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Kastilien 3

Samstag, 24.09.2022: León

Ruhetag und Stadtbesichtigung von León. Auf 7:20 Uhr hatte ich den Wecker gestellt, war aber schon um kurz vor 7:00 Uhr wach, das frühe Aufstehen hatte meine innere Uhr mittlerweile wohl internalisiert. Morgens ließ ich es zunächst noch gemütlich angehen, ging um kurz nach 8:00 Uhr zum Frühstück, das im Übernachtungspreis enthalten und auch durchaus recht abwechslungsreich war, es gab Wurst, Käse und viele Kuchen. Schade, dass ich es am nächsten Morgen nicht noch einmal in Anspruch nehmen konnte, denn da wollte ich recht früh loswandern. Nach dem Frühstück machte ich mich aber erstmal langsam auf in die Stadt zur Stadtbesichtigung. Als erstes steuerte ich gegen 9:30 Uhr den Markt an, wo überraschenderweise noch gar nicht so furchtbar viel los war, es gab sogar einige Stände, die gerade erst aufbauten. Der Tagesablauf in Spanien ist halt doch anders als zuhause in Deutschland, wo die Marktstände ja in der Regel in aller Herrgottsfrühe schon aufgebaut werden. Auch in den Straßen war um diese Uhrzeit noch recht wenig Betrieb. Ich besuchte ein paar schöne Plätze, die im Reiseführer beschrieben waren, unter anderem den Kornmarkt und eben die Plaza Mayor, wo der Markt stattfand. Danach schaute ich mir das von Gaudí gebaute Gebäude Casa Botines an, das durchaus ein paar interessante Aspekte zeigte, wenn es auch sicherlich nicht so spektakulär war wie die bekannten Gebäude von Gaudí in Barcelona. Weiter ging es zur Kirche S. Isidoro mit dem angegliederten Museum. Das Museum war ganz okay, hatte wirklich ein paar schöne Stücke ausgestellt. Auch die Deckenmalereien in der Königsgruft waren wirklich hübsch und vor allem sehr gut erhalten, mit kräftigen Farben, wenn ich (Kunstbanause?) auch die Bezeichnung “Sixtinische Kapelle der spanischen Romanik” vielleicht doch etwas übertrieben finde, auch wenn ich noch nie in der Sixtinischen Kapelle war. Nach dem Museumsbesuch sah ich mir noch die zugehörige Kirche an, die nicht mehr zum eigentlichen Museum gehörte. Auch diese war im Stil der typischen, spanischen Romanik erbaut, wirklich schön, aber nicht zu vergleichen mit S. Martin in Frómista. Anschließend steuerte ich noch eine Apotheke an, um mir etwas gegen meine leider auch weiterhin bestehenden Schienbeinprobleme zu besorgen. Außerdem ging es in einen Supermarkt, wo ich einen Salat zum Mittagessen kaufte und ein wenig für das Frühstück am folgenden Tag.

Zurück im Hotel hielt ich Siesta, schlief dabei sogar eine knapp halbe Stunde, ehe ich mich gegen 15:30 Uhr wieder aufmachte zur Besichtigung der Kathedrale. Wie schon im Reiseführer beschrieben beeindruckten hier vor allem die bunten Glasfenster, über 1800 Quadratmeter sollen es sein, die den Innenraum in ein schönes Licht tauchen. Auch hier gab es wieder, wie schon in S. Isidoro oder in der Kathedrale von Burgos, eine Führung per QR-Code und Audioguide, keine schlechte Methode! Dabei erfuhr man doch einiges Interessantes, das man sonst nicht gewusst hätte. So sind auf den Fenstern nach Süden, zum Licht hin, Szenen aus dem Neuen Testament abgebildet, während nach Norden Szenen aus dem Alten Testament zu finden sind, auch in dunkleren Farben, da man im alten Testament Gottes Sohn auf Erden noch nicht sehen konnte. Spannend, wie man sich damals bei allem was gedacht hat! Auch von unten nach oben macht die Kathedrale Sinn: unten das Reich des Steins, darüber, die erste Fensterreihe, vor allem botanische Motive. Darüber wiederum Bilder aus der Welt der Menschen und ganz oben Bilder aus der göttlichen Welt. Alles durchdacht, wenn man es denn weiß! Sehr hübsch waren auch einige Nebenkapellen, in denen man nicht viel verändert hatte. Das Chorgestühl war ebenfalls eindrucksvoll. Wie ein Fremdkörper wirkte lediglich dass Renaissance-Portal, das das Hauptschiff durchbrach und ihm so ein wenig von seiner Wirkung nahm. Dennoch hat man das Portal nach einer aufwändigen Renovierung im vorletzten Jahrhundert an Ort und Stelle belassen, während derer die Kirche beinahe einzustürzen drohte! Anschließend konnte ich noch den neueren, aber ebenfalls imposanten Kreuzgang besichtigen, ehe ich mir am Ausgang einen Stempel in meinem Pilgerpass holte und die Kathedrale wieder verließ.

