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Hobart

Montag, 16.03.2009: Hobart

Ein Tag in Hobart. An Ausschlafen war wegen des Lärms leider nicht zu denken, also standen wir leider doch relativ früh auf. Um 10 Uhr trafen wir uns mit 4 der Wanderer, die uns in den letzten Tagen auf dem Overland Track begleitet hatten, zum Frühstück in einem Café in der Elizabeth St., das Frühstück war nicht so doll, aber wir konnten schon ein paar erste Fotos eines Mitwanderers auf dessen Laptop anschauen. Danach gingen wir in die Bücherei, wo man, wie wohl fast überall in Australien, begrenzt kostenlosen Internetzugang hat, um mal wieder Emails zu lesen und Grüße an die Lieben daheim zu schicken. Anschließend gingen Ingo und ich zu Europcar, deren Filiale in der Nähe war, um einen Mietwagen für die nächsten 6 Tage zu reservieren, was problemlos klappte, für insgesamt $ 250 auch recht günstig war. Danach begannen wir einen Stadtrundgang durch Hobart, folgten dem Vorschlag im Lonely Planet und sahen dabei einige schöne ältere Häuser, v.a. im Stadtteil Battery Point. Mit dem Wetter hatten wir Glück, es war meist sonnig, aber rasch zogen auch immer mal wieder Wolken durch, z.T. sehr düster, was aber neben Schauern auch für schöne Lichtstimmungen sorgte, schließlich sogar für einen tollen Regenbogen am Hafen. Danach war es endlich an der Zeit, im Hostel Wäsche zu waschen, was ich unbedingt erledigen musste, für je $ 2 fürs Waschen bzw. Trocknen wurde alles wieder (fast) sauber. Zum Abendessen gingen wir ins „Mures Lower Deck“ an den Hafen, ein Selbstbedienungsrestaurant, viel los, Essen ging so, das frittierte, gemischte Fischkörbchen, das ich hatte, war zuletzt aber doch recht mächtig! Für 1 oder 2 Absacker zogen wir dann noch an den Salamanca Place, aber um 22 Uhr wurden die „last orders“ aufgenommen und die Stühle hochgestellt, so wurden wir quasi hinauskomplimentiert und gingen zurück ins Hostel für die Nacht.

Dienstag, 17.03.2009: Mt. Wellington, Cape Hauy Track

Eigentlich sollten wir um 9 Uhr unseren Mietwagen entgegennehmen, leider gab es aber Verzögerungen, und so wurde es erst 10:15 Uhr, denn zwischenzeitlich mussten wir auch noch im Hostel auschecken. Nachdem nun aber alles geklappt hatte, fuhren wir zunächst auf Hobarts Hausberg, den Mt. Wellington, um dort erstmal im Nebel zu frieren, wurden dann aber letztlich doch mit einer tollen Aussicht auf Hobart, den Derwent River und die (Halb-)Inselwelt belohnt, als der Nebel endlich aufriss.Danach fuhren wir die 22 km zurück und 1200 Höhenmeter hinab in die Stadt, von dort aus weiter knapp 100 km bis Port Arthur. Die Fahrt war landschaftlich schön, sehr „europäisch“, abgesehen von den Eukalyptusbäumen, die Straßen leider recht kurvig. In Taranna kamen wir in den „Teraki Cottages“ unter und bekamen eine nette Hütte, sogar mit Kamin. Nach dem Zimmerbezug fuhren wir dann 12 km Schotterstraße bis zur idyllischen Fortescue Bay mit einfachem, aber schönem Zeltplatz, um von dort aus in 4 Std. zum Cape Hauy und zurück zu wandern. Zuerst ging es 1 Stunde nur durch Busch, anfangs mit Blick auf die Bay, dann aber ohne Aussicht, meist hangaufwärts, über einen Höhenzug. Nach 1 Stunde kam schließlich ein Abzweig, und ab jetzt wurde es interessant: der Weg zum Kliff war zwar ebenfalls sehr steil, viel Auf und Ab, man kam arg ins Schwitzen, aber die Ausblicke am Ziel auf die Felssäulen, z.T. als Felswand, z.T. freistehend wie der berühmte Kletterfels „Totempfahl“, waren atemberaubend und spektakulär! Und außer uns waren hier nur 2 x 2 weitere Wanderer bzw. Felskletterer unterwegs, sonst war niemand hier. Am Weg wuselte noch ein Schnabeligel herum, gar nicht scheu und toll zu beobachten, wie er seine Nase in den Boden steckte, von einer Schlange sah ich nur den Schwanz, im Meer entdeckten wir einen Seelöwen, und ein paar Basstölpel gab es auch, alles sehr, sehr schön, wirklich viel Natur. Die Zeit verging rasend schnell, mittlerweile war es schon spät, für den Rückweg zum Auto brauchten wir aber statt 2 nur 1:25 Std., ehe wir wieder am Parkplatz ankamen. Zu Abend aßen wir in Lemo’s Seafood & Roast Restaurant am Arthur’s Highway, das wir zufällig fanden, nachdem wir uns im dunklen Wald auf der Schotterstraße verfahren hatten. Das Lokal bestand aus einer Riesenhalle, wohl eher ein Restaurant für Reisegruppen, das Essen war aber sehr lecker, für mich gab es gegrillten Fisch (blue eyed trevalla). Gegen 21 Uhr trudelten wir schließlich wieder in unserer Unterkunft ein und warfen das Feuer im Kamin an.

