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Polonnaruwa

Do., 25.02.16: Tempelbesuch in Polgahawela und Fahrt nach Dambulla

Heute war ein reiner Fahrtag mit Ortswechsel, folglich saßen wir wieder viele Stunden im Auto, wohl die lĂ€ngste Distanz zwischen zwei Übernachtungsorten auf unserer Patenreise, von Unawatuna ging’s bis nach Dambulla. Morgens hatten wir allerdings viel Zeit, daher ging ich vor dem FrĂŒhstĂŒck auch noch mal zum Strand und ins Wasser, um wenigstens auch einmal im Indischen Ozean geschwommen zu sein. Das Wasser war sehr warm und angenehm, der Strand fiel rasch ab ins tiefe Wasser, fĂŒr kleine Kinder nicht so wirklich geeignet. Die Wellen waren nicht zu hoch, so konnte man gut schwimmen. Abfahrt war um 11:30 Uhr, zuerst fuhren wir in 2 Stunden ohne Stopp bis zum Tempel in Yakkala. Unterwegs, wie auch im Laufe des Tages immer wieder, hatten wir Regen, z.T. Gewitter, der Himmel war bedeckt, nicht so doll, gut, dass heute Fahrtag war. In Yakkala haben wir eine Anzahl an Dingen eingepackt, die Bhante fĂŒr das am Sonntag anstehende Patentreffen mitnehmen wollte, danach fuhren wir weiter bis zum Tempel in Polgahawela, wo wir von den Mönchen wieder lecker und sehr ĂŒppig mit Speisen bewirtet wurden, die die Dorfgemeinschaft gekocht und vorbeigebracht hat. Anschließend besichtigten wir noch kurz das Kloster mit schönen, angeblich 400 Jahre alten Wandmalereien. Schließlich, nach Abgabe einer Spende, stand die Weiterfahrt an ĂŒber Kurunegala bis Dambulla. Diese war z.T. sehr zĂ€h und langsam, viel Verkehr, sehr viele Baustellen, manchmal stockfinster, als ein Stromausfall wegen des Gewitters einen ganzen Abschnitt der Straße ĂŒber mehrere Kilometer heimsuchte. Um 20:15 Uhr kamen wir in Dambulla an, den Besuch der Höhlentempel, der eigentlich im Programm fĂŒr diesen Tag noch vorgesehen war, musste deshalb verschoben werden, aber auf dem RĂŒckweg sollten wir ja noch mal in Dambulla vorbei kommen. Unser Hotel Eden Garden war recht pompös, großer Garten, Riesenzimmer, wenn auch innen schon etwas in die Jahre gekommen, trotzdem o.k. Abends verzichteten wir auf’s Essen, da wir alle noch satt waren vom Mittagessen, stattdessen gab’s nur noch GetrĂ€nke, ein Ginger Beer und einen frischen Wassermelonensaft, gerade die frischen SĂ€fte sind hier doch meist sehr lecker!