Nach einer weiteren, kurzen Pause ging ich dann um 18:15 Uhr ein letztes Mal aus dem Hotel, um mir die Prozession der Brüderschaften anzusehen, die um 18:30 Uhr starten sollte. Ich hatte nämlich das große Glück, dass gerade an diesem Wochenende das 33., jährliche Treffen der Bruderschaften (Cofradías) aus ganz Spanien hier in León stattfand, und aus diesem Anlass sollte es als Höhepunkt am Abend einen Umzug geben. Tatsächlich zog sich dieser über mehr als 4 Stunden hin, das Tempo der Prozession war extrem langsam, dadurch aber auch angemessen feierlich. Anfangs war es noch hell draußen, die Luft warm und deshalb viele Menschen auf den Beinen. Später wurde es immer dunkler, kühler und mit der Zeit auch ein bisschen leerer, immer mehr Menschen zogen sich in die umliegenden Lokale zurück. Auch ich fing mit der Zeit an zu frieren, so dass ich zwischenzeitlich bei einem Inder zu Abend aß, um mich ein wenig aufzuwärmen und meinen Hunger zu stillen. Das Essen war recht lecker, der Kellner ganz redselig. Als ich fertig war, war die Prozession aber immer noch zu Gange, verpasst hatte ich in der Zeit nicht viel! Interessant war es schon, die einzelnen Bruderschaften zu beobachten. Alle hatten unterschiedliche Kostüme, trugen aufwendig gefertigte Prozessionsszenen und wurden stets von einer Kapelle begleitet. Dennoch war die Reihung in der Prozession immer ein bisschen ähnlich. Es begann stets mit einigen Kapuzenmännern und Kindern, die Weihrauch schwenkten. Danach kam das von vielen Leuten getragene, vermutlich ziemlich schwere Prozessionsbild. Anschließend folgten oft einige Witwen(?) in schwarzer Spitzentracht, danach manchmal noch ein bisschen männliches Fußvolk und zum Abschluss dann die Kapelle. Stets vorhanden waren Blechbläser und Trommler, die übrigen Instrumente variierten etwas. Sowohl bei Tageslicht, als auch mehr noch später bei Dunkelheit war das ganze Spektakel eindrucksvoll, es war toll, dass ich das hier zufällig erleben durfte. Ich hätte mir halt nur noch wärmere Sachen anziehen sollen! Erst gegen 22:30 Uhr war ich wieder zurück im Hotel, packte dort den Rucksack für die weitere Wanderung am nächsten Tag und ging schließlich zu Bett.

