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Kapstadt

Mi., 13.03.19: Abflug aus Deutschland

Unser Flug nach London startete erst kurz nach Mittag, so hatten wir genug Zeit für ein letztes, gemütliches Frühstück zuhause und eine entspannte Reise zum Düsseldorfer Flughafen. Der Flieger traf mit leichter Verspätung ein, hob mit eben solcher um kurz vor 13 Uhr ab, Start und Landung waren leider sehr unruhig wegen eines zur Zeit herrschenden Sturmtiefs, dazwischen gab es aber einen ruhigen, knapp einstündigen Flug über den Wolken. Im Landeanflug auf Heathrow hatten wir auf der rechten Seite sitzend auch noch einen sehr schönen Blick auf die Londoner Innenstadt mit Tower Bridge, Buckingham Palace, London Eye, Houses of Parliament und die Themse. 5 Stunden hatten wir Zeit zum Umsteigen, das war allemal ausreichend, der Transfer von Terminal 5 zu Terminal 3 mit dem Bus klappte rasch und gut, auch die anschließende, erneute Sicherheitskontrolle, mit 2,5 bis 3 Stunden Umsteigezeit wäre man auch noch auf der sicheren Seite gewesen – vorausgesetzt natürlich, der Zubringerflug landet pünktlich… Leider war der Aufenthaltsbereich im Terminal 3 recht eng und laut und daher nicht so schön. Auch hier verging aber die Zeit, wir aßen eine Kleinigkeit zu Mittag, denn im Flug ab Düsseldorf war Verpflegung leider nicht mehr enthalten, nur gegen Entgelt – schade, das war früher bei Linienflügen ja noch anders! Schließlich stiegen wir aber in die Boeing 747, die, ebenfalls etwas verspätet, abdockte und gegen 18:45 Uhr in den englischen Nachthimmel entschwand. Ich schaute noch einen Film (Bohemian Rhapsody), zum Abendessen gab es durchaus leckere Pasta und gegen 0 Uhr Kapstädter Zeit schlief ich dann tatsächlich ein wenig ein…

Do., 14.03.19: Kap-Halbinsel

In der Nacht wurde ich einmal wach, gegen 4 Uhr, es war schön ruhig im Flieger. Ich ging zur Toilette und döste danach noch mal ein wenig, bis schließlich das Licht angemacht wurde. Es gab dann noch ein ebenfalls recht leckeres Frühstück mit Rührei und Pilzen, ehe wir etwas nördlich von Kapstadt auf Land trafen. Zur Rechten bot sich ein toller Blick auf Robben Island und den Tafelberg, dann landete der Flieger pünktlich auf die Minute um 7:45 Uhr in Kapstadt. Trotz vieler Fluggäste dauerte die Prozedur bei der Einreise nicht allzu lang, denn wir waren der einzige Flieger, der um diese Zeit ankam. Es wurden auch hier, wie in den USA, Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht. Kurz danach erhielten wir schon unser Gepäck. In der Ankunftshalle kauften wir für circa 20 € eine SIM-Karte fürs Handy mit 60 Minuten Telefonzeit und 1 GB Datenvolumen, falls wir das unterwegs mal benötigen würden. Der nette Mitarbeiter am Vodafone-Schalter richtete in Windeseile das Handy ein, ich musste nicht mal die Sprache von Deutsch auf Englisch ändern, der konnte das im Schlaf. Ein ganzes Stück mussten wir noch durch den Flughafen laufen, bis wir am Schalter der Hertz-Autovermietung ankamen. Die Übergabe des recht neuen Mietwagens, eines Nissan Qashqai mit 18000 km auf dem Tacho, klappte reibungslos, der Wagen schien gut in Schuss. Nachdem wir uns an den Linksverkehr gewöhnt hatten (was gar nicht schwer war), fuhren wir in die Innenstadt, um unsere Koffer erstmal bei der Unterkunft abzugeben, wie wir das mit dem Manager vorher per Email abgesprochen hatten. Gegen 9:45 Uhr kamen wir im Tintagel Guest House an und wurden sehr freundlich empfangen, die deutsche Nationalflagge war gehisst, wie das hier wohl so üblich ist beim Eintreffen neuer Gäste. Das Zimmer war noch nicht fertig, wir konnten uns aber kurz frisch machen und fuhren dann gegen 10:30 Uhr wieder los, es ging schon gleich zu den ersten Highlights des Urlaubs, auf dem Plan stand die Tour rund um die Kap-Halbinsel.

