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Colombo

Mo., 14.03.16: Ankunft in Colombo

In der Dunkelheit in Colombo angekommen erwischte ich zum GlĂŒck ein Taxi mit Taxameter, nachdem ich den ersten Tuktuk-Fahrer, der einen völlig ĂŒberhöhten Preis forderte und zum Handeln nicht bereit war, abblitzen ließ. Der Fahrer, den ich dann erwischte, war recht nett, kannte sich aber irgendwie nicht so gut aus, viermal mussten wir unterwegs anhalten, um nach dem Weg zu fragen, außerdem kaute er die ganze Zeit Bethel, wirkte ein bisschen neben der Spur (vom Bethelkonsum…?) und legte einen doch sehr rasanten Fahrstil hin, so dass ich froh war, um 19:30 Uhr an meiner vorgebuchten Unterkunft anzukommen. Gezahlt habe ich RS 220 (der 1. Fahrer bot mir die Fahrt fĂŒr RS 600 an, nicht weniger…). Sehr nett wurde ich empfangen bei einsetzendem, strömendem Regen, auch den Flughafentransfer fĂŒr den Folgetag machte ich mit dem Vermieter schon fix und zahlte gleich dafĂŒr und fĂŒr Übernachtung mit FrĂŒhstĂŒck. Anschließend ging ich indisch essen in einem Lokal in der NĂ€he, das mir vom Vermieter empfohlen wurde, fĂŒr RS 300 wurde ich pappsatt, das bestellte Kottu Roti war viel zu viel, ich musste doch tatsĂ€chlich etwas zurĂŒckgehen lassen. Was mir schon bei meiner Ankunft in Colombo auffiel war das Klima, das hier wahrscheinlich nicht viel heißer, aber deutlich schwĂŒler und stickiger war, das sollte auch in der Nacht und am Folgetag so bleiben und belastete den Körper doch ganz ordentlich, kein Vergleich zum angenehmen Klima des Hochlandes in den letzten Tagen. FrĂŒh ging ich zu Bett, denn ich war irgendwie mĂŒde und k.o.