Sonntag, 25.09.2022: León – Villavante

Die Nacht war schön ruhig, wenn auch leider ein bisschen zu kurz, denn nachdem ich alles soweit vorbereitet hatte für die Abreise und das Internet noch ein bisschen durchforscht, war es abends schon nach 23:00 Uhr. Um 6:15 Uhr ging bereits wieder der Wecker, denn ich wollte früh los, um die Stadt hinter mich zu bringen und da ich außerdem heute zum voraussichtlich letzten Mal in diesem Urlaub noch eine Etappe von über 30 km vor mir hatte. Hoffentlich spielt das rechte Bein mit, dachte ich beim Aufbruch, aber immerhin hatte es ja gestern Zeit, sich zu regenerieren. Um 7:10 Uhr verließ ich mein Hotel und lief durch die verlassenen Straßen von León, das am heutigen Sonntag noch morgendlich dunkel war. Ein paar versprengte Nachtschwärmer kehrten gerade erst nach Hause zurück, nach und nach trafen aber auch aus allen Richtungen wieder die ersten Pilger ein, es formte sich der übliche Pilgerstrom. Ich passierte noch im Dunkeln das Kloster, in dem heute ein Parador untergebracht ist und das ich gestern nicht besucht hatte. Danach ging es über den Fluss und dann durch relativ unattraktive Wohngebiete und auch wieder Industriegebiete aus León hinaus. Allerdings kam mir das heute nicht ganz so schlimm vor wie bei der Ankunft vor zwei Tagen. Einerseits war, wegen der frühen Morgenstunde, natürlich deutlich weniger los als Freitagnachmittag, im langsam aufkommenden Morgenrot wirkte manches sogar fast idyllisch. Andererseits schien es mir aber auch so, als ob sich die Stadt hier nach Westen nicht ganz so weit in ihre Umgebung hinein ausdehnt. Der letzte Vorort auf dem Weg war Virgen del Camino. Dort warf ich einen Blick in die moderne Kirche, nachdem gerade ein Gottesdienst endete. Ich fand sie recht interessant gemacht in ihrem Kontrast aus nüchternem Beton und modernen Bronzeskulpturen einerseits und dem alten Altaretabel aus dem 15. Jhdt. andererseits, das in die Rückwand der Kirche integriert war. Kurz hinter der Kirche teilte sich dann der Camino, ich hatte wieder die Auswahl zwischen zwei Alternativen. Der traditionelle Camino verlief weiter entlang der Straße, man konnte aber auch eine südliche Variante durch ländlichere Gegenden gehen, für die ich mich natürlich entschied, auch wenn sie ca. 2 km länger sein soll. Ab hier wurde es jetzt auch wirklich schön. Zwar musste man meistens an bzw. auf asphaltierten Landstraßen laufen, es war jedoch so gut wie gar kein Verkehr, da ging das, bis Mittag passierten mich sage und schreibe 5 Autos auf 15 km Strecke. Dazwischen verlief auch ein längerer Abschnitt über einen geschotterten Feldweg, der mir besonders gut gefiel. Es ging hier leicht auf und ab, die Blicke reichten weit, überall zwitscherten andauernd die Vögel, so hatte ich mir das gewünscht. Außerdem war es auch hier wieder so wie auf der Römerstraße, es waren kaum Pilger unterwegs, ein paar mehr als dort sah ich zwar, der eindeutige Hauptteil der Pilger