Es ging ein kurzes StĂĽck zurĂĽck auf derselben Strecke Richtung Flughafen und dann nach SĂĽden bis nach Muizenberg, wo die von vielen Fotos bekannten, schönen bunten Strandhäuschen standen. Schon hier bemerken wir zum ersten Mal, dass heute ein starker Wind ging, der sollte sich im Laufe des Tages noch um einiges steigern. Nächster Stopp war Boulder, eine von 3 Pinguinkolonien in SĂĽdafrika, an denen man auf den des Afrikanischen Pinguin trifft. Es war tatsächlich eine Menge hier los an Touristen, aber nicht so schlimm wie befĂĽrchtet. Es gab auch – was natĂĽrlich schön war – deutlich mehr Pinguine, als ich das erwartet hatte, vermutlich lag es an der Brutzeit, denn insbesondere viele junge Pinguine waren hier, teilweise noch im Flaum der Neugeborenen, teilweise gerade in der ersten Mauser. Wegen des starken Windes waren insbesondere die Jungtiere z.T. wie mit Sand bepudert.

Nachdem wir uns genug umgeschaut und gestaunt hatten, fuhren wir endlich in den Table Mountain Nationalpark. Trotz unserer Wild Card (einer Jahresdauerkarte fĂĽr alle Nationalparks, die wir im Vorfeld online bestellt hatten) mussten wir am Gate in der “normalen” Autoschlange warten, ich hätte gedacht, dass man mit der Wild Card einfach vorbeifahren kann, dem war aber nicht so. Vom Gate aus war noch ein ganzes StĂĽck zu fahren zum sĂĽdlichen Ende der Halbinsel mit dem Leuchtturm. Auf dem ziemlich vollen Parkplatz stellten wir das Auto ab und vertraten uns die Beine. Hier war nun leider doch erschreckend viel los, Menschenmassen, die sich auch nicht wirklich verliefen, erst später auf den Wanderwegen. Zunächst stiegen wir auf zum Leuchtturm am Cape Point, von wo aus man zwar die Spitze der Halbinsel zu sehen glaubte, den alten Leuchtturm aber eigentlich nicht, den sahen wir erst auf dem Wanderweg zum Kap der guten Hoffnung, den wir danach absolvierten. Die Wege waren im Allgemeinen sehr gut angelegt, gut zu gehen und boten herrliche Aussichten. Am Kap der Guten Hoffnung wurde das obligatorische Foto vor dem bekannten Schild geschossen, nachdem man erst noch ein wenig anstehen musste, bis andere Touristen ihre Fotoausbeute im Kasten hatten, danach ging ich denselben Weg wieder zurĂĽck, um den Wagen zu holen, mein Freund wartete am Kap, hatte keine Lust mehr zu laufen. Der RĂĽckweg gestaltete sich flott, nach nur 35 Minuten war ich wieder am Auto, beim Hinweg hatten wir deutlich mehr Fotostopps eingelegt. Ich fuhr den kurzen Weg mit dem Auto bis zum Kap, wo wir noch ĂĽberrascht wurden von 4 StrauĂźen, die direkt neben der StraĂźe am Ufer des Meeres grasten. AnschlieĂźend fuhren wir in den Circular Drive, einen Rundweg innerhalb des Parks, wo wir allerdings nicht, wie erhofft, Antilopen oder Zebras sahen, die hier öfters mal anzutreffen sein sollen. Wir verlieĂźen den Nationalpark schlieĂźlich wieder, fuhren zurĂĽck gen Norden und bogen hinter Simonstown Richtung Westen ab. Das letzte, landschaftliche Highlight des Tages war dann der Chapman Drive, eine atemberaubend in den Fels gesprengte KĂĽstenstraĂźe mit tollen Aussichtspunkten. Mittlerweile war der Wind so stark geworden, dass er teilweise fast die AutotĂĽr aus den Angeln hob, wenn man mit T-Shirt und kurze Hose ausstieg, war einem trotz Temperaturen von 21 Grad in kurzer Zeit bitterkalt durch den „Wind Chill Factor“. Beim Sonnenuntergang waren wir kurz vor Hout Bay, wo wir dann im Imbiss „Fish on the rocks“ unser Abendessen einnahmen. Es gab Pommes, Calamari und zwei gebratene Fische, Hake und Snoek, beides sehr lecker, wenn auch letzterer leider viele Gräten hatte. Im Dunkeln fuhren wir ĂĽber Camps Bay zurĂĽck in unsere Unterkunft und kamen um 20:30 Uhr dort an. Die Koffer waren mittlerweile auf dem Zimmer, das auch sehr schön und groĂźzĂĽgig war. Wir duschten, richteten uns ein und gingen gegen 22:30 Uhr zu Bett in unserer ersten Nacht in SĂĽdafrika.

gefahren: 174 km

Sa., 16.03.19: Kapstadt: Tafelberg, Waterfront

Am 15.03.19, dem 2. Tag des Urlaubs, haben wir eine längere Wanderung im Jonkershoek Nature Reserve unternommen, östlich von Kapstadt, schon in den Winelands gelegen, die Fotos dazu kommen daher im nächsten Kapitel der Reise. Hier geht es jetzt erst einmal weiter mit dem Besuch von Kapstadt selbst.