Fr., 26.02.16: Minneriya und Umgebung

Noch so ein entspannter Tag! Angeblich sei auf der Patenreise im Vorjahr nicht so viel Freizeit gewesen, ich vermute ja, dass Bhante eine ganze Reihe anderer Dinge erledigen muss, auch wegen seiner Ehrung am Sonntag, und dann froh ist, wenn von uns nicht so sehr der Wunsch nach Programm kam
 Nach einem ganz leckeren FrĂŒhstĂŒck (Buffet) war Abfahrt heute erst wieder um 11 Uhr, zuvor konnten wir noch die schöne Anlage des Hotels mit Pool genießen (auch wenn ich nicht baden war). Die Fahrt zum nĂ€chsten Hotel in Minneriya dauerte auch nur 40 Minuten, das Hotel Peacock Solitude war eine hĂŒbsche, einfache, kleine Anlage mit nur 8 DoppelhaushĂ€lften, die wir quasi komplett bezogen. Die Zimmer hatten Air Condition, anfangs nicht alle Moskitonetze, auch meines nicht, aber das wurde am nĂ€chsten Tag nachgerĂŒstet. Mittags gab’s Tee, Bananen und Kuchen, dann hatten wir wieder Zeit bis 16 Uhr, in der ich die Straße auf und ab gelaufen bin, erst alleine, dann mit anderen aus der Gruppe, nichts so besonderes hier zu sehen, aber hĂŒbsch ruhig und lĂ€ndlich. Hinter der HĂ€usern an der Straße verlief ein Kanal, von einer Frau sind wir auf der Suche nach einem Zugang durch ihren Garten dorthin gefĂŒhrt worden, wo Kinder spielten und ein Mann WĂ€sche wusch, irgendwie sehr idyllisch! Dahinter erstreckten sich dann hauptsĂ€chlich noch (Reis-)Felder. Auf dem RĂŒckweg zum Hotel kaufte ich noch eine Packung der hier ĂŒberall erhĂ€ltlichen, leckeren Lemon Puff-Kekse (so eine Art Prinzenrolle mit Zitronen- statt SchokoladenfĂŒllung), spĂ€ter war Abfahrt Richtung Polunnaruwa. Auf dem Weg mussten wir tanken, gegenĂŒber war ein Tempel, in dem einige MĂ€nner lebten bzw. betreut wurden, die nierenkrank waren, offensichtlich als Folge von langjĂ€hrigem, ungeschĂŒtzten Umgang bzw. Kontakt mit DĂŒngemitteln, wie uns Bhante erzĂ€hlte, traurig, dass diese Menschen nun auf die FĂŒrsorge der Mönche angewiesen waren, erfreulich, dass sie sie erhielten. Auch hier hinterließen wir wieder eine Spende, danach besuchten wir einen Holzschnitzladen, große Auswahl, aber arg touristisch und sehr auf Verkauf ausgerichtet, mit Deutsch sprechendem Personal, Ă€hnlich wie die vielen Handwerksbetriebe in Indien, speziell in Jaipur. Gekauft habe ich trotzdem nichts, obwohl durchaus schöne Sachen dabei waren, aber die AtmosphĂ€re war nicht so meins. Schließlich fuhren wir weiter nach Hingurakgoda, im Elternhaus eines Mönches, ehemaliger SchĂŒler von Bhante, wurden wir wieder mit sehr leckerem Abendessen verköstigt, fast das beste Essen bisher, wĂŒrde ich sagen, aber auch arg scharf! Das Haus lag direkt neben einer Frauen-Kooperative, einem Projekt von Karuna Samadhi, wo Dinge verkauft wurden, die von den hiesigen Frauen produziert wurden, vor allem Handarbeiten, ein paar aus unserer Gruppe erstanden da auch einzelne Teile, wenn auch vieles nicht mitteleuropĂ€ischem Geschmack entsprach. Schließlich ging es gegen 20 Uhr zurĂŒck ins Hotel.