muss aber offensichtlich die Nordroute entlang der Straße genommen haben, für mich nicht ganz verständlich. Gegen Mittag erreichte ich Villar de Mazarife, wollte dort einkehren, das Auffinden einer Bar war aber nicht ganz so einfach. Eine Bar an der Kirche hatte offenbar dauerhaft geschlossen, es gab aber noch eine andere in einer Albergue, in der ich zum Glück auch bewirtet wurde. Ich konnte mir aus einer Wärmetheke Kartoffelscheiben mit Knoblauch und ein paar Calamares aussuchen, zahlte dafür, zusammen mit einer Fanta und einem Eis, gerade mal 4 €! Das war doch richtig günstig, das Essen, vor allem die Kartoffeln, waren auch superlecker! Anfangs war ich der einzige Gast in dem Lokal, nach und nach füllte es sich jedoch ordentlich. Als ich ging, stand gerade die Tür der von außen seltsam anmutenden Kirche offen. Ich warf noch einen Blick hinein, es waren Handwerker zugange. Von innen war sie nicht so doll, aber es gab immerhin einen Stempel für meinen Pilgerpass, was mich auch freute. Danach machte ich mich auf auf die letzten knapp 10 km bis zu meiner geplanten Übernachtung in Villavante. Ab jetzt war der Weg nicht mehr ganz so schön, es ging zunächst 6 Kilometer durchgängig geradeaus eine asphaltierte Landstraße entlang, wobei auch der Verkehr mittlerweile, sofern man das überhaupt sagen kann, doch ein wenig zugenommen hatte. Das eine oder andere Auto kam vorbei, manchmal hatte man gar den Eindruck, die Strecke wird gern als Rennstrecke benutzt. Zum Glück war der Seitenstreifen meist gut begehbar, festgetretene Erde, von daher war das auch keine so große Belastung für meine (Schien-)Beine. Es folgte dann noch ein knapp 4 Kilometer langer, geschotterter Feldweg, auf dem kein Autoverkehr mehr herrschte, die Landschaft war aber genauso monoton. Auffällig war, dass es ab der Mittagspause jetzt mehr Bewässerungskanäle gab, angebaut wurde fast ausschließlich Mais, offensichtlich ist das Klima für diesen hier ganz gut, nur das Wasser muss man halt zuführen in dieser trockenen Region. Gegen 14 Uhr traf ich dann in meiner Unterkunft in Villavante ein. Der Empfang war sehr nett, der große Schlafsaal mit 20 Betten ordentlich, alle Betten mit frischer Bettwäsche bezogen. Außer mir war erst eine Pilgerin da, bis zum Abend sollten nur noch drei weitere hinzukommen, so dass es eine sehr ruhige Nacht zu werden versprach. Da der kleine Ort ansonsten nichts bot, machte ich mir einen gemütlichen Nachmittag in der Unterkunft mit den üblichen Prozeduren. Um 19 Uhr gab es ein gemeinsames Abendessen, lecker und ausreichend: als ersten Gang einen großen Teller Erbsen mit etwas Speck, als Hauptgang Schweineschnitzel in einer leicht zitronigen Soße, dazu Brot und Salat. Lediglich der Nachtisch war nicht so der Brüller, erinnerte am ehesten an Vanillesoße. Alles in allem war das Essen aber durchaus okay. Auf dem Zimmer wurde es bald ruhig und gegen 21:30 Uhr machte ich dann auch als Letzter mein Licht aus.

