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Sarlat-la-Canéda

Mi., 28.09.16: Sarlat-la-Canéda

Ein Ausflug in die Hauptstadt des Périgord, nach Sarlat-le-Canéda, stand an diesem Tag auf dem Programm. Es war Markttag, dementsprechend viel war in der Stadt los, eine Menge Touristen, aber auch viele Einheimische waren unterwegs, um die Einkäufe zu erledigen. Etwas schwierig gestaltete sich die Parkplatzsuche, wir waren ja bereit, dafür auch etwas zu zahlen, aber überall war die Höchstzeit auf 3 Stunden begrenzt, was uns zu kurz war für einen gemütlichen Stadtrundgang. Etwas außerhalb in einer Nebenstraße fanden wir schließlich aber doch noch einen sogar kostenlosen Parkplatz – Glück gehabt! Gegen 10 Uhr trafen wir ein und liefen auch als erstes zum Markt, der hier sehr schön auf der Place de la Liberté vor dem Rathaus stattfand. Uns beiden gefiel er besser als der in Le Bugue, zum einen, da er sich hauptsächlich auf einem Platz abspielte und nicht verteilt auf mehrere Straßen und zum anderen, da gerade dort auf dem Platz vor allem Lebensmittel angeboten wurden und weniger Haushaltswaren oder Kleidung. Vielleicht hatte man das auch extra für die Touristen so eingerichtet, es wirkte aber auf alle Fälle irgendwie pittoresker als in Le Bugue, wenn auch der dortige Markt vielleicht eher auf die Bedürfnisse der Landbevölkerung ausgerichtet war bzgl. dessen, was da angeboten wird und nicht extra aufgemacht für die Touristen. Wie bei uns auch klappern die Händler aber wohl häufig auch mehrere Märkte ab, wir sahen allein zwei Händler, die definitiv auch in Le Bugue vertreten waren, u.a. auch unseren Wurstverkäufer von den Flippers…! Nachdem wir genug Atmosphäre geschnuppert hatten gingen wir noch in die Markthalle nebenan, untergebracht in einer ehemaligen Kirche (!), die mit bombastischen, stählernen Toren stilecht modernisiert wurde (Öffnungszeiten hier sehr spärlich). Schließlich absolvierten wir die zwei in meinem Reiseführer vorgeschlagenen Rundwege durch die Altstadt, erst östlich der Hauptachse Bvd. Gambetta, dann westlich davon. Mehr prunkvolle Paläste gab’s im Osten, aber in der westlichen Stadt war es deutlich ruhiger, zum Wohnen sicherlich angenehmer. Die Stadtpaläste der ehemaligen Adligen waren zum Großteil wirklich eindrucksvoll, mit Erkern, Ecktürmen, kunstvollen Portalen und Fensterlaibungen, darüber hinaus vorbildlich saniert, Sarlat-le-Canéda war und ist Prestigeobjekt des französischen Staates, was man sofort sieht. Touristen zieht das natürlich an, heute fand ich es schon grenzwertig voll in der Stadt, ich möchte nicht wissen, wie das hier im Juli oder August zugeht! Zwischen den beiden Rundgängen aßen wir in der Nähe der Kathedrale im Restaurant „Le Bistrot“ zu Mittag, üppige Portionen zu angemessenen Preisen, es gab Salade Niçoise und „Endives au jambon“, überbackenen, in Schinken gewickelten Chicorée – lecker!

Château de Fénelon

Danach fuhren wir weiter zum Chateau Fénelon am Südufer der Dordogne, wo wir in deutlich ruhigerer Atmosphäre eine Besichtigung des zwar wehrhaften, aber gleichzeitig auch eleganten und wohnlichen Schlosses vornahmen. Mit einem deutsch übersetzten Info-Blatt konnte man über die Vorburg zwischen den zwei Festungsmauern bis zum Eingang gelangen, die Terrasse mit der Aussicht bewundern (die Dordogne selbst war aber immer im Grün versteckt) und schließlich noch die Innenräume besichtigen. Leider herrschte hier mal wieder Fotografierverbot, schön war es aber trotzdem. Entlang der Dordogne ging es zurück zum Ferienhaus nach St. Sozy, wo wir heute mal recht früh ankamen und daher noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort machen konnten einschließlich Loggen von zwei Caches, einmal im Ort selbst und einmal am gegenüber liegenden Ufer der Dordogne in Meyronne. Nach einem leckeren Abendessen mit einem in Sarlat-la-Canéda gekauften Landbrot (Pain de campagne) ging es heute dann auch mal wieder etwas früher ins Bett.

Do., 29.09.16: Souillac

Am vorletzten Tag des Urlaubs ging es ein letztes Mal gen Westen, ins Périgord noir. Auf dem Programm standen neben der Felsbastidenstadt Domme noch die Gärten von Eyrignac. Auf dem Weg dorthin sollte morgens aber noch ein kurzer Stopp an der Kirche von Souillac eingelegt werden, deren Äußeres mir im Reiseführer so gut gefiel und die das auch in echt tat mit ihren runden Kuppeln über Kirchenschiff und Apsis, auch sie wirkte dadurch, wie auch die Kirche in Périgueux, irgendwie byzantinisch. Schön war im Inneren auch das ehemalige Portal, das jetzt auf die Innenseite des Eingangs versetzt wurde und das tolle romanische Steinmetzarbeiten zeigte.

Gärten von Eyrignac

Danach ging’s weiter nach Eyrignac, wir zahlten den recht teuren Eintritt mit 12,50 €/Pers., aber da es sich um einen pflegeintensiven Privatbetrieb ohne Subventionen handelte, zudem sicher ein Saisongeschäft, war der Preis wohl noch o.k. Die Anlage war wirklich schön, besonders die Formschnitte der vielen Buchsbäumhecken, Eiben, Buchen usw., auch wenn ich mir im Vorfeld noch ein wenig mehr vorgestellt hatte und außerdem manches auch etwas trocken wirkte, aus Naturschutzgründen wurde aber laut Prospekt auf künstliche Bewässerung verzichtet, was ich dann wieder ganz gut fand. Wir ließen uns viel Zeit beim Spaziergang durch die Anlage und genossen die ruhige und entspannte Atmosphäre, zumal man hier weit weg von allen Städten und Ortschaften mitten im Nirgendwo war. Manchmal kam man sich fast vor wie auf einer Zeitreise beim Anblick der Anlage.

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