Sa., 27.02.16: Polonnaruwa

FrĂŒhstĂŒck war um 9 Uhr, anschließend war mal wieder „Entspannung bis 15 Uhr“ als Parole von Bhante ausgegeben, das war mit etwas arg lang, so fuhr ich also schon um 10:30 Uhr mit dem öffentlichen Bus fĂŒr RS 40 (= 25 ct) nach Polunnaruwa vor, wo ich die anderen dann nachmittags treffen sollte. Nachdem ich mit etwas MĂŒhe das Museum mit der Kasse fĂŒr die AusgrabungsstĂ€tten fand (eine Ausschilderung habe ich nicht entdeckt) und fĂŒr teure RS 3550 (Touristenpreis!) ein Ticket gelöst hatte, verzichtete ich auf den Besuch des Museums und begab mich stattdessen bei schönem Wetter direkt als Erstes in den Palastbezirk des Nissanka Malla (mit eindrucksvollem Löwenthron). Weiter ging‘s zur Zitadelle (schöne Reliefs an der königlichen Ratshalle), zum hinudistischen Shiva Devale Nr. 1, der Terrasse der Zahnreliquie (hier war eigentlich alles sehr eindrucksvoll, entsprechend viele Besucher waren hier), zum Rankot Vihara (der höchsten Dagoba der Stadt, wuchtig und imposant), zum Gopalapabbata, einem FelshĂŒgel mit alten, brahminischen Schriftzeichen, hier gab es einen ersten Geocache auf Sri Lanka zu loggen, einen Earth Cache, und das ganz ohne Touristen! Ganz zum Schluss erreichte ich im Norden der Anlage die eindrucksvoll schlichten Buddhas von Gal Vihara. Ich hatte mich gegen das Ausleihen eines Fahrrads entschieden, was hier ĂŒblich ist, zu Fuß waren die Wege zwar recht lang, das gab mir aber immer Zeit zwischendurch zum Gehen, Entspannen und Luftholen zwischen den einzelnen Tempeln, was ich als ganz angenehm empfand. Unterwegs gönnte ich mir ein Eis, das in der Hitze so schnell schmolz, so schnell konnte ich gar nicht essen
 Schließlich war die Zeit gekommen, mich mit der Gruppe zu treffen, ich lief zurĂŒck zur Zitadelle und fand sie beim Prinzenbad, klapperte dann mit ihnen noch ein paar Highlights ab, die ich mir zuvor schon allein angeschaut hatte, und besuchte zum Schluss noch die weiße Stupa des Kiri Vihara ganz im Norden sowie den sog. Lankatilaka, das Statuenhaus mit riesiger, kopfloser Buddha-Statue. Schön war, dass sich die Touristen doch sehr auf die Highlights beschrĂ€nkten, sodass man zwischen diesen oder an weniger attraktiven Tempeln immer wieder seine Ruhe hatte, durch Wald oder vorbei an ĂŒbermoosten Ruinen laufen konnte, wenn man nur um ein paar Meter die Hauptstraße verließ, auf der Busse, Tuktuks und Pkw fuhren (wobei sich der Verkehr allerdings insgesamt in Grenzen hielt und die Leute i.A. auch sehr gesittet fuhren). Unterwegs sah man auch immer wieder Tiere, so viele Ceylon-Hutaffen, aber auch Languren, Warane, Hörnchen usw. Zum Abschluss fuhren wir alle noch mit dem Bus der Gruppe ganz in den Norden zum Tivanka Pilimage, hier gab es z.T. sehr schöne und auch gut erhaltene Wandmalereien zu sehen, leider katastrophal ausgeleuchtet – schade, die Taschenlampe des Guides brachte wenigstens einen kleinen Eindruck von der Detailtreue und ehemaligen Farbenpracht. Zum Abendessen ging‘s nach Hingurakgoda, wo wir mal wieder bei einer Familie eingeladen waren und sehr lecker bewirtet wurden. Allerdings war das Essen heute kaum scharf, wahrscheinlich extra fĂŒr uns EuropĂ€er so angepasst. Interessant war hier die Einrichtung, Ă€hnlich wie in vielen PrivathĂ€usern, die wir besuchten: diese war sehr, sehr spĂ€rlich, kaum DekorationsgegenstĂ€nde oder Bilder, das Wohnzimmer beinhaltete i.A. nur eine mehr oder weniger große Sitzgarnitur auf Fliesenboden, das war’s schon fast, wirklich gemĂŒtlich wirkte kaum ein Haus, das wir besuchten, scheinbar wird so etwas hier fĂŒr nicht so wichtig gehalten. Schließlich kamen wir gegen 20:15 Uhr wieder beim Hotel an, zum Tagesabschluss gab es eine Art „singhalesisches Radler“ (Bier mit Ginger Beer) – gar nicht so schlecht!

So., 28.02.16: Zweites Patenkindertreffen und Ehrenfeier mit MinisterprÀsident in Hingurakgoda