Am 3. Tag des Urlaubs machten wir uns gegen 9 Uhr auf in die Stadt und kauften uns in der Long Street ein Ticket fĂĽr den Hop-on-hop-off-Bus. Gleichzeitig erstanden wir dort auch ein Ticket fĂĽr die Seilbahn auf den Tafelberg, das uns das erneute Anstehen dort an der Kasse zwar ersparte, andererseits wurde dabei nicht berĂĽcksichtigt, dass wir ja die Wildcard hatten, mit der hätten wir etwas Rabatt bekommen, wenn wir das Ticket erst oben am Berg gekauft hätten – egal. Mit der roten Linie des Hop-on-hop-off-Buses ging es in wenigen Minuten zur Talstation der Seilbahn, anstehen fĂĽr die Gondel mussten wir noch ca. 20 Minuten und fuhren dann rasch nach oben auf 1000 Meter ĂĽber dem Meeresspiegel. Die Fahrt war sehr aussichtsreich, interessant war, dass sich das Innere der Kabine während der Fahrt einmal um die eigene Achse drehte, sodass man Ausblick in alle Richtungen hatte, egal wo man zu Beginn der Fahrt stand. Oben angekommen war recht viel los, zumal das Wetter traumhaft schön war, anfangs war es noch etwas diesig, dieses besserte sich aber im Laufe des Tages, man konnte weit die WestkĂĽste hinauf Richtung Norden schauen, fast bis zum West Coast Nationalpark, gut war Robben Island zu sehen. Wir drehten eine Runde auf dem größten der drei Rundwege auf dem Plateau, sahen einige Eidechsen und ganz gegen Ende des Rundwegs auch noch ein paar Klippschliefer. Knapp zwei Stunden hielten wir uns hier auf und genossen die Aussicht, ehe es wieder bergab ging, diesmal war die Wartezeit etwas kĂĽrzer, nur ca. 15 Minuten. Die ursprĂĽnglich in Deutschland noch geplante Wanderung zu FuĂź auf den Tafelberg hinauf hatten wir schon vor unserem Abflug wieder verworfen aufgrund der Tatsache, dass es hier in der letzten Zeit zu mehrfachen, z.T. ziemlich gewalttätigen Ăśbergriffen auf Wanderer gekommen ist, der Gefahr wollten wir uns nicht aussetzen, diese “Angst im Hinterkopf” hätte die Freude an einer solchen Wanderung etwas getrĂĽbt. Letztlich waren wir aber auch froh, nach dem „Gewaltmarsch“ am Vortag nicht noch eine Bergbesteigung absolvieren zu mĂĽssen. Was die Gefahrenlage anbelangte, so muss ich im Nachhinein aber doch sagen, dass der „Standardaufstieg“ auf den Berg ĂĽber die Platteklip Gorge zumindest am Tag unseres Besuches relativ gefahrlos hätte begangen werden können, der Weg war von oben durchweg einsehbar und es waren so viele Menschen bei dem herrschenden, herrlichen Wetter dort unterwegs, dass ich mir schon aufgrund der Menschenmenge nicht vorstellen kann, dass da einzelne Wanderer Opfer eines Ăśberfalls werden.

An der Talstation angekommen stiegen wir wieder in den Hop-on-hop-off-Bus der roten Linie, dieser fuhr uns durch die südlichen Vororte der Stadt mit ihren Stränden bis zur Waterfront. Diese Vororte wie Camps Bay u.a. waren sehr schön gelegen, auch die Strände hübsch, die Villen teilweise sehr nobel, fast alle mit Pool, manchmal mit grandiosem Ausblick, aber alles war doch ziemlich dicht bebaut, sah ein bisschen nach Schickeria aus, also nicht so ganz mein Fall, ähnlich habe ich das auch schon an der Cote d’Azur empfunden. Baugrund hier soll jedenfalls fast unbezahlbar sein.