🥾: 31,6 km

Montag, 26.09.2022: Villavante – Astorga

Die Nacht war sehr ruhig, wie erwartet, dummerweise musste ich nur einmal gegen 5:00 Uhr zur Toilette, offensichtlich die vielen Erbsen des Abendessens… Ansonsten habe ich jedoch sehr gut geschlafen, ein “Mitschläfer’ zog sehr leise sehr früh ab, die übrigen drei rührten sich bis 7:45 Uhr nicht, extrem ungewöhnlich für eine Pilgerherberge! Ich selbst stand gegen 7:30 Uhr auf, machte mich langsam fertig und ging um 8:00 Uhr runter zum Frühstück, das auch wieder ganz okay war, es gab sogar Wurst und Käse, dadurch konnte man den Tag gekräftigter starten, als wenn es nur Toast mit Marmelade gibt (auch wenn ich ansonsten eher ein süßer Frühstücker bin). Gegen 8:30 Uhr, deutlich später als sonst, machte ich mich langsam auf den Weg, die Sonne war inzwischen schon aufgegangen. Der Weg führte zunächst aus Villavante hinaus, über die Eisenbahn, über die Autobahn und traf dann nach nur wenigen Kilometern wieder auf die Hauptroute, von der ich am Vortag abgebogen bin. Auf dieser durchquerte ich Hospital der Órbigo mit der bekannten, 20bogigen, sehr schönen und leicht geknickten Brücke, ein wirklich hübscher Anblick. Auch der danach folgende, langgezogene Ort war hübsch, man erkannte, dass das Straßendorf an der Pilgerroute entlang entstanden war, auch heute noch lagen einige Herbergen und Lokale direkt am Weg. Danach gab es schon wieder eine Alternative, man konnte die Originalroute entlang der Hauptstraße oder eine Nebenroute über Feldwege laufen. Ich entschied mich auch hier natürlich wieder für Letzteres aufgrund der guten Erfahrungen der bisherigen Umwege. Im Gegensatz zu den früheren Alternativen war hier aber etwas mehr los, offensichtlich waren mittlerweile einige Leute die Straße auch leid. Es ging teils über geschotterte Feldwege, teils auch auf Wegen parallel zu wenig befahrenen Landstraßen durchs Hinterland. Die Landschaft wurde zunehmend hügeliger, auch anders landwirtschaftlich geprägt. Es überwogen jetzt nicht mehr die Monokulturen aus Mais oder Getreide, sondern es gab erste Ecken mit z.B Lauch oder Paprika, außerdem sah ich eine erste Schafherde. Insgesamt wurde die Landschaft auch langsam grüner, was schön fürs Auge war. Auf einem Hochplateau kam ich dann an einer Verpflegungsstation auf Spendenbasis vorbei, die eine irrsinnige Auswahl anbot: Wurst, Käse, diverse Obstsorten, Nüsse, Kaffee, verschiedene Milchsorten, verschiedene Marmeladen und so weiter. Da griff ich natürlich zu, wie auch viele andere, es herrschte ein reger Betrieb. Toll, wer sowas hier für die Pilger initiiert! Ich weiß gar nicht, ob sich das durch die Spenden allein trägt. Auch ich gab natürlich meinen Obolus ab, ehe ich weiter zog. Kurze Zeit später bot sich dann ein erster Blick auf Astorga mit seiner Kathedrale. Es folgte ein Abstieg, ab da war, wie meist bei größeren Ortschaften, der Weg durch die Vororte nicht mehr so doll, bis ich schließlich die Altstadt erreichte. Diese lag oben auf einem Hügel, so dass man zum Schluss noch mal ein Stück hinaufgehen musste. Ich bestaunte noch kurz die Aussicht in dem schönen Park am Südende der Stadt, ehe ich in meinem Hotel an der Plaza Mayor einchecken konnte, denn auch hier hatte ich mir mal wieder ein Einzelzimmer gegönnt. Ich duschte kurz, entspannte mich noch ein wenig und machte mich dann gegen 15:30 Uhr auf zu einer Stadterkundungstour. Es ging zunächst zur Kathedrale und zum Bischofspalast, außerdem zur Basis der daneben verlaufenden Stadtmauer, erbaut auf römischen Fundamenten. Ich schaute mir alles von außen an, auf die Innenbesichtigung der Kathedrale verzichtete ich aber, da ich schon so viele Kirchen gesehen hatte und diese wieder Eintritt gekostet hätte. Ob sie wirklich etwas Neues bot, was ich bisher noch nicht kannte, bezweifelte ich. Eintritt zahlte ich allerdings gerne für die Besichtigung des von Antonio Gaudi erdachten Bischofspalastes, den wollte ich mir unbedingt anschauen, denn er versprach, etwas ganz Besonderes zu sein. Die Architektur war von außen und innen auch wirklich außergewöhnlich und spektakulär. Vieles wirkte hier einerseits funktional, andererseits aber auch wirklich fantasievoll und verspielt. Etwas “over the top” erschien mir nur die Kapelle, alles andere hatte aber durchaus Nutzwert. Nach einer ausführlichen Besichtigung, die wieder über eine herunterladbare App als Audioguide funktionierte, drehte ich noch eine kleine Runde durch die restliche Stadt und kaufte mir eine SD-Karte, da ich fürchtete, mit meinen Speicherplatz für Fotos nicht mehr auszukommen. Außerdem besuchte ich noch die römischen Mosaike, die kostenlos offen zugänglich waren, ehe ich mich kurz in mein Hotelzimmer zurückzog. Gegen 20:00 Uhr ging ich erneut nach draußen, um ein Lokal zum Essen zu suchen. Leider fand ich keines, dass das übliche Pilgermenü anbot, so entschied ich mich für den Irish Pub, bestellte dort einen Tinto de Verano, sehr lecker, wenn auch nicht Irland-typisch, dazu eine Salmorejo und danach eine Art vegetarische Vollkornpizza. Die Suppe war gut, die Pizza okay, wenn auch keine Offenbarung. Nach dem Essen drehte ich eine letzte Runde in der Hoffnung, den Bischofspalast von Gaudí abends angestrahlt erleben zu können. Dieses war aber leider, ebenso wie an der Kathedrale, nicht der Fall, vielleicht auch hier aufgrund allgemeiner Stromeinsparmaßnahmen. So ging es zurück zur Plaza Mayor und dort dann auch gleich ins Hotel und ins Bett, nachdem ich zuvor noch einmal die Figuren der mechanischen Uhr auf dem Rathaus beim Schlagen der Stunde in Aktion gesehen hatte.

🥾: 22,7 km