus Elefantendungpapier, originell, was es nicht alles gibt, man sah es ihnen nicht an! Danach hieß es Abschied nehmen von der Gruppe – schade, es waren wirklich sehr nette und angenehme ReisegefĂ€hrten. An der Hauptstraße wurde ich „ausgesetzt“ und keine Minute spĂ€ter kam auch schon ein Bus vorbei, der mich in 1,5 Stunden nach Kandy zurĂŒck brachte. Vom Busbahnhof aus nahm ich ein Tuktuk zur neuen Unterkunft „Pearl House“, höher in den HĂŒgeln gelegen als das Hotel Kanda Uda, nicht direkt an der Straße, daher schien es zumindest etwas ruhiger zu sein. Trotzdem war die Lage nicht optimal, da am westlichen Ende der Stadt, ohne Blick auf den See, Vorteil war lediglich die NĂ€he zum (Bus-) Bahnhof, die ich aber auch bewusst gewĂ€hlt hatte. Das Zimmer war deutlich gepflegter als das letzte, ich fĂŒhlte mich hier gleich viel wohler, zumal ich vom Hausherrn und seiner Frau recht nett empfangen wurde. Am besten sind vermutlich aber die UnterkĂŒnfte hoch (!) ĂŒber dem SĂŒdufer und weit weg von der Uferstraße und ihrem LĂ€rm. Nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte, ging ich um 15 Uhr nochmals in die Stadt und aß bei Pizza Hut, die Pizza schmeckte hier nicht viel anders als bei uns, dicken Teig mag ich eh nicht, immerhin kann ich jetzt sagen, einmal in Sri Lanka bei Pizza Hut gewesen zu sein. Danach ging ich, wie ich es mir vorgenommen hatte wieder zum Zahntempel, zahlte noch mal RS 1000 Eintritt und hatte heute viel mehr Zeit und Muße, mir die Anlage anzuschauen. Die schönen Wandmalereien und -schnitzereien sind mir 2 Tage zuvor gar nicht aufgefallen. Erst war es noch hell, wurde dann aber langsam dunkler, die DĂ€mmerung setzte ein, es herrschte wieder eine schöne Stimmung. Ich warf auch noch einen Blick in das „Raja Tusker Museum“, wo ein besonders zuverlĂ€ssiger und eindrucksvoller Elefant ausgestopft war, der bei der jĂ€hrlichen Prozession lange Jahre die Reliquie trug, spĂ€ter besuchte ich auch noch die 2 Hindu-Schreine nebenan, die christliche Kirche war leider schon geschlossen
 Zu Abend aß ich im vegetarischen Restaurant „Balaji Dosai“ und ging dann durch nicht allzu doll beleuchtete Straßen wieder zurĂŒck meiner Unterkunft.