An der Waterfront stiegen wir wieder aus, aßen zunächst etwas im Food Market V&A, eine Art Food Court in einer alten Hafenhalle. Danach absolvierten wir die kleine Hafenrundfahrt, die im Hop-on-hop-off-Ticket enthalten war und die sich auch wirklich lohnte. Das Schöne an der Waterfront ist, dass hier Touristenattraktionen, Büros und Wohnraum völlig durchmischt sind. Man findet auch Hafenanlagen, die immer noch in Betrieb sind, so wurden beispielsweise in einem Trockendock Schiffe angestrichen, dadurch wirkte das Ganze nicht so disneyland-mäßig steril und künstlich. Da Sonntag war und viele Einheimische frei hatten, war hier jede Menge los, sogar unseren Guesthouse Manager trafen wir beim Mittagessen an seinem freien Tag. Schließlich ging es mit dem Bus zurück zu unserem morgendlichen Ausgangspunkt in der Long Street, von wo aus wir in wenigen Schritten beim vorgesehenen Lokal für den Abend, dem Africa Café waren. Das Prinzip hier ist ein 15 Gänge-Menü, bei dem man essen kann, soviel man will, allerdings war man nach den gereichten 15 Probe-Portionen schon so satt, dass man gar keine weiteren Wünsche mehr äußern konnte. Die Speisen kamen recht zügig hintereinander, trotzdem verbrachten wir hier fast zwei Stunden. Etwas mehr Zeit zwischen den einzelnen Gängen wäre nett gewesen, auch, um das Essen erstmal ein wenig sacken zu lassen. Qualitativ war allerdings alles sehr gut, wenn auch nicht ganz preiswert, es handelt sich halt um ein Touristenlokal, allerdings um ein ganz gutes. Nett war auch, dass das Personal kurz vor Schluss noch ein paar Lieder anstimmte, scheint hier so Usus zu sein, stand sogar in unserem Reiseführer.

Zu FuĂź ging es zurĂĽck zum Guesthouse, da die Long Street am Samstagabend recht belebt war, entschieden wir uns, diese entlang zu gehen, statt ein Taxi zu nehmen. Trotzdem hatte man, nach allem, was man gelesen hatte, nicht unbedingt ein gutes GefĂĽhl an manchen dunkleren Ecken, zumal ein paar SĂĽdafrikaner, mit denen wir an der Ampel warteten, uns noch eindringlich vor Taschendieben hier warnten. Gegen 20:30 Uhr waren wir aber doch wohlbehalten wieder in unserer Unterkunft, hatten uns letztlich wahrscheinlich zu viele Sorgen gemacht. Wie meinte unser Guesthouse Manager noch am ersten Tag bei unserer Ankunft auf unsere Frage zur Sicherheitslage: einfach vorsichtig sein und vor allem “gesunden Menschenverstand” walten lassen. Unseren ursprĂĽnglichen Plan, heute noch den ebenfalls stattfindenden Umzug zum Cape Town Carnival zu besuchen, hatten wir schon nachmittags fallen gelassen, da wir in den ersten drei Tagen bisher schon so viel erlebt hatten, dass wir stattdessen lieber gemĂĽtlich und in Ruhe zu Abend essen wollten und die vielen ersten EindrĂĽcke verarbeiten mussten.

gefahren: 0 km

So., 17.03.19: Kapstadt: Downtown

Der letzte Tag in Kapstadt brach an. Morgens waren wir ĂĽberrascht, da diesmal der FrĂĽhstĂĽckstisch drinnen gedeckt war. Tatsächlich hatte es in der Nacht angefangen, ganz leicht zu nieseln, so dass drauĂźen alles feucht war. Nach dem FrĂĽhstĂĽck packten wir unsere Sachen zusammen, konnten sie wieder im Guesthouse deponieren und gingen dann noch einmal in die Stadt. Während gestern Abend, am Samstag, in der Long Street richtig viel Betrieb war, schien die Stadt heute Morgen fast ausgestorben. Am traditionsreichen Mount Nelson-Hotel vorbei liefen wir durch die Company’s Garden in die Innenstadt, von wo aus wir um 10:30 Uhr an der im Hop-on-hop-off-Ticket enthaltenen StadtfĂĽhrung durch Bo Kaap teilnahmen mit seinen vielen, bunt bemalten Häusern. 80 Minuten ging es einmal im Karree durch das muslimische Stadtviertel, dazu gab es interessante Kommentare unseres Guides. Ein wenig als Augenwischerei empfand ich lediglich die Tatsache, dass die Touren vollmundig als „kostenlos“ angepriesen wurden, als Rahmen fĂĽr das Trinkgeld wurden dann allerdings 150 bis 300 Rand pro Person vorgeschlagen also knapp 10 bis 20 €! Zwar erhalten die Tourguides offensichtlich wohl kein Entgelt fĂĽr ihre Arbeit, arbeiten auf freiwilliger Basis, ein Trinkgeld ist auch deshalb hier sicher angebracht, einen Betrag in dieser Höhe sehe ich jedoch eher als regulären Preis fĂĽr eine solche Tour an, aber nicht als Trinkgeld, wir gaben deshalb auch etwas weniger, wenn auch immer noch viel, wie ich fand. Ehrlicher wäre es sicher gewesen, wenn das Geld gleich als Unkostenbeitrag deklariert worden wäre. Aber ob dann genauso viele Leute mitgekommen wären? Das Wort „kostenlos“ zieht ja doch immer noch besser…