Mittwoch, 18.03.2009: Port Arthur Historic Site

Ein Tag ohne große Wanderungen, aber trotzdem voller Programmpunkte und durchaus auch „anstrengend“: nach einem gemütlichen (wenn auch eher mageren) Frühstück fuhren wir als erstes zur Port Arthur Historical Site, um uns das ehemalige Strafgefangenenlager aus dem 19. Jhdt. anzusehen. Um 10:00 Uhr waren wir dort, bekamen Tickets für die Bootstour um 11:00 Uhr (ganz nett, aber nichts Besonderes) und für eine Führung um 12:30 Uhr. Die Zeit dazwischen nutzen wir, um die Anlage alleine zu erkunden, besser wäre es aber gewesen, erst an der Führung teilzunehmen, da man alles dann doch besser zuordnen kann. Insgesamt verbrachten wir 3 ½ Stunden hier, es war eine große Anlage, alles sehr interessant, die Zeit verging viel zu schnell. Die Aufmachung war aber auch wirklich gut, die Räumlichkeiten z.T. mit Inneneinrichtung möbliert, sowohl in den Wohnhäusern als auch in den Gefängnissen, sehr informativ, manchmal aber auch bedrückend, jedenfalls hätte man noch viel mehr Zeit hier verbringen können. Danach besuchten wir noch ein paar markante Punkte auf unserer Weiterfahrt an der Küste der tasmanischen Halbinsel, die alle per Auto erreicht werden konnten, also ein quasi klassisches „Abhaken von Sehenswürdigkeiten“, die allerdings durchaus ihren Reiz hatten: die „Remarkable Cave“ (eine schöne Tunnelhöhle), Devil’s Kitchen (na ja, bei der sehr ruhigen See heute nichts Besonders), Tasman Arch (schöner Bogen), Tessellated Pavement (interessantes Naturphänomen pflasterartiger Felsen am Meerufer) und schließlich noch den schönen Ausblick vom Pirate’s Lookout über den östlichen Teil der Halbinsel von Eaglehawk Neck bis Cape Hauy. Danach folgte eine längere Fahrstrecke (über 200 km) bis Coles Bay im Freycinet National Park, gegen 16 Uhr fuhren wir los und kamen, unterbrochen von einigen Fotostopps und einem Lebensmittel-Einkauf, gegen 19:30 Uhr an, ein Zimmer im Iluka YHA hatten wir zum Glück rechtzeitig vorab telefonisch reserviert. Nachdem der ganze Tag eher bedeckt war, kam abends doch noch die Sonne raus und sorgte durchgehend für ein tolles, tiefstehendes Licht auf der gesamten Fahrt durch die stark landwirtschaftlich genutzte Landschaft Ost-Tasmaniens, die wir durchquerten. Um 20 Uhr, bei Küchenschluss (!), wie fast überall hier in Tasmanien, bekamen wir noch soeben ein Essen in der Iluka Tavern, den Abend verbrachten wir mit der Vorbereitung der anstehenden 2-Tages-Wanderung ab dem Folgetag.

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