Der große Tag fĂŒr Bhante Punnaratanna. Und wir sollten heute auch alle unsere Patenkinder noch einmal wiedersehen. Um 9 Uhr gab’s FrĂŒhstĂŒck, morgens schĂŒttete es noch, aber danach blieb es zum GlĂŒck bis abends trocken von oben. Um 10:30 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt und waren schon 20 Minuten spĂ€ter in Hingurakgoda. Dort erhielten gerade alle Patenkinder wie einmal im Jahr ĂŒblich, ein Geschenk der Organisation und außerdem persönlich die Spendenzuteilung fĂŒr die kommenden drei Monate, nachdem von allen auch die Erfolge in der Schule in Form der Zeugnisse kontrolliert worden waren. Danach hatten wir noch ein bisschen Zeit, uns mit den Patenkindern zu unterhalten, Dileepa zeigte mir Handyfotos von ihrem Haus und Garten sowie dem Hund Timmy, viele schöne ObstbĂ€ume schien es dort zu geben, gut fĂŒr die Selbstversorgung. Er war diesmal mit 6 anderen Patenkindern inkl. Familie per Charterbus in 5 Stunden Überlandfahrt aus seinem Dorf angereist, begleitet wieder von seiner Mutter, außerdem heute bei ihm war noch seine Großmutter dabei. Außerdem traf ich anlĂ€sslich dieser Veranstaltung auch noch Nishanti, das Patenkind meiner Tante, der ich einen Brief von ihr ĂŒberreichen konnte und mit der ich mich auch unterhielt, ihr Englisch war recht gut, sie wird die Schule auch im Sommer diesen Jahres beenden und hat danach vor zu studieren – das Alter sah man ihr ĂŒberhaupt nicht an, so zart und klein war sie. Schließlich gab’s Mittagessen fĂŒr alle, danach fuhren wir in eine Schulaula in der NĂ€he, wo Bhante vom PrĂ€sidenten von Sri Lanka eine Ehrenurkunde fĂŒr seine Verdienste um die Verbreitung des Buddhismus in Europa und seine wohltĂ€tigen Werke erhielt. Zuvor wurden wir noch vor Abfahrt im Bus vom persönlichen Sicherheitspersonal des PrĂ€sidenten höflich und unter 1000 Entschuldigungen „gefilzt“ und mussten auch ein „Probefoto“ mit unserer Kamera schießen um zu beweisen, dass da nichts anderes dahinter steckte. Die Veranstaltung dauerte 2 Stunden, es wurde eine ganze Anzahl von Reden gehalten, alle auf Singhalesisch, nur die Rede eines SchĂŒlers erfolgte auf Englisch, die aber nur aus einer endlosen Abfolge von BegrĂŒĂŸungen der diversen Anwesenden bestand. Nach den Reden wurden auch vom PrĂ€sidenten noch Geschenke an ein paar auserwĂ€hlte Kinder ĂŒberreicht, die Mönche erhielten die ĂŒblichen Geschenke (Robe und Schale) und plötzlich, schneller als befĂŒrchtet, war die Veranstaltung schon wieder vorbei. Obwohl man quasi nichts verstanden hat, war es doch halbwegs abwechslungsreich. Anschließend gab es fĂŒr uns „EhrengĂ€ste“ noch Tee, frittierte FischbĂ€llchen und die leckere, in ein Blatt eingeschlagene SĂŒĂŸspeise aus Palmzucker, Kokosflocken usw., nachdem der PrĂ€sident schon lĂ€ngst wieder abgerauscht war. Abgesehen von der sicher verdienten Auszeichnung fĂŒr Bhante war das heute auch eine Showveranstaltung fĂŒr den PrĂ€sidenten, denn die eigentlich Verleihung des Preises hat, wie wir erfahren konnten, eigentlich schon einige Zeit zuvor in Kandy stattgefunden. Abends im Hotel sahen wir um 20 Uhr in den Nachrichten noch eine kurze Zusammenfassung der Feier am Nachmittag, allerdings leider ohne dass wir Deutsche mal im Bild waren – schade. Trotzdem war es ein interessantes Erlebnis.

Mo., 29.02.16: Kindergartenbesuch in Hingurakgoda

Erneuter Ortswechsel. Um 8 Uhr frĂŒhstĂŒckten wir, um 9:15 Uhr war Abfahrt, und zuerst ging es noch mal nach Hingurakgoda, wo wir 2 KindergĂ€rten besuchten. Der erste wurde schon lĂ€nger von Karuna Samadhi betreut, hier spendeten wir einen Schrank, der zweite wollte gerne ebenfalls UnterstĂŒtzung durch die Organisation haben. Die Besuche waren sehr eindrucksvoll, die Kinder wirklich liebenswert, teils eher schĂŒchtern, meist fröhlich, manchmal regelrecht ausgelassen, aber trotzdem „zivilisiert“, also gut erzogen, etwas, das ich bei Kindern in Deutschland leider manchmal vermisse.

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