Aus familären Gründen sollte es in diesem Herbst mal nicht auf eine Flugreise gehen, ein mit dem Auto erreichbares Ziel war aber auch rasch gefunden. Schon seit einiger Zeit las ich mit Vergnügen die Kriminalromane des schottischen Autors Martin Walker, die dieser in seiner Wahlheimat, dem französischen Périgord angesiedelt hat und die sich um den sympathischen und heimatverbundenen Commissaire Bruno drehen. Seit der Lektüre des ersten Bandes dieser Reihe drängte sich der Gedanke an eine Reise in die Region auf, denn die Bücher sind mit soviel Lokalkolorit und Liebe zum Land geschrieben, dass man sich am liebsten sofort dorthin aufmachen will. Und grundsätzlich muss man mich zu einem Urlaub in Frankreich ja nicht besonders überreden, die wunderschöne Reise in die Cevennen vor vier Jahren ist da noch in bester Erinnerung.
Die Region des Périgord ist weitgehend identisch mit dem Gebiet des heutigen Départements Dordogne, benannt nach dem gleichnamigen Fluss. Und auch wenn die Entfernungen in der Region nicht allzu groß sind, so entschieden wir uns doch für die Buchung von zwei verschiedenen Ferienwohnungen für den zweiwöchigen Urlaub, einmal mehr im Westen und einmal im Osten, um die Fahrstrecken möglichst gering zu halten.
Unsere Wohnung im Westen lag in Limeuil, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Le Bugue, der Stadt, die als Vorbild für Brunos Heimatort St. Denis diente. Im Osten wohnten wir in einem alten Schloss in St. Sozy, bereits im Département Lot, von hier aus boten sich auch Ausflüge in die südöstlich gelegene Landschaft des Quercy an.
Neben dem Erleben der reichhaltigen Kultur der Region wollten wir natürlich auch wieder die Wanderschuhe schnüren. Tipps dafür waren im Vorfeld des Urlaubs aber gar nicht so einfach zu finden. Einen deutschen Wanderführer der Region gab es nämlich nicht, daher bestellte ich mir den französischsprachigen TopoGuide”La Dordogne à pied”, von dem ich aber nicht so sehr begeistert war, zumal ich im Urlaub feststellen musste, dass alle darin beschriebenen Wanderungen solchen entsprachen, die vor Ort markiert waren und über die man sich auch Informationen in den örtlichen Touristenbüros hätte holen können, außerdem waren die beschriebenen Touren weit verstreut im ganzen Département Dordogne, so dass letztlich nur wenige für uns in Frage kamen. Und auch bei diesen war mir anhand der Beschreibungen nicht wirklich klar, welche sich lohnen würden und welche nicht. Das Departement Lot hat demgegenüber eine reiche Auswahl an Touren zum kostenlosen Download (inkl. GPX-Tracks) auf seiner Tourismus-Homepage, hier konnte ich mich im Vorfeld gut informieren und mir einige interessante Touren heraussuchen und ausdrucken.
Abschließend noch ein Hinweis zur Gliederung: im Gegensatz zu den anderen, hier beschriebenen Reisen sind die Ziele dieses Berichtes nur teilweise chronologisch aufgeführt in der Reihenfolge, wie wir sie angesteuert haben, ansonsten aber der Übersichtlichkeit halber eher geografisch nach Regionen geordnet.
Nun soll es aber losgehen, der Anreisetag mit einer langen Fahrstrecke von fast 1100 km rückt immer näher…