Der Nieselregen hatte zum GlĂĽck mittlerweile fast aufgehört, wir brauchten weder Schirm noch Regenjacke. Danach stiegen wir direkt in den gelben Hop-on-hop-off-Bus, der die Runde durch Downtown drehte, um uns hier einen ersten Ăśberblick zu verschaffen. Nach der Tour liefen wir einige Punkte dieser Runde noch zu FuĂź alleine ab, als erstes den Green Market Square, wo eine groĂźe Anzahl Kunstgewerbehändler an Ständen ihre Waren verkauften, danach die Sankt Georgs-Kathedrale, in der ehemals Bischof Desmond Tutu seine Predigten hielt, die nach dem morgendlichen Gottesdienst aber nun leider geschlossen hatte und ansonsten keinen bleibenden Eindruck hinterlieĂź. Vor dem Gerichtsgebäude in der Nähe standen als eine Art Mahnmal zwei Bänke aus der Zeit der Apartheid mit entsprechenden Beschriftungen „Nur fĂĽr WeiĂźe“ bzw. „Nur fĂĽr Schwarze“. Nebenan im CafĂ© der Company’s Garden legten wir eine kurze Mittagspause ein, ehe es weiter ging zum leider geschlossenen District 6-Museum, das wir uns gerne angesehen hätten. Dann liefen wir zur alten Festungsanlage sowie zum schräg gegenĂĽber liegenden, ehemaligen Rathaus, von wo aus Nelson Mandela nach seiner Freilassung aus der Gefangenschaft die erste Rede ans Volk hielt. Von dort aus ging es an einem Art Deco-Gebäude vorbei, dem ehemals höchsten Haus in Afrika, bis zum Blumenmarkt. Hier hatten wir im Ăśbrigen die „brenzlichste“ Situation dieses Urlaubs, denn es wollte uns jemand offensichtlich irgendwie erleichtern. Bevor wir um die Ecke bogen, sprach uns ein ordentlich und gepflegt gekleideter Schwarzer an, dass wir wegen Filmdreharbeiten nicht um die Ecke gehen sollten. Das klang fĂĽr uns ĂĽberraschend, aber erstmal plausibel, denn schlieĂźlich werden in Kapstadt viele Filme gedreht. Er sagte, wir sollten zurĂĽck und durch die NebenstraĂźe zum Blumenmarkt, als wir dann sagten, dass diese durch ein Tor verschlossen sei (was stimmte!) wollte er uns noch weiter zurĂĽck lotsen in irgendwelche Nebengassen. Spätestens da roch ich dann aber Lunte und meinte, wir wĂĽrden den Weg schon finden, wir gingen weiter, und er lieĂź von uns ab. NatĂĽrlich war von Filmdreharbeiten weit und breit nichts zu sehen! Ich weiĂź zwar nicht, was der Typ von uns wollte, denke aber mal, dass es doch besser war, dass wir uns noch rechtzeitig aus der Affäre gezogen hatten. SchlieĂźlich ging es wieder zurĂĽck auf die Long Street, wo unseren Rundweg gestartet hatten und die bekannt dafĂĽr ist, dass hier viele Häuser mit schönen schmiedeeisernen Balkonen verziert sind. Damit endete der Stadtspaziergang dann auch schon fast, wir kauften noch ein paar Getränke im Sparmarkt auf der Kloof Street und liefen zurĂĽck zur Pension, wo wir gegen 15:45 Uhr ankamen. Dort verabschiedeten wir uns nach 4 erlebnisreichen Tagen in Kapstadt und weiter ging es nach Franschhoek, in die Winelands.

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