Di, 15.03.16: Colombo

Wegen der Hitze musste ich den Ventilator laufen lassen, was mir eigentlich gar nicht gefiel, aber ohne ging es nicht, so habe ich bis ca. 3 Uhr auch nur recht unruhig geschlafen. Danach, es hatte sich etwas abgekĂŒhlt und ich konnte den Fan ausstellen, ging’s deutlich besser. Gegen 9:20 Uhr verließ ich nach einem leckeren FrĂŒhstĂŒck das Haus. Zu Fuß lief ich eine weite Strecke einmal quer durch die Innenstadt, da sich meine Unterkunft im Norden, im Stadtteil Kotahena befand, war die erste SehenswĂŒrdigkeit, die ich ansteuerte, die Wolfendhal-Kirche, eine schlichte Kirche der ehemaligen Kolonisten aus den Niederlanden mit vielen Grabtafeln in vertrauter, niederlĂ€ndischer Sprache. Danach ging es zur St. Anthony‘s-Kirche, einer weiteren, christlichen (katholischen) Kirche, die auch heute noch von den christlichen Singhalesen genutzt wird, besonders am Dienstag, dem Bestattungstag des Namenspatrons St. Antonius, und da heute Dienstag war, war hier auch entsprechend viel los, ein Treiben, das anmutete wie eine Mischung aus christlichem, buddhistischem und hinduistischem Gebaren, die Frömmigkeit war sehr eindrucksvoll, an allen Statuen und Heilgenbildern standen Anbetende, die diese z.T. mit den HĂ€nden, z.T. mit einem Stock berĂŒhrten, es bildeten sich manchmal lange Schlangen, gebetet wurde mit nach oben geöffneten HĂ€nden, eine ungewohnte, nicht so richtig christlich und doch sehr fromm wirkende AtmosphĂ€re, wie ich fand. (Was ich damals noch nicht wusste: diese Kirche sollte leider Ostern 2019 eines der betroffenen Ziele einer Anschlagsserie im ganzen Land mit zahlreichen Toten werden – schlimm!) Danach lief ich durch die Pettah, das „Basarviertel“ von Colombo, eng und sehr wuselig, aber ein Erlebnis, zuvor noch besuchte ich das alte Rathaus, na ja, ganz witzig, vor allem die Madame Tussaud-Ă€hnliche Darstellung einer alten Ratsversammlung. Aufgrund der Hitze kaufte ich mehrmals etwas zu trinken, teils im Laden, teils auf der Straße bei einem KokosnussverkĂ€ufer, da die KokosnĂŒsse ja immer frisch „geköpft“ werden, kann man das problemlos machen. Schließlich erreichte ich den Stadtteil Fort, die ehemalige Festung der HollĂ€nder, hier gab es jetzt noch viele schöne GebĂ€ude zu sehen, die allerdings meist von den Briten erbaut und etwas neueren Datums waren und nicht aus der Zeit der Befestigung stammten, so die ehemalige Post, den Stammsitz der srilankischen Warenhauskette Cargill’s, das Grand Oriental Hotel, in dem schon Hermann Hesse oder Karl May abgestiegen waren usw. Zur Zeit wurde hier viel renoviert, wenn das alles erstmal fertig ist, wird es sicher noch schöner. Nach dem Mittagessen im Old Dutch Hospital ging es weiter Richtung SĂŒden auf einem langen und nicht wirklich lohnenswerten Weg vorbei am von Geoffrey Bawa erbauten Seema Malaka, einer Ordinationshalle fĂŒr Mönche, bis hin zum Victoria Park (oder Viharamahadevi Park), der großen, grĂŒnen Oase mitten in der Stadt. Entsprechend viel war hier los, mit dem neuen Rathaus (dem sog. „White House“, wobei Ähnlichkeit eher mit dem Capitol in Washington bestand als mit dem White House), dem alten Baumbestand und dem benachbarten Nationalmuseum war der Besuch auch durchaus lohnenswert. Das Nationalmuseum besichtigte ich auch, ganz schön zu sehen waren die verschiedenen Artefakte aus einigen der Orte die ich in den Wochen zuvor besucht hatte, etwa Polonnaruwa und Anuradhapura. Auch die KostĂŒme und Dioramen in der 1. Etage fand ich entgegen den Angaben in meinem ReisefĂŒhrer durchaus sehenswert, wenn sie auch sicher nicht so kunsthistorisch wertvoll waren wie die Ausgrabungsfunde im Erdgeschoss. Per Tuktuk fuhr ich wieder zurĂŒck, diesmal bis zum alt-ehrwĂŒrdigen Galle Face Hotel am Galle Face Green, der großen, öffentlichen GrĂŒnflĂ€che direkt am Meer. Hier konnte ich an meinem letzten Abend noch schön das Feierabend-Treiben der Leute aus Colombo anschauen, Flaneure, PĂ€rchen, Familien, Schulklassen – alles war vertreten und machte sich einen schönen Nachmittag, beobachtete anschließend, wie ich auch, den Sonnenuntergang ĂŒber dem Meer in der Ferne, auch wenn dieser heute ich so besonders spektakulĂ€r war wie beispielsweise am ersten Abend in Negombo. Aber irgendwie schloss sich so doch schön der Kreis. Zum Abendessen ging ich nochmals ins Old Dutch Hospital, nicht wirklich billig, aber es ist halt „hip“, hier zu essen, und lecker war’s auch, wenn auch schon wieder eher westlich angehaucht. Von meinem Restgeld kaufte ich noch ein Souvenir-T-Shirt und eine Flasche Palmsirup, damit ich zuhause auch mal „Curd with honey“ probieren kann und nahm dann ein Tuktuk zurĂŒck zur Unterkunft, diesmal ging’s flott, der Fahrer war fit und kannte den Weg problemlos. Gegen 21 Uhr angekommen konnte ich noch ein bisschen im Wohnzimmer sitzen, etwas lesen und mich mit dem „Hausangestellten“ unterhalten (so jemanden gab es nicht nur hier, sondern z.B. auch in der Hill Safari Lodge), bis der Hausherr mich um 23 Uhr mit seinem Privatauto schnell und bequem in 35 Minuten ĂŒber nĂ€chtlich leere Autobahnen zum Flughafen brachte.

Mi., 16.03.16: RĂŒckflug

30 Minuten war ich zu frĂŒh, musste noch warten, bis das Einchecken begann. Das ging dann aber sehr flott, da ich schon Online-Checkin gemacht hatte, die andere Schlange war deutlich lĂ€nger. Der Abflugbereich war recht groß, beinahe internationaler Flughafen-Standard, auch, was die Preise anbelangte, meine wenigen, verbliebenen Rupien, die ich noch hatte, wurde ich dort nicht los, selbst eine Flasche Wasser war zu teuer, ganz anderes Preisniveau halt
 Der Flug nach Dubai startete pĂŒnktlich um 2:55 Uhr in der Nacht, kam auch pĂŒnktlich um 5:55 Uhr Lokalzeit an, ich konnte in den vier Stunden ĂŒberraschend gut schlafen. Der Weiterflug hob dann 1 Stunde verspĂ€tet ab um 9:35 Uhr und kam mit nur noch 15 Minuten VerspĂ€tung in DĂŒsseldorf um 13 Uhr an. Die letzte Etappe legte ich mit dem Airbus A380 zurĂŒck, schon ein Unterschied im Hinblick auf Bequemlichkeit und Platz im Vergleich zu den Boeing 777, die ich auf dem Hinflug bzw. den TeilstĂŒck CMB nach DXB „genießen“ durfte
 Das Essen war o.k., das Entertainment auch, ich konnte gemĂŒtlich 2 Filme anschauen, da verging die Zeit ganz flott. Froh war ich, dass ich ĂŒberraschenderweise am Flughafen erwartet und von dort mit dem Auto nach Hause gebracht wurde, so war ich schon um 14:30 Uhr wieder daheim! Ein schöner, erlebnisreicher und doch zu keinem Zeitpunkt stressiger Urlaub war leider zu Ende. – Das war’s!

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