Sa., 05.03.16: Sigiriya

Leider war die Nacht nur kurz – schon um 5 Uhr begann ein naher Tempel ĂŒber Lautsprecher seine Gebete auszusenden, und anders als der Ruf des Muezzins im Orient dauerte das hier ĂŒber 1 Stunde! Ich wĂ€lzte mich noch eine ganze Zeit hin und her, stand dann aber doch auf, da an Schlaf nicht mehr zu denken war, so konnte ich auch gleich aufbrechen. Also ab zum Busbahnhof, dort umgeschaut, diversere Busse fuhren ĂŒber Dambulla, keiner schien direkt zu meinem Ziel nach Sigiriya zu fahren, ich kaufte noch etwas Verpflegung und nahm dann den Bus, der als nĂ€chster um 6:40 Uhr abfahren sollte. Da der Bus hier startete, war er noch halbwegs leer und ich fand einen guten Sitzplatz. Der Verkehr war o.k., nach etwas ĂŒber 2 Stunden kamen wir in Dambulla an, wobei ich allerdings den Ausstieg verpasste, da Dambulla, anders als die anderen, auch kleineren Orte, die wir passierten, keinen eigentlichen Busbahnhof zu haben schien, auf den ich wartete. Nachdem ich mein Problem dem Schaffner mitgeteilt hatte, nahm man mich einfach kurzerhand noch ein kleines StĂŒckchen weiter mit und setzte mich am Abzweig Richtung Sigiriya an der Hauptstraße ab, eigentlich noch besser, da nĂ€her an Sigiriya dran. Vor ein paar Tagen war ich hier ja auch schon mal, das Hotel Eden Garden war in Sichtweite, wie schön! Da ich nicht wusste, wann der nĂ€chste Bus kommt, und um keine Zeit zu verplempern, nahm ich wieder ein Tuktuk, das mich direkt vor den Ruinen absetzte. Nach meiner Ankunft um 9:15 Uhr bezahlte ich erst einmal die unverschĂ€mte EintrittsgebĂŒhr von RS 4620 und ging dann ich Richtung Felsfestung. Die Temperaturen waren um die Tageszeit noch ertrĂ€glich, trotzdem floss der Schweiß schon ganz ordentlich. Obwohl die Ruinen schon sehr verfallen waren, konnte man sich eine ganz gute Vorstellung von der ehemaligen Anlage machen. Nach den GĂ€rten (es gab Lust-, Felsen- und TerrassengĂ€rten) ging’s aufwĂ€rts, ĂŒber eine Wendeltreppe zu den WolkenmĂ€dchen. Leider waren das ĂŒberraschend wenige, ich hatte mit mehr Zeichnungen gerechnet. Die, die ich vorfand, waren aber wirklich sehr plastisch, farbintensiv und eindrucksvoll, und das nach hunderten von Jahren. Leider herrschte hier seit kurzem Fotografierverbot, wohl, weil viele das frĂŒhere Blitzverbot missachtet hatten – schade! Die Spiegelwand mit alten Graffiti, historisch wohl wertvoll, fand ich gar nicht beeindruckend, die 2 Löwenpranken am Aufstieg auf den Felsen umso mehr. Mittlerweile waren hier so viele Menschen angekommen, dass man gar nicht schnell bergauf gehen konnte, insofern lief man auch nicht Gefahr, sich zu ĂŒberanstrenge. Um 10:45 Uhr oben angekommen war die Aussicht wirklich unglaublich, ĂŒber die ganze Ebene in alle vier Himmelsrichtungen, außerdem standen hier oben ĂŒberraschend viele Palastruinen, die ich so nicht erwartet hĂ€tte, alles wirklich schön und eindrucksvoll, insgesamt sehr lohnenswert. Schließlich ging’s wieder runter, vorbei an der unteren Audienzhalle und der Kobrahaubenhöhle mit noch einigermaßen erkennbaren Malereien. Inzwischen hatte ich Hunger gekriegt, aß in einem Lokal an der Hauptstraße gut sĂ€ttigend zu Mittag, und ging schließlich wieder zurĂŒck, in der Mittagshitze einmal um den Ă€ußeren Wassergraben der Anlage herum, um zum 1,5 km entfernten Pidurangala-Felsen zu kommen. Netterweise nahm mich ein Einheimischer dabei ein paar hundert Meter auf seinem Motorrad mit (auch ohne dafĂŒr Geld zu wollen). Am Aufstieg zum Pidurangala musste ich RS 500 Eintritt (als „donation“ deklariert) zahlen, beim Aufstieg schwitzte ich noch mehr als in Sigiriya, aber auch dieser Aufstieg lohnte sich. Es ging erst durch schwĂŒlen Urwald, dann vorbei an den Ruinen von Mönchszellen und einem Ziegel-Buddha, schließlich stand noch eine nicht ganz einfache Felskletterei an, zum GlĂŒck ganz gut mit Pfeilen markiert, ansonsten hĂ€tte ich den Weg hierauf nĂ€mlich sicher nicht gefunden. Schließlich aber stand ich auf dem Gipfel und genoss erneut einen tollen Blick, diesmal mit Sigiriya in der Ferne – unbezahlbar! Nach dem Abstieg und auf dem anschließenden Weg zurĂŒck bot mir ein Tuktuk-Fahrer die Fahrt nach Dambulla nach etwas Verhandeln fĂŒr RS 700 an, zu dem Preis schlug ich dann aber zu, zumal ich keine Lust mehr hatte zu laufen, und in Dambulla angekommen stand der Bus schon dort, leider proppenvoll! Trotzdem stieg ich ein, es ging los, und erst ab Matale, nach 1 ÂŒ Std. Fahrt, erhielt ich einen Sitzplatz. In Kandy kamen wir um 18 Uhr an. Zum Abendessen ging ich diesmal ins „White House“, o.k., aber nicht so sehr preiswert wie erwartet laut ReisefĂŒhrer, Um kurz nach 20 Uhr war ich erschöpft zurĂŒck in meiner Unterkunft nach einem tollen und erlebnisreichen, wenn auch anstrengenden